Cross Academy
Shin & Akuma Login_11
Shin & Akuma 35ciss6Shin & Akuma 1zyfo13Shin & Akuma 16k5kli  
Cross Academy
Shin & Akuma Login_11
Shin & Akuma 35ciss6Shin & Akuma 1zyfo13Shin & Akuma 16k5kli  
Cross Academy
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.


Die 'Cross Academy' ist eines der angesehensten Internate, sowohl für Menschen als auch die Kreaturen der Nacht. Tretet ein und lernt was es heißt, Seite an Seite zu existieren mit denen, die anders sind als ihr...
 
StartseiteForumNeueste BilderAbout usSuchenLoginAnmelden
Das Rollenspiel wird neu aufgebaut.

 

 Shin & Akuma

Nach unten 
AutorNachricht
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeDi 19 Nov 2013 - 0:16

Shin & Akuma Daycla12
„Trautes Heim, Glück allein“, so lassen sich die Zimmer des Internats am besten beschreiben. Sie gleichen einer kleinen aber feinen Wohnung, die selbst durch kleine Zimmer geteilt wird.
Betritt man eines dieser Zimmer, so muss man sich nach links wenden und schon blickt man in ein spartanisch aber einladend eingerichtetes Wohnzimmerchen. Allein dieser kleine Raum wird von zwei kleinen Fenstern erhellt, zwischen denen bereits ein Schreibtisch steht. Ein zweiter Tisch ist gleich rechts von diesem aufzufinden.
In der linken oberen und unteren Ecke befinden sich Regale für diverse Dinge, Bücher, private Sammlungen oder was man sonst noch mit in das Internat schmuggelt. Des Weiteren findet man hier auch einen kleinen Couchtisch und zwei angenehm gepolsterte, breite Stühle, in die man sich nach einem langen Tag fallen und entspannen kann. Hilfreich dabei ist auch die Heizung neben der Tür zum nächsten Raum.
Auch in diesem Raum befindet sich eine Heizung, gegenüber der Tür, die zum Wohnzimmerchen führt. Wendet man sich nach links, so erblickt man eine Kommode und zwei Fenster die sich wiederum jeweils neben zwei Betten befinden.
Rechts von der Tür findet man einen großen Spiegel und zwei Kleiderschränke auf, die genügend Platz für Kleidung und heimliche Peinlichkeiten bieten. Eine Tür weiter befindet sich dann ein kleiner Raum, der ein Wachbecken enthält.
Alles in allem kann das Zimmer des Day Dorms es kaum mit dem des Night Dorms aufnehmen, trotzdem bietet es Erholung und Entspannung.


Zuletzt von Hikari Kamikizu am Mo 4 Aug 2014 - 20:52 bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: A whole new world   Shin & Akuma Icon_minitimeDi 25 Feb 2014 - 12:05

<< Flur

Es mussten Stunden gewesen sein, die Shin in seinem Zimmer verbracht hatte. Die Vorhänge waren zugezogen, nur einige Lichtstrahlen schienen in den dunklen, düsteren Raum zu durchdringen, der keine Wärme duldete.
Der Prinz war in sein Zimmer zurück gekehrt und seine Schuluniform ausgezogen, hatte die fesselnde enge von seinem Körper gelassen. Es war noch sehr früh am Morgen und da der Unterricht vermutlich ausfiel, beschloss er sich wieder hinzulegen, während sein Kopf von den Eindrücken dieses Morgens überfordert gewesen war. Natürlich hatte der junge Mann noch nicht ausgepackt, doch seine zweite Seite des Zimmers blieb weiter hin leer. Entweder verspätete sich sein zukünftiger Zimmerpartner oder blieb vorerst alleine. Es interessierte ihn auch nicht wirklich, wo denn der andere blieb, vielmehr genoss er diese Ruhe. Im leeren Kleiderschrank lag seine Jacke, Hemd und Hose, er selbst fand nur einen Teil seines Schlafanzuges in den weiten des Koffers, sodass er in einer pechschwarzen Schlafanzughose gekleidet in seinem Zimmer herumspazierte. Normalerweise hätte Shin im Hinterkopf eine leise Stimme, welche ihm einredete, nicht seinen nackten Rücken zu zeigen, doch heute blieb diese still, schließlich war er einsam und alleine in diesem Raum! Doch kaum hatte er sich schlafen gelegt, hatte sich in die Decke gekuschelt, der fehlende Schlaf fehlte ihm. Das blasse Gesicht auf die Decke gerichtet, schloss er die Augen und summte eine Melodie, tausend Noten und Akkorde reizten seine Sinne und er überlegte, welche Stücke er verfassen würde, spielen wollen würde. Doch in der Ruhe lag die Kraft, welche er momentan nicht besessen hatte. Lediglich sein Musikplayer konnte ihn ablenken, sodass er einen Song einstellte und schließlich einschlief.
“Nein es gibt keine Stütze für die Bösen
bis wir unsere Augen endgültig schließen"
, schallte es in seinen Ohren, bis er die Melodie nicht hörte und einschlief. Stunden ruht Shin sich aus, schlief friedlich und unter der Decke nicht sofort erkennbar, als wäre er ein wildes Tier, welches sich unter den schützenden Blättern vergraben hatte. Ein einsamer Wolf musste nun eben auch Kraft tanken.
Erst das laute Piepen seines Musikplayers riss ihn unsanft, aus dem - zum Glück - traumlosen Schlaf. Mit verschwommenem Blick schaute er auf die Alarmleuchtende, leere Batterieanzeige des kleines Gerätes und streckte sich auf den Latten, um mit einer tollpatschigen Bewegung die Kopfhörer vom Kopf zu ziehen, welche sowieso bereits schief auf seinen Ohren gesessen hatten. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er zwei Stunden länger geschlafen hatte.
Shin rappelte sich mühselig aus dem Bett und wusch sich das Gesicht am Waschbecken, wo er die Zähne putzte. Abwesend dachte er nach. Die Belastung war wohl so stark gewesen, dass er traumlos und erschöpft geschlafen hatte. Letztendlich fühlte er sich wieder fit und die breite Tasche, die an seinem Bett lehnte, verriet ihm, was er auch jetzt machen wollte.
Kaum trocknete er sich das Gesicht ab, wand er sich zu seinem Schreibtisch, welcher auch leer war und zog die große, lange Tasche hervor, um diese zu öffnen und ein qualitatives Keyboard auf das Holz zu legen. Es war natürlich ein Korg Triton mit 76 Tasten, die ihm reichen müssten und was auch prima auf den breiten Tisch passte. Er packte die richtigen Anschlüsse aus und schloss das Gerät an, um letztendlich die Tasten anzuspielen, die richtigen Einstellung vorzunehmen und es letztendlich wie einen Flügel klingen zu lassen. Er begann seine Lieblingsstücke auszuprobieren und dann zum aufwärmen aus dem Notenheft zu spielen. Als er endlich alle Paletten durchgespielt hatte, hielt er kurz inne und überlegte.
Er hatte den Schreibtisch zwischen den Fenstern gewählt und doch waren die Vorhänge weiterhin zugezogen, schenkten nur wenig licht, welches er nicht brauchte. Seine Finger schmiegten sich perfekt an die Tasten, ohne dass er sie nicht sehen konnte. Seitlich mit dem Rücken zur Tür vergaß er, wo er sich befand. Er konzentrierte sich nun Mal sehr auf das Gerät vor ihm, welches nun an das Stromnetz verbunden war. Sein Rücken zeigte die breite Narbe, welche man durch das dustere Licht nicht auf Anhieb erkennen würde, allerdings bezweifelte Shin auch, dass jemand auch so in den Raum platzen würde. Wenn schon. Dann würde man die Narbe sehen.
Ihm war es egal.
Oder?
Um wenig Aufmerksamkeit zu erringen, schloss er seine Kopfhörer an um nur leise, für sich ein Stück zu spielen.
Langsam klimpernd begann Shin sich zurück zu erinnern und die Tasten zu spielen, welche notwendig waren. Es war natürlich weltbekannt und aus einem Videospiel, dessen Musik ihm gefallen hatte und doch hatte er es nie gespielt. Versunken in seiner Welt spielte er die nächste Stunde, ohne dabei das Schulklingeln gehört zu haben...
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeDi 25 Feb 2014 - 19:58

<-- Flur 2. Stock

Mit einem großen, eher absolut nicht damenhaften Schritt, war sie in sein Zimmer geschritten. Es war recht abgedunkelt, passte also irgendwie zur Aussage die sie vor der Türe getroffen hatte. Auch wenn der Schreibtisch wohl definitiv ein unschönes Fleckchen dafür war. Erst jetzt merkte sie das er am Keyboard saß. Und sie stand da im Türrahmen. Vom Flur wurde nun also ein bisschen Licht in den Raum geschwemmt und sie sah eben genau, wo er saß und was er machte. Wahrscheinlich würde er sie auch jeden Moment bemerken, alleine die Tatsache das etwas Licht hereinflutete und die, das er seitlich zu ihr saß. Aus dem Augenwinkel musste er sie auch erfassen können. Hallo, sie war ein wunderschöner Engel, umrahmt vom Licht, das konnte man nicht übersehen.
Mizmiz sah auch, das er oben rum nicht bekleidet war, im Grunde lief er ähnlich rum wie sie...eigentlich nicht, und wäre Mizu nicht Mizu, dann könnte ihr der Anblick womöglich sogar gefallen. Nicht, das man sonderlich viel sah, aber man konnte es ja erahnen. Und weil sie nicht vor hatte, gleich wieder zu gehen, würde sie sogar noch einen besseren Blick auf seinen Body erhaschen können. Auch wenn es sie leider nicht all zu sehr scharf machen oder interessieren würde. Einfach weil Shiro bei solchen Dingen dumm ist. Ja-chan hingegen fände es toll...hrhr. xD ich bin heute kaputt, es tut mir so unendlich Leid!
Weil die Blondine damit rechnete, jederzeit bemerkt zu werden und eine Reaktion von ihm zu erhalten, sei es was machst du hier, wieso kommst du rein oder auch nur ein kühles Hi oder oder oder, hob sie die linke Hand und sagte nur kurz und irgendwie recht witzlos, auch wenn es doch irgendwie witzig rüber kam: „Hallo.“
Wäre sie Sheldon, würde sie jetzt den Spock machen. Aber sie war kein hyperintelligentes Genie mit merkwürdigen Ticks. Kein Ordnungsfanatiker, Sauberkeitsfreund und kein jemand, der mit stolz sagen konnte: Ich bin nicht verrückt, meine Mutter hat mich testen lassen.
War wohl auch besser so, sie war so schon schlimm genug.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Gefahr   Shin & Akuma Icon_minitimeMi 26 Feb 2014 - 11:31

Konzentriert saß der junge Mann an seinem neuen Keyboard, auch wenn dieses nicht wirklich neu war. Es war dennoch ein Gerät, welches er nicht gesehen und nie gespielt hatte. Jeder Tastendruck fühlte sich fremd an, noch nie von ihm beschritten und doch gut. Er gewöhnte sich zwar schnell an neue Geräte, aber er musste jedes Mal ein neues Gefühl für diese entwickeln.
Natürlich war der Klang in seinen Kopfhörern nicht annähernd so wunderschön wie an einem Klavier, aber das war ihm auch egal, wenn er Ruhe hatte, allein in seinem Zimmer war und solange spielen konnte, wie er wollte.
Deswegen arbeitete er auch vertieft, von Notenblättern umgeben, mit einem Bleistift und Radiergummi bewaffnet auf der einen Seite, auf der anderen Seite Klimpern von Tasten. Er glaubte, dass wenn er die schwierigste Aufgabe zu erst erledigen würde, auch somit die meiste Arbeit schon schnell verrichten würde. Also arbeitete er an einem Duett für ein Klavierstück. Allerdings gab es das Problem, dass er nicht gern neben irgendjemanden auf einer Bank sitzen wollen würde. Es war natürlich nicht etwas, was er wollte, also fiel ihm die spontane Idee, ein für zwei Klaviere zu schreiben. Die Melodie hatte er auch im Kopf, nur wie sollte man dies für zwei Klaviere schreiben? Also versuchte er es gerade auszuarbeiten. Dass man geklopft hatte, fiel ihm nicht auf, auch nicht, dass jemand durch die Türe zu ihm gesprochen hatte.
Notenschlüssel und Akkorde schwebten in seinem Kopf, so war er in die Arbeit vertieft. Für ihn war es keine Arbeit, ehrlich gesagt, sondern viel mehr ein Ort des Rückzugs, vor sich selbst und der Welt, die ihn nicht akzeptierte, nicht verstand und er sich ausgestoßen fühlte. Shin war nicht bitte, vielmehr enttäuscht, weil alles, woran er geglaubt hatte, mit einem Unfall ausgelöscht wurde. Als hätte man ihm die Seele geraubt.
Licht blendete ihn und ließ Sonnenstrahlen auf das Königreich des Prinzen, der eisern über sein Reich regierte. Jemand wagte es in die Schlucht des kristallisierten Wassers und diesen Eindringling hatten die Eisdrachen zu bekämpfen. Wie ein stolze Sturmgöttin stand die blondine Frau in goldener Rüstung vor den Mauern und hob zur Begrüßung die Hand, als wäre sie eine Königin aus Alices Wunderland, welche die Hand als Befehl hob, jemanden den Kopf abzuschlagen.
Verärgert zog Shin die Augenbrauen zusammen und strich die Kopfhörer von seinen Ohren.
“Jo, hab ich nicht gesagt, du sollst anklopfen?“, erwiderte er und strich sich durch das Haar, um seufzend festzustellen, dass er es vermutlich nicht gehört hatte, als sie geklopft hatte.
“Was?“, korrigierte er sich, während er zwar nicht die Kopfhörer aufsetzte, aber ein Notenblatt, welches er beschrieben hatte, herausholte und hastig einige Dinge notierte, nebenbei dem Mädchen lauschend, weil er dann doch sie nicht einfach so ignorieren konnte. Leider. Anderseits könnte er es versuchen und dann würde sie gehen, aber es gefiel ihm nicht, dass hier jemand war, den er so respektlos ignorieren würde.
Und Mizu hatte unrecht. Dieses Zimmer war Sheldon-gerecht aufgeräumt, schließlich war - im Gegenteil zu ihr - Shin ein beinahe Sheldon Cooper. Fehlte nur noch, dass er sie wie ein Nerd auf Klingonisch begrüßte - aber Shin war kein Spieler, kein Science-Fiction-Fan und auch kein Sheldon, der sich in sämtlichen Star Trek Universen bewegen konnte. Er war vermutlich eher der Mozart-Sheldon. Zumindest behauptete es Nata.
Wäre Shin ein Kerl, der es darauf anlegte, Frauen zu begaffen und jungen Mädchen und deren hintern hinterher zu laufen, dann hätte ihn natürlich Mizus Kleiderwahl angetörnt - doch es war ihm egal, wie freizügig sie war oder wie groß ihre Brüste. Er war ein Kerl, der solche Bedürfnisse nicht hatte. Oder zumindest nicht empfand. Gerade. Ja.
Der junge Mann erhob sich vom Stuhl und kehrte Mizu den Rücken mit der großen, quer verlaufenden Narbe - einmaliger Anblick - zu, um zu seinem Schrank zu laufen und sein schwarzes Hemd, welches er bei der Fahrt zur Schule getragen hatte, über zu streifen. Es war nicht so, als wäre es ihm peinlich, aber er lief nun nicht gern halbnackt vor Gästen herum, geschweige denn bei einer Situation, bei welcher man seine Narbe sehen und Fragen stellen könnte. Da es allerdings sein Zimmer war, war er locker genug, das Hemd letztendlich nicht zu zuknöpfen.
Und für einen Kerl hatte er einen heißen Oberkörper, mit muskulöser Brust und flachen Bauch, an welche sich eine junge Frau - oder Nata - gern drücken würde. Jeder hätte geprotzt, mit so einem Body und einem sexy Mädchen im Zimmer - nur war Shin leider nicht so.
Das Zimmer sah so unpersönlich und nackt aus, wie es eben aussah, wenn man es frisch bezog. Es war klinisch rein, nur das Bett sah benutzt aus und der Schrank leer. Sogar Shins geöffneter Koffer sah ordentlich aus, während andere unangetastet.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeMi 26 Feb 2014 - 12:14

Mizu wäre wohl tatsächlich ein Ritter, zwar sah sie aus wie eine Prinzessin, doch weder ihr Verhalten noch ihre Natur würden einer Prinzessin gerecht werden.
Sie war nun mal keines dieser dümmlichen Wesen, die immer zu Hilfe von ihrem Prinzen, der auf weißem Schimmel angeritten kam, brauchte. Nein sie war auch nicht Peach, die ohne Mario keine Abenteuer beschreiten konnte. So war sie nie gewesen, so würde sie nie sein. Diese nutzlosen, hilflosen, so dermaßen klischeehaften Mädchen, entsprachen nicht ihrem Bild von einer Frau. Eine Frau musste stark sein in dieser Welt, taff und stolz, sich von keinem Mann unterkriegen lassen dürfen oder auf einen Helden in glänzender Rüstung setzen und auf ihn hoffen.
Deswegen war sie auch kein Prinzesschen, welches sich den Weg ins Königreich erklimpert (Anspielung auf Wimpernschlag) hatte, nein sie hatte sich ihre Rüstung angelegt und den schwarzen Ritter gemimt. Sich tapfer den Drachen gestellt und diese nieder gestreckt. So war sie, so blieb sie. Eine Kämpfernatur, die das, was ihr im Weg stand, ohne Gnade aus dem Weg räumte.
Anders als die Königin bei Alice im Wunderland, hätte Shiro nicht den Befehl zum köpfen gegeben sondern diese Drecksarbeit selbst gemacht. Befehle geben war eine Sache und wieder nichts für sie, wenn man etwas richtig und gut machen wollte, musste man es selbst tun. Andere würden nur Fehler machen.
Wunderschön – abgesehen von den Narben -, stolz und selbstbewusst stand sie da. Man sah diesem Mädchen, dieser jungen Frau sofort an, das sie absolut Niemand angreifen könnte oder sie verletzen, weil sie es nicht zu ließ, das Worte ihre Seele erreichten. Sie stand über den elenden, mittellosen Gefühlen der anderen Mädchen im ihren Alter.
Sie musste Niemanden gefallen, sich für Niemanden schön oder zurecht machen, auf Niemandes Meinung wert legen und sich darauf beschränken lassen.
Sich aus diesen Ketten von Zwängen los zu reisen, war wohl auch loblich und zeugte von Stärke. Traurig waren nur die Beweggründe ihrerseits dafür.
Das Shin verärgert war, überraschte sie nicht weiter. Er reagierte wie sie, es auch würde. Wobei sie wohl wesentlich agressiver und durchgreifender den Eindringling raus geworfen hätte oder ein Spiel gespielt hätte. Sie war gut im Spiele spielen, denn sie gewann immer, weil sie die anderen schnell durchschaute. Außer bei diesem Eisprinzen, denn er war wie sie, eher gleichgültig, nur das er es auch zeigte, während sie aufbrausend wie ein Sturm wurde.
Eine ihrer Augenbrauen zog sie hoch und verschränkte die Arme vor der Brust, wobei sich diese anhoben, was unwichtig ist, aber man kann es ja erwähnt haben.
Sein Seufzen jedoch, verirrt ihr, das ihm selbst die Antwort auf diese Frage gekommen sein musste.
Natürlich hatte sie brav, wie von ihr verlangt, geklopft gehabt, aber wenn er Stöpsel im Ohr hatte, ja dann konnte er es wohl nicht gehört haben.
Wie nett er sie doch begrüßte. Wahrlich jede Dame wäre dahin geschmolzen bei seinem unbeschreibbaren Charme. Aber halt, Mizu war ja keine Dame, also von daher war ihr jedes Kommentar recht.
Während er sich noch etwas notierte, machte sie die Türe zu und knipste Frecherweise das Licht an. Einfach, weil sie es brauchen würde, um ihm das, warum sie hier war, zeigen zu können. Anmaßend war ihr Verhalten, durfte man doch aber nicht vergessen, das sie immer tat, wonach ihr war.
„Also, ich wollte dir was zeigen“, erklärte sie sich und ihr Auftauchen. Ganz direkt, ganz kurz. Stimmlich wie immer, normal eben, keine besonderen Emotionen, aber eben auch nicht monoton.
Selbst wenn er sie ignorieren würde, würde sie nicht gehen. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, einen Willen hatte, dann machte sie es eben. Und wenn sie sich auf sein Bett geschmissen und ihn solange beobachtet hätte, bis er sie nicht mehr hätte ignorieren können. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie ihn wohlmöglich nerven können, wie ein kleines Kind, das seinen Willen einfach nicht bekam.
Tja, Sheldon war eben wie Sheldon. Das musste auch die arme Amy feststellen, die allmählich ihr Bedürfnis nach körperliche Nähe, bringen wirs auf den Punkt, nach Sex nicht mehr unterdrücken konnte. Und dennoch fest stellte, das wohl eher noch Howard und Raj Sex hätten, ehe sie und ihr Freund. Andererseits, konnte sich Sheldon ja inzwischen vorstellen, eines Tages Koetus zu haben. Die Frage war nur, wie viele Jahre Amy dann noch sehnsüchtig darauf hinfiebern müsste. Wer weiß ob Shin nicht auch eines Tages, Gelüsten erliegen würde.
Vielleicht würde er ja wie Howard werden. Witzige Vorstellung, eines extremen Charachange.
Wäre Mizu eine Frau, die es darauf anlegte, Sex zu haben, so würde sie diesen auch definitiv bekommen. Ihr Körper war an sich wirklich heiß. Brüste eines C-Körbchen, zwar nicht riesig, aber auch nicht winzig. Und für japanische Verhältnisse wohl doch schon überdimensional. Auch ihr Kleidungsstyle war provokant und sehr körperbetont und doch machte sie sich über so etwas auch keine Gedanken. Sex war ihr nicht wichtig, sie hatte noch keinen gehabt und es auch nicht in nächster Zeit vor. Körperliche Nähe – nein Danke. Irgendwann vielleicht. Auch wenn sie wohl wie eine Spinne wäre. Erst die Paarung und dann das Männchen auffressen. Könnte es bei uns Menschen auch so laufen, dann wäre Kasai wohl ein Sexmonster...so was würde ihr denke ich, Spaß machen.
Sie hatte sich aber auch keine Gedanken gemacht, in welchem Fummel sie in ein Jungenzimmer gegangen war, einfach weil ihr die allgemeine Meinung egal war und sich eh jeder sofort Vorurteile machte und sich einbildete, die Beweggründe ihres Verhalten zu verstehen oder gar noch besser darüber bescheid zu wissen, als sie selbst. So nannten manche sie eine Schlampe, meinten sie wäre ein notgeiles Flittchen, welches jedes Mittel Recht war. Andere fanden sie einfach arrogant, sagten ihr nach, sich für was Besseres zu halten. Andere fanden sie einfach nur ne Assibraut, die zuschlug, weil sie sich nicht anders zu helfen wussten.
Kein Schwein konnte damit klar kommen, das sie einfach nichts darauf gab, was man ihr nachsagte. Wozu auch? Sich vor jedem xbeliebigen Idioten zu erklären, brachte eh nichts und dafür interessierte es sie schlicht weg auch zu wenig.
Deswegen konnte sie auch halbnackt ins Zimmer eines geschlechtreifen Junges platzen, ohne das es irgendwelche anzüglichen Hintergründe gab.
Ihre blauen Augen wurden kurz groß, als sie seinen Rücken und somit die Narbe sah. Er hatte also auch so einen Schandfleck. Seine war auch sehr groß und unübersehbar, wenn man sie dann eben sah, da er sich bereits ein Hemd überzog.
Wieder etwas, was sie gemeinsam hatten, sie überdeckten ihre Male, das, was man nie wieder los werden würde.
Obwohl sie die Fragen selbst kannte und davon angenervt war, sagte sie dennoch etwas dazu.
„Ganz schön groß“, mehr eine Feststellung als eine Frage und auch einfach wieder direkt gesagt. Die Geschichte dahinter, würde sie nicht erfragen, würde er etwas dazu sagen wollen, konnte er, wollte er nicht, war es auch egal. Etwas, das sie selbst nie gehört hatte. Wenn jemand ihre Narben gesehen hatte, dann gab es immer Fragen wie: Wie ist das passiert? Tut es weh? Muss ja furchtbar sein, schmerzhaft oder? Sieht ja schlimm aus. Und weiteres.
Die Blondine hatte sich weiter ins Zimmer begeben und stand nun neben Shin.
Leider war auch sie zu trocken – Wortwitz!!! – um sich am heißen Anblick zu ergötzen. Ja, leider war auch Mizu jemand, der nicht viel auf menschliche Bedürfnisse gab.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Aufgedeckt?   Shin & Akuma Icon_minitimeMi 26 Feb 2014 - 13:24

Dass Mizu aufgetaucht war, erfreute ihn sichtlich nicht, anderseits überraschte es ihn nicht. Letztendlich hatte sie ihn vor wenigen Stunden gefragt, wo er sein würde und er ihr es auch mitgeteilt. Als hätte er in Bram Stokers 'Dracula' einen Vampir zu sich eingeladen, was Shin in dem Moment bewusst wurde, als Fräulein „Ich bin eine harte Schlampe und du bist mir egal“ in sein Zimmer näher einmarschiert und die Türe abgeschlossen hatte. Ja, sie war auch noch dreist  - für Shin war ihr nun Mal ihr Auftreten dreist - das Licht anknipste. Der junge Mann schlug sich leicht mit der flachen Hand ins Gesicht - typischer 'facepalm' - und blickte ihr kalt ins Gesicht, um sich zu den Fenstern um zu drehen und die Gardinen auf zu reißen. Sonne strahlte hinein und machte das Lampenlicht zunichte, welches er auch sofort ausschaltete und sich dem jungen Mädchen zuwandte.
Ja, er war der Boss hier, in diesem Zimmer und da würde sie sich nun Mal unterordnen müssen, schließlich ließ er sie in seine Privatsphäre - auch wenn man keine erkennen konnte - hinein.
[url=https://crossacademy.forumieren.de/t2195-lageplan-cross-academy-und-zimmerplane]Die Schlafzimmertüre war zum Glück geschlossen und so war neben dem Sofakreis um einen Beistelltisch herum, die einzige Möglichkeit sich irgendwo zu setzen wohl der Schreibtischstuhl des anderes Arbeitsbereich oder Shins Stuhl, auf welchen er sich zwar setzte, sich aber an Mizu wandte, seine Hände in einander verschränkte und die junge Frau erwartungsvoll anblickte.
Nein, Charme zeigte der junge Mann mit dem zerzausten pechschwarzen Haar gerade nicht und auch nicht, dass jemand willkommen war. Wenn man sich also bereits in diesem Raum von Kälte umgeben fühlte, wie schien es wohl in seinem Schloss zu sein?
Vermutlich viel, viel, viel kälter. Die letzten Ausbrüche hatten ihm Kraft geraubt, doch nun wirkte er zwar verschlafen und müde, aber gestärkt. Gestärkt mit der Macht über Eis den Sturm ertragen zu können.
Nein, er kannte die Methode nicht, um den anderen Menschen ein wohliges Gefühl bereiten zu wollen, das wollte er auch nicht und so würde ein Kampf gegen und mit ihm auch so kalt bleiben. Ihm waren alle egal und genauso, wie er auch auf andere wirken musste.
“Was wolltest du zeigen?“, fragte er recht Begeisterungslos und stützte seinen Kopf auf der Faust, dessen Arm er am Rande des Tisches abstellte und Erwartungslos auf die Blondine blickte.
Er wirkte wie ein bitterer, alter Opa, der darauf wartete, von seiner Enkelin zu sehen, wie schön sie doch Klavier spielen konnte, während sie keine einzige Tonfolge richtig abgespielte. Doch ehrlich gesagt, wusste er nicht, was sie ihm großartiges zeigen wollte, als er Angst bekam, sie hätte irgendetwas im Internet über ihn herausgefunden und es ihm auf ihrem bestimmt neusten und schickesten Handy zeigen. Innerlich begann Angst Shin zu ergreifen, doch äußerlich wirkte er nicht verändert. Nachdenkend fieberte er sich irgendetwas zusammen und fragte sich letztendlich, warum er sich Sorgen machte!
“Was ist groß?“, fragte er daher verwirrt, weil er nicht zugehört hatte und nun den faden verlor. Zwar war ihm nicht bewusst, dass sie die Narbe gemeint hatte, aber auch nicht was sie hätte stattdessen meinen können.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeDo 27 Feb 2014 - 22:54

Die Blondine war leider ein Mensch, welcher kam und ging, wie es ihm eben in den Kram passte. Dabei nahm sie keine Rücksicht auf die Gefühle von anderen oder ob sie absolut störend in eine Situation platze. Das machte sie unhöflich und auch etwas überheblich wirkend. Auch wenn sie letzteres definitiv nicht war, im Gegenteil, dazu war sie dann einfach doch zu gelangweilt von fast allem und jeden und eben nicht eingebildet oder hochnäsig genug. Alles im allen war sie dann eben doch ein normalo Typ und keine Tussi, die sich aufgrund irgendwelcher Dinge wie Aussehen etwas auf sich selbst einbildete. Keine die lästern musste oder andere einschüchtern, um sich selbst toller zu fühlen und das Ego zu bestärken. Leider war eben ein Großteil der weiblichen Bevölkerung so.
Im Grunde war Shin auch selbst schuld, er hätte ihr seinen Aufenthaltsort nicht nennen müssen und hätte er es nicht getan, wer weiß ob sie zu ihm gekommen wäre. Wahrscheinlich schon, einfach weil sie es sich in den Kopf gesetzt hatte.
Sicherlich war es nicht nachvollziehbar für ihn und für wohl so gut wie jeden Anderen auch, ein ziemlich dämlicher Beweggrund. Man konnte vielleicht sogar meinen, sie versuchte so Eindruck bei ihm zu schinden, aber dem war nicht so. Mizu hatte es zuvor eben einfach nicht hin bekommen und nach dem er ihr es vorgespielt hatte, sie seine Fingerbewegungen abspeichern konnte um sie schließlich nachahmen zu versuchen, wollte sie es ihm eben auch zeigen. Tatsächlich war sie auf solche Belanglosigkeiten stolz. Denn an sich hatte sie kein spielerisches Talent, ihr fehlte es an Gefühl, auch wenn sie dieses stimmlich wieder wett machte. Und dennoch, sie hatte es geübt, einfach weil sie sich selbst beweisen wollte, das sie es können würde. Das Vorführen hatte einen Sinn, der wohl nicht sonderlich viel Sinn machte, weil es dem Schwarzhaarigen ziemlich egal sein würde. Trotzdem, sie wollte es ihm zeigen und vielleicht noch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag hören. Ja, so was konnte sie annehmen, wenn sie es wollte, auch wenn sie grundsätzlich Klugscheißer bescheiden fand. Dann jedoch, würde sie sich ja nicht selbst ans Messer liefern und zu einem so talentierten Pianisten wie ihm gehen. Eben weil sie jemand war, der seine Grenzen aufsuchte um diese zu überschreiten, zu überspannen, war sie eben auch jemand, dem es wichtig war solche „einfachen Dinge“ gut und richtig um zu setzen. Für sie war es eben auch nicht einfach, es hatte sie angestrengt und Konzentration gekostet. Doch es hatte sich gelohnt, sie konnte das Stück und zwar technisch genauso, wie es Shin ihr gezeigt hatte. Gefühlsmäßig würde wohl nicht viel rüber kommen, jedoch würde man so was innerhalb von wenigen Stunden lernen, wäre es nur noch etwas absolut standardmäßiges, was wirklich jeder können könnte.
Wahrscheinlich war Shiro dreist, das war gut möglich, denn irgendwo war sie ja auch anmaßend, auch wenn das daher rührte, das sie eben war, wie sie war. Sein plötzlicher ´facepalm´ zauberte ihr ein kurzes Grinsen auf die Lippen. So eine Geste vom Prinzen des gefrorenen Wassers, würde wohl kein alltäglicher Anblick werden. Interessant.
Im Nu wurde die Vampirhöhle erleuchtet und vom Sonnenlicht durchflutet. Das Licht wurde ausgemacht, Umweltschutz und Stromsparmodus on. Es machte natürlich mehr Sinn, aber so anmaßend einfach die Vorhänge auf zu ziehen, war sie dann eben auch nicht gewesen.
Der König lud zur Feierlichkeit. Setzte sich auf seinen Thron und war bereit, das einfache Volk an zu hören. Er gewehrte der einfachen Magd eine Audienz. Wie unerwartet für Hochwohl Geboren. Natürlich war das nur eine Metapher.
Das Problem an der einfachen Magd war jedoch, das sie sich urplötzlich in den goldenen Ritter verwandeln können würde und sich weder vor einem Raum noch vor seinem Palast fürchten würde. Eis konnte man zum schmelzen bringen, doch wie würde man sich des Windes bemächtigen, bzw. ihn bändigen und zum aufhören zwingen?
Sie selbst, hatte auch Probleme mit ihrer Psyche seit sie ihren Unfall hatte. Manchmal wachte sie nachts schweißgebadet auf, nachdem sie Alpträume erzeugt durch Erinnerungen gehabt hatte. Manchmal schrie sie sogar, ja...manchmal konnte sie selbst Tränen nicht unterdrücken. Wenn man schlief, war man nackt. Man konnte nicht an sich halten, sich oder die Gefühle unterdrücken. Nicht lügen, was man fühlte, zeigte sich ganz offen. Harte Wahrheit.
Die Tabletten halfen nur mäßig, wenn sie in einem solchen Tief war. Das Gerede der Psychologin hatte auch nie sonderlich viel genützt. Wie oft war sie ihr mit schlauchen Sprüchen und Lebensweisheiten gekommen? Und wie oft hatte sie versucht, ihr wie einem kleinen Kind auf zu zeigen, warum ihre Art zu leben und mit der Vergangenheit doch so falsch sei. Was wusste sie denn schon? Nur weil sie studiert hatte, war sie noch lange kein Mensch, der das Recht hatte ihr rein zu reden oder sie um zu krempeln.
„Also, ich hab geübt und ich kanns jetzt“, sagte sie knapp und grinste zufrieden. Ja, darauf war sie stolz und ja, so etwas konnte sie auch zeigen. Trotz ihrer scheiß egal Haltung oder gerade wegen dieser, konnte sie auch lachen, wenn sie es wollte, auch lauthals los schreien oder sonst was machen, sie unterdrückte nicht jedes ihrer Gefühle, nur manche. Nur die, die in ihren Augen Schwäche bedeuteten.
Sein Urteil, würde sie schon interessieren, aber sie würde ihn nicht zum Richter über ihre Art werden lassen oder sich geknickt zurück ziehen, würde er sich darüber lustig machen oder sie nur müde belächeln. Sie hatte es sich einfach in ihren blonden Kopf gesetzt, es ihm jetzt zu zeigen, zu beweisen, vor zu führen. Scheiß egal ob er lachen, schmunzeln oder es ignorieren würde. Mizu machte es ihrer selbst wegen.
Frech wie sie dann eben war, setzte sie sich auf den freien Stuhl und legte sich ihr Ipad auf den Tisch. An sich war sie Niemand, der technischen Schnickschnack brauchte, aber ihr Stiefvater, hatte ihr damit eine Freude machen wollen und sie damit auch ein bisschen dazu bringen wollen, gelegentlich Kontakt zu ihnen auf zu nehmen. Auch wenn ihre Mutter ohnehin ab und an anrief. Tatsächlich erwies sich das Ding auch als nützlich. Sie hatte einige Apps, Songs oder anderes Zeugs darauf gesammelt.
So öffnete sie die Klaviertastenapp, und fing an, das vielleicht simpelste Stück dieser Welt zu klimpern. Die Technik stimmte, die Fingerbewegungen auch. Aber ob Gefühl rüber kam, war die andere Frage. Als sie dann fertig war, drehte sie den Stuhl zu dem Schwarzhaarigen rum und machte nur eine Geste wie: Tada...ehe sie selbstironisch grinsen musste.
„Jaja...kein Sinn ich weiß, aber ich wollte es dir einfach zeigen“. Ehrlich eben. Einfach weil sie es ihm beweisen hatte wollen, auch wenn sie ihm nichts hätte beweisen müssen und es ihn wohl kalt lassen würde und sie sich eventuell auch Spott einhandeln konnte.
Immer - beziehungsweise was heißt immer – wenn sie ihn so wie jetzt ansehen konnte, beschlich sich das Gefühl, ihn zu kennen. Und sie war sich auch sicher, irgendwo hatte sie ihn schon mal gesehen. Das stand fest. Nur wo? Waren sie sich mal im Bus oder in der Bahn begegnet? In ner Karaokebar oder so was? Die Daylerin wusste ja bereits, das er wie sie auch, aus Tokio stammte. Reintheoretisch war es sogar möglich das sie sich schon mal begegnet gewesen waren. Auch wenn sie innerlich ganz sicher war, das sie ihn nicht in Fleisch und Blut gegenüber gestanden war.
Ganz sicher war sie sich aber auch darin, das sie es raus bekommen würde, es würde bald klicken machen. So gut kannte sie sich und ihre Gedankengänge dann schon.
Zu seiner nächsten Frage, musste sie den Kopf leicht schräg legen und wieder eine Augenbraue hoch ziehen. Im ernst Junge, fragte er das tatsächlich...andererseits hatte sie es zusammenhanglos in den Raum geworfen und der ein oder andere Kerl hätte sich sicher eingeredet und eingebildet, das sie sein bestes Stück damit gemeint hätte, aber was man nicht sah, darüber konnte man auch nicht urteilen.
„Na deine Narbe auf dem Rücken“, gab sie prompt zurück und ihr Blick wurde wieder normal, gelassen. „Was denn auch sonst?“, schob sie eine Frage nach.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Spielchen   Shin & Akuma Icon_minitimeFr 28 Feb 2014 - 9:12

Man konnte es Shin nicht verübeln, dass er den meisten Menschen verschlossen und nicht all zu emotional fröhlich entgegen trat. Kein Mensch bezog eine vorteilhafte Position, nicht Mal seine Eltern durften ein lebensfrohes Kind sehen, welches wie ein ganz normaler junger Mann sich auf das Leben in Verantwortung vorbereitete. Jeder wächst mit der Zeit in das Leben, welches man wohl als 'Erwachsener' kennt und meistert. Aufgaben, die ein Kind niemals physisch als auch psychisch tragen könnte. Wir sprechen nicht von Kindestagen, sondern wirklich über den fließenden Übergang eines Kindes zu einem Erwachsenen. Doch Shin Akkenai wurde nicht die Chance gegeben, sich normal zu entwickeln, wie man es denken würde, von einem jungen Japaner mit einer stabilen Familie. Er wurde dem zweiten Teil seines Kindheit entrissen und zu einem jungen Mann, der keine kindliche Freude, keine kindliche Naivität mehr hatte, welche ihn offenherzig und glücklich wirken ließ. Doch war er glücklich? Seine Familie konnte es leisten, ihn in ein Internat gehen zu lassen. Seine Familie konnte es sich leisten, teure Dinge zu kaufen und seine Leidenschaft und seinen Talent in der Musik zu finanzieren, ohne ihm dabei wiederholt zu sagen, dass diese Branche nicht wirklich nachhaltig für eine berufliche Karriere war. Nein.
Materiell konnte Shin nicht glücklicher sein und doch bildete er sich nicht darauf ein. Es interessierte ihn nicht, dass er später, wenn er richtige Stellung findet, dass er mehr als genug verdienen würde. Doch es machte ihn nicht glücklich, weil er sich niemals nach Geld gesehnt hatte.
Ehrlich gesagt hatte er auch nie darüber nachgedacht weltberühmter Pianist zu sein, sondern vielmehr jemand, der sich für die Gerechtigkeit einsetzte - Richter oder Anwalt. Der junge Mann war auch eine Person, die auch den nötigen Grips dazu hatte und doch sah er dies in diesen Branchen verschwendet. Es ging nicht um Gerechtigkeit, es ging nicht um die Wahrheit und auch nicht, um Freiheit unschuldiger Menschen. Es ging nur um die Macht der Geschickten und Stärkeren. Niemals um die Werte, an die man zu erst denkt, sondern in der dunkelsten Ecke um Macht und Geld. Der Glauben an das Gute, an die Religion und eine höhere Macht hatte Shin Takahiro Akkenai bereits mit 16 Jahren verloren - einem Alter, in dem man ausgelassen und offen die Fesseln der Kindheit ablegte und langsam reifer und erwachsener wurde - aber nicht geistig wie ein doppelt so alter Mensch. Mit seinen knackigen 19 Jahren verlor Shin das Interesse an ersten Erfahrungen mit Mädchen, Liebe und jugendliches Alter, die Zeit, in denen man seine Grenzen antastete und die Erwachsenengesellschaft auf eine Probe stellte.
Nein, er hatte dies übersprungen, als hätte er bereits alles gelesen und gekannt und doch hatte er dies nicht erlebt. Er kannte die damit verbundene Gefühle und hatte nie das Bedürfnis nach diesen gehabt.
Er war verloren durch das schwarze Loch, welches ihn diese wunderschöne Zeit verpassen ließ, wie Neo aus Matrix, der auf der Bahnstation - zwischen der Realität und der virtuell erzeugten Welt - verloren ging.
Und nun saß er da, an seinem Schreibtisch, mit dem breiten Keyboard und war im Gegenteil zu Neo, nicht darauf fixiert, aus dem Kinderparadies abgeholt zu werden.
Nein, der Prinz fühlte sich in einem Schloss wohl und der Eispalast, in dem er lebte, richtete sich nicht nach der Umgebung, nicht nach denen, die es zu betreten wagten, sondern nach dem Inneren des Prinzen, der den Königsthron hütete. Derjenige oder diejenige, die das Schloss zu tauen wollten, würden gar nicht das Schloss verschwinden lassen, sondern die eisige Kälte des bisher ewigen Winters in seinem Herzen. Doch die meisten versagte bereits nur auf dem Weg dahin.
Es war auch kein Schloss aus Eis - vielleicht doch. Aber vielmehr ein bereits vergessenen Schloss in mitten einer ehemalig wunderschönen Landschaft, welche urplötzlich in einen Schneesturm geriet, der so stark war, so lähmend, dass die Mauern selbst zu Eis wurden.
Und nun wagte es ein Eindringling zu behaupten, das Schloss zum Fall bringen zu können, in dem die angebliche Magd mit einem Messer die Eisschicht zu zerkratzen versuchte.
“Also, ich hab geübt und ich kann es jetzt“, verkündete Mizu die frohe Botschaft und der begriffsstutzige Shin zog lediglich eine Augenbraue hoch.
The queen king was not amused.
Wenn sein Urteil sie interessierte, wie er sie richten würde, aber ihn nicht zum Richter über ihrer Art walten lassen würde, was tat sie dann hier? Suchte sie Bestätigung, dass sie etwas nachahmen, aber niemals nachempfinden würde, weil es genau das ist, was sie tun sollte?
Glaubte sie, Gefühle nachahmen zu können, würde sie der Wirklichkeit näher bringen? Natürlich sagt man gern, wenn die Technik stimmt, dann würde man mehr als nur die halbe Miete haben, doch das, was die Technik ausmacht, ist die Kraft, die Energie, welche sie arbeiten lässt.
Amüsiert, mit einem teils aufmerksamen und neugierigen Blick, betrachtete er die Blondine, welche ihr Gerät bereit machte. Ein beinahe verwirrte Miene seinerseits folgte auf das Keyboard, das vor ihm lag, mit all ihren Lämpchen zeigte „Spiel mit mir“ und doch nahm die junge Frau irgendeine dahin programmierte App, um ihm zu zeigen, dass sie die Technik beherrschte. Dabei konnte sie auf der App auch nur die rechte Hand spielen, die leitende Melodie und...
Der kritische Blick in seinem so meistens emotionslosen Gesicht sprach viele Geschichten, so viele, dass er stillschweigend geschaut, sich jedoch sehr oft einen Kommentar verkneifen musste.
Sie war nicht Mal Laie und doch zeigte sie Ehrgeiz und Stärke. Sogar als sie geendet hatte, schien ihr die Qualität so egal zu sein, dass sie ein selbstironisches 'Tadaa' zeigte, als hätte sie ihm
Liszts „Transcendental Etudes No.12 'Chasse-Neige'“ vorgespielt, einem der schwersten Stücke der top-aufgelisteten Arrangements.
Shin schwieg, klatschte aber zöglich Beifall, als würde sich die Audienz eines Opernsaals nicht sicher sein, wie man darauf reagieren soll, als er Mizu in die Augen blickte. Man sah, dass er überlegte.
Überlegte er, weil er das Stück analysierte, welches sie ihm -trotz hochwertigen Keyboard einige Meter weiter von ihr entfernt auf seinem Tisch- es auf einer schlecht programmierten App zeigte? Ob er einen tiefen Sinn in dem Stück suchte?
Er überlegte, wie er auf die Situation reagieren sollte, strich sich durch das unordentliche Haar.
„Deswegen platzt du hier hinein?“, wäre die erste Phrase, welche ihm durch den Kopf geschossen war.
„Du weißt, dass ich hier ein Keyboard herumstehen hab“, wäre etwas anderes.
Nach weiteren Sekunden holte Shin wieder Luft und öffnete die weichen Lippen, welche er nachdenkend befeuchtete, eher er sprach:
“Ist dir sowieso nicht egal, was andere über dich denken und wie sie über dich urteilen?“, begann er und legte den Kopf schief. Sein Ton war weder vorwurfsvoll oder anklagend. Ja, es war auch nicht vertrauensvoll, als würde er sie lange kennen, um so eine direkte, durchschauende Frage zu stellen. Ganz ehrlich, da sie beinahe genauso dachten, haben sie sich gegenseitig schon von Anfang an durchschaut.
“Warum bist du dann hier? Damit ich Beifall klatschend deinem Stolz und Ego sagen kann: 'Hey, du hast die Melodie zu spielen gelernt. Gut gemacht, du hast es dir erneut bewiesen, dass du stark genug bist Alle meine Entchen zu klimpern'?“, setzte er tonlos fort und zog eine Augenbraue hoch. Mizu hatte es gewagt ihn aufzusuchen, seine Schlossmauern zu erreichen und glaubte, einfach hinein spazieren zu können, um dann den Eindruck zu erwecken, dass sie gar nicht hineinwollte? Sie irrte sich. Gewaltig. Sie glaubte, nur weil sie eine der wenigen war, welche die Schlossmauern zu sehen bekam, sie auch bereits überwunden zu haben, das Ziel erreicht zu haben?
Sie glaubte, sie könne mit ihm spielen, doch das würde er nicht erlauben.
Seufzend rieb Shin sich die Wange und bekam einen leicht amüsierten Ausdruck in den Augen und schüttelte den Kopf.
“Dir fehlt die Leidenschaft es so gefühlvoll zu spielen, die du zum Beispiel beim singen hast“, bestätigte er ihr das, was sie auch gedacht hatte und erhob sich.
“Ich habe ein Keyboard stehen und du nimmst diese App, dabei ist die Simulation der Töne des Klaviers grauenhaft. Also kann ich es dir nicht übel nehmen, zwar technisch die richtigen Knöpfe zu drücken, aber so viel Emotionen zu zeigen, wie der Stuhl, auf welchem du sitzt“, sprach er in den letzten Minuten mehr Sätze, als Worte an einem Tag.
Tja, wenn es um Musik ging, da konnte er nun Mal nicht anders. Und eher er den Hagelsturm über sie beenden würde, fügte er hinzu:
“Respekt dafür, dass du es dir schnell gemerkt hast. So gut waren nicht Mal die Kinder, die ich mal unterrichtet hatte. Dabei munkelt man, Kinder seien lernfähig“, murmelte er viel mehr zu sich selbst als zu ihr und legte die Hände in die Hosentaschen. Die kühle Frühlingsluft kam durch das gekippte Fenster und umspielte den Raum, ließ ihn erschaudern. Sein immer noch offenes Hemd zeigte zwar seinen Bauch und sein Schlüsselbein, der Anblick war aber zum Glück nicht all zu verrucht. Der Ansatz seiner Narbe unterhalb der Brust war zwar oft durch seine Bewegungen und das weichen der Hemdränder zu sehen, aber nicht bedenkenswert. Mizu Andeutung gefiel ihm nicht und so vereiste sein Gesicht und er legte den Kopf schräg.
Tja, würde Shin Zweideutig denken, dann hätte er scherzhaft sein Geschlechtsteil verstanden, allerdings war er der eindeutig eindeutig denkende und jemand der nicht wirklich flirten würde, falls es dann so gewesen wäre.
Die eisblauen Augen wurden dunkler, leerer und doch kaum zu sehen. Man könnte glauben, dass er nun die Lippen verbittert und ernst zusammenpresste und doch war die Miene nicht anders, als sonst, als er erwiderte:
“Es kommt nicht darauf an, wie groß sie ist, sondern wie tief“
Eine langgezogene Narbe, die über eine große Fläche ging, könnte man ruhig als groß bezeichnen, doch die Verletzung würde nicht so schmerzhaft und groß sein, als wenn ein Messerstich zwei eine kleine Fläche beinhaltete, aber dafür in die Tiefe ging.
Und ehrlich gesagt, meinte man oft physische Narben mit der zerstörten Psyche zu verbinden, so wie es Shin eigentlich tat, auch wenn es nicht deutlich genug schien.
Und dann tat etwas, was Shin nicht oft tat: Neugierig öffnete er die Lippen, als hätte er eine Ahnung, als hätte er etwas, was ihn die ganze Zeit dieses Mädchen in seinem Zimmer dulden ließ, um endlich zu blöffen:
“Müsstest du doch kennen, oder nicht?“
So, wie man Shin insgesamt betrachtete, war das schon beinahe provokant - nicht in dem Sinne, jemanden zu verärgern oder zu beleidigen, sondern ein Risikospiel, als würde er in fremden Gewässern nach fremden Fisch stochern, um die Tatsache zu haben, dass dort tatsächlich eine Fischart war.
Es war wie bei einem Kartenspiel, welches er eröffnete und durch sein Interesse die Grenzen seiner Verschleierung zu testen, zu schauen, ob sein Pokerface auch tatsächlich erträglich war. Und wer hatte bitte schon so ein perfektes Pokerface, wie er, der niemals seine Emotionen an der Oberfläche zeigte?
Typisch für sein Genie, hatte er auch zwei Optionen, bei welchen er, so wie er Mizu einschätzte, weiterhin gute Gewinnmöglichkeiten hatten. Doch das würde nicht bedeuten, dass sie von Anfang verloren hatte!
Er kannte ihre Ziele nicht und doch glaubte er, dass ihre rebellische Ader sie nicht einfach so zu irgendeinem Kerl ins Zimmer führte, um sich selbst etwas beweisen zu können.
Sie könnte natürlich so tun, als würde sie nicht wissen, wovon er sprach und ehrlich gesagt, lag seine Einschätzung bei 60%, dass sie es verneinen würde. Sie hätte somit den Kartenzug gewonnen, doch auch er hätte einen Teil davon erhalten. Würde sie jedoch bestätigen, wovon er sprach, so hätten Beide eine Win-Win-Situation. Mizu wäre auf seine Skala aufgestiegen und sie vermutlich mehr über ihn erfahren.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeFr 28 Feb 2014 - 12:08

Jeder Mensch ging anders mit Veränderungen und Schmerz im Leben um. Manche konnten daran sehr stark werden und die guten Dinge im Leben noch wesentlich mehr und intensiver genießen. Andere zerbrachen daran und tristesten lediglich ihr Dasein. Wiederrum andere konnten den Schmerz geschickt unter einer zurechtgelegten Maske verstecken und diese den Menschen in ihrem Umfeld verkaufen, einfach weil viele oft glaubten, was man ihnen zeigten und nicht die Zeit und die Lust hatten, tiefer hinter die Fassade zu schauen. Dann gab es da Menschen wie Mizu, die Schmerz umwandelten, in dem sie selbst aggressiver werden konnten und irgendwie den Schlüssel zu ihrer wahren, verletzlichen Seele weg geschmissen hatten. Es gab aber eben auch Leute wie Shin, die Emotionen kaum noch zeigen wollten und Niemanden mehr an sich heran lassen. So oder so, leider wurde man doch ständig im Leben verletzt. Egal ob man sich wie ein Einsiedlerkrebs verhielt und versuchte alles und jeden von sich ab zu schirmen oder ob man versuchte glücklich weiter zu machen und sich die traurigen Erfahrungen nicht anmerken zu lassen versuchte.
Bei ihr war es ähnlich wie bei ihm. Dank ihres Stiefvaters hatten ihre Mutter und sie, inzwischen ein gutes Leben, die Zeit davor war sehr hart gewesen. Vor allem für Maren, sie wollte das es ihrer Tochter an nichts fehlte, konnte ihr aber eben nicht viel geben. Auch wenn Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung wohl wesentlich mehr wert waren und davon hatte das junge Mädchen früher mehr als genug bekommen. Es war ihr gut gegangen. Auch wenn sie keinen Vater gehabt hatte und diesen immer noch hasste. Wehe er würde es wagen, einmal in ihrem Leben auf zu tauchen. 18 Jahre war sie ihm am Arsch vorbei gegangen, dann brauchte er jetzt nicht damit anfangen, Interesse vor zu heucheln. So viel Leid und Kummer, wie dieser Dreckssack ihrer Mutter angetan hatte, das konnte sie ihm nicht verzeihen. Genauso wenig, das er nie für sie da gewesen war. Minoru war ein wirklich guter Stiefvater, er hatte ihr gezeigt, wie eine Vaterfigur sein könnte und so nahm sie ihn schließlich auch als einen solchen an. Botan war nur noch ihr Erzeuger, während Minoru zu ihrem Vater wurde.
Doch dann war der Kitt gekommen, der Unfall und das miese Umfeld was sich Freunde schimpfte und sie fallen gelassen hatte, wie eine heiße Kartoffel. Einfach diese Umstände hatten sie geformt und geschliffen, ihren heutigen Charakter maßgebend geformt und bestimmt. Ihren Eltern gegenüber konnte sie sich manches mal noch aufgeschlossen und fröhlich zeigen, aber wirklich richtig offen und frei, nein das war sie seit jenen Tagen einfach nicht mehr gewesen. Dazu war sie nicht in der Lage. Einen Weg zurück, zurück zu ihrem früheren Ich, gab es einfach nicht mehr.
Zeit und Erfahrungen, Leid und Prüfungen hatten sie zu sehr verändert. Allgemein veränderte man sich sein Leben lang und passte sich auch irgendwie ein bisschen an, um zu überleben.
Vielleicht war aber auch nicht ihr früheres Wesen erstrebenswert. Denn sie war schwach, naiv und dumm gewesen, sich auf solche Leute ein zu lassen und eben auch, sich deswegen zu verändern. Ihr heutiges Auftreten war stark und selbstbewusst und sie war irgendwie auf eine verdrehte Art und Weise sogar mit sich in Reinem. Als wäre dieser Charakter der, der eben zu ihr passte und sie nicht mehr zum Opfer werden ließ.
Mit ihrer verdrehten, lauten, direkten Art kam kaum jemand zu recht. Vielen machte sie sogar Angst und das war wohl auch irgendwo gut so. Niemand traute sich an sie heran, näher ihre Seele zu erkunden oder andere Seiten von ihr kennen zu lernen. Nicht nur, weil sie die Menschen auf Abstand hielt, es passierte auch oft automatisch, von alleine. Ihre kleine Schutzblase war perfekt.
Shin hatte sich so verändert, weil er dem Tod die Hand gegeben hatte und weil er seine große Liebe an ihn verloren hatte. Der schwarze Mann, hatte sie sich einfach unter den Nagel gerissen und mit sich genommen. Kein Wunder, das ein einst wunderschön blühendes Königreich, binnen weniger Minuten zu einem trostlosen, vereisten Kerker geworden war. Letztlich war er selbst gefangen in seinen eigenen schützenden Mauern.
Die Blondine betrachtete ihn einfach nur aufmerksam und war für jedes Kommentar offen. War sie doch auch selbst Schuld, ihn auf zu suchen und so etwas vor zu führen. Irgendwie kindisch, auch wenn sie es nicht seiner sondern ihrer selbst Willen getan hatte. Doch das rechtfertigen zu können, war schwierig. Während sie auf eine Antwort, auf eine Reaktion wartete, legte sie sich ihre Strähnen hinters Ohr.
Und dann kam ein erstaunlicher Redeschwall der über sie hineinbrach. Also mit vielem hatte sie gerechnet, aber das Shin ihr tatsächlich so viele Sätze schenken würde, damit nicht. Heute war irgendwie verkehrte Welt, normalerweise konnte sie reden und reden und er war schweigsam. Erst als er fertig war, begann sie auf seine Aussagen näher ein zu gehen.
„Ja, es ist mir egal. Und ich bin nicht hier um Lob oder Beifall von dir zu ernten“, gab sie zurück und überlegte selbst, warum sie eigentlich gekommen war. Die Antwort war naheliegend und eigentlich ganz simple.
„Ich bin hier, weil mir danach war. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, dann ziehe ich es durch, ganz egal wie viel Sinn es für andere macht“, begann sie den Grund zu erläutern. Blickte ihm dabei direkt in die Augen und es war ihr auch nicht peinlich, so offen dazu zu stehen. „Einfach weil du es mir vorhin gezeigt hast, wollte ich es unbedingt hin bekommen und dir dann eben auch zeigen, um zu sehen ob sich meine Bemühungen gelohnt haben oder eben ob nicht“, fügte sie ganz ehrlich und mit ihrer sehr melodischen Stimme. Wenn sie so wie jetzt redete, ohne darauf bedacht zu sein cool oder angriffslustig zu klingen, hörte man heraus, das sie gut singen können würde.
Obwohl sie vielleicht wie ein Kätzchen war, war sie nicht immer zum spielen aufgelegt.
Ihr Erscheinungsgrund und ihre eigenen Gedanken dazu, waren wohl richtig gewesen. Im Leben war es eben auch wichtig, das man sich selbst einschätzen konnte und eben auch, das man sich nicht überschätzte.
„Dachte ich mir“, meinte sie zu ihrem nicht leidenschaftlichen Spiel und seiner Aussage darüber. „Andererseits wären ja dann Leute mit deinem Talent überflüssig, wenn es Chaoten wie ich binnen weniger Stunden drauf hätten“. Ein frecher Kommentar, welcher letztlich sogar ein Kompliment beinhaltete. Auch so was konnte Shiro. Sie war eben nicht nur böse und desinteressiert. Wenn es um Musik ging, konnte sie andere gut einschätzen und analisieren und wenn jemand gut war, ja dann konnte sie es demjenigen eben auch direkt sagen. Die Karten auf den Tisch legend und dabei auch selbst dazu stehen, wenn sie eben bei etwas nicht so gut war.
Dann jedoch zog sie eine Augenbraue hoch und rechtfertigte sich schlagfertig: „Also ich hab dein Keyboard extra nicht benutzt. Es ist dein Eigentum und an den gehe ich ungefragt nicht ran Shi-chan, das es darauf besser geklungen hätte ist mir auch klar.“
Sie war zwar ein Rüpel und nahm sich das, was sie wollte ohne Rücksicht auf Verluste. Aber sie war in seinem Zimmer, hatte sich schon eigenmächtig zutritt verschafft und sich hin gesetzt und entschlossen, es ihm zu zeigen. Da würde sie nicht einfach an seine Sachen gehen. Irgendwo war da dann doch Respekt ihm gegenüber. Eben auch, weil sie dasselbe von Gästen in ihrem Zimmer erwarten würde.
Bei seiner letzten Aussage hin, musste sie kurz lachen, weil es fast so klang, als wäre er überrascht das sie schlauer sei, als ein Kind, auch wenn er es so nicht gemeint hatte. Sie filterte nur das Kompliment heraus, nämlich das er ihr so zu sagen Respekt entgegen brach, vielleicht sogar ein bisschen Anerkennung und lächelte dann einfach nur.
Das sie nicht das neue Talent am Tastenhimmel werden würde, war Beiden wohl von Anfang an klar gewesen. Auch wenn man aus ihr mit viel Übung, Geduld und Zeit wohl eine annehmbare Pianistin machen könnte. Wenn sie es wollen würde, hätte sie auch genug Ehrgeiz dafür. Manchmal reichten Begeisterung und Leidenschaft aus, um aus eigentlichen Schwächen, Stärken werden zu lassen.
Die kühle Luft, fühlte sich gut auf der Haut an, zumindest für sie. Sie mochte den Wind, man konnte ihn nicht bändigen, ihn nicht festhalten. Er war so unbeständig und vergänglich und doch spielte er mit der Haut, mit den Haaren, manchmal wie ein alter Freund.
Weil sich das Gesicht des Prinzen, wieder vereiste, merkte sie, das sie wohl einen wunden Punkt getroffen hatte. Nicht sonderlich verwunderlich, wenn man daran dachte, das es ihr mit ihren Schandmalen ähnlich ging.
Die Tiefe hinter seiner Aussage war verblüffend und einfach nur wahr. Ihr Blick, welcher durch den Raum geglitten war, fixierte sich kurz auf die Seite. Denn sie dachte nach. An ihre eigenen und welche Qualen sie damit verband. Welche Erinnerungen. Und das sie diese nie mehr los werden würde. Weder die sichtbaren Narben auf ihrer Haut, als auch die inneren, welche als Sinnbild gemeint waren.
Bei seiner nächsten Aussage, erschauderte sie kurz, unmerklich und ihr Blick zuckte hoch. Allerdings so, das es nicht unnatürlich wirkte und sie alles noch abstreiten könnte, ohne das man ihr die Lüge nicht mehr glaubhaft abkaufen können würde.
Die blauen Augen funkelten und sie musste nachdenken. Konnte er es denn wissen? Sie hatte einige kleinere Narben auf ihrem ganzen Körper verteilt, aber konnte man durch diese Beobachtung schon auf größere, tiefere deuten? Hatte sie ihm gegenüber mal eine zu offene Bemerkung diesbezüglich gemacht? Bluffte er letztlich nur und versuchte durch einen Trick, mehr über sie heraus zu finden? Was an sich auch wunderlich war, weil er sich ja auch nicht sonderlich für andere zu interessieren schien und obwohl das ja auch auf Mizu zu traf, machte Shin sie irgendwie neugierig. Vielleicht waren es Erlebnisse und Eigenschaften die sie verbanden und deshalb auch neugierig aufeinander machten, in einem gewissen Maß versteht sich.
Mit so einer Aussage von ihm, hatte sie nicht gerechnet, er spielte ihr in die Karten und sie wusste noch nicht recht, wie sie reagieren sollte. Denn eigentlich konnte er es nicht wissen, konnte es nicht ahnen und doch, hatte er recht damit. Sollte sie ihn anlügen und es abstreiten? Und was wäre dann, wenn er eines Tages mal in ihrem Zimmer auftauchte, während man Blicke auf die ihren erhaschen könnte? Dann wäre sie nichts, als eine Lügnerin die sich angemaßt hatte, mehr über ihn zu erfahren und sich selbst vollkommen zurück zog. Das wäre irgendwo unfair und falsch. Noch dazu war sie an sich Niemand, der log. Sie drehte die Wahrheit zwar manchmal um, aber nicht, wenn jemand wie Shin so direkt danach fragte.
Immer noch nicht sicher, ob er sie einfach nur testete oder er sich tatsächlich sicher war, das sie auch welche hatte – worauf man eventuell ihres Charakters und der kleineren Narben wegen, schließen konnte – stand die Blondine auf. Dann blieb sie mit einem doch recht großen Abstand vor ihm stehen. Sagen wir mal so ein, zwei Meter.
Wortlos und mit regungsloser Miene, auch sie konnte ein Pockerface aufsetzen, öffnete sie den Hacken ihres Oberteils und stand kurz, mit entblößten schwarzen BH vor ihm da. Was er jetzt wohl denken musste? Lifestrip. Dann begann sie das Oberteil von den Armen fallen zu lassen, bis es so zu sagen nur noch um ihre Hüfte herum lag und drehte sich in diesem Moment um. Jetzt hatte man, trotz der Träger ihres BHs, Sicht auf die Narbe am linken Schulterblattbereich, welche bis zum unteren Rücken reichte. Es war eine lange Narbe und keine besonders Schöne. Nach einigen Sekunden, genug Zeit um sie sich angeschaut zu haben, drehte sich Shiro wieder um und blickte ihm direkt in die Augen.
Ehe sie sogar noch so weit ging, und mit der Hand die Hotpan an der linken Seite etwas herunter zog, so das man dort an ihrem Unterbauch auch den Beginn der zweiten Narbe sah. Kurz danach, zog sie diese dann wieder an Ort und Stelle und dafür am Oberschenkel hoch, dem Ende der zweiten Narbe.
Dann stemmte sie die Hände in die Hüfte und sah ihm wieder direkt in die Augen.
„Ich weiß zwar nicht, wie du darauf gekommen bist, aber ja...auch ich weiß, wie es ist“, sagte sie wieder direkt und leicht trocken. Denn es war nichts, worauf sie stolz war, nichts was sie mochte, lediglich etwas, womit sie zurecht kommen musste.
Außerdem war das auch die Erklärung, warum sie zwar oft bauchfrei rumrannte, aber stets etwas anhatte, was ihren Rücken verdeckte, genau das Gleiche war auch der Grund, warum sie immer etwas zwar kurzes, aber dennoch verdeckendes am Unterbauch trug. Was auch erklärte, warum sie, wenn sie in der Öffentlichkeit schwamm, einen Badeanzug trug, der zwar vorne tief ausgeschnitten und am Bauchnabel ebenfalls frei war, hinten jedoch alles verdeckte und auch immer eine Badehotpan darüber gezogen wurde.
Diese Narben, gingen nicht jeden etwas an. Aber Shin hatte gut gepokert, eher war es aber eine Art Ausgleich. Denn sie hatte die seine gesehen, es war quasi eine bahre Münze-Sache. Irgendwie waren sie jetzt quitt.
Ob und was er wohl dazu sagen würde, darauf wusste sie keine Antwort. Sie hatte es ihm einfach gezeigt, ohne näher darüber nach zu denken, aber in dieser Situation schien es ihr das Passendste gewesen zu sein.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeSo 2 März 2014 - 4:34

Die Tatsache, dass beide Anwesenden den Aufruf sich zu versammeln, gänzlich ignorierten, schien wohl im Moment niemanden zu stören. Vielleicht würde er auch die Versammlung schwänzen, schließlich war er nicht neu an der Schule und würde theoretisch nichts Neues verpassen. Es interessierte nicht, wer neu willkommen war, was es so neues gab und ob es etwas geben wird, was ihn interessieren würde. Anderseits wollte man die neuen AGs einführen, was ihn ja noch mehr desinteressierten würde, obwohl er sich für die Musik entschieden hätte. Tja, der Konflikt war nun Mal und doch schien er in diesem Moment nicht daran zu denken.
Shin beschäftigte sich mit dem Besuch der jungen Dame und sie würde wohl im Moment die einzige Person sein, die auch soweit seine Geduld strapazieren können. Vielleicht würde aber Hikari auch irgendwann einen Draht zu ihm finden, aber dafür, dass Mizu sich spontan entschieden hatte, die sagen umwobene Eiswelt aufzusuchen, hatte sie sich bisher tapfer geschlagen. In zahlreichen MMORPGs würde sie sicher jetzt für das Abschließen einer Quest einen Gegenstand als Belohnung bekommen. Na-chan hätte ihr ein Schwert gegeben.
Doch warum ließ sich Shin so selten auf andere Menschen ein? Warum hielt er alle auf Abstand?
Sei es wirklich die Angst in Lebensgefahr zu geraten? War es die Angst, jemanden zu verlieren?
Shin hatte keine Kraft sich auf jemanden neues einzulassen, diesem Menschen die riesigen Schlosstoren zu öffnen, sein Schloss zu Schwächen, als würde er ein trojanisches Pferd befürchten und nicht jemanden, den er vielleicht wie Viola lieben könnte. Doch anderseits, hätte er vermutlich auch alle im Inneren verletzten können, denn im Falle eines Überfalls wäre er in sich selbst gefangen.
Shin mochte keine Veränderungen, er mochte es nicht, dass etwas - positiv oder negativ - seine Mauern auf ihre Robustheit testen könnte, nein, er ertrug es nicht und wollte es auch nicht riskieren.
Seit dem Unfall riskierte Shin nichts, er spielte oft Risikoreich, aber nicht, wenn er wusste, dass bei einem Verlust zu viel Schaden entstehen könnte. Je weniger er sich auf andere verlassen musste, desto stärker wurde er.
Er hätte niemals so viel Vertrauen in andere gelegt - welche es wagten, sich als seine Freunde zu bezeichnen - und sich zu verletzten. Wenn er von Anfang an eine kalte Kartoffel bleibt, so würde ihn niemand fallen lassen. Man würde ihn auch nicht verzehren, im Vertrauen schenken, sodass er gleichgültig behandelt werden konnte.
Vielleicht wurde er nicht gleichgültig behandelt, aber zumindest von Mizu registriert. Dass sein Redeschwall - oder die mehrmals aufeinander folgenden Sätze - sie wohl sichtlich bezüglich seiner Fähigkeit zu Sprechen überraschte sie. Shin sagte nun Mal oft so viel, wie er es für nötig hielt, es war ihm nicht wichtig, dass man mit ihm reden konnte, er drückte sich nun Mal direkt aus, egal welche Konsequenzen es gab. Daher verwunderte es nicht, dass nach einem Redeschwall Schweigen folgte und so zuckte er lediglich mit den Schultern, als sie sich erklärte.
'Erklärte' wäre ein falsches Wort, genauso, wie 'rechtfertigte', schließlich wollte er es nicht, aber vielleicht zum besseren Verständnis, auch wenn sie sicherlich nicht daran interessiert war, verstanden zu werden, oder?
Anderseits rechtfertigte sie sich schlagfertig, sodass Shin mehrmals blinzeln musste, bevor er die Lippen öffnete.
Mom-mom-momentchen. Nannte sie ihn etwa 'Shi-chan'?
Was soll das heute? Ist mein Name nicht schon kurz genug?, schoss es ihm durch den Kopf. Könnten die Leute aufhören, seinen Namen zu verniedlichen? Erst das weiße Häßchen, nah, die eine Albino, Hikari der Name und dann Mizu.
Wieso nicht fragen und kein 'Shi-chan'“, sprach er mit viel zu kalten und ernsten Gesichtsausdruck, während er sich innerlich viel zu müde fühlte, strich sich durch das Haar und wand sich ab, um an Fenster zu gehen und aus dem sauberen Glas hinaus zu schauen. Die ersten Mitschüler seinerseits machten sich auf dem Weg, dabei war er sich nicht klar, ob er das selbe tun sollte. Irgendwie hatte er keine Lust. Bereits am ersten Tag Anzeichen einer Depression? Uncool, bro. Uncool.
Dass Mizu ebenfalls über das Kartenspiel nachdachte und zur Seite blickte, registrierte er nicht. Auch nicht, dass sie wohl über die Risiken nachdachte.
Als er sich also umdrehte, löste sie den Hacken ihres Oberteils und präsentierte sich so, wie es sich nur jeder Junge in seinem Alter erträumen könnte. Es war wie eine Einladung, wenn man mit einem Ouija/Hexenbrett Kontakt mit der Geisterwelt aufnimmt und dann den Geist nie wieder los wird.
Nein, lifestrip wäre nicht sein Gedanke gewesen. Vielleicht so etwas wie:
„Jo, Möpse!“
Anderseits wäre ein „Titten!♥“, schon näher.
Shin dachte sich:
Was zur...“, während seine Augenbrauen skeptisch nach oben wanderten. Er legte den Kopf schief, als wäre er ein Außerirdisches Wesen, welches nicht versteht, was die Erdenfrau von ihm wollte und reagierte nicht sonderlich aufgeregt, amüsiert oder notgeil, wie man es von einem Jungen erwarten würde. Schließlich hatte Shin den menschlichen Körper in zahlreichen Fächern studiert und weiß auch, wie eine Frau verdammt noch Mal nackt aussieht. Natürlich gestand er sich ein, dass es nun Mal die Natur war, das andere Geschlecht anziehend zu finden, aber seine Psyche war nun Mal verkorkst, dass er wie ein Museeumsführer gelangweilt nach tausend Führungen vor dem Objekt stehen bleiben und mit einer bereits tausendmal gesprochenen und sachlich betonenden Stimme sagen würde:
„Hier sehen Sie den Körper einer Frau.“
Wie ein interessierter Arzt trat er näher an Mizu, natürlich bedacht nicht so nah zu sein, dass sie ihn plötzlich anfassen würde, beugte sich vor und begutachtete die Narben, die sie ihm zeigte, als würde er ein Wissenschaftler sein, der irgendwelche Dinosauriereier betrachtete, wie in Juressic Park, um dann wohl-wissend zu nicken und hochzuschauen:
„Eindeutig Dinos.“
Als die Analyse fertig war, blickte er ihr in die Augen und schien beinahe einen amüsierten Ausdruck in den Augen zu haben. Nicht, weil er ihren vernarbten und für normale Jungs schönen Körper begaffen durfte, sondern einfach weil er wusste, dass Menschen, wie er und sie, so verkorkst geboren oder zu diesen gemacht wurden.
Er trat wenige Meter zurück und lehnte sich an die Wand. Natas Vorstellung wie er so stand, mit offenem Hemd, einem Blick auf die nackte Haut, welche im Licht zu sehen war, einladend zu streicheln... Oh, ja. Tausend Natas wären zusammengeschmolzen. Doch hier befanden sich zwei Menschen im Raum, die derzeit zeigten, dass sie vermutlich nie sich reproduzieren würden. Shin blickte nachdenkend auf den Boden. Was sie wohl so zugerichtet hatte?
Schlägerei, ein Überfall?
Nach Stunden Aufenthalt in dieser Schule, kam Neugier in den Raum und schlug ihm ins Gesicht. Doch würde er fragen, was ihr geschehen war, so würde sie eine Gegenfrage stellen. Sie befanden sich nicht mehr auf neutralem Terrain. Ihre Gebiete kreuzten sich, weil sie nun etwas teilten, worauf man nicht stolz sein sollte.
Narben wären mir nicht an dir aufgefallen, du verbirgst sie gut“, begann er und zuckte mit den Schultern.
Es ist eher der Charakter, der sich bereits gezeigt hatte“, klang es philosophisch, worüber er noch Mal schweigend nachdachte, eher er, ohne sich den Konsequenzen bewusst, fragte:
Autounfall?
Tja, du hast dich da reingeritten. Dabei wolltest du nicht zu tief in die Scherben greifen. Anderseits wenn sie schon beim Thema waren, konnte man nichts anderes erwarten, als darüber zu reden.
Vielleicht riet er auch falsch. Sie könnte auch nur 'Nein' sagen und Ende.
Aber hey, was machst du dir für Sorgen?
Sie würde nicht weiter herumkauen und das Themawechseln und wenn sie fragt, dann antwortest du...
...Busunfall... Es war ein Busunfall
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeSo 2 März 2014 - 13:17

Manchmal setzte man eben Prioritäten und das Aufsuchen des Theatersaals gehörte wohl gerade anscheinend definitiv nicht dazu. Warum auch? Die Blondine kannte ihr Internat, wusste die wichtigsten Angelegenheiten und Regeln. Wenn die Neuen begrüßt werden würde, interessierte es sie definitiv nicht. Genauso wenig wie die Vorstellung von gemeinsamen Aktivitäten und Gemeinsamkeiten die man während einer AG austauschen konnte. Nein danke, mehr Kontakt als nötig zu all diesen herzlichen und aufgesetzt freundlichen Gestalten, das suchte und brauchte sie nicht.
Mizu war eben wie sie war, sehr eigensinnig und dickköpfig und durch und durch eine Kämpferin. Sie hatte gelernt, sich im Leben durch zu setzen und einfach strikt ihren Idealen und Vorstellungen zu folgen, genauso wenig wie sie sich von irgendwem dazwischen reden oder sich verunsichern lassen würde. Gab es doch Menschen die sich veränderten, wie der Wind von dem sie sich tragen zu lassen schienen, so war sie in ihrer Unbeständigkeit absolut beständig.
Tatsächlich hatte sie wohl auch durch ihre eigenwillige, direkte Art irgendwie bereits einen Zugang zu Shin gefunden. Beide verband aber auch viel. Trotzdem war sie wohl auch eine gewisse Herausforderung für den Eisprinzen, einfach weil sie die Grenzen durchbrach, die er ihr aufzeigte und sich davon sichtlich wenig beeindruckt zeigte. Das Gute war ja, er könnte noch so gemein und böse zu ihr sein, es würde sie nicht im Kern treffen und verletzten. Es würde vielleicht nicht mal an ihrer Oberfläche kratzen. Einfach, weil die Jahre sie geformt und gestärkt hatten. Im Grunde war sie wohl einfach nur verkorkst, aber man sollte ja immer alles positiv sehen nicht wahr? Deswegen ist Shiro ein starker, unbändiger Charakter.
Hikari wäre da wohl anders, würde vermutlich positiver und vorsichtiger an ihn ran gehen, liebenswerter und freundlicher, irgendwie einfach in ihrer Art sanfter und durch Liebenswürdigkeiten punkten. Sie könnte vielleicht mit ihrer ruhigen, aber doch energischen und eben auch gefühlvollen, einfühlenden Seite an ihn besser ran kommen oder intensiver. Vielleicht könnte sie sein Herz knacken, wenn sie die richtige Vorgehensweise fand und sogar zu einem unentbehrlichen Teil seines Lebens werden. Mit ihr, hätte er dann wohl eine sichere Konstante gefunden, die ihn nicht mehr verlassen würde und an seiner Seite stehen würde. Also ein treuer Begleiter, Mitstreiter, Freund oder sogar mehr. Es war natürlich nur Theorie, aber letztlich war alles möglich.
In manchen Geschichten konnten doch die ruhigen, aber bestimmten Mädchen die kühlen, zurück gezogenen Jungs aus ihren eigenen Kerkern befreien und ihnen Lebensfreude schenken. Seltenst, gab es eine solche Veränderung eben nicht.
But this is another story.
Mit dem erkämpften Schwert würde Kasai wohl mehr Unsinn anstellen, als gut gewesen wäre. Wahrlich, wenn sie damit sauer werden würde, sehe sie noch wesentlich cooler und bedrohlicher aus, als sie es ohnehin schon täte. Innerlich sah Ja-chan sie gerade in so einer typischen Pose: Körperhaltung 1a, ein Bein auf einem Felsen oder so angewinkelt und das Schwert nach oben in den Himmel streckend und zum letzten Gefecht aufrufen.
Auch wenn hierbei wohl die Arme, die sie befehligen könnte, einfach fehlte.
Wer keine Freunde hatte, hatte eben auch keine Gefährten in der Schlacht. Naja, sie war ja auch kein Hobbit der einen Ring zerstören musste. Was an sich eine passende Metapher war, da ja Shin auch einen Ring besaß, der sein Schatz war und unter dem er gleichermaßen litt wie er ihn auch als teuerstes Erinnerungsstück bei sich trug. Wenn man diesen Gedanken jetzt weiter spann, war er Golum, Bilbo oder gar das Böse, also Sauron selbst. Und wer wäre Mizu, solange sie nicht die Rolle des Zwerges Gimli besetzen würde, war die Welt wohl in Ordnung. Vielleicht wäre sie Arragon, auch wenn sie sich nicht mit zwei Liebschaften herum schlagen würde, sondern lediglich mit...na gut, so genau erinnert sich die Schöpferin Mizus nun auch wieder nicht an die Story.
Jedenfalls könnten sie eventuell selbst eine Filmreihe wie die Herr-der-Ringe-Trilogie erschaffen.
Die gleiche Frage, die man Shin stellen konnte, konnte man sich auch bezüglich Mizmiz stellen. Warum war sie, wie sie war?
Einschneidende Erlebnisse und Erfahrungen, formten einen Menschen eben. Mensch war in dieser Hinsicht wie Wachs, je nach dem was man machte oder wie man handelte, wurde es anders geformt und ein anderes Ergebnis war das Resultat.
Bei ihr lag es eben an gewissen Eckpfeilern in ihrem Leben. Das früher verlassen werden des Vaters, der mit absoluten Desinteresse punktete und von dem sie nichts wusste, außer seinen Namen und das sie ihm ihren eigentlichen Vornamen zu verdanken hatte. Dann ein Unfall mit einem Auto verbunden. Eine kleine Zeit im Koma verbracht, dem Tod immer ganz nah die Hand reichend und jederzeit hätte es aus sein können. Dann hatte man das überwunden und schwupp hatten einen die Freunde und der Freund ein Messer in den Rücken gerammt. Wie zum Teufel sollte man da denn bitte noch vertrauen und sich wieder freudig auf die nächsten Menschen und Bindungen mit diesen stürzen?
Nein, so einfach war das eben nicht. Dazu war zu viel passiert.
Es war besser, wenn es blieb, wie es war. Veränderungen bedeuteten etwas Ungewisses, ganz egal ob sie eben positiv oder negativ sein würden, lieber bei dem altbewehrten bleiben, was man kannte und womit man sich zu recht fand.
So enttäuschte sie niemand und auch sie wurde von niemanden enttäuscht. Schlichte Logik, ganz einfach.
Mizu war sich selbst die Nächste, so konnte sie von keinem im Stich gelassen werden und wusste immer ganz genau, woran sie war. Auch körperlich war sie niemanden unterlegen oder auf jemanden angewiesen, sie war äußerlich und innerlich sehr stark geworden.
Etwas was viele Menschen wohl einen einsamen Weg nennen würden, ihn nicht für richtig halten würden und es einfach nicht ganz verstehen. Doch das musste ja auch keiner.
Für sie selbst war es der richtige Weg, jetzt noch. Wer wusste schon was die Zukunft brachte?
Vielleicht käme ja eines Tages ein Mann, der sie absolut durchschaute und es dennoch akzeptieren konnte. Jemand der sich Step by Step an sie nähern und sich an sie binden könnte. Jemand, der für sie plötzlich nicht mehr entbehrlich werden würde. Den sie vermissen würde. Und wer weiß, vielleicht würde sie eine wundervolle, eigenwillige Ehefrau abgeben und irgendwann sogar eine stolze Mutter. Eine, die ihre Kinder mit einer gewissen Strenge aber auch mit bedingungsloser Liebe großziehen würde. Die ihnen Stärke und Werte mit auf den Weg geben würde. Wer wusste das schon?
Eventuell würde sie auch ein einfaches Leben haben und ihr Dasein tristen und eine Katzenmama werden, wie es dem Klischee einsamer Frauen eben entsprach. Oder aber sie würde sogar noch mit 50 in wilde Straßenschlägereien verwickelt sein.
Jede Option, brachte ihren eigenen Reiz und hatte ihren eigenen Charme.
Hatte der Prinz des Eises etwa eine ihrer Lieblingseigenschaften vergessen? Sie gab anderen gerne Spitznamen, hatte sie ja auch bei dem Albinomädchen getan. Auch wenn sie dabei recht unkreativ gewesen war.
„Ach fragen wird überbewertet, Akachaaaaan“, sagte sie bewusst wieder einen Spitznamen, einfach weil sie das mochte. Darauf sollte und durfte man sich aber auch nicht zu viel einbilden. Immerhin war es schon mal nicht mehr nur Shi-chan, auch wenn sie ihn wohl immer so nennen würde, wie es ihr in den Sinn kam. Und wenn sie ihn eines Tages mit: heißer Sexgott ansprechen würde, auch das durfte man nicht ernst nehmen, sie benannte Menschen manchmal so, wie sie eben lustig war.
Die Durchsage, war ihr im Moment total egal.
Wie geil es wohl einfach gekommen wäre, wäre in diesem Moment irgendjemand rein geplatzt. Jeder Junge hätte wohl gesagt: Broooo, du hast es drauf! Weiter so. Jedes Mädchen wäre beschämt aus dem Raum geschlichen und doch war es, obwohl es irgendwie ja schon erotisch wirken könnte, keine erregende Stimmung. Es knisterte nicht zwischen den Beiden, zumindest nicht auf die Art und Weise, die man wohl vermuten könnte. Die Luft begann nicht zu vibrieren oder Funken zu sprühen, dazu sahen sich beide einfach viel zu trocken, zu analytisch.
Shin hatte nichts zu befürchten, sie würde sich nicht Hals über Kopf auf ihn stürzen und ihm ihre Möpse ins Gesicht drücken. Auch sie war eben einfach zu desinteressiert an körperlichen Erfahrungen. Natürlich wusste sie, was der Körper machte, womit man ihn dazu bringen konnte, zu fühlen, was man bei solchen Gelegenheiten eben fühlte und auch wie es gehen würde und blaaablabla. Theorie check, Praxis not.
Und auch sie wusste, wie ein nackter Mann aussah, wozu gab es Lehrbücher? Mit Pornos befasste sie sich schließlich nicht.
Das er sich ihr allerdings näherte und sie wirklich wie ein Arzt betrachtete, fachlich analysierte und dann sein Fazit zu ziehen schien, musste sie kurz skeptisch die Augenbraue hoch ziehen und schmunzeln.
Also so reagierten die Menschen selten, aber das schätzte sie ja auch an ihm. Er war keiner, der sie ansabbern und begaffen würde, wie es wohl 99 % der Jungen in seinem Alter getan hätten.
Ja, sie waren verkorkst, sie waren kaputt.
Wenn man sich jetzt wirklich mal vorstellte, wie heiß er aussehen müsste und wie sehr wohl jedes andere Mädchen an sich hätte halten müssen um ihn nicht sofort an zu springen und an ihm zu knabbern, war es enttäuschend nüchtern, wie Mizu darauf reagierte.
Andererseits, allgemein dieses Bild musste heiß sein. Er halbnackt an die kühle Wand gelehnt, mit seinem einzigartigen Blick, welcher ihn geheimnisvoll machte. Sie ja auch noch halbnackt, weil sie sich ihr Oberteil noch nicht wieder hoch gezogen hatte und es noch lässig um ihre Unterarme und die Hüfte gelegt war...aber nicht weil sie es gewollt hatte, sondern weil Ja-chan es schlicht weg vergessen hatte. Die Daylerin zog es sich wieder über die Schultern, ließ es aber vorne noch offen, einfach weil es sie nicht weiter kümmerte oder störte. Ein all zu großer Unterschied wäre es ja nun auch wieder nicht, wäre der Knopf vorne wieder zu.
Fassen wir also zusammen: zwei Halbnackte (gut Mizu zog nicht ganz blank, schließlich war da ja noch der BH, der ihre Brüste umhüllte), in Europa bereits volljährig und dadurch als Erwachsene betitelt, in einem privaten Zimmer und beide einfach nur gut aussehend, attraktiv und sexy und trotzdem passierte nicht das, worauf man schließen hätte können.
Während er da so an der Wand lehnte, hatte sie sich an den Schreibtisch gelehnt, einfach weil sie auch nicht dumm im Raum stehen wollte. Auch das musste wohl ein interessantes Bild geben. Wären sie nicht so verklemmt, dann könnte sie jetzt Lehrerin spielen...
Was jetzt kommen würde, wusste sie nicht und konnte sie sich auch nicht vorstellen. Grundsätzlich schätzte sie ihn desinteressiert ein und eben auch so, das jetzt nicht weiter kommen würde. Aber sie täuschte sich und er überraschte, in dem er das Thema nicht auf sich beruhen ließ.
Seine Begründung war ehrlich und machte Sinn. Den Kopf zu ihm wendend, zuckte sie ebenfalls mit den Schultern und meinte dazu knapp: „Bin wohl auffallend verkorkst.“
Stimmte ja auch, kein Mensch wurde einfach so aus Jucks und Dollerei zu so einem eigenartigen, in sich gekehrten, eigenbrötlerischen Menschen. Das da was dahinter steckte, war logisch, genauso wie bei ihm etwas hinter der Fassade steckte. Dafür musste man kein Meisterdetektiv sein, sondern nur direkt und es ansprechend bzw. aussprechend. Nur die Frage die dann blieb, bei wie vielen Menschen würde sie auf diese Aussage und die nächste Frage ehrlich antworten? Richtig bei verdammt Wenigen.
Aber er gehörte dazu, sie spielten ihre Karten offen aus und konnten sich, ihrer seltsamen Verbundenheit wegen, sogar recht aufrichtig gegenüber treten.
Mit seiner Frage, brachte er die Steine ins rollen. Zeigte er seine Neugierde so offen, dann durfte sie das auch. Es war ein Geben und ein Nehmen bei den Beiden. Gab der eine etwas preis, zog der andere nach. Sie wollten sich wohl nichts schuldig sein.
Mit einer gezielten Bewegung, zog sie sich auf dem Tisch hoch und setzte sich darauf, ihre Beine schwang sie dann im Takt hin und her.
Ihre blaue Augen musterten den Boden.
Soll ich ihm das wirklich sagen?, dachte sie. Konnte sie so weit gehen, so hoch pockern ohne etwas zu riskieren? An sich ja, er würde es nicht rum posaunen oder ihr Mitleid entgegen schmeißen.
Die Stimme klar, ruhig und irgendwie zu nüchtern: „Ja, richtig geraten. Ich bin vor das Auto gelaufen und es hat mich frontal erwischt, ich bin einfach durch die Windschutzscheibe geflogen, als sei es Zuckerglas“. Auch wenn es wesentlich schmerzhafter gewesen war, als es Zuckerglas jemals sein könnte. Das Auto hatte sie einfach brutal erwischt, sie war über die Motorhaube gekullert, direkt durch das große Frontglas und dann im Beifahrerraum regungslos liegen geblieben. Die Erklärung für all ihre kleinen Narben, der Grund für ihre schweren inneren Verletzungen und Blutungen. Wäre der Notarzt nur wenige Minuten später gekommen, wäre ihr Licht ausgeknipst gewesen. Was es auch so fast gewesen wäre, doch warum auch immer, aber sie war aus dem Koma erwacht und hatte überlebt.
Dann hob sie ihren Blick wieder und schaute zu ihm.
„Und bei dir?“, fragte sie schließlich nach.
Ob er ehrlich zu ihr sein würde, konnte sie nicht sagen, aber sie ging davon aus. Schließlich hatte sie es auch offen ausgesprochen und es nicht verneint oder war dem Thema ausgewichen.
Tatsächlich brachte das Gespräch, das sie noch mehr Respekt vor ihm bekam und ihn auch schätzte, auf ihre verdrehte Art.
Seine Antwort, würde vielleicht sogar ihren Gedanken auf den Sprung helfen und es würde dann vielleicht endlich klick machen und sie würde um seine Vergangenheit bescheid wissen...und wenn es so kommen würde, was würde sie tun?


Schätzchen = Akachan
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Für Viola   Shin & Akuma Icon_minitimeDi 4 März 2014 - 11:38

Fall Mizu das Gefühl hatte, sie würde heute einen außergewöhnlichen Tag erleben, so würde es stimmen, aber dass sie sich eine besonderen Sonderstellung gewann, so irrte sie sich. Sie war nur eine von vielen, die die Mauern aus Eis erreicht hatte, aber es bedeutete nicht, dass sie diese auch überwunden hatte. Denn niemand würde diese Eismauern bezwingen, sie zerstören oder darüber klettern können. Denn dieses Eis war zwar natürlich, aber auch magisch. Wagte man das kalte Eis hochklettern, so würde man daran erfrieren oder nie das Ende erreichen.
Mizu und er wiesen viele Parallelen auf und doch waren sie ganz verschieden.
Zum Beispiel mochte er Spitznamen nicht und vergab diese auch niemanden.
Man zog Striche zu Anderen, obwohl man keine brauchte. Man verband etwas mit einem Spitznamen und das wollte er nicht. Er wollte keine Parallelen, keine Gemeinsamkeiten und keine Nähe.
Der junge Mann schüttelte lediglich mit dem Kopf, als sie ihn Akachan nannte. Entrüstet und kalt, weder belustigt noch ernst. Manchmal gab es Menschen, die verstand er nicht. Wollte es auch nicht verstehen, warum sie etwas taten.
Verkorkst, nannte sie sich und er zuckte lediglich mit den Schultern. Die einen würden es Abnormalie bezeichnen, andere würden sagen, du bist stinknormal wie andere, weil sie auch etwas schwieriges ertragen mussten.
Shin würde es vermutlich namenlos im Raum stehen lassen. Er wusste, dass jeder Mensch irgendetwas mit sich trug, was er nur sehr schwer anderen anvertrauen würde. Alles, was ihn zu dem machte, was er geworden ist. Das würde bedeuten, dass man sich anvertraute und teilte.
Das wollte er nicht. Eigentlich auch nicht, als Mizu ihm verriet, wie ihr Unfall gewesen war.
Wortlos, reglos, als wäre er eine Statue blieb er stehen, zuckte nicht mal mit einer Wimper. Der Informationsfluss erreichte sein Gehirn, als er langsam nickte. Ein 'Tut mir für dich leid' wäre in manchen Augen angebracht gewesen, aber mit diesen leeren Worten, hätte er ihre Narben nicht wegzaubern können, oder irgendetwas an der Tatsache ändern. Etwas sagte ihm, dass auch dieser Unfall ihre Leben sicherlich verändert hatte und doch war es bemerkenswert, dass sie noch auf zwei Beinen laufen konnte. Sie hatte verdammt viel Glück. Viel Glück im Unglück.
Die Gegenfrage, hatte er natürlich schon fest eingeplant, sodass es auch erklärte, warum er abwesend aus dem Fenster starrte, aber dennoch zuhörte.

Er erinnerte sich an den schönsten und schlimmsten Tag seines Lebens, als sei es vor wenigen Tagen, Stunden oder Minuten gewesen. Er erinnerte sich sogar, was er getragen hatte.
Die Welt drehte sich in Zeitlupe um ihn herum, als würde er langsam in die Zeit zurückreisen. Er befand sich wieder in dem Bus, sah sich selbst weit vorne an der Haltestelle stehen. Ungeduldig und aufgeregt. Als blickte er in den Spiegel seines jüngeren Ichs. Seine Lippen zu einem breiten, großen Grinsen. Heute fragte er sich, ob seine Muskel in der Lage wären, solches Lächeln zu erzeugen. Als er sah, wie der junge Shin Akkenai glänzende, große Augen bekam, musste auch er selbst, in dieser Erinnerungen seinen Blick wenden.
Er hatte vergessen, wie wunderschön sie gewesen war. Er malte sich aus, wie weich ihr blondes, Schulterlanges Haar sein musste und wie klar die grünen Augen verliebt in das Gesicht seines jüngeren Ichs blickten.
Er hatte für dieses Mädchen die Klavierstunde abgekürzt, welche er an dem Tag gehabt hatte.
Er sah sich und Viola in den Bus zu ihm steigen, wenige Meter vor ihm entfernt, als wäre er der dritte Zuschauer einer Tragödie. Als der Bus sich in Bewegung setzte, sah er die beiden Menschen, wie sie das Eis zwischen sich schmolzen, über Zelda und Link redeten. Er sich sich selbst, wie er die Hand des Mädchens nahm. Er erblickte den goldenen Ring, der das Triforce darstellte und nun an seinem eigenem Finger an der rechten Hand ruhte. Er spielte in diesem Moment an diesem und erblickte, wie die Männer an einer Haltestelle dazu stiegen. Nachdem sie sich im Bus umgeschaut und Viola, an seiner Seite, erblickt hatten, zog ein Mann eine Waffe und erschoss den Fahrer.
Alles weitere klang so fremd und weit weg, wie der Bus sich holprig bewegte und Panik entstand.
Im Inneren sah er wieder zu, wie die Männer das Mädchen an sich zogen und ihr eine Waffe an die Schläfe hielten. Er sah sich selbst, wie er aufsprang und ein anderer Verbrecher ein Messer zog. Er wich aus und doch nicht ganz. Er verfehlte den tödlichen Angriff, doch es hinterließ eine schmerzvolle Wunde, welche für immer diese Narbe sein würde.
Es mochten nur wenige Sekunden gewesen sein, als Mizu ihm die Gegenfrage stellte, er atmete tief ein. Er wusste, dass sie auch überlegt hatte zu lügen und doch blieb sie grob bei der Wahrheit.
Er war kein Lügner, keiner, der falsche Geschichten erzählen musste. Wäre sie aus Tokio, so hätte sie ihn sicherlich erkannt. Und wieso wagte er es dann nicht, mehr als nur Busunfall zu sagen?
Schwer atmend zog er die Luft ein und begann.
Ich fuhr mit einem Bus nach Hause, als einige Männer einstiegen, den Fahrer erschossen und andere Insassen bedrohten... Sie wollten den Bus entführen. Ich wollte eingreifen, da zog einer von ihnen einen Messer und wollte mich erstechen.  Ich konnte ausweichen, handelte mir aber die Narbe dann ein...“, erklärte er knapp, mit Abstand, als hätte er nur einen Film nacherzählt und doch war es die grobe, halbe Schrecklichkeit, welche er erlebt hatte.
Die Schreie der Männer hallten in seinem Kopf, als würden sie ihn verfolgen. Der Bus würde explodieren. Violas Gesicht brach ihm das Herz, weil sie schrecklich weinte, Angst hatte und sah, wie er ausblutete. Wie konnten solche Männer das zarte Mädchen schlagen.
Sie erschossen eine Frau, als Warnung, dass sie es ernst meinten und ließen ihre Leiche durch die offene Bustüre fallen, wie einen Sack Müll. Er wurde geschleudert, die Türe wieder zu schließen, doch er wusste, dass er Viola und sich retten musste. In der Zeit positionierte sich die Polizei um das gesperrte Gebiet, die großen Straßen der Einkaufsläden und sonstigen zentralen Großgeschäfte waren sofort verriegelt worden und viele Einwohner verwirrt.
Als die Sniper der Polizei die Entführer einer nach dem anderen zu erledigen begannen, waren Viola und Shin dabei, aus dem Bus zu fliehen. Doch als sie sprangen, wurde Viola erfasst. Sie wollte ihn retten, wenn sie dabei das Hindernis war. Shin erinnerte sich noch an die Schmerzen, als sein Körper am Asphalt rieb.
Shin sah noch ganz genau, wie ihre Lippen etwas formten, eher sie aus seinem Blickfeld verschwand und der Bus explodierte. Er selbst prallte auf dem Boden ab, brach sich Knochen, doch er konnte nicht anders kurz vor seiner Bewusstlosigkeit auf das brennende Wrack zu schauen, ihren Namen zu rufen, in der Erwartung, sie würde aus dem nichts auftauchen. Doch das einzige, was ihm blieb, war ihr Ring.
Kurze Zeit später erschossen sie weitere Menschen, als die Polizei eingriff. Bevor ich sterben konnte, bin ich aus dem fahrenden Bus gesprungen“, erzählte er die grobe Wahrheit nüchtern, ernst und ohne Emotionen zu ende. Er blickte Mizu ins Gesicht, felsenfest, so wie es ein markiertes Opfer des Todes tat, wenn es dem Mann mit der Sense getrotzt hatte.
Viele würden sich fragen, dass das Drama sicherlich unbedeutend gewesen wäre und er vorher lebend davon gekommen wäre, wenn er sich nicht so fest an einem Mädchen festgehalten hätte.
Doch was war es dann, wenn es zwei Menschen aneinander band, ohne dass sie sich kannten?
Natürlich war es diese sagenumwobene Liebe auf den ersten Blick. Liebe, welche zwei Fremde so zueinander brachte, als hätten sie sich ihr Leben lang gekannt. Als hätten sie bereits gewusst, was ein anderer tun und denken würde. Shin war noch nie von etwas so fasziniert gewesen, wie von Viola. Doch das Schicksal war ein Miststück, es nahm ihm das Mädchen, es riss ihm die Seele, als Viola nach seiner Hand griff und von den Klauen des Todes gezerrt wurde. Sie riss seine Seele mit sich, weil es das wertvollste gewesen wäre, was er ihr hätte schenken können und was er auch tat. Doch ihm blieb nichts von Viola, als der Ring.
Schweigend stand er mit Mizu in dem Raum. Er realisierte, dass Viola das faszinierendste in seinem Leben war, als sie gewichen war, wurde es die Musik. Natürlich war es sehr wichtig im Leben für ihn gewesen, bevor sie in sein Leben trat, doch es wurde noch wichtiger für ihn, als sie ging.
Wochenlang hatte er das Klavier nicht angetastet, als die Tragödie geschehen war.
Der Medienrummel hatte ihn zu einem Helden gemacht. Die Medien hatten ihn zu einem Glückspilz gemacht. Nichts war schlimmer, als die kurze Hubschrauberaufnahme, als er aus dem Bus fiel, mehrmals auf dem Boden schlug und das Gefährt explodierte. Die Medien hatten ihn zum Schurken gekrönt, weil er die Verbrecher dazu nötigte, Menschen zu töten, weil er fliehen wollte. Es kursierten so viele Berichte und doch wusste niemand, was geschehen war. Zwar hatte keine Kamera es erfasst, als er und Viola aneinander hielten und sie somit nicht fliehen konnte, aber es gab nur wenige, die es wohl gesehen hatten - Menschen, die an der Absperrzone das Unglück belustigt beobachtet aber den Ernst erst dann registrierten, als der Bus explodierte.
Offizielle Berichte erzählten, dass die Geiselnehmer Violas Vater, Iwasaki Yataru, erpressen wollten. Sie würden das Mädchen töten, sowie die Insassen des Busses, wenn man ihnen nicht das Geld aus der Bank von Japan übermitteln würde. Die Details waren unwichtig, denn es ging vieles außer Kontrolle. Die spezialen Kräfte sollten die Männer gezielt durch Sniper eliminieren, als es gleichzeitig zum Aufruhr kam. Ein Passagier, Shin Akkenai, schien fliehen zu wollen. Die Terroristen sahen keine Möglichkeit, als zu sprengen, weil sie die Kontrolle verloren.
Viele verurteilten die Einsatzkräfte, viele verurteilten Akkenai Shin. Viele verurteilten Iwasaki Viola.
Er war für wenige Monaten berühmt, doch das wollte er nicht. Die Menschen um ihn herum, hätten dem Teufel ihre Seele verkauft, nur um die wahre Geschichte aus seinem Munde zu hören - doch er hatte nie jemanden von ihnen etwas davon erzählt. Für viele Menschen war er lediglich ein Fahrgast, der dem Unglück entkommen konnte, nur die beiden Familien wussten, warum Shin überlebt hatte, wie Viola und er zu einander gestanden hatten.
Die Zuschauer wussten die Geschichte um Romeo und Julia nicht.
Sie wussten nur dir Geschichte über eine Geiselnahme eines Busses als Druckmittel gegen die 'Bank of Japan' und dessen außer Kontrolle geratenes Ende.
Für andere Menschen war er ein junger Held, weil er sich den Männern getrotzt hatte.
Anderseits bezeichnete man ihn als Feigling, weil er fliehen wollte.
An diesem Tag waren elf Menschen gestorben - inklusive Busfahrer. Inklusive Viola.
Er war lediglich ein Glückspilz.
Es war eine Tragödie nicht nur um die Verstorbenen. Sondern um Lebende.
Weil Violas Vater sich das Leben nahm. Der Tod hatte ihm die Frau und nun die Tochter geraubt.
Shin hatte lange kein Klavier angetastet, bis er irgendwann wieder zu spielen begann. Seine Mutter wollte ihren Sohn wieder in ein normales Leben zu stecken und arrangierte, dass er sich mit Musik beschäftigen konnte. Außerdem bräuchte eine französische Studentin, welche Gesangunterricht in der Schule, in welche seine Mutter arbeitete, Hilfe. Sie hatte sollte ein Lied verfassen. Takahiro fiel es schwer und die junge Studentin begann ihm von Liebeskummer ihrerseits zu erzählen und bräuchte etwas trauriges.
Minuten des Schweigens vergingen, da legte Shin seine Finger auf die Tasten und begann zu spielen. Begann seinen Gefühlen einen Ventil zu schenken und eine Melodie zu spielen.
Stunden später war das Lied fertig.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeSa 8 März 2014 - 20:02

Letztlich würde man nur dann seine Mauern bezwingen und sein kaltes Herz erweichen, wenn er es selbst zu lassen würde. Bei Mizu war es das Gleiche. Man konnte sich zwar ein bisschen einbilden, sie zu durchschauen und sich ihr in manchen Situationen auch ganz unbeschwert annähern können, aber der Durchbruch würde letztlich nicht gelingen. Die Prinzessin des Windes konnte man nicht einfangen. Sie war wild und frei. Niemand würde sie fest halten können und sie dazu bewegen können, an einem Ort zu bleiben. Sie zog fort, brachte Verwüstung und manchmal auch nur eine frische Brise. Doch sie an sich binden, das gelang keinem. Dazu war sie zu freiheitsliebend, zu schnell, zu stürmisch. Mizu würde einem immer wieder aus den Händen gleiten, sie bekam man nicht zu fassen. Egal ob sie sich dabei mal sanft und beherrscht zeigte oder wütend und emotional tobte. Das Leben hatte sie geformt, ihr diese jetzige Form verliehen und diese geschliffen. Das Endprodukt war eben das, was sie nun war. Ein Mädchen, taff und stark, völlig von Liebe und Zärtlichkeiten abgekapselt. Die einzigen Berührungen, die sie zu ließ, waren die die von Gewalt gezeichnet wurden. Selbst bei ihren sie liebenden Eltern, konnte sie nicht mehr zur liebenswerten, anhänglichen Tochter werden. Selbst diese hielt sie auf Distanz, auch wenn sie es mehr unbewusst tat. Doch diese Haltung hatte sie gegenüber jedem. Egal ob sie lachte oder sich ihrer Wut hingab, Niemand würde wohl ihr Herz erreichen und sie ändern können. Das lag aber eben auch vielmehr daran, das sie vom Leben gezeichnet und letztlich kaputt war. Und etwas das kaputt ist, konnte nur schwer wieder repariert werden und selbst wenn es gelang, erreichte man seltenst den ursprünglichen Zustand.
In ihr immer zu dieser brodelnde Vulkan von dem man nie wusste, wann er als nächstes ausbrechen würde oder wie schlimm es werden würde, wie viel er verwüsten und vernichten würde, ehe die heiß glühende Lava zum stillstand käme. Jemand wie sie, den man mit den schlimmsten und gleichzeitig auch doch auf eine bizarre weiße sehr schön aussehenden Naturgewalten vergleichen konnte, war sehr speziell, sehr unklar in der zunächst sehr durchschaubar wirkenden Maskerade.
Sie wusste genau, in wie weit sie jemanden an sich heran lassen konnte, ohne das es sie zu sehr berührte oder sie sich an diesen jemand binden würde. Verließ man sich auf seine Nächsten, war man verlassen. Nur alleine kam man weit in dieser einsamen Welt. Nur wenn man sich vor Gefühlen und Mitmenschen verschloss, verringerte man das Risiko verletzt zu werden. Das man dabei auch auf warme und aufrichtige Gefühle wie Freundschaft und Liebe verzichtete, war wohl ein groß wirkender Preis, aber für sie eigentlich nur ein kleiner.
Denn die Verliebtheit, die sie mal zu Hon verspürt hatte, brachte ihr nichts als Leid. Die Freundschaft zu Arisu, brachte ihr nichts, als eine Verräterin. Das offene Verhalten gegenüber ihren anderen Mitschülern, hatte ebenfalls zu nichts geführt.
Sie hatte es ausprobiert und sie war auf die Schnauze gefallen. Einen zweiten Versuch, brauchte sie nicht zu wagen. Einmal solche Verletzungen reichten, um aus den gemachten Fehlern zu lernen und die daraus folgenden Konsequenzen sah man ja anhand ihres Verhaltens und ihres Charakters.
Kasai verband Spitznamen nicht, wie es die meisten Menschen taten. Eigentlich gab man diese entweder Leuten, die man besonders mochte um ihnen so einen besonderen Namen, ein besonderes Gefühl zum Ausdruck zu bringen wollte oder man gab sie Menschen, die man hasste und damit bewusst verletzten wollte. Doch bei ihr spielte nichts der gleichen eine Rolle, kein Faktor stimmte oder passte. Es machte eigentlich gar keinen Sinn, es war lediglich eine Eigenart, die sie sich angeeignet hatte. Eine Macke wenn man so wollte. Nichts um jemanden näher zu kommen, sich an jemanden zu erinnern oder jemanden zu mobben. Es war einfach nur so, grundlos.
Macken hatte doch letztlich ein jeder, egal wie viel Sinn oder eben wie wenig sie machten. Das war ja das spezielle an den Macken, an den Eigenarten, an den Besonderheiten. Ganz egal, wer das als normal oder abnormal betrachten würde. Bei solchen Dingen gab es kein Maß, ganz einfach. Denn wie sollte man etwas bestimmen und klassifizieren können, wenn es Niemanden gab, der das Maß dieser Klassifizierung festlegen konnte und seine Thesen und Aussagen anhand dieser begründen und rechtfertigen konnte?
Es lag im Auge des Betrachters, es war die eigene Sichtweise, die einen etwas für normal oder unnormal halten ließ. Bei solchen Dingen war man jedoch oft genug dumm genug, der breiten Maße zu folgen und sich an dieser an zu passen und andere nach deren Vorgaben maß und dabei eben oft vergaß, was man selbst für richtig oder falsch hielt. Was wohl aber wichtiger, man vergaß die Toleranz und Akzeptanz gegenüber „Andersartigen“.
Das was für viele in diesem Moment, eine gute Aussage, eine gute Reaktion gewesen wäre, hätte Mizu selbst nicht in den Kram gepasst. Was würde es ihr auch bringen, wenn ihr jemand sein Mitleid aussprach? Was würde es ändern, wenn er sagen würde, tut mir Leid. Nichts, was geschehen war, war geschehen. Letztlich wären es leere Worte, die einfach dahingesagt wurden, wenn man nichts besseres zu sagen wusste. Allgemein, wie viele leere Floskeln der Mensch sich im Laufe seines Lebens aneignete. Unfassbar viele müssen es sein.
Ob es wirklich Glück war?
An wie vielen Tagen ihres so jungen Lebens fragte sie sich, wie viel besser es wohl gewesen wäre, wäre sie nicht wieder im Krankenhaus aufgewacht. Sicher, ihre Eltern hätten geweint und Schmerzen und Trauer verspürt, aber das wäre besser geworden, es hätte irgendwann aufgehört, so schlimm zu sein. War die Situation jetzt nicht wesentlich schlimmer für ihre Liebsten? Sie mussten tatenlos mit ansehen, wie aus ihr eine unterkühlte, agressive junge Frau wurde, die keinen wirklichen Sinn mehr im Leben sah. Das würde ihnen doch mit Sicherheit mehr weh tun, ständig anhalten und doch war sie nicht in der Lage, etwas daran zu ändern. Konnte sie sich doch nicht mehr aus ihrem eigenen Schutzkäfig befreien und wollte sie doch auch längst nicht mehr von diesen kalten, so vertrauten Ketten los reißen.
Wahrlich es war Glück im Unglück gewesen. Beinnahe wäre die Blondine gestorben, sie war dem Tod so knapp von der Sense gesprungen. Sie hatte keine Behinderungen davon getragen. Konnte wieder normal laufen und auch sonst ging es ihr gesundheitlich wieder sehr gut, bis auf äußerliche Verletzungen und regelmäßige Routineuntersuchungen wegen ihrer inneren Verletzungen, da man noch nicht genau sagen konnte, ob nicht irgendwann noch Folgeschäden daraus resultieren würden. Eigentlich müsste sie dankbar sein und diese Chance nutzen und ein möglichst schönes und erfülltes Leben anstreben, aber nein, sie wusste nicht wofür. Es gab für sie keinen Sinn im Leben, sie existierte um eines Tages zu verschwinden. Wozu sollte sie sich also aufrappeln und sich öffnen, nur um letztlich wieder eins auf die Fresse zu kriegen. Der Kreis des Lebens, in seiner Einfachheit so sinnlos und letztlich immer mit einem traurigen Abschluss. Shiro würde Niemand sein, der Einfluss haben würde oder irgendwas dafür tun konnte, um die Welt zu verbessern. Eines Tages würde sie aus dem Leben austreten und spätestens bei ihren Enkeln zu einer verblassenden Erinnerung werden, bis die Erinnerungen dann völlig verschwinden würden und somit auch die letzten Spuren, die bezeugten das sie einst da gewesen war, einst gelebt hatte.
Hellhörig reckte sie ihren Kopf und betrachtete ihn aufmerksam. Erinnerungen in ihr wurden wach, das war in den Nachrichten ein großes Spektakel gewesen. Das große Entführungsdrama Tokios. Wie viele Wochen wurde in den Nachrichten darüber berichtet? Wie viele Male, wurden neue, absurdere Theorien vorgestellt, bis man letztlich bei der für die Maße doch recht nüchternen Geschichte blieb, so wie es eben geschehen war. Keine Ausschmückungen und an sich schon dramatisch genug, doch die Mediengeilheit der Meisten, ließen das Drama dadurch sehr schlicht werden. Auch wenn es dennoch in den Medien starke Präsens hatte und man von einigen Zeugen Interviews gezeigt bekommen hatte.
„Das heißt, du warst beim Entführungsdrama von der Staatsbank dabei?! Unglaublich, wie viel darüber bei den Regionalsendern berichtet wurde“, meinte sie überrascht. Dann machte sie sich ihre Gedanken. „Es erklärt auch, warum du, eher dein Gesicht mir so bekannt vorkam“, erklärte sie weiter. Denn Shin war oft gezeigt worden. Der stille Held dieser Tragödie. Der einsame Überlebende. Der der so großes Glück gehabt hatte, auch wenn die Menschen wohl gekonnt ignorierten, was ihm wiederfahren war. Wie hart es sein musste, mit dabei gewesen zu sein, während so viele Menschen um einen herum kaltblütig ermordet wurden. Wie furchtbar es sich anfühlen musste, als Einziger eine solche missglückte Entführung überlebt zu haben. Die Bilder, die Erinnerungen die er an den Unfall haben musste, an diesen finsteren Tag. Es erklärte einiges und letztlich auch Nichts. Daran hatten die Meisten sicher nicht gedacht, feierten ihn als jemanden, dessen Rolle er nicht haben wollte, weil es ganz schrecklich sein musste. Das zumindest, dachte sich Mizu.
Dagegen wirkte ihre Geschichte, ihr Wendepunkt gar wie ein schlechter Witz und dennoch bei anderen brauchte es weit aus weniger, um die Persönlichkeit zu verändern.
Jeder hatte ein anderes Maß, von dem was er ertragen konnte, ehe er daran zerbrach und sich anderweitig wieder auf zu bauen versuchte.
„Ein Wunder das du das überlebt hast, aber das sie dich einen Glückspilz nannten, kann ich nicht nachvollziehen. Nichts von diesem Unglück hat irgendetwas positives, aber die Medien brauchen immer ihren Helden, ihre Geschichte die Mut macht“, klare Worte. Kein Mitleid, kein geheucheltes Mitgefühl. Natürlich ließ es sie nicht kalt, aber sie war auch kein Mensch, der ihn jetzt mit Umarmungen oder warmen, leeren Worten trösten würde. Denn es gab nichts, was sie sagen würde, was ihm helfen würde. Deshalb blieb sie einfach bei dem, wonach ihr war, es aus zu sprechen.
„Es erklärt vielleicht, warum du so bist wie du bist. Letztlich weiß ich über diesen Tag aber auch nur das, was du mir gesagt hast und das, was die Medien berichtet haben,“ sagte sie weiter dazu.
In den Nachrichten wurde oft beklagt, wie schade es sei, das er diesen Tag, dieses Erlebnis nicht aus seiner Sicht ganz ausführlich schilderte und Worte dafür fand. Wie viele Paparazis, Mediensprecher und Journalisten hatten ihn wohl wochenlang belästigt?
Wohl wunderlich, das er sich nicht auch, wie der Vater eines der Opfer, selbst um brachte. Auch wenn das Mädchen damals die Schlüsselrolle gespielt hatte. Wegen ihr war der Stein ins Rollen gekommen und auch aus diesem Grund, war bekannt, das es sich um eine schief gelaufene Geiselnahme handelte.
„Doch es ist gut, das den Journalistenidioten nichts gesagt hast. Deine Gedanken zu dem Tag, deine Erlebnisse gehen nur dich etwas an“, meinte sie abschließend dazu. Seien wir doch ehrlich, seine Worte und seine Schilderungen hätte man so oder so, so zusammen geschnitten, das sie zu seinem Glückspilzimage gepasst hätten. Dinge oder Worte, die nicht dazu gepasst hätten, hätten sie weg gelassen. Es durfte ja das heile, perfekt erstellte Bild von ihm nicht angekratzt oder verändert werden. Auch wenn wohl diese dramatische Liebesgeschichte ohnehin von den Medien ausgeschlachtet worden wäre und noch viel mehr dramatisiert und ausgesponnen worden wäre, als das Geschehnis es ohnehin schon wurde.
Und obwohl sie seine Geschichte damit eigentlich belassen, auf sich beruhen lassen wollte, trat ihr prompt etwas ins Gedächtnis und die ungewollte Neugier in ihr siegte.
„Aber...als wir uns zum ersten mal begegnet sind, hast du mich mit Viola angesprochen“, sagte sie ungewollt, doch bestimmt und es klang, wie eine normale Aussage. Auch wenn sie sich dabei fragte, warum er sie so genannt hatte. Sie wusste wer Viola Iwasaki war, das sie die Schlüsselfigur gewesen war, eher ihr Vater, der sich danach umgebracht hatte, aber sie wusste nicht, warum sie in seinem Gedächtnis war. Hatte er womöglich noch gesehen, wie sie gestorben war? Hatte sich der Mord an einer Fremden so in sein Gedächtnis gebohrt. Doch wie er damals den Namen ausgesprochen hatte, es klang vertrauensseliger.
Ob und wenn ja was er wohl dazu sagen würde? Es war seine Sache, sie würde auch Stillschweigen akzeptieren. Schließlich wusste sie ja nichts von der Liebe der Beiden. Woher auch, wenn das nicht mal die neugierigen Journalisten raus bekommen hatten.
Doch ehrlich gesagt, wunderte es sie schon ein bisschen. Nur aufgrund der Haarfarbe, konnte man sie ja nicht vergleichen, verwechseln.
Wer weiß, was sie wohl denken oder sagen würde, wenn sie von dieser traurigen Liebesgeschichte wüsste? Wahrscheinlich schon etwas ergriffen und verständnisvoll und dennoch mit ihrer typischen Distanz und Unnahbarkeit. Einfach, weil sie das nicht mehr abstellen würde.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeMo 10 März 2014 - 8:13

Die Wahrheit, dass Mizu wohl zu den Menschen gehörte, die also doch aktiv Nachrichten geschaut hatten, überraschte Shin. Doch im Gegensatz zu seiner Vorstellung reagierte er extrem gelassen. Eigentlich hatte er sich vorgestellt, alles abzustreiten oder im Grunde wie immer zu reagieren: Umdrehen und gehen. Als wäre sie ein Reporter, welchem er nicht viel antworten wollte. Leider war er bereits in seinem Zimmer und wie ein Rausschmeißer wollte er nicht sein. Nicht weil sie wie immer so tat, als würde es sie großartig interessieren oder so, er hatte nach seinem Nickerchen wohl genug Nerven beisammen, um auch eine unaufhaltsame Sturmgöttin zu ertragen. Er blieb seiner Art gelassen cool / kühl.
Eigentlich sollte Shin die Arme in die Luft werfen und schreien: Ui jetzt hast du mich!
Doch sein Gesicht formte ein kühles Gesicht, eine eingefrorene Miene, wenn das Eis noch weiter kälter wurde, zu einem Gletscher, bevor dieser sich in die weite Welt begab.
Schultern zuckend erklärte oder bestritt er ihre Aussage. Hey, es könnten jeden Tag irgendwelche Geiseldramen entstehen, oder nicht? Anderseits war sein Gesicht wohl viel zu oft in den Medien gezeigt worden.
Mehr Gewinn erhielt er dadurch nicht. Auch nicht, dass er sich wirklich wie ein Held gefühlt hatte. Abwesend strich er mit seinen Fingern über den Ring. Er wäre ein Held, wenn er zumindest eine einzige Person gerettet hätte. Er wäre ein Glückspilz, wenn er nach dem Unfall körperlich angeschlagen wäre und nicht laufen würde. Doch hier stand er, in seinem Verstand unantastbar und körperlich fit, wie ein Pferd. Als wäre er jeden Tag bei irgendwelchen Terroranschlägen dabei.
So oft hatte er sich diese Gedanken in den Kopf geschossen, wie ein Projektil einer Waffe. Doch die fremden Stimmen blieben.
Gut erklärt, Watson.
Warum ich so bin, wie ich bin?, fragte er skeptisch nach. So wie er war?
Genau das hatte einer dieser Reporter gesagt, als er deutlich fitter war, nichts aussagen wollte. Shin hielt sich Monate felsenfest davon überzeugt, nichts an die Medien weiterreichen zu wollen. Die Wahrheit existierte nicht. Für niemanden. Auch nicht für die Medien. Wie oft wurden Menschen manipuliert, weil sie glaubten, dass genau die Medien durch die 'Medienfreiheit', jemals auch die WAHRHEIT erklären würden. Wie oft glaubten sie den Terroranschlag wahrheitsgemäß zu berichten? Zeugenaussagen wurden zusammengeschnitten, damit es nach einer 'Story' klang. Filmmaterial wurde präpariert, damit es Leichtgläubige täuschte.
Shins Erlebnis blieb bei ihm und in seinem Herzen. Es ging niemanden etwas an. Nicht Mal die Medien, welche Violas und Shins Liebe wie das tragische Ende eines von Shakespears Werke dargestellten hätten. Doch dabei waren sie nicht wie 'Romeo und Juliette'.
Mizu und er hatten sich mehr unterhalten, als mit jemals anderen Schülern und sie glaubt, bereits zu wissen, wie er ist?
Glaubte sie tatsächlich, er war schon immer so, nachdem Unglück?
Wie oft war er dem Tod nahe, wie Violas Vater? Dabei hatte er ganz viele Wege gefunden, sich zu töten. Sich so vieles angetan, dass seine Psychologin in eine geschlossene Einrichtung sperren wollte...
Wie sehr sie sich bemühte, teilnahmslos zu klingen, es gelang ihr nicht. Verständnis zeigte sich deutlich in den Zügen des Sprechers, wenn dieser seine Gedanken darüber teilte, Shins Verhalten bestärkten und bestätigten. Das tat sie. Auf ihre eigene Art und Weise wie sie Worte formte.
Ach? Ich habe mir sehr oft gewünscht, den gezwungenen Zuschauern des Spektakels, die Ereignisse zu schildern, wie sie tatsächlich statt gefunden hatten und nicht, wie ein aufgesetztes Märchen von Leuten, die dafür bezahlt werden. Auf diesem Planeten ist Recht und Wahrheit jedoch mit der Geburt des Menschen gestorben“, erwiderte er kalt, emotionslos und schon beinahe verachtend.
Das nächste ließ ihn ein wenig verwirrt und verwundert zurück. Die Anspannung wich sofort und Shin zog die Augenbrauen hoch. Was meinte sie mit, er hätte sie mit Viola angesprochen?
Hatte er das Mal?
Er erinnerte sich nicht daran. War doch damals am Bach gewesen?
Da hatte er sehr lange nachgedacht, als man ihn getreten hatte.
Und? Du hast mich getreten“, erwiderte er lediglich kühl. Gut ausgewichen!
Dass sie ihn auf Viola ansprach sah man an, dass es ihm nicht gefiel. Er sprach nicht gern über Viola und viele interpretierten, dass er damit den Unfall im Sinn hatte.
Doch es war einfach das tiefe, schwarze Loch, welches größer wurde, wenn er den Namen aus anderen Mündern hörte. Was erwartete sie schon?
Eine dramatische und romantische Zusammenfügung von Dingen, wie...
Du bist wunderschön wie ein Engel, mit dem zarten, blonden Haar wie Viola, die ich einst geliebt hatte. Es muss Schicksal sein, dass du mich an dem Tag gefühlsvoll getreten hattest. Wir sind für immer und ewig für einander bestimmt, als Prinz und Prinzessin Eis und Wind, Hand in Hand....
Der Gedanke hätte ihn amüsiert und doch konnte er sich nicht erinnern. Er musste an Viola noch gedacht haben, als sie sich begegneten. Eine andere, logische Erklärung fand er nicht.
Oder hatte er sich Mizu als Viola vorgestellt? Natürlich kommt das oft vor, dass er sich Viola noch vor sich stehend vorstellt, doch er verwechselt sie doch nicht mit jemanden anders?
Und es Mizu gegenüber zuzugeben, dass er an Viola gedacht hatte, das würde er nicht. Er wollte es nicht zugeben, er wollte ihr nun Mal nicht sagen, dass er Viola geliebt hatte, dass er ihr das Herz geschenkt hatte, obwohl sie sich nicht gekannt hatten. Es war sein Schatz, den er niemals mit jemanden teilen wollen würde.
Mit niemanden.
Es ist Zeit, dass du gehst“, sagte er angebunden kurz, der kühle Blick in den Augen. Ja, er 'schmiss' Mizu raus. Das Ganze wurde ihm viel zu freundlich und offen. Er würde es irgendwann bereuen, jemals über die Vergangenheit gesprochen zu haben.
Seine Reserven waren kaum aufgefüllt und wieder verbraucht. Zur Versammlung würde er nicht gehen. Er hatte keine Lust und fühlte sich auch nicht sonderlich fit dafür. Außerdem reichten ihm die vielen Menschenbegegnungen heute.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeMi 19 März 2014 - 10:15

Wenn man sonst nichts mehr zu tun hatte, dann schaute man eben auch Nachrichten. Auch wenn sie mehr von denen verfolgt worden war, ohne es gewollt zu haben. Doch dieses Drama wurde ja laufend von allen Sendern und Sendungen wieder gegeben, immer wieder mit neuen Verschwörungstheorien. Eigentlich kam man da nicht drum rum, außer man ignorierte gekonnt die Nachrichtensendungen.
Für ihre Verhältnisse war Mizu heute auch sehr neugierig und irgendwie erstaunlich an seiner Geschichte interessiert, seltsam manchmal, an sich versuchte sie so wenig wie möglich anderen von sich zu verraten und auch nicht zu viele Details von anderen mit zu bekommen, nicht das sich die Person sonst was einbilden und sich mit ihr anfreunden wollen würde. Gott, nicht das sie jemand ständig mit seinen Gefühlen nerven würde. Gut, bei Shin bestand dieses Risiko definitiv nicht. Er war kein gefühlsdusseliger Kerl, der weinen und plärren würde. Keiner, der sie zu seiner Seelsorgerin erklären oder machen würde. Doch so richtig verstand sie sich selbst auch nicht, Menschen beobachten und Theorien und Möglichkeiten aufstellen, ja das mochte sie, aber es war dennoch nicht unbedingt ihr Ding, sich so neugierig zu geben und so nach zu hacken, wie sie es tat.
Vielleicht lag es daran, das beide viel Scheiße gefressen hatten. Beide hatten keine sonnige Vergangenheit, beide hatten schlechte Erfahrungen gemacht und beide wollten nicht mehr zu einem fröhlichen, optimistischen Leben zurück. Sie kannten die Realität und wie grausam diese eben oft war. Vielleicht war Shin ihr gleichzeitig so ähnlich und dennoch so extrem das Gegenteil von ihr, das es sie dazu brachte, sich offener zu zeigen.
Nicht jedem, hätte sie einen Teil ihrer Geschichte erzählt, im Grunde Niemanden und das glaubte sie auch von ihm. Er war nicht der Typ Mensch, der auf jemanden zu ging und von seiner Vergangenheit erzählte. Wohl auch, weil sie kein Mitleid wollten.
Wie hieß es doch so schön: Mitleid bekommst du geschenkt, Neid musst du dir erarbeiten. Auch wenn wohl nur der erstere Teil zu ihnen passte.
Wenn man viel erlebt hatte, lernte man eben auch, sich dem Sturm zu stellen, ihn über sich ergehen zu lassen und ihn zu ertragen. Manchmal jedoch war Shiro selbst so unbeständig, das sie sich selbst nicht erkannte. Manchmal handelte sie so spontan und unbedacht, das sie es nicht verstehen konnte. Ob das bei einem Sturm auch so war? Obwohl es wohl auch wissenschaftlich alles erklärbar war, wer wusste schon, ob selbst die Natur oder gerade die Natur eben doch auch Dinge spontan und unerklärbar machte?
Wonach entschied man, ob jemand ein Held war?
Letztlich lag es im Auge des Betrachters und eben auch an dem, was man als Heldentat ansah. Für manche waren Menschen Helden, die eine Katze vom Baum retteten. Für andere war man erst ein Held, wenn man sein Leben für das eines anderen gab. Es gab eine große Spanne, zwischen nichtig und übertrieben wirkend. Mizu definierte Helden so wieso anders. Helden waren Menschen, denen man den Namen gab, um etwas zu haben, woran man glauben konnte. So wie einen Gott. Man brauchte eben etwas, etwas Höheres, etwas Mächtiges, damit man sich manche Sachen erklären konnte. Für viele Menschen war es nicht genug Halt oder befriedigend genug, nur davon aus zu gehen, das die Welt durch Explosionen und Zusammenstöße im All erschaffen wurde und das sich aus Bakterien Lebewesen entwickelt hatten. Gut, verständlich, man könnte ja jetzt sagen: Wer hat den Staub erschaffen, aus dem irgendwann etwas entstanden war? Sponn man diesen Gedanken jedoch weiter, ja wer hatte dann sagen wir Gott erschaffen? Mizu glaubte an nichts, außer an sich selbst. Es war ihr egal, ob es einen Gott gab, ob es mehrere gab oder ob die Welt einfach nur durch wissenschaftliche Vorgänge geboren wurde. Letztlich hatte ihr keines dieser Dinge je etwas Gutes im Leben getan, das stand jedenfalls fest. Und sie war nicht schwach genug, um sich an etwas Höherem fest zu setzen und sich daran Halt zu suchen. Sie war selbst stark genug, sie war der Fels in der Brandung, sie brauchte Nichts um Niemanden, denn sie wusste wer sie war.
Letztlich war die Welt, vor allem die der Medien, manipulativ. Man machte und formte alles so, das es zu einem guten – zumindest für das, was die Macher für gut halten – Bild zusammen passte und eine spannende Geschichte ergab. Dabei war es doch ehrlich gesagt scheiß egal, was wie geschnitten werden musste und vor allem was die Wahrheit war.
Im Grunde das gleiche Spiel, wie vor Gericht. Gab es doch den Paragraphen, welcher besagte: Vor dem Gesetz sind alle gleich. Und wie oft war das der Fall? Prominente hatten grundsätzlich Sonderrechte und es geschah eben auch oft genug noch, das man nach Herkunft oder Hautfarbe diskriminiert und anders gerichtet wurde. Die Welt war nirgends fair und man war niemals gleich. Vorurteile, Hintergrüne und Herkunft würden immer eine Rolle spielen und leider dafür sorgen, das es eben nie so sein würde, das man gleich war. Die Gesellschaft zog einen aber auch falsch auf, woher sonst hätten wir denn heut zu tage sonst noch die Ansicht, das wir eben unterschiedlich sind und das es andere gibt. Wären wir moderner, dann würden wir nicht mehr zwischen z.B.  „Schlitzaugen“, „Schwarzen“ und „Weißen“ unterscheiden, dann würden wir uns wirklich nur als Mensch sehen, als Einheit, als eine große Gemeinschaft.
Nein, so töricht war die Blondine nicht. Sie bildete sich nicht ein, ihn zu kennen oder sein Verhalten zu verstehen. Sie kannte nur einen kleinen Teil seiner Geschichte, einen zwar bedeutsamen aber auf die Maße seiner Erfahrungen und Erlebnisse auf sein bisheriges Leben betrachtet, war es nur etwas kleines, nichtiges, nicht viel was sie eben wusste. Es war einfach nur eine Bemerkung gewesen, etwas das wohl die meisten denken würden. Doch Mizu war wesentlich tiefgründiger und intelligenter, als sie oft wirkte. Sie selbst war jemand, der nicht wollte das sich andere etwas einbildeten und davon sprachen, sie durch schauen zu können. Denn das tat niemand, weil sie sich niemanden völlig öffnete. Sie konnte Mitmenschen manipulieren, ihnen das Bild zeigen, von dem sie wollte, das sie es glaubten. Deshalb würde sie sich selbst auch niemals einbilden, einen anderen Menschen zu 100 % zu durchschauen und Verhaltensweisen zu verstehen. Was sie von anderen verabscheute, würde sie selbst nicht machen.
Zu seinen sehr poetisch klingenden Worten, musste sie nichts mehr sagen. Sie waren die reine Wahrheit. Der Mensch verschenkte seine Rechte, ohne es immer zu wollen und obwohl wir Menschen ja eigentlich immer von Freiheit und sonst was reden, gehen wir letztlich einfach nur in der Masse unter. Keiner hat mehr die Eier, etwas zu tun, was gegen die Grundregeln der Gesellschaft gehen würde.
Zu seiner nächsten Aussage hin, musste sie zu erst verdutzt drein schauen. Dabei zog sie eine Augenbraue hoch und man sah ihr an, das sie kurz nach denken musste. Hatte sie das? Naja gut, es sah ihr ja irgendwie ähnlich, konnte wohl sein und dann fiel es ihr wieder ein.
„Tatsache. Hab ich glatt vergessen“, gab sie dann zu, ehe das Verduzen wieder wich und zu ihrem ernsten Gesicht wurde. Das er damit auswich, vergas sie auch schon glatt. Obwohl sie ein aufmerksames Mädchen war, vergas sie doch auch recht schnell Dinge, die nicht wichtig genug waren. Wenn sie sich an jeden erinnern würde, dem sie körperlich mal zu nahe gekommen war, ja Gottchen das wären ne Menge.
Eine witzige Vorstellung, hätte Shin so reagiert. Aber das wäre nicht Shin, wie wir ihn kennen und lieben. Das würde zu irgendeinem Idioten passen, der daraus eine billige Anmache machen würde. Und es würde wohl dafür sorgen, das sie fluchtartig sein Zimmer verlassen und ihn verachten würde. Es wäre so was von nicht so gewesen, wie sie ihn einschätzte und ihr zuwider. So hätte er sie für immer in die Flucht geschlagen, das wäre zu krass gewesen.
Im Grunde erwartete sie nicht mal eine Antwort auf die Frage, sein Konter reichte ihr. Und obwohl es sie doch schon etwas interessierte, warum er sie mit dem Namen einer Verstorbenen angesprochen hatte, hatte sie dennoch Respekt vor ihm. Es war etwas privates, etwas das sie nichts anging und das konnte sie akzeptieren. Einfach weil sie seine Grenzen respektieren konnte, weil sie das selbst auch von ihm erwartete.
Und obwohl sie sein Rausschmiss etwas überraschte, wunderte es sie nicht besonders. Sie waren erstaunlich offen mit einander gewesen und auch für sie selbst, hatten sie eine Grenze erreicht. Viel mehr zu sagen, hätte Mizu auch nicht mehr gehabt.
Deshalb konnte sie das auch unbedarft hin nehmen. Es tat ihr nicht weh, es verletzte sie nicht, warum sollte es auch? Es war sein gutes Recht und das überraschenste war wohl auch nur, das es nicht schon wesentlich früher gekommen war.
Für jetzt hatten sie wahrlich genug ausgetauscht und übereinander erfahren und vor allem genug, worüber sie nachdenken konnten und auch, was sie verdauen mussten.
„Ich denke du hast recht“, stimmte sie ihm zu und sprang vom Tisch. Der Sturm knöpfte sich den obersten Knopf zu und kontrollierte schnell, ob man noch irgendwo etwas von ihren zwei großen Narben sah, nachdem sie sich versichert hatte, dass das eben nicht der Fall war, schnappte sie sich ihr Ipad und ging zur Türe.
Dort drehte sie sich noch kurz zu ihm herum: „Aber hey, ich hätte nicht gedacht, das ich irgendwann mal jemanden das erzähle“. Wahre Worte.
„Wir müssen mal zum Karaoke gehen, aber dabei dann nicht so viel quatschen“, meinte sie ganz frech und direkt, einfach weil sie die Vorstellung amüsant fand, wirklich mal mit dem Eisprinzen in die City zu gehen. Dann verschwand sie auch schon mit einem „Tüdellü“, durch die Türe.


---> Flur 2. Stock
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeFr 21 März 2014 - 21:44

Akuma hatte die Fahrt hier her gut überstanden, sein Vater hatte sich ausnahmsweise an die Verkehrsschilder gehalten und keinen auf Vettel gemacht. Der Abschied war kurz und eher männlich abgelaufen: Schulterklopfen, ein Handschütteln und ein schlichtes: Pass auf dich auf und gutes Gelingen. Was sollten sie jetzt auch ein Drama wie bei einer Fernsehsoap abhalten? Er hatte seinem Vater aber noch eindringlich in die Augen geschaut und ihm klar gemacht, das er sofort nach Hause kommen würde, wenn es zu Schwierigkeiten kommen sollte. Niemals würde der nun 18 Jährige je wieder zu lassen, das jemand seiner Mutter oder ihm selbst etwas antun würde. Arashi hatte er zum Glück immer raus gehalten und ihr gegenüber war er ein wundervoller Vater gewesen. Komisch nicht, seinem leiblichen Sohn gegenüber war er misstrauisch und eher abgeneigt und einem „fremden“ Kind gegenüber war er liebevoll und verständnisvoll. Auch wenn Arashi es verdient hatte, sie war ein so wundervolles, vertrauensseliges, ehrliches Mädchen und er war froh, das sie seine kleine Schwester geworden war. Jetzt vermisste er sie schon, das fing ja gut an.
Er drückte seinen grünen Pinguin an sich und legte seinen Kopf kurz auf ihm ab, ehe er sich seine Tasche über die Schulter schmiss und dann den Eingangsbereich durchquerte. Einige Blicke, die hin und her schweiften. An dieses Internat müsste er sich erst ein mal gewöhnen. Auch an das enge zusammen leben mit ihm noch völlig fremden Menschen. An sich war er ja ein offener Typ, der schnell Bekanntschaften knüpfte und auch Freundschaften pflegen konnte, wenn er wollte.
Langsam war er die Treppe rauf gestampft und er überlegte schon, ob er sich hier schnell zurecht finden und auch klar kommen würde. Darauf hoffte Rei zumindest, aber selbst wenn nicht, er müsste ja nicht bleiben, wenn es ihm absolut nicht gefallen würde.
Als er im Flur der Jungen angekommen war, begann er die Türschilder zu lesen. Auf seinem Lageplan und Flyer des Aufbaues der Gebäude der Schule, hatte er es entnommen, das er irgendwo hier auch unter gekommen sein musste. So schritt der Roshaarige mit seinem Stofftier unter dem Arm geklemmt durch den Flur und blickte sich lesend um. Aus einem Zimmer kam ihm eine Blondine entgegen, die einen freizügigen Look hatte. Wäre er jetzt nicht so konzentriert, hätte ihm der Anblick wohl gefallen, er war ein Mann, das sollte als Begründung reichen.
Mizu schritt ohne ihn sonderlich zu beachten, an ihm vorbei, auch wenn sie ihn in den wenigen Sekunden bereits unauffällig gemustert hatte. Komischer Typ dachte sie wohl, rosa Haar und ein Stofftier unter Arm, aber sie war kommentarlos die Treppen hinunter verschwunden.
Und schon bald hatte Akuma seinen Namen auf dem Türschild entdeckt und trat nun in das Zimmer ein. Sein zukünftiger Mitbewohner war wohl schon eingezogen, hoffentlich würde er mit seinen Koffern kein Problem haben. Ob diese schon angekommen waren oder nicht, wusste er dabei gar nicht.
Nach dem er die Tür hinter sich schloss, hob er kurz die Hand zur Begrüßung und sah sich um. Hier war also eine Art Wohnzimmer, schnell darauf sah er die Türe fürs nächste Zimmer. Also da war dann wohl das Schlafzimmer. Um nicht noch unhöflicher zu wirken, als er wohl schon so wirkte, beschloss er sich dann doch auch mal im Reden zu üben.
“Hi, ich heiße Akuma Rei Masutado. Auf gute Nachbarschaft - oder so“, meinte er freundlich und grinste kurz. Wie er wohl wirkte? Wie eine zu groß geratene Zuckerwatte mit einem Plüschiii in der Hand. Ach war doch auch egal, der Typ wirkte eh nicht so, als wäre er sonderlich an ihm oder seinen Eigenarten interessiert.


--> Mizu ist vom Flur in ihr Zimmer
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: New Faces   Shin & Akuma Icon_minitimeMo 24 März 2014 - 11:46

Wortlos hatte Shin nur gewartet, bis Mizu seiner Bitte seinem Befehl befolgt war, sich anzog und ihren Ipad nahm und sich zum gehen wand. Klang etwas seltsam, doch er dachte nicht daran.
Dass sie sich wohl zum ersten Mal an jemanden anvertraut hatte, ließ ihn nur skeptisch die Augenbraue hochziehen. Er hätte es nicht erwartet, dass es ein Staatsgeheimnis werden würde, anderseits verhielt er sich doch nicht anders? Er hatte zumindest eine Psychotante. Also zählte das ja auch schon, oder nicht? Schulternzuckend wand er sich ab und wollte sich an sein Klavier setzen, als die junge Frau meinte sie sollten zum Karaoke gehen. Als er jedoch etwas erwidern wollte, war sie schon weg.
Neee, Karaoke war nicht sein Ding. Im Gegenteil zu ihr konnte er nicht singen. Musste wohl ein Scherz gewesen sein. Er zuckte mit den Schultern und stellte sich vor den Spiegel, um sein Hemd zu zuknöpfen, sein Sachen heraus zu holen und sich anzuziehen. Es könnte ja doch noch irgendjemand reinplatzen, wenn er so weiter nicht abschließen würde, dachte er sich. Nun trug er eine schlichte schwarze und sein zugeknöpftes Hemd. Zufrieden nickte er, setzte sich wieder an das Keyboard. Die Kopfhörer zog er ab und konfigurierte die Lautstärke auf 'nicht zu laut', um Mal auf den Tasten zu klimpern, Noten einzutragen. Die Struktur hatte der junge Mann im Kopf, es musste nur noch notiert werden.
Die Türe öffnete sich und Shin blickte auf. Ein junge Mann betrat den großen Wohnraum. Es musste wohl sein Zimmerkamerad sein, anders erklärte er sich es nicht. Aufmerksam betrachtete er den jungen Mann. Ungewöhnliches, rosa Haar, großes Plüschtier in der Hand. Das war wohl ein komischer Kauz. Entweder gefärbt oder Albino. Natürlich wusste Genie-Shin so etwas und doch war es ihm dann doch egal. Dann mochte er halt Plüschtiere. Vielleicht war es auch Geschenk seiner Freundin. Wer wusste es schon?
Shin Takahiro Akkenai“, stellte sich auch er vor, nachdem er sich erhoben und umgedreht hatte, nickte - seine Hände waren auch mit Notenblättern und anderem beschäftigt.
Eine peinliche Stille entstand und Shin blickte dem jungen Mann entgegen. Er hatte gewusst, dass er einen Mitbewohner kriegen würde, aber irgendwie waren so viele Gedanken auf ein Mal da, da war er einfach nicht sicher, welche Priorität an erster Stelle sein sollte und ob sie sich unterhalten sollten.
Ich hab mir den Schreibtisch am Fenster gekrallt, wegen dem Licht und etc. Wir können aber noch darüber verhandeln“, plauderte er in seiner typischen, nicht emotionalen Stimme und zuckte mit den Schultern. Er wusste ja nicht, ob Akuma eine Person war, die unbedingt plaudern wollte, doch wie sehr es ihn sträubte mit anderen Menschen klar zu kommen, so musste er sich ja mit seinem Mitbewohner verstehen, oder nicht?
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeDi 25 März 2014 - 21:20

Seine Haare waren wahrlich ungewöhnlich, blickte man ihm dann aber in die Augen, so sah man etwas noch viel ungewöhnlicheres und wohl auch einzigartiges. Seinen Pinguin, welchem er nie einen Namen gegeben hatte, weil es ein Geschenk gewesen war und wenn dann nur Yoshiko das Recht hätte, ihm einen zu geben, schleppte er fast überall hin mit. In dieser Hinsicht war er wie ein kleines Kind. Bei Shoppingtouren reiste er im Rucksack mit; beim schlafen lag er in seinen Armen, an ihn gepresst; beim Schwertkampf saß er in der ersten Reihe. Vielleicht war er sein bester Freund. Klang das seltsam, war das seltsam? Of course it is, but it´s so cute. Leider war Akuma kein reiner Albino, keiner mit wundervollen reinweißem Haar und blutroten Augen, nein er musste ja so einen komischen Mischling abgeben. Hätte ja auch anders sein können, auch wenn er seine Augen wirklich liebte und darauf stolz war. Und auch das rosane Haar war inzwischen sein Freund und nicht mehr sein Feind. Gott, wie viele Exfreundinnen oder Exverliebte von ihm, hatten versucht sich bei ihm mit Plüschtieren ein zu schleimen? Einige, etliche, wohl auch ein Grund, warum seine Sammlung größer geworden war. Sicher, jedes normale Mädchen hätte von ihm verlangt, Geschenke der Ex weg zu werfen, aber hallo? Ein hilfloses, armes, unschuldiges Stofftier konnte doch wohl nichts für eine Trennung! Das war ja fast so, als werfe man sein eigenes Kind weg, sobald man eine neue Freundin hätte, das machte man doch auch nicht, also!
Lebt damit Bitches, oder lasst es bleiben. Basta!
Sein neuer Zimmernachbar schien also musikalisch zu sein, das verriet ihm zumindest das Keyboard, denn seines war es eben nun mal nicht. Logisches Ausschlussverfahren, you know.
Er hörte ihm zu und registrierte den Namen, versuchte ihn ab zu speichern. Irgendwo im Gehirn, neben Games, Codes, Plüschis und Schwertern war sicher noch etwas Speicherplatz vorhanden. Wäre doch auch blöd, seinen Mitbewohner nicht ansprechen zu können. Sei es wegen positiven oder negativen Dingen. Wohl würde aber eher Akuma wegen negativen Sachen auffallen. Shin müsste sich damit arrangieren, einen Vollblutzocker mit im Zimmer zu haben. Oft zockte er die Nächte durch und war auch dabei nicht immer still. Außerdem war er assi und vergaß dabei oft die Zeit. Noch dazu kamen seine mitgebrachten Schwerter. Drei hatte er mit gebracht, eines davon war sein absolut Liebstes.
Der Rosahaarige ging kurz ins Schlafzimmer und stellte da seine Tasche und seinen Pinguin ab, ehe er wieder in der Türe zwischen Schlafgemach und Wohnraum stehen blieb.
„Nein, kein Problem behalt den ruhig. Ich leg nicht viel wert auf Sonnenlicht, solange ich genügend Steckdosen und ein gutes Netz habe“, klärte er auf. Oh Gott, wie er es hasste, wenn kurz vor dem entscheidenden Kill dieser drecks Sever leckte. Wenn alles hing und dich aufgrund dessen irgend so ein Nichtsnutz von Bastard erschoss, obwohl er fünf Versuche zum anvisieren brauchte! Das war erniedrigend, das war peinlich, das war so unnötig wie Herpes!
Zum Glück war er ja clever genug, sich ein gutes Netz zu sichern, dennoch spackte es in den entscheidenden Momenten oft genug.
Akuma war eine Person, die sich dem Gegenüber anpasste. Hatte er eine Labbertasche, hörte er zu und konnte genauso viel reden. Hatte er einen Stillen, so konnte er auch still sein oder ein Gespräch in Gang bringen. Doch es war doch nett, denjenigen, mit dem man sein neues Leben teilte, auch etwas kennen zu lernen. Da tat etwas Konversation doch ganz gut.
„Bist du auch ganz neu oder schon ein alter Hase?“, fragte er dann und streckte sich. „Legst du wert auf Geflogenheiten oder kann ich dich auch einfach Shin nennen? Meinetwegen auch Shin-kun“, stellte er eine Weitere. Rei selbst mochte es nicht, jemanden beim Nachnamen zu nennen, außer es war eine Respektsperson wie ein Lehrer zum Beispiel. Ihm waren manche Sitten und Geflogenheiten einfach zu wider.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Pat Pat   Shin & Akuma Icon_minitimeFr 4 Apr 2014 - 11:17

Der neue Zimmerkamerad blickte sich um und legte seine Sachen ab. Es war wohl ein seltsames Gefühl für Shin und doch musste er damit klar kommen, sein Zimmer zu teilen, mit einer Person, die er nicht kannte.
Ein Kribbeln erfüllte seine Finger und er ließ sich an seinen Platz nieder, um dann zur Ablenkung die Notizen zu schließen. So wirklich wohl fühlte er sich nicht, anderseits änderte sich auch nichts, obwohl eine Person mehr im Raum war.
Während Akuma seine Sachen verlegte, strich sich Shin durch das Haar und nickte.
Er interessierte sich nicht für die Medien. Nicht mehr. Das Internet konnte er natürlich nutzen, aber er schien wirklich nicht der Kerl zu sein, der zockt, sich über laggende Server aufregte oder wenn das Internet ausfiel.
Akuma kehrte zurück und der junge Mann blickte ihm offen ins Gesicht, als wäre es ein strahlendes Lächeln. Der Unterschied war, dass er nicht lächelte.
Seit dem letzten Jahr an der Schule“, erwiderte er. Im Grunde fühlte er sich wie ein neuer Schüler, anderseits kannte er sich hier aus, wusste, was zu tun war und wie man von A nach B kam.
Aber als 'alten Hasen' hätte er sich nicht bezeichnet. Vielmehr als eine Person, die sich nach kurzer Zeit auskennen würde. Mit einem abwesenden Blick schaute Shin auf die Uhr.
Seine Gedanken schweiften ab, ob er zur Versammlung gehen sollte, oder nicht. Als er neu auf die Schule kam, hatte es für seine Einschulung kein großes Ramtamtam gegeben, aber es würde sicherlich etwas wichtiges zu bereden sein!
Er meinte sich an Gerüchte zu erinnern, anderseits wäre es ihm schnuppe.
Wie bitte? Achso, nein. Kannst, nickte er zustimmend. Besser als Shin-chan und alles andere. Er hasste Verniedlichungen, aber fand nun Mal direkte Anreden in Ordnung, wenn man fragte - und das tat Akuma.
Du weißt nicht zufällig, was so wichtiges besprechen werden muss... an dieser Versammlung?, fragte er. Immerhin war Akuma neu und es gab die Chance, dass es etwas wichtiges sein könnte, was man ihm von vorne rein mitgeteilt hatte. Außerdem hoffte Shin die Wahl leichter zu haben, wenn er wusste, was besprechen werden sollte, um dort hinzugehen oder nicht.
So wirklich Lust hatte er nicht.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeMo 7 Apr 2014 - 22:42

Akuma kannte es auch nicht, sein Terrain mit jemand anders, einem Unbekannten, einem Fremden zu teilen. Er hatte immer ein eigenes Zimmer gehabt, trotz der eher engen Lebensräume in Japan. Noch nie hatte er sein Reich mit einem teilen müssen. Seine kleine Schwester durfte auch nur in Ausnahmefällen bei ihm nächtigen. Und wie es so oft war, Ausnahmen bestätigen die Regel. Sie durfte oft vor ihren Alpträume zu ihm und seinem Plüschtierkönigreich fliehen und dort eng an ihn gekuschelt einschlafen. Das würde ihm wohl sogar fehlen. Klar, er war ein cooler Typ. Definitiv cool, er war heiß und hatte ein scharfes, individuelles Aussehen. Aber hey, seine kleine Schwester entlockte ihm auch sämtliche liebenswerten Seiten. Er ging in der Rolle des großen Bruders eben vollkommen auf und fühlte sich wohl. Es würde komisch werden, ganz ohne Arashi in der Nähe. Komisch, wenn sie sich nachts nicht heimlich in sein Bett stehlen würde. Auch wenn sie nicht blutverwandt waren, so liebte er sie wie sein eigen Fleisch und Blut. Sie war für ihn eben ein wertvolles, zerbrechliches Geschenk Gottes, auf das er für immer aufpassen würde.
Ob er seinen neuen Mitbewohner wohl bei etwas störte oder nervte, fiel ihm gar nicht weiter auf. Alles war noch so neu und ungewohnt. Da konnte er nicht gleich auf ihn Rücksicht nehmen.
Ohne das Internet würde dieser Parasit wohl eingehen. Er brauchte es, wie mancher Abhängiger sein Koks. Für ihn war gutes Wlan, schnelle Router und eine sehr gute Grafikauflösung wie Sex. Es war ein Orgasmus, der alle seine Sinne anregte und ansprach und ihm einfach ein geiles Gefühl vermittelte. Für Rei war zocken einfach ein Teil seines Lebens, etwas das ihn ausmachte und prägte. Ganz egal wie sinnlos und dämlich es alle Kritiker auch fanden. Und nein trotz allem Aggro-Mod und Egoshootern, er würde NICHT der nächste große irre Amokläufer der Geschichte werden. So viel Einfluss hatten die Spiele dann eben auch nicht auf einen jungen Mann wie ihn. Er konnte durchaus noch zwischen Realität und Game unterscheiden. Man merkt also, Medien spielen in seinem Leben durchaus eine Rolle, aber keine Nachrichtensendungen oder so etwas.
Aufmerksam nickte er, als Shin im antwortete und er nun erfahren hatte, das er schon ein Weilchen hier an die Schule ging. Aber eben auch noch nicht erheblich lange.
Andere gingen ja wirklich schon seit der Unterstufe auf dieses Internat, so früh von zu Hause weg, hatte Masutado aber eben nicht gewollt. Gut, zu Anfang waren seine Noten auch noch nicht dementsprechend, da hatte er sich noch zu viel von den bösen, mobbenden, ach so über ihn erhabenen Mitschülern ablenken lassen.
Er nahm es zur Kenntnis und merkte sich auch gleich, das es ihm erlaubt worden war, das er ihn mit dem Vornamen ansprechen dürfte. Wie gesagt für den Senfteufel waren manche Floskeln und Gepflogenheiten zwar wichtig, andere empfand er als zu streng, veraltet oder weit her geholt. So suchte er sich immer einen Mittelweg, mit dem er leben konnte. Entweder man kam dann halt damit zu recht oder eben nicht.
Die Durchsage war irgendwie an ihm vorüber gegangen, weshalb seine Augen kurz neugierig funkelten und größer wurden, ehe er wohl etwas wie einen AHA-Moment hatte.
„Ehm...ja gute Frage. Nein tut mir Leid, hab keine Ahnung. Aber denkst du, es wäre wichtig dort hin zu gehen?“, antwortete und fragte er und streckte sich gleichzeitig. „Ich kann die Strenge hier noch nicht einschätzen“, meinte er grinsend dazu. Manchmal kam es eben auch vor, das er zu spät zur Schule kam oder ähnliches, eben weil er ins zocken vertieft war. Manchmal verschlief er, eben weil er schlafen mochte, aber hey, wer mag schlafen nicht? Manchmal war er auch einfach verpeilt und ihm fehlte das Zeitgefühl. Seine Mutter war an ihm verzweifelt. Vielleicht würde aber ein Internat etwas an seinen schlechten Angewohnheiten ändern.
Ob er hingehen würde oder nicht, das würde er spontan entscheiden. Akuma war nun mal auch ein spontaner, durchgeknallter, netter Kerl. Das sind die Jungs mit den hammer Augen doch immer!
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeMi 23 Apr 2014 - 10:09

Der neue Zimmerkamerad blickte sich um und legte seine Sachen ab. Es war wohl ein seltsames Gefühl für Shin und doch musste er damit klar kommen, sein Zimmer zu teilen, mit einer Person, die er nicht kannte.
Ein Kribbeln erfüllte seine Finger und er ließ sich an seinen Platz nieder, um dann zur Ablenkung die Notizen zu schließen. So wirklich wohl fühlte er sich nicht, anderseits änderte sich auch nichts, obwohl eine Person mehr im Raum war.
Während Akuma seine Sachen verlegte, strich sich Shin durch das Haar und nickte.
Er interessierte sich nicht für die Medien. Nicht mehr. Das Internet konnte er natürlich nutzen, aber er schien wirklich nicht der Kerl zu sein, der zockte, über technische Probleme fluchte oder sich sonst anderweitig aufregte. Vielleicht war er der falsche Kerl für so etwas anderseits war er einfach gestrickt. Nein, die Medien nutzte er nicht sehr gern, weil nun Mal diese sein Leben beinahe zerstört hatten.
Er brauchte sowas nicht mehr und er würde es wohl dabei lassen.
Abwesend aber mit halbem Ohr mithörend, wand er sich wieder dem Piano und seinen Notizen zu. Er überflog die letzte Stelle, an der er gewerkelt hatte und ging die Melodien im Kopf durch, eher er sich an Akuma wandte.
Ja, den Pinkhaarigen würde er auch erst mal zu Anfang falsch einschätzen, doch das würde wohl reichen. So lernte man doch Menschen kennen, oder?
Ich weiß es auch nicht. Ich denke der Rektor wollte die neuen AGs ansprechen oder so und an einen Posten als Hausvorstand bin ich nicht interessiert“, murmelte er abwesend und tippte sich nachdenkend mit dem Bleistift gegen die Stirn.
Er meinte sich an diese Tatsachen zu erinnern, was er durch Gespräche der Abschlussklassenschüler gehört hatte, vor den Ferien.
Er merkte sich so etwas nun Mal.
Doch kaum hatte diese Worte ausgesprochen, so besiegelte er den Gedanken die erste Versammlung sofort zu schwänzen.
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeDi 13 Mai 2014 - 23:08

Für den Senfteufel war es ebenfalls eine neue Situation. Zu Hause hatte er ein eigenes Zimmer gehabt, kein besonders großes, aber eines das für ihn und seine Bedürfnisse voll kommen ausreichte. Hier hatte er mehr Platz, auch auf zwei Personen gerechnet wesentlich mehr als in seinen eigenen vier Wänden, aber richtig, es waren nicht mehr nur seine eigenen vier Wände. Er musste Rücksicht nehmen. Aber würde er das auch? Zu einem gewissen, humanen Teil gesehen natürlich schon. Aber die Suchterei würde er sich nicht verbieten lassen. Wehe er würde es einmal wagen, ihn den Saft ab zu drehen und gnade ihm Gott, war das dann auch noch in einem entscheidenden-Kill-Moment – boar ja dann würde er den bei ihm durch führen. Würde er nicht, aber wenn es um so was ging, konnte er abgehen wie ein HB-Männchen. Da ging er an die Decke, wie Schmitzs Katz. Doch so schätzte er ihn bis jetzt nicht ein, er ging davon aus das sie gut miteinander aus kommen würden. Warum? Wenn es so was wie weibliche Intuition gab, dann gab es auch männliche Intuition ganz einfach.
Punkt. Aus. Basta.
Und solange er ihm nicht in die Quere beim zocken kam, würde er auch nichts gegen sein Gedudel am Klavier sagen. Gut, es war kein Gedudel, es war Kunst, es war gefühlsvoll, doch nur selten konnte er diesem Instrument was abgewinnen. Auch wenn es dem ein oder anderen Lied, einen coolen Pep und Untersound brachte. Es kam wirklich drauf an, was Shin so klimpern würde. Mozart wäre jetzt nicht seins, eher Popballaden oder so was.
Auch wenn er auf den ersten Blick ein sehr gediegener, ruhiger, cooler und auch lustiger Typ war, so war er beim spielen ein völlig anderer Mensch. Da war er der reinste Vollassi. Fluchte, zerstörte, beleidigte, brüllte...bis er das Spiel dann aus machte, fünf Minuten zum abreagieren brauchte und dann war er wieder der besonnene, nette Akuma. Lustig nicht, doch solche Menschen gab es schließlich auch. Ob er seinen neuen Zimmernachbarn vorwarnen sollte?
Schließlich würden sie in Zukunft viel Zeit mit einander verbringen. Gemeinsam Schmuddelheftchen lesen, sich nicht stören, wenn der andere allein sein wollte, um gewisse „Dinge zu tun“, ja klar, nein so ein Typ war er dann auch nicht. Obwohl er durchaus ein gesundes Maß an Interesse an den weiblichen Geschöpfen dieser Welt hatte, war er kein notgeiler Bock der ständig an seinem Ding rumspielte oder gar irgendwelche Pornos im Netz anglotze. Auch wenn er es tun würde, ohne das es je jemand wissen würde. Selbst die Seiten, bei denen man zahlen müsste. Doch er nutzte seine heimlichen Talente nicht um sich kostenlosen Zugriff auf Tittenseiten zu gewährleisten, sondern für ganz andere Dinge. Er war auch kein Cheater, auch wenn er es problemlos konnte. So was machten aber nur Noobs, die zu dumm zum hoch leveln waren. Nein nein, die Level-Ups mussten sich erarbeitet werden, wo blieb denn sonst der Reiz und die Lust? Unendlich Leben und so ein Scheiß, ne das war was für die Loser. Wenn er gewollt hätte, hätte er sich jetzt Infos zu Shin beschafft, doch er war heute mehr in Stimmung für persönliches kennen lernen und ihm so die Chance zu geben, ihm bessere Infos geben zu können, als es das Netz tun würde. Auch wenn das Internet manchmal mehr über einen selbst zu wissen schien, als man selbst von sich wusste. Grusselige Welt in der wir leben. Hätte er ihn gegooglet, hätte er sein Schicksal gekannt, zumindest das, was die Medien berichteten. Doch nicht die Person, die eben vor ihm stand. Deshalb war er dafür, seinen Zimmernachbarn persönlich kennen zu lernen und das von ihm an zu nehmen, was er bereit war preis zu geben. Mit ihm würde er die meiste Zeit hier verbringen, wozu also es sich mit ihm verscherzen oder schwarze Erinnerungen aufwerfen. Es würde nur zu Missverständnissen führen und ihn eh nicht voran bringen. Also dann lieber auf dem Normalo-Mod.
Der Halbalbino hörte ihm zu und flackte sich auf einen Stuhl.
„Also Hausvorstand ist definitiv auch nicht mein Ding“, gab er direkt zurück und erwiderte damit dessen Ablehnung. Gut, er war nachtaktiv, aber Verantwortung für einen Haufen Fremde übernehmen, nein danke. Das bedeutete unnötigen Stress und darauf hatte er wirklich keinen Bock. „AGs klingt ganz spannend, aber ich denke nicht, das es eine geben wird, die mich interessiert“, stellte er laut fest. „Ich sollte dich vielleicht vorwarnen. Meine Hobbys sind zocken und Schwertkampf. Bei ersterem neige ich dazu, zu einem Arschloch zu mutieren, wenn mir irgendwas im Game auf den Sack geht. Wenn das der Fall ist, ignorier mich einfach und nimm nichts persönlich. Beim anderen, keine Sorge, ich bleib ruhig und weiß wie man sorgfältig damit um zu gehen hat“, erzählte er dann und eröffnete somit eine persönlichere Konversation. „Und bei dir? Außer Keyboard spielen mein ich“, fragte er nach, das er gerne klimperte, das bewies das im Zimmer stehende Musikinstrument.
In seinem Bewusstsein war immer noch nicht angekommen, das er sich langsam mal entscheiden musste ob er ging oder nicht. Jetzt im Moment jedoch fand er es spannender, mit seinem neuen Kumpel zu plaudern.

Noch während er die Frage stellte, dachte er nach, wegen dem Theatersaal. Ja doch, er sollte da hingehen, seine Mutter würde ihm sonst was vor predigen. Also schüttelte er den Kopf und hob entschuldigend die Hand.
"Sorry Kumpel, aber ich denke, ich schau mir das ganze doch an. Ich sag dir dann, ob es sich gelohnt hat", sagte er frech und mit einem Grinsen. "Sag Bescheid, falls ich ne Ausrede beim Rektor für dich einlegen soll", fügte er noch hinzu und übergab ihm dann seine Visitenkarte. Er selbst verstand nicht unbedingt, warum es in seinem Land so üblich war, aber es hatte einfach jeder, also hatte er es auch. Jetzt war es ja ganz praktisch, er konnte Shin seine Handynummer zu stecken. Wie das klang, nein er wollte ihn nicht abchecken! Die Geste würde er wohl verstehen, es sollte ihm signalisieren, das er ihm simsen konnte, wenn er wollte, falls er ein Handy besaß - obwohl das wohl alle besaßen.
Mit einem Zwinkern verabschiedete er sich und ging schon flink aus der Türe.

--> Theatersaal
Nach oben Nach unten
Gast
Gast
Anonymous



Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitimeSa 18 Jul 2015 - 18:45

<= Eingangsbereich

„Das größte Übel, das wir unseren Mitmenschen antun können, ist nicht, sie zu hassen, sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein.“
Er hätte diesem Vorsatz treu und ergeben bleiben sollen, hätte es auch niemals wagen sollen jemals etwas anderes zu denken, zu hoffen, ein anderer Mensch zu werden, der sich nicht mehr von anderen zurück ziehen und schützen wollte. Was hatte es ihm gebracht sich dann einzumischen, obwohl er sich stets am liebsten herausgehalten hätte? Am liebsten Gewalt verhindert hätte, in dem er gar nicht in dieser Situation gewesen wäre. Vor wenigen Monaten hätte er sich umgedreht und wäre fortgegangen, sich der Tatsache bewusst zu sein, dass er für immer in der Einsamkeit baden könnte. Seine treue Begleiter Gleichgültigkeit und Desinteresse hatten ihn nur für so einen kurzen Moment verlassen, dass er die Kontrolle darüber verloren hatte, was er tat und dachte. Noch nie war Shin so von sich bitter enttäuscht, seinen Mund aufgerissen und seine Lippen Worte formuliert zu haben. Aber war es nicht wert? War es für diesen Zeitraum ein schönes Gefühl öfters das zu sagen, was er dachte und so zu handeln, wie er sich nie verhalten hätte?
War es nicht schön gelebt zu haben?
Shin Takahiro Akkenai, seit wann interessierte es dich, zu leben? Es war ein teures Spiel, bei dem der Einsatz hoch gewesen war. Offenheit und Vertrauen luden es ein, verletzt zu werden oder andere zu verletzen. Deswegen befolgte er doch diesen emotionalen Sicherheitsverfahren, Abstand zu allen Menschen zu gewinnen und sie nicht Mal so an sich heranzulassen, dass sie ihn berühren durften.
Letztendlich war die gerade eben verlaufene Schlägerei nichts anderes als nur eine Schlägerei. Dieser Kerl, der die Kontrolle über sich verloren hatte – so wollte Shin nicht werden und doch hatte er nichts anderes in Hikaris Augen gesehen, als sich selbst, der in der Haut des Blonden gesteckt hatte.
Wenn also Shin darüber nachdachte, hatte er sich von Hikaris Reaktion verletzt gefühlt. Und das war ein bittere Pille, die er so nicht schlucken wollte. Wieso wagte es auch er sich verletzt zu fühlen? Etwas, was er schon so lange von sich fern hielt und nun, mit einer Reaktion eines x-beliebigen Menschen auf dieser Erde, tausendfach stärker spürte? Vor allem durch Hikari?! Hikari, die es jedes Mal schaffte, seine aufgesetzten Grenzen komplett durch irgendwelche Lücken zum scheitern zu bringen... Hikari, die sich nicht seinen Regeln beugte und diese niedertrampelte wie ein Elefant. Und er wusste nicht wieso, aber das hatte ihn doch irgendwie getroffen. Es hatte ihn das erste mal nicht desinteressiert, was sie dachte.
Hikari hatte sich nicht mal richtig bei ihm bedankt... Er hatte das irgendwie gebraucht – eine Bestätigung, dass in der falschen Situation sein Handeln richtig gewesen war. Denn wie sollte ein blinder Mann ohne Emotionen richtig lernen Gefühle zu zeigen und zu empfinden? Es war eigensinnig und dumm von ihm zu glauben, in anderen Mitschülern jemanden zu finden, an denen er sich orientieren konnte.
Dass er sich so schnell anpassen könnte.
Und nun, wo war er jetzt?
Wie ein verdroschener Hund quälte er jeden Faser seines Körper die zwei Stockwerke zu seiner Etage hinauf, als wäre er durch eine strapazierende Reise in der Wüste. Er, der holde Ritter, der sich auf ein Wettstreit eingelassen hatte.
Doch eins stand fest, er hatte heute bewiesen, dass Shin Akkenai mehr als nur ein beherrschter, junger Mann war, dass der sonst distanziert wirkende Schüler in der Lage war, sowohl einzustecken als auch sich zu verteidigen.
Mit einem schmerzerfüllten Keuchen erreichte der Schwarzhaarige seine Etage, während sein gequälter Körper die letzten Kraftreserven dafür nutzte, den Korridor zu durchqueren und seinen Wohnbereich zu erreichen. Akuma war nicht da, also schloss er es mit seinem Schlüssel auf und stolperte in das Wohnzimmer, um die Türe hinter sich ins Schloss fallen zu lassen und hinter sich zuzuschließen. Er wollte Ruhe haben und er würde es nicht ertragen, wenn irgendjemand hineinplatzen würde.
Eine fließende Bewegung und seine Sachen landeten auf dem kleinem Sofa vor dem Beistelltisch, der mit Zeitschriften und Controllern bedeckt worden war. Das eine gehörte Shin, das andere dem beinahe Spielsüchtig wirkenden Akuma, mit dem er bisher zurecht kam. Beide beschäftigten sich mit ihrem eigenem Kram.
Dafür hatten sie sich geeinigt, die Schreibtisch jeweils gegenüber Wand an Wand zu stellen, sodass der Zocker die eine Ecke zustellen konnte mit TV, Kommode und Sitzsack, während Shin die gegenüberliegende Seite dafür nutzte das Keyboard mit einem Hocker zu platzieren. Das Bücherregal, welches vorher den Platz wegnahm, wurde komplett zur Seite geschoben.
Und wenn einer von den beiden länger wach war, dann störte es niemanden, da sie sich im anderen Raum befanden.
Erschöpft war Shin quer durch das Wohnzimmer geschritten, um vor dem Kleiderschrank stehen zu bleiben und sich im Spiegel zu betrachten. Er sah schlimm aus, am liebsten hätte er den Spiegel zerschlagen. Als wäre er aus einem Museum ausgebrochen. Das Gesicht, zu einer schmerzerfüllten Miene zusammenziehend, wand sich ab, nachdem er sich seine Freizeitkleidung entnommen. Das Hemd landete auf dem Bett. Sein Körper schmerzte und doch gab er keinen Laut von sich, während er sich ein Poloshirt anzog. Auch die Hose wurde gewechselt – eine weite Sporthose.
Shin wollte den Tag für heute hinter sich lassen und ausruhen. Er wusch sich das Gesicht mit einem feuchten Tuch und beseitigte auch die restlichen Blutflecke, eher zurück in den Aufenthaltsbereich bewegte und sein Keyboard anstellte. Auf Shins Schreibtisch lag eine Packung – ein Spiel von Akuma wohl – die er hob und betrachtete. Es wirkte schlicht, in schwarz gehalten, wobei metallische Buchstaben den Titel ankündigten über einem drachenähnlichen Symbol.
Er interessierte sich nicht für Computerspiele und schritt auf die andere Seite um das Spiel dem rechtmäßigen Besitzer auf den Tisch zu legen. Manchmal hatte Akuma ihm aufgeregt die neusten Trailer zu den neusten Spielen gezeigt – meistens beachtete Shin nur die Musik.
Shin erinnerte sich, dass Akuma ihm auch von diesem Spiel erzählt hatte und auch, dass die Melodie in seinem Kopf hängen geblieben war. Also zog er sein Handy heraus, suchte durch eine Suchmaschine nach dem Video und nickte. Mit einem Klick hatte er die Noten gefunden und überflog diese.
Gefühlsfühlvoll begann er die ersten Töne zu spielen. Das Stück gefiel ihm wirklich gut.


Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als ein zaghaftes Klopfen an der Türe erklang. Abrupt hörte der junge Mann auf zu spielen und erhob sich, um zur Türe zu gelangen.
Ein, zwei Mal zog er den Schlüssel im Kreis, eher er die Türklinke tätigte und die Türe öffnete.

==> Flur
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Shin & Akuma Empty
BeitragThema: Re: Shin & Akuma   Shin & Akuma Icon_minitime

Nach oben Nach unten
 
Shin & Akuma
Nach oben 
Seite 1 von 1
 Ähnliche Themen
-
» Akuma Masutado
» Akuma Rei Masutado ~♥
» Ran Fujimiya & Shin Ito
» Shin & Seiichi
» Shin Takahiro Akkenai

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
Cross Academy  :: Archiv und Analen :: Es war einmal... :: Cross Academy-
Gehe zu: