Kenai's einsame Ecke (Schulball Nr.1)

Kenai setzte sich an den nahen Bach und genoss alles um ihn herum... Besonders die wunderbare STILLE!

Aufgebracht war die Blonde aus dem Saal geeilt. Sie mochte Langeweile nicht, doch was eben in diesem Moment im Ballsaal stattfand, war wiederum auch nichts für sie.
Sie hasste es, sich länger als nötig mit diesen ganzen Days abzugeben.
[Es wird sich nie ändern… -.-]
Während sie sich nun über all diese Dinge weiter in Rage brachte, bemerkte sie zunächst nicht, dass sie sich in den Garten, der sich außerhalb hinter dem Hauptsaal erstreckte, gelangt war.
Dieser Garten war auch voller duftender Rosensträucher, deren Duft Rima ganz allmählich wieder beruhigte.
Etliche Minuten Schritt sie voran, immer tiefer in den Garten hinein.
Irgendwann konnte sie das Gelächter aus dem Ballsaal nicht mehr wahrnehmen, sondern ein anderes, weitaus angenehmeres Geräusch. Das von fließendem Wasser.
[Ein Bach?!]
Dann machte sie auch schon einen in weiss gekleideten Schüler aus, langsam schritt sie auf diesen zu, um kurze Zeit später zu erkennen wer es war.
„Kenai…“, wisperte sie, „Was machst du hier draußen?!“
Als sie den Satz vollendet hatte stand sie auch schon neben ihm und schaute auf ihn herab. (also nich falschverstehen.. ^^)
[Und dann auch noch allein?!]
Dann schaute sie auf das dahinfließende Wasser des Baches und liess ihre Gedanken treiben.
„Endlich Ruhe…Das war ja kaum noch auszuhalten… -.-“

Ruhi schaute Kenai zu ihr auf und lächelte etwas.
"Das kannst du laut sagen. Diese ganzen Menschenmassen", er sprach das Wort fast abwertend aus, "sind unerträglich. All das Gelächter und die Fassade des perfekten Schullebens...."
Er brach ab. Warum sich über etwas aufregen, was in einigen Jahren eh Vergangenheit sein würde?
Nichts irdisches bedeutete ihm etwas, schon gar kein Schulball.
Er wandte sich nach rechts und schloss die Augen.
"Hörst du die Ruhe des Baches? Die Vögel, den Wind? Wenn du dich anstrengst, hörst duu sogar IHREN Lärm" Doch den blendete er aus.
Atmete nur noch die reine Abendluft, die vom Rosenduft erfüllt war.

Rima beobachtete noch immer das langsame Fließen des Wassers. Erst als Kenai die Vögel und den Wind ins Spiel brachte, schloss sie die Augen und konzentrierte sich auch darauf. Und es stimmte, man hörte den Wind und dieser trug sehr schwach die Stimmen Der Feiernden heran.
[Wie lästig… -.-]
Lange Zeit stand sie stillschweigend und mit geschlossenen Augen da, genoss die Ruhe und die vom Rosenduft geschwängerte (ich weiss es klingt komisch, aber man sagt es so… xD) Abendluft.

„Nimm es mir nicht übel, aber wenn das alles“ – sie nickte in Richtung des Ballsaals - „dich nicht interessiert…warum bist du dann überhaupt hier?!“
Bei diesen Worten wandte sie sich wieder zu ihm um und fixierte ihn, mit ihren stechend blauen Augen.
„Aber warum stelle ich dir eigentlich diese Frage?!“
[Mir ergeht es nicht anders, wäre ich bloß in die Bibliothek gegangen… -.-]
Bei dem Gedanken an die Bibliothek kam ihr plötzlich wieder etwas in den Sinn. Etwas was nur Kenai ihr beantworten konnte. Doch zweifelte sie dass er dies tun würde. Sie wusste, dass er nicht gern über sich, oder seine Familie sprach, aber dennoch wollte sie Antworten. Selbstsicher näherte sie sich der Bank, auf der er sass und kam kurz davor zum Stehen.
„Darf ich mich setzen?!“, fragte sie und heftete ihren Blick, auf den freien Platz zu seiner Rechten.

*Kenai war noch wie versunken in Gedanken, als Rima die Stille durchbrach.
"Natürlich", sagte er hastig und schaute neben sich, "Setz dich nur."
Dann ließ er sich Rimas andere Fragen durch den Kopf gehen.
Warum war er überhaupt zum Ball gegangen? Wahrscheinlich nur um zu sehen, ob ER da war. Doch der Raum war erfüllt gewesen von den lästigen Stimmen dieser wandelnden Blutkonserven.
"Ich weiß nicht, warum ich hierher gekommen bin. Wahrscheinlich nur um dem langweiligen Alltag zu entgehen...", log er etwas.
Dabei sah er Rima forschend an. Was genau wollte sie von ihm?

Nachdem er ihr nichts dagegen einzuwenden hatte, dass sie sich neben ihn setzen konnte, beantwortete er auch schon ihre anderen Fragen. Sie musterte ihn nun genauestens und erkannte, dass er sich die Krawatte nur locker umgelegt hatte und dass er keine Rose angesteckt hatte. Sie begab sich zu einem nahe gelegenen Rosenbusch und pflückte eine Rose, dann setzte sie sich neben ihn auf die Bank.

„Um dem langweiligen Alltag zu entgehen?!“, murmelte sie und hob eine Augenbraue.
„Also langweilig war es in letzter Zeit nicht…der Day der gestorben ist…und Sam…“, knurrte sie und sah in Kenais forschendes Gesicht.
Sie schüttelte den Kopf und wandte den Blick wieder von ihm ab.
„Aber egal! Es gibt etwas wichtigeres, etwas das leider nur du mir beantworten kannst!“
[Und ich hoffe inständig darauf, endlich Antworten zu bekommen… -.-]
Seufzend atmete sie aus und erhob dann wieder ihre Stimme.
„Hast du schon von dieser neuen Lehrerin gehört?! Kaily…der Rest ist mir entfallen. Ich bin ihr in der Bibliothek begegnet und da hat sie etwas über sich geplaudert. Beispielsweise wie sie zu ihrer tollen Narbe gekommen ist. Ich bin mir nicht sicher ob sie sicher war, was sie dort von sich gegeben hat..“
[Wahrscheinlich nicht…Sie ist ein Mensch…und Menschen sind dumm.. -.-]

Nun unterbrach sie sich und überlegte kurz, wie sie weiterfahren sollte.
„Sie hat meinte, dass sie ihre Narbe von einer gewissen Frau Kuran hat, mit deren Sohn sie einmal verheiratet war?! Ich weiss, dass du nicht gern über dich oder deine Familie sprichst, aber das beschäftigt mich schon seit Tagen…“
[Genauso, wie dieses Reinblutmädchen in der Day…]
Bei dem Gedanken an dieses dümmliche Mädchen, ballte sie wieder ihre Hände zu Fäusten. Doch blickte sie ihn unverwandt und mit wissbegierigem Blick an.
Sie hoffte einfach, dass er ihr antworten würde.

Kenai schaute Rima neugierig an, als er den Namen "Kaily" hörte. Konnte es sich wirklich um diesen dummen Menschen handeln, der seinen geliebten Kiro um den Finger gewickelt und ihn in den Tod getrieben hatte?
Ja... es konnte nur sie sein, denn welcher Mensch hätte sonst mit einem Kuran verheiratet gewesen sein?
Diese miese...! Und nun tauchte sie hier auf, hatte wahrscheinlich gar keine Ahnung, dass er und Kaname auch hier waren.
Kenai schwieg sehr lange, schaute dabei in den schimmernden Nachthimmel und blickte irgendwann wieder zu Rima auf.
"Du findest wohl alle meine Geheimnisse, oder?" lächelte er leicht. Wieder schwieg er eine Zeit lang, wusste nicht genau, ob er lügen oder die Wahrheit sagen sollte.
Konnte er Rima in dieser Sache vertrauen?
Er entschied sich, ihr die halbe Wahrheit zu erzählen...
"Kaily, wenn sie denn die ist, die ich glaube, die sie ist, war mit meinem älteren Bruder Kiro verheiratet.... Die beiden haben sich wohl sehr geliebt...
Zu Anfang war alles etwas schwierig. Meine Mutter wollte nicht, dass die beiden heiraten und bei einem Streit haben sie gegeneinander gekämpft.
Letztendlich hat sie dann doch der Heirat zugestimmt." Kenai verzog das Gesicht. Die Heirat hatte ihm nie wirklich gepasst, er hasste diese Frau unendlich dafür, dass sie sich zwischen die Freundschaft der beiden gedrängt hatte.
"Ich habe eigentlich nichts gegen sie",`nichts wirksames', fügte er in gedanken hinzu. "Aber ich bin generell gegen die heirat zwischen,,, Vampiren und Menschen..."
Er schaute Rima an und lächelte nach kurzer Zeit.
"Noch eine Frage?"

Lange antwortete er nicht, sondern schaute in den Nachthimmel hinauf.
Als er zum ersten Mal begann zu sprechen, musste sie leicht Lächeln.
„Nein, ich denke nicht..Nur war es Dank dieser Menschenfrau nicht sehr schwer..“
Wieder schwieg Kenai und Rima begann sich mit ihrer Rose zu beschäftigen.
Als er jedoch wieder das Wort erhob, wandte sie sich ihm wieder zu und folgte seinen Ausführungen bis zum Schluss aufmerksam, auch wenn sie stutzte.
Irgendetwas liess sie zweifeln, doch hackte sie nicht weiter nach. Innerlich rief sie sich zurecht, dass sie ihm doch dankbar sein sollte. Er hätte ihr nichts erklären müssen, er tat es aus freien Stücken.
„Ich enthalte mich jeglicher Meinung…das soll aber nicht heißen, dass ich die Ehe zwischen Menschen und unseresgleichen gutheisse…“
Langsam erhob sie sich und sah in den Sternenhimmel hinauf.
[Wunderschön…]
Nach kurzer Zeit wand sie sich jedoch wieder zu ihm um und trat an ihn heran.
„Weisst du, du hast etwas vergessen…“ , murmelte sie und steckte ihm die Rose, die sie gepflückt hatte ins Revers.
„Ich denke, ich werde wieder in den Saal gehen.“, seufzte sie.
[Ich möchte wenigstens ein Mal mit Shiki tanzen…]
„Bleibst du hier, oder begleitest du mich?!“

'Ich soll sie begleiten, aber sie will mit shiki tanzen?' Wieder einmal hasste Kenai seine Gabe, Gedanken lesen zu können. Dennoch sagte er
"Klar begleite ich dich" Er stand auf und hielt Rima seine Hand hin.
"Wollen wir?" Er lächelte

Als er aufstand und ihr seine Hand anbot, war sie etwas verunsichert, aber dennoch legte sie ihre Hand in seine und meinte,
"Gut...dann lass uns gehen..."
Langsam machten sie sich auf den Weg zurück zum Ballsaal.
Auf halben Weg durch den Garten, blieb sie urplötzlich nocheinmal stehen und musterte Kenai. Nun war die Musik aus dem Saal noch deutlicher zu vernehmen.
[Ob sich mittlerweile noch ein paar mehr Schüler eingefunden haben?!]
Lange überlegte sie Hin und Her. Den Blick in Richtung des Ballsaals gerichtet, atmete sie tief ein und begann zu sprechen.
"Es würde mich freuen, wenn du mir auch einen Tanz widmen würdest?! Denn wie es aussieht, hast du keine Ballpartnerin und ich tanze sehr gern..."
Nun da sie dies losgeworden war, wandte sie sich ihm wieder zu, lächelte flüchtig und wartete seine Reaktion ab.

Kenai war sichtlich überrascht und schaute Rima lächelnd an.
"Liebend gerne würde ich mit dir tanzen" sagte er leiser.
Er drücke ihre Hand fester und ging los. Irgendwie war er dohc noch glücklich, dass sie ihn um einen Tanz gebeten hatte.
Er war,,,, fröhlicher, dennoch dachte er noch immer an Kiro und Kaily...
Was wohl aus alledem werden würde?

Als Kenai ihr dann einen Tanz zugesagt hatte, wand sie ihren Blick wieder auf den Weg.
„Gut…“, flüsterte sie und zog ihn dann, mit sanfter Gewalt weiter Richtung Ballsaal.
Dass er sehr überrascht war, hatte sie mit einem kleinen Lächeln abgetan. Hatte er nicht damit gerechnet zum Tanz aufgefordert zu werden?! Noch nicht einmal von ihr?!
Kenai war wirklich eine schwer zu durchschauende Persönlichkeit. Auch in diesem Augenblick, wo er an ihrer Seite, zurück zum Ball lief, schien er mit den Gedanken wieder ganz woanders zu sein.

------> mit Kenai in den Hauptsaal / „Shiki allein, am Rande der Tanzfläche...“