Für den jungen Mann selbst war es eine angenehme Nacht. Er hatte sich dazu entschlossen, noch dieses Fest zu besuchen, ehe er nach Hause zurückkehren würde. Um ehrlich zu sein, wollte er dieses Fest nicht einmal mit Teru teilen – vermutlich wäre der sowieso nicht mitgegangen. Als schlurfte der Braunhaarige in seinem einfachen, dunkelgrünen Kimono und seinen Reisstrohsandalen herum. Es fühlte sich gut an, wie der Wind seine Beine und seine Brust – die der Kimono nicht ganz verdeckte – umspielte. Sie sollten es noch genießen, ehe es zu heiß werden würde.
Dieses Fest erinnerte ihn an Kindertage, indenen er sich einen Goldfisch gewünscht hatte. Doch eigentlich hatte niemand wirklich eine Ahnung von der Haltung von Fischen und so musste er darauf verzichten. Aber natürlich hatten diese Tage auch etwas sehr gutes. Immerhin durfte er sie mit seiner Familie verbringen. Er kaufte eine kleine Packung mit Sternspucker* und auch einen kleinen Ball – der für Gewöhnlich nur für Kinder war. Aber, niemand ahnte, dass er bereits begonnen hatte, Souvenirs für seine Freunde zu kaufen. Summend wich er den umherflitzenden Kindern aus, sah ihnen leise lachend hinterher und ging seines Weges. An den meisten Süßigkeitenständen konnte er nicht vorbeigehen und musste sich mindestens eine Süßigkeit kaufen.
Da die meisten seiner Freunde nach Hause gefahren waren, hatte er ja nicht damit gerechnet, ausgerechnet hier jemanden seiner Freunde zu treffen. Doch, als er den blonden Schopf seiner besten Freundin erkannte, strahlten seine Augen und er lief auf sie zu.
„Ah, Toki-chan!!“, meinte er begeistert, doch diese schien sich eher für die Fische zu interessieren. „Möchtest du einen? Soll ich dir einen fa-…“, doch da sprang ihr auch schon der eine in das Dekolleté. Und der Grünäugige konnte nur blinzelnd und verwirrt zusehen. Was ging vor sich? Das arme Mädchen zappelte und versuchte, den Fisch herauszuschütteln, doch das würde ihn vermutlich nur erschrecken – damit rechnete selbst Yukio.
„A-ah… Toki-chan!“ , meinte er beruhigend und fasste sie an den Schultern. Nein, er hatte keine Ahnung, was er tun sollte. Bei einem kleinen Jungen hätte er einfach reingefasst. Aber Yukio war vielleicht dumm, aber nicht ungebildet… was? Er kannte den Unterschied zwischen Mann und Frau sehr gut. „A-… ä-ähm… a-also…“, seine Wangen färbten sich leicht rot, als er ihr in die Augen sah. „Vorsichtig… I-Ich will dich nicht verschrecken, aber wir müssen ihn herausholen“ , also nahm er sich einen Papierkorb und fragte sie, ob sie selbst nach ihm fischen wollte. „So wirst du ihn vermutlich nicht herausbekommen. Fisch ihn heraus“ , meinte er und grinste breit und unschuldig, als wäre das alles nur ein Spiel. Doch irgendetwas erschien anders. Ahja, die Röten in seinem Gesicht. Er hatte bis jetzt nie mit so einer Situation umgehen müssen, also… wusste er auch nicht, was zu tun war.
„Ich glaub ja nicht, dass du von mir willst, dass ich ihn dir heraushole… o-oder..?“ , er sah zur Seite und legte seine linke Hand verlegen auf den Hinterkopf, als würde er nach jemanden suchen. Ach, wie niedlich er doch sein konnte.
*Ich weiß nicht, ob das man in Deutschlang auch sagt. Aber bei mir ist es so, dass man Sternschpucker die nennt, die man sie in der Hand senkrecht halten kann und sie sprühen Funken.