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Die 'Cross Academy' ist eines der angesehensten Internate, sowohl für Menschen als auch die Kreaturen der Nacht. Tretet ein und lernt was es heißt, Seite an Seite zu existieren mit denen, die anders sind als ihr...
 
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 Musikzimmer

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BeitragThema: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDo 12 Aug 2010 - 9:38

das Eingangsposting lautete :

Hinter den geschnitzten Holzflügeltüren verbirgt sich der Musikraum der Schule.
Der Boden des Raumes ist aus hellem Parkett und die Wände sind im matten Gelbton gestrichen. Lange grüne Vorhänge hängen über den Fenster, die so hoch sind wie die Wände selbst. Der Raum wird tagsüber durch die Sonne erhellt und des Abends von einem Kristallkronleuchter, welcher mittig von der Decke des Raumes herabhängt.
Am Ende des Raumes, nahe eines Fensters, befindet sich eine kleine Bühne auf welcher ein schwarzer Flügel steht. Dieser wartet nur förmlich darauf gespielt zu werden und so den Raum mit seinen sanften, melodiösen Klängen zu erfüllen.
Doch es gibt nicht nur den Flügel, sondern auch zahlreiche andere Instrumente, die nur darauf warten entdeckt und ausprobiert zu werden. In der Nähe der kleinen Bühne stehen mehrere Instrumentenkoffer, welche kostbare Saiteninstrumente sicher verwahren. Doch man findet auch einige Blasinstrumente.
Kaum wahrnehmbar, steht neben der Flügeltür ein Schrank. Öffnet man diesen, so stößt man auf Notenhefte für jedes erdenkliche Stück und Instrument.
Insgesamt wirkt der Raum warm und strahlt eine unermessliche Ruhe aus.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDo 21 März 2013 - 13:07

Shin sieht heiß aus! Es flog letztlich alles irgendwann auf, das war ja das Traurige. Geheimnisse waren eben auch nicht mehr das Wahre. Immerhin überlegte die Blondine im Moment auch, ihm quasi als Gegenleistung etwas vor zu singen. Quasi ihre Art, ihm zu zeigen, das sie ihm minimal vertraute oder ihm etwas anvertraute. Oder quasi eher so was, wie ein Austausch. Nach dem Motto, ich weiß etwas über dich was keiner weiß und damit du dich damit nicht so schrecklich fühlst, hier etwas über mich, was sonst keiner weiß. Aber Moment mal. Das wäre doch merkwürdig, weil es ja irgendwie bedeutete, das sie auf irgendeine weise wollte, das er ihr das jetzt nicht krumm nahm oder so.
Achwas. Sie wollte nur einfach auch ein Kompliment, so siehts aus! Du Kompliment-Meinu!
Aber nein, so war sie ja eigentlich auch nicht drauf.
Shiro hatte wohl auch das Talent für die Mafia. Mit ihrer Schönheit würde sie die Feinde um den Finger wickeln. Mit ihrer Stärke und Präsens würde sie jedem alle Geheimnisse entlocken können. Sie wäre wohl die Frau für die schweren Fälle. Diejenige die für die Verhöre zuständig wäre und jede harte Nuss knacken würde. Zuckerbrot und Peitsche, so würde sie alles aus ihnen rausbekommen. Deswegen klang es wohl auch naheliegend, das sie ihn damit tatsächlich erpressen können würde. Andererseits, was hätte sie davon, ihn wegen so was an sich zu binden und ihn nach ihrem Willen zu lenken? So jemand war sie nicht. Sie spielte keine Spiele, sie hatte keine Fäden in der Hand, sondern sie liebte das Risiko und die Gewissheit, nie genau zu wissen wie der andere denn letztlich handelte. Denn sie scheute die Gefahr eben nicht. Welches Raubtier scheute die denn schon.
Deswegen scheute sie auch nicht Shin, hatte keine Angst vor seinen Eisaugen und seiner kalten Präsens. Wenn er es wohl wollen würde, könnte er ihr vielleicht so eine Art Angst einjagen, doch noch waren sich die Beiden ja freundlich gesinnt und hatten nicht vor den Anderen kaltblütig zu erlegen.
Wahrscheinlich klang ihre Aussage bezüglich der Dose vielleicht leicht daher gesagt. Sie meinte es jedoch lediglich so, das er damit wohl Erinnerungen befand, denn sie war ja leer und warf sie dennoch nicht weg.
Zu seiner Aussage sagte sie erst mal nichts, denn es wirkte als würde da noch etwas kommen. Stattdessen ruhten ihre blauen Augen auf ihm. Wie sich herausstellte, lohnte es sich sogar, denn er hob das Verdeck und streifte die Tasten. Kurz hob sie eine Augenbraue, waren wir denn hier um das arme Musikinstrument verstummt zu lassen?
Langsam ging sie um das schöne Piano herum und hörte ihm weiterhin zu. Dann zuckten ihre Mundwinkel und sie blickte ihn leicht grinsend an.
“Mag schon sein, aber Antidepressiva ist heut zu Tage auch nichts außergewöhnliches mehr. Außerdem weiß ich selbst nur zu gut, wie es ist das Zeug zu nehmen“, sagte sie einfach so, als wäre da nichts dabei und setzte sich ganz frech neben ihn, natürlich mit etwas Abstand. „Deswegen ist es auch egal, ob ich es dir zugetraut hätte oder nicht. Das du so gefühlvoll spielen kannst, hätte ich womöglich sogar für noch abwegiger gehalten, als die Pillen“, erklärte sie dann noch. Ehe sie sich kurz streckte. Letztlich hatte jeder seine Geschichte, jeder sein Packet das er tragen musste. Das Shin auch ein großes zu schleppen hatte, das merkte sie auch, so wie man es wohl auch ungewollt ihr selbst anmerkte. Um nicht näher auf diese Sachen ein zu gehen, stupste sie ihn mit dem Ellenbogen leicht in die Seite. Nicht so, als wolle sie ihm weh tun, ehe eine Art Aufforderung.
“Willst du jetzt spielen oder was?“, meinte sie leicht lächelnd und in einem auffordernden Ton. Sie würde auch ganz still sein, sie würde ihn nicht auslachen oder aufziehen. Sonst hätte sie das längst getan!
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BeitragThema: Handel   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDo 21 März 2013 - 17:46

Als ob Shin beim Klauen erwischt worden wäre, es tat ihm zwar leid, aber es war nicht rückgängig zu machen und leider auch so peinlich. Gut, dann hatte sie ihn dabei gesehen, er tat nichts verdorbenes und so war es eben so. Es war kein Verbrechen hier zu sein und auch nicht dieses Instrument zu berühren. Es war aber ein Verbrechen Shin zu sein und so heiß auszusehen.
Vielleicht hätte er allerdings wissen müssen, dass wenn es ihn stört, wenn man ihn spielend auffinde, dass er sich da erst gar nicht hin begeben sollen. Pech gehabt, dann gab es jemanden, der wusste, dass er Klavier spielen konnte. Uuuhhh. Was für ein schmutziges Geheimnis, Shin. Ehrlich. So viel Dreck am stecken... Ah, es ist schlecht so etwas zu schreiben, wenn man weiß, was der Arme einst erlebt hatte.
Der Eiskönig war allerdings ziemlich begabt, konnte nicht nur die Welt vereisen, sondern auch wie ein Meister Klavier spielen, aber damit prahlen würde er nie können. Nein, das konnte er nicht, auch wenn er eines der härtesten Stücke spielen konnte, nur wenn er sich außerordentlich konzentrieren konnte. Es ging dabei natürlich um Rober Schumanns 'Träumerei', denn dieses Stück muss mit besonders viel Hingabe und Gefühl gespielt werden. Aufmerksam beobachtete der junge Mann das Mädchen, wie sie um den Flügel ging und sich neben ihn setzte.
Entgeistert schaute er sie an. Naja, was heißt entgeistert: Eher verwundert. Das hätte er ihr jetzt nicht zugetraut, sich einfach zu ihm zu setzen. Hatte er da etwa einen Draht zu ihr gefunden?
Wait, what, wurden sie jetzt also nah?
Vermutlich nicht.
Shin kannte nichts über das Mädchen und sie auch nichts. Gut. Er spielt Klavier und nahm Antidepressiva.
“Im Grunde sind diese Drogen nur einen Müll wert. Verleugnung und Lüge ist die wahre Wirkung dieser Chemie. Letztendlich bleibt man doch so, wie man immer ist, mit dem Aspekt die eigenen Sorgen zu unterdrücken und den eigenen Schmerz zu vergessen. Allein der Wille sollte zählen, ob man etwas erreichen will oder weiter in der Wolke aus Illusion leben möchte“, er mied dann ihren Blick und drückte die Lippen aufeinander.
Seufzend legte er die Fingerkuppen auf die Tasten und erwiderte wie immer kalt:
“Man muss nicht gefühlsvoll spielen können, Mizu-san. Es gibt genug herzlose Menschen, die das können“, wie mich, hätte es klingen sollen, doch da hatte er Recht. Man musste nicht Gefühle zeigen können, doch es reichte als Unterschied aus, um zwischen einem guten und einem sehr guten Spieler zu entscheiden.
Dann tat sie etwas, was er ihr nicht zugetraut hätte.
Sie forderte ihn auf zu spielen. Nein, sie bat ihn nicht, schon gar nicht freundlich, sie fragte auch nicht höflich, sie forderte ihn auf. Als würde sie praktisch befehlen.
Für einen Moment blieb er stumm und blinzelte sie an. Seine Augenbrauen wanderten zu seinen Augen und er schaute sie kalt an: ì_í
“Dass du so etwas sagst, hätte ich dir nicht zugetraut“, kommentierte er und überlegte, was er spielen sollte.
Er entschied sich für einen Klassiker, den die meisten kannten, wenn sie es hörten.
'Für Elise' von Beethoven, ein Stück, welches die meisten kannten und schon bestimmt ein mal gehört haben. Die meisten spielten gern den Refrain, aber Shin kannte es eben sehr gut auswendig, wie oft wurde er gefragt, dieses Stück zu spielen?
Er erinnerte sich nicht mehr, das könnte er nicht mal auf zehn Händen abzählen. Ja, Händen.
Die Finger begannen langsam und sanft über die Tasten zu gleiten und das Instrument zum leben zu erwecken. Seine Miene regte sich nicht, er blieb eingefroren, doch die Augen funkelten lebendig.
Auch wenn dieses Stück nichts emotionales zu verbergen hatte, machte ihm das Spaß.


Nach drei Minuten ließ er seine Finger ruhen und wand sich ab.
“Kennst du das?“, fragte er. Vielleicht war sie die erste, die das nicht kannte, berühmt war es aber auf jeden Fall.
Dann schaute Shin ihr streng ins Gesicht und schüttelte den Kopf.
“Und kannst du irgendetwas, was ich dir nicht zutrauen könnte?“, erwiderte er. Ja, etwas interessiert und vermutlich zum Ausgleich, weil sie nun etwas von ihm wusste.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMo 25 März 2013 - 12:19

Shin wäre bestimmt so cool, das er sich beim klauen niemals erwischen lassen würde. Er brauchte sich für nichts zu schämen und ihm musste auch nichts peinlich sein, er wurde hier nicht beim Akt der Liebe erwischt –wobei das wohl auch die natürlichste und schönste Nebensache der Welt war, hieß es doch immer- sondern er wurde bei einem tollen Hobby ertappt. Musik war der Schlüssel der Seele. Musik konnte so viel oder auch so wenig ausdrücken. Aber vor allem, Musik erreichte jeden, jeder mochte irgendeine Musik, irgendeine Richtung. Es gab ja auch sehr viele. Und nein, es war keine Straftat ein Musikinstrument zu berühren, es wäre nur eine, wäre es eine Frau die es nicht wollte. Wobei sich gegen ihn wohl keine wehren würde.
No risk, no fun. Das paste auch zu seinem Hobby, es war für ihn etwas intimes, was er am liebsten für sich machte. Etwas von dem er nicht wollte, das andere ihn dabei sahen. Etwas das für ihn alleine wichtig war, seine ganz eigene Zeit. Holy shit wie man das jetzt auch auf andere Handarbeiten interpretieren könnte.
Menschen erlitten schreckliches, meistens die, die es am wenigsten verdient hatten. Oft die, die zu gut für diese bittere Welt waren. Doch wie soll man sagen? So war das Leben. Ein Arschloch ohne Rückfahrkarte. Ja...das gibt Sinn!
Der Prinz des Eises, pardon der König der Frostbeulen, konnte tatsächlich so einiges. Ein Mann mit vielen Talenten und Können. Jemand der wusste was er konnte und dennoch bescheiden damit war. Er hätte es ja auch jedem auf die Nase binden können und sagen: Oh guck mal wie toll ich bin und guck mal ich spiele so leidenschaftlich Klavier, obwohl mein Leben mich verarscht hat und ah und oh und uh. Doch so war er nicht, das zeugte von Charakterstärke. Gut, er war wohl etwas unterkühlt, aber was ihm an Hitze fehlte, machte wohl Mizu wieder wett. In gewisser Hinsicht waren sich die Zwei ähnlich und dennoch grundsätzlich sehr unterschiedlich. Bei ihnen passte beides, gleiches und gleiches gesellt sich gerne und Gegensätze ziehen sich aus an.
Grundsätzlich kannte sich die Blondine und auch die aus dem RL in der Welt der Tasten nicht sonderlich gut aus, sicher ein paar Stücke in denen Klaviere vorkamen, kannte sie, aber das waren eher moderne Stücke.
Aber wenn Na-chan sagte, das diese eine Stück sehr hart zu spielen war, dann war es das auch. Punkt!
Ein aufmerksamer Blick hatte während ihres Gangs auf ihr geruht, nach ihrem setzen hatte es sich in Verwunderung verändert. Soso, Mr Eisklotz konnte man also auch noch verdutzen und überraschen. Aber wenn das nicht sie schaffte, wer denn bitte dann? Meinu war die Superbitch. Wobei halt, das ergibt in dem Zusammenhang mal gar keinen Sinn.
Das sie sich neben ihm niederließ, hatte grundsätzlich nichts mit einem Draht zueinander zu tun. Sie tat, wonach ihr war. Wie die Umwelt darauf reagierte, pah, das juckte sie doch nicht. Wobei dieses männliche Exemplar der Menschheit wohl doch irgendwie ein kleines Stück, ein bisschen etwas besonderes war. Nicht jeden, würde sie an ihrer Seite akzeptieren. Also nicht als Lover oder so, sondern einfach, das überhaupt jemand in ihrer Nähe war. Wobei man das wohl aber auf so etwas wie Gegenseitigkeit beruhen lassen konnte.
Die zwei Hübschen waren irgendwie auch amüsant. Beide konnten schnell an die Decke gehen, sich aber auch recht schnell wieder abkühlen. Sie brachten sich gegenseitig auf die Palme und fünf Minuten später kuschelten sie zusammen saßen sie hier friedlich beisammen.
Noch kannten sie nicht viel von einander, wobei sie dabei waren, sich immer mehr kennen zu lernen. Eigenartig, diese Beiden die keinen wert auf Menschen legten, fanden auf einer eigenen Art zueinander. Also so ein bisschen, sie verstanden sich wohl ein bisschen. Ach irgendwas war eben ein bisschen vorhanden. Zerstör mir diesen netten Gedanken nicht Na-chan xD.
Aufmerksam lauschte sie seinen Worten, das war der längste Satz den sie bis jetzt von ihm gehört hatte. Aber vor allem, ein sehr intelligenter mit wahren Ansichten. In ihr Gesicht legte sich eine gewisse Ernsthaftigkeit: „Da hast du recht. Es wird einem aufgedrängt und hat die Wirkung, gewisse Gefühle zu überbrücken, aber es heilt einen letztlich nicht oder bringt einem zu einem Charakterwechsel. Es ist lediglich ein leichter Schleier, der gewisse Dinge zu verstecken vermag. Keine Lösung, nur eine Überbrückung. Wenn man sich nicht aus eigener Kraft ändern will, wird es nichts bringen.“ So sah sie es eben. Wenn sie wollte, könnte sie ja wieder die süße, neugierige, offene und doch etwas schüchterne Mizu werden. Aber was würde es ihr bringen? Momentan sah sie darin nichts Gutes, nichts erstrebenswertes. Und so lange sie der Meinung war, so wie sie jetzt war, in Ordnung zu sein, so lange würde sie sich eben nicht ändern.
Ihr machte es nichts aus, ihn während ihrer Worte an zu schauen, aber es störte sie auch nicht, das sein Blick ihr quasi auswich. Seine Worte könnte sie zwar richtig deuten, nämlich das sie auf ihn bezogen waren, jedoch ignorierte sie das.
“Man kann es zwar, aber es kommt nicht richtig rüber finde ich“, meinte sie nur daraufhin.
Natürlich forderte sie ihn auf. Wozu sollte sie lange betteln oder bitten? Entweder er würde es dann tun oder eben nicht. Auch wenn sie ersteres natürlich bevorzugte. Immerhin nahm sich hier die große Kasai für ihn Zeit. Und ja, das würde sie sicherlich nicht für jeden tun. Wie selbstlos das doch klang.
Vielleicht befehlte sie es ihm ja sogar tatsächlich, mit einer unterbewussten Art, weil, vielleicht war sie ja so was wie eine Sadistin oder Domina, der es gefiel, wenn andere taten was sie wollten. Oh und im Strafen war sie wohl auch sehr gut, achja perfekt, berufliche Zukunft: check!
Jeder hätte vor seinem bösen, kalten Blick wohl Angst, ihr zauberte es ein Schmunzeln auf die Lippen. Er war definitiv niedlich, auch wenn ihm das nicht gefiel.
Bei seinem Satz, den er dann von sich gab, schaffte er es sie kurz zum lachen zu bringen. Das kam so herrlich unerwartend.
„Tja es gibt da wohl noch viel, was du von mir nicht weißt“, kommentierte sie und blieb dann still, weil sie sich die Chance ihn spielen zu sehen, nicht verscherzen wollte. Ja, so gerne wollte sie ihn jetzt spielen sehen.
Letztlich war ihr egal welches Stück, egal wie lange. Irgendwie war es doch etwas besonderes, vielleicht einmaliges, das er hier vor ihr spielte. Zu schätzen wusste sie das schon, immerhin war er nicht der Typ der alles sofort mit jedem teilte. So wie sie eben auch.
Die klaren blauen Augen schlossen sich, der Körper lehnte sich ein kleines Stück zurück und sie entspannte sich. Einfach so, damit sie den Klang der Tasten genießen konnte, ihm einfach nur lauschend. Ein schönes Stück, gute Kombinationen und fließende Töne. Es war etwas klassisches, etwas das grundliegend nicht ihrem Musikgeschmack entsprach und doch gefiel es ihr. Vielleicht lag es auch einfach an Shin seiner Art zu spielen.
Nicht lange und es war auch schon wieder vorbei und sie öffnete ihre Augen.
Seine Frage kam unerwartet, als hätte er es irgendwie gerochen.
“Du hast mich ertappt, ich kenne nur den Anfang, aber der Großteil des Stückes war mir nicht bekannt“, gab sie eben ehrlich zu. Naja, sie war halt eben auch ehrlich und kannte sich in der klassischen Musik nicht so gut aus, geschweige denn kannte sie die großen Stücke. Kulturbanausin!
Der strenge Blick, das Kopf schütteln und dann diese Frage. Wieder unerwartend, doch was war bei diesem eigenwilligen Duo denn schon normal und voraussehbar?
Ihr Blick wurde frech und sie begann drauf los zu plappern: „Du meinst also etwas anderes, wie meine offensichtliche Schönheit, meinen wunderbar liebreizenden Charakter und diesen zuckersüßen Charme?“ Zunächst musste eben ein Scherz raus, sie nahm sich selbst auf den Arm und hob sich dann mit den Händen an der Bank fest und kippte ein bisschen zurück. Ein kurzes Zögern, weil sie kurz überlegte. Sollte sie ihm etwas von sich verraten? Irgendwie schuldete sie ihm das ja, wobei nein, sie schuldete niemanden etwas, aber es wäre ein fairer Ausgleich. „Aber um deine Frage zu beantworten, ja wahrscheinlich kann ich etwas, das du mir nicht zutraust“, sagte sie dann und setzte sich wieder normal hin. Einen kurzen Moment ließ sie ihn dann noch zappeln, ehe sie es ihm dann doch verriet: „Singen“.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMo 25 März 2013 - 13:48

Sie befanden sich in einer Welt, bei der nicht jeder die Kälte oder die Erschütterungen der beiden Schüler ertragen konnte, während Shin, der König des Winters war, beherrschte Mizu die Gravitation, brachte den Boden zum Beben oder zeigte Gnade, gab dem Ort ihre Stille. So wie es wirkte, brachte nur die Musikatmosphäre dieses Raumes beide Herrscher in Einklang, so schlossen die Mächte Frieden.
Doch allzu cool war dieses Hobby nicht, es war nicht so berauschend, wie Motorrad fahren, an Fahrzeugen basteln oder einfach nur irgendetwas machen, was einen harten Kerl ausmachte. Grundsätzlich? Shin war schon so ein harter Kerl, dass er nur diese Präsenz zeigen musste. Aber dass er ein ruhiges Hobby haben konnte, das ahnte man nicht. Vielleicht passte es aber doch zu ihm, denn er war eigentlich ein transparenter Typ: Er ignorierte die meisten bis sie ihm auf die Nerven gingen.
Doch nur weil er Klavierspielen konnte, bedeutete das nicht, dass er automatisch die klassische Musik liebte vergötterte. Er mochte diese, denn diese war eben ziemlich einfach (für ihn) auf dem Klavier zu spielen. Mit ein bisschen zuhören, würde der junge Mann bei einem anderen Song mitsingen können, doch die Klassik, war eben das wahre.
Der junge Mann nickte dem Mädchen zu, und doch waren sie einer Meinung, schienen beide zu wissen, dass sie etwas schreckliches durchgemacht hatten. Niemand würde von ihnen darauf eingehen, es war ein Teil des inoffiziellen Paktes kein Wort über die Geschehnisse zu verlieren, weil nur die Gewissheit reichte.
“Ludwig van Beethoven, 'Für Elise'“, klärte er sie auf. Doch letztendlich kannte man das Stück, aber nicht den Namen. Schön war es so oder so, das würde reichen.
Der junge Mann beugte sich nach vorne, faltete die Hände unter dem Klavier zusammen und blickte Mizu neutral an. Sie war lebensfroh, das musste Shin bewundern und doch war sie vom ganz anderen Ufer. Jetzt nicht in dem Sinne...
Mizu lebte auf einer ganz anderen Welt mit eigener Gravitationskraft, sie lachte und scherzte. Das kannte Shin nicht. Nicht mehr.
Er schenkte ihr vielleicht ein etwas freundlicheren Blick zu, vielleicht einen emotionslosen Blick, ohne die übliche Abweisung zu zeigen und nickte.
“Dann sing mal los“, forderte er sie ebenfalls auf und richtete sich wieder auf. Er würde leicht ihrem Lied folgen könnten, er war der König der Kälte und der Gott der Klavierspieler.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMo 25 März 2013 - 22:56

Ja-chan muss ganz gewaltig an Starcraft2 denken, trotz das es nichts damit zu tun hat und btw Nata was ist weiterhin passiert? Spam mich, los jetzt sofort aber nicht hier im Post xD!
Aber der Vergleich passte wohl wie die Faust aufs Auge. Wie ein Deckel auf den Topf. Wie die Flosse des Genossen. Er, der beherrschte kühle Prinz des Eises. Derjenige der die Luft gefrieren lassen konnte und zarte Kristalle funkeln ließ. Auf der anderen Seite sie, mit ihrem hitzigen Charakter. Mit diesen Erschütterungen und der Möglichkeit zum Vergleich mit einigen Naturschauspielen. Einerseits könnte sie wie Lava sein, heiß und zerstörend, wo sie hindurchfloss, wuchs kein Gras mehr. Sie wäre ein Tornado, der ohne zu zögern hindurchschoss und Zerstörung zurück ließ. Sie war ein Erdbeben, das sich nicht ankündigte oder gar messbar wäre, es gab große Krater und keine Chance, der Vibration zu entkommen. Shiro war eindeutig die aufbrausendere von den Beiden, die mit dem Charakter ohne Geduld, okay mit kaum Geduld. Ihr Faden war nicht lang und er riss beständig, letztlich wurde er immer nur notdürftig geflickt. Doch wen wunderte das? Jemanden, dem die Menschen egal waren, konnte man eben schnell mit allem reizen und jemanden, der um die Schattenseiten der ach so tollen Freunde bescheid wusste, tja so jemand musste sich nicht erklären oder wieder in der Gesellschaft einfinden. Die war doch so oder so eine riesige Lüge. Ein Konstrukt das uns Sicherheit versprechen sollte, uns aber mehr und mehr gefangen nahm und zerstörte, uns unserer Individualität beraubte. Man wurde nur etwas, wenn man sich anpasste und mit dem Schwarm mitschwamm. So ist das Leben, eine Lüge zum Erhalt der Art. Eigenschutz der Menschheit, wenn man so wollte. Doch zurück zum Thema.
Seine Eiszeit und ihre Naturkatastrophengarantie würde nicht jeder überstehen, ertragen oder überleben.
Im Moment waren sich der Winter und der Sommer freundlich gesinnt, sie waren harmonisch und akzeptierten den Anderen neben sich. Nicht jedem würden sie so freundlich gegenüber sein. Ein Moment der Akzeptanz und der Gleichheit. Als hätten die feindlichen Streitkräfte einen Pakt, einen Frieden geschlossen. Wobei man nicht wusste, wie lange er hielt oder wer den Krieg wieder anzetteln würde. Eine dauernde Harmonie, würde es wohl nicht geben. Dazu waren sie beide zu sehr wie Feuer und Wasser, sie würden sich vielleicht im Keim ersticken. Oder aber, es würde etwas großes, einzigartiges Neues entstehen. Wer wusste das schon. Bei zwei Größen wie diesen, war doch alles ein großes und ganzes Ungewisses.
Sie waren wohl etwas wie die konstante Unkonstante der Konstante. Falls das keinen Sinn macht, ich hab kein Abitur, also darf es das auch ;].
Mochte ja sein, das es kein cooles Hobby war. Das Klavier konnte man aber auch schlecht mit einer E-Gitarre vergleichen. Es war ein harmonisches Instrument, für gefühlsvolle Stücke und keines um die Luft zum vibrieren zu bringen. Dennoch war es irgendwie cool, alles konnte cool sein, das war doch letztlich Ansichtssache. Die Dinge die laut Shins Gedanken für einen harten Kerl sprachen, entsprachen witzigerweise den Großteil Megumu Yuris Hobby und wahrlich, sie war kein harter Kerl, sondern die Kaiserin über allem und jedem. Auch wenn Ja-chan diesen Grundgedanken natürlich versteht, aber ihre Königin einbauen wollte, weil es einer Queen eben gebührt und Punkt.
Shins Präsens machte der Antarktis Konkurrenz. Ohja...würde er zum Nord- oder Südpol reichen, die Polarkappen würden vor lauter Angst wegschmelzen! Einfach so, weil er sie mit seinem kalten Blick weg schmelzen würde. JA, das macht Sinn, Eis kann Eis schmelzen, wenn man so cool ist wie Shin Akkenai und nicht so lahm wie Superman mit seinem ach so tollen Hitzeblick. Das lassen wir jetzt so im Raum stehen.
Transparents war gut, wäre er unsichtbar, wäre er ein fabelhafter Spanner Superheld geworden, wenn er das nicht längst war Ja-chan in love³.
Eine Art unsichtbare Gewissheit, beide konnten erahnen, das der jeweils andere gelitten hatte. Spielen wir doch mal Meisterdetektiv Kogoror aus Conan, wobei ich das nicht mag. Indiz Nummer 1: beide hatten Kontakt mit der Einnahme von Antidepressiva. Indiz Nummero 2: beide hatten einen sehr eigenwilligen, individuellen bösen Charakter. Und um zu Indiz Nummer 3 zu gelangen, Trommelwirbel bitte: beide konnten den anderen wohl einfach einschätzen, weil sie es halt eben konnten.
Dieser inoffizielle Pakt erinnert doch auch sehr, an dieses unausgesprochene Abkommen der Mädchenwelt. Sie gingen eigentlich nie alleine auf die Toilette, mindestens immer zu Zweit und das ganz automatisch, ohne das man fragen musste. Eine sagte: ich muss aufs Klo und automatisch schloss sich eine aus dem Rudel an, manchmal war es auch ein Gruppenaufmarsch. Witzig nicht? Selbst Ja-chan kann dieses Phänomen nicht erklären, auch wenn z. B. Toilettenbekanntschaften like LBM 2013 ganz schön Style haben und einfach nur sehr episch sind! Wobei es ja was anderes war wen man jemanden auf der Toilette kennen lernte, als bereits mit jemanden rein zu gehen. Aber seis drum.
Die Blondine nickte brav, als er sie aufklärte und versuchte es sich zu merken. Beethoven war sogar ihr ein Begriff, aber sind wir ehrlich, sie war eben keine Frau für klassische, alte Musik. Auch wenn diese wohl die Beste war und sich im Vergleich zu den heutigen Hits, Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte hielt. Heut zu Tage war man drei Monate erfolgreich und geriet dann in Vergessenheit, sind wir ehrlich, wir werden uns nur an eine handvoll Songs erinnern, wenn wir zehn Jahre älter sind.
Blaue Augen, schön wie edelste Diamanten ruhten auf seinem Tun. Beobachtung war doch eben das A und O. War sie denn lebensfroh? Sie war in erster Linie ein gefährliches Miststück, das die Welt außen vorließ und ihren eigenen Weg ging. Sie hatte diesen ganz eigenen Humor, der für manche bitterer war, wie eine Zitrone. Aber hey, gibt dir das Leben Zitronen, mach Limonade draus. Auch wenn man das mit ihr nicht könnte, sie war sehr eigen, sehr speziell, eben sehr Mizu.
Vielleicht würde sie ihn ja mit ihrem herrlich einfachen, dummen Humor irgendwann anstecken und ihm ein Lachen entlocken. Irgendwann vielleicht, wenn es im Frühling schneite. Hachja herrlich, das tat es ja. Bazinga oder so. Holy shit, Na-chan ich entschuldige mich in aller Aufrichtigkeit für die Dummheit die ich gerade produziere, aber es macht sooo Spaß!
Den etwas freundlicheren Blick, erkannte sie sogar als einen und ohja, es lag wohl unter anderem an diesen doofen Blick, das sie seiner ``Bitte`` sogar nachgehen würde. Jaja diese beiden, für Höflichkeiten war das Leben dann doch definitiv zu kurz, also keine Zeit darauf verschwenden.
Meinu überlegte kurz, was könnte sie singen? Es gab so viele Songs, die sie in und auswendig kannte. Sie sang viel, sie sang oft und ja, sie war verdammt gut dabei! Noch dazu lernte sie diese schnell, meistens konnte sie alles nach dem dritten Mal anhören, bei den sehr schwierigen oder denen mit viel Text, dauerte es eben vielleicht fünf Mal. Irgendwie überlegte sie gerade, ob sie nicht eines mit Klavierbegleitung kannten und tatsächlich ihr viel spontan eines ein, welches sie dann eben singen würde. Ein Ausgleich für sein Geschenk an sie. Weil sie nichts sagte, konnte man glatt denken, sie verweigere sich.
Doch dann stand sie auf und stellte sich etwas weiter weg vom Klavier, denn sie wusste eben, das die Stimme stehend am besten klang. Auch wenn ihre sogar Kopf über noch gut wäre.
Einmal tief Luft holend und die Augen geschlossen. Die Welt um sie herum ausblenden, so wie sie es immer tat wenn sie zu singen begann. Beim ersten Wort waren die Augen wieder aufgesprungen und man sah die Leidenschaft darin wie wilde Flammen tanzen.
“What goes around comes back around (hey my baby)
What goes around comes back around (hey my baby)
I say what goes around comes back around (hey my baby)
What goes around comes back around...

There was a time
I thought, that you did everything right
No lies, no wrong
Boy I must've been out of my mind
So when I think of the time that I almost loved you
You showed your ass and I, I saw the real you

Thank God you blew it
I thank God I dodged the bullet
I'm so over you
So baby good lookin' out
[…]
So sad, you're hurt
Boo hoo, oh, did you expect me to care
You don't deserve my tears
I guess that's why they ain't there
When I think that there was a time that I almost loved you
You showed your ass and baby yes I saw the real you
[…]
I know you want me back
It's time to face the facts
That I'm the one that's got away
Lord knows that it would take another place, another time, another world, another life
Thank God I found the good in goodbye
[…]
I used to want you so bad
I'm so through with that
Cause honestly you turned out to be the (best thing I never had)
Oh you turned out to be the (best thing I never had)
Oh, I will never be the (best thing you never had)
Oh baby, I bet it sucks to be you right now

What goes around, comes back around
What goes around, comes back around
I bet it sucks to be you right now
What goes around, comes back around
I bet it sucks to be you right now
What goes around, comes back around
I bet it sucks to be you right now”

Ihre Stimme klang sehr klar, sehr stark und emotional. Sie strotzte vor Können und klang etwas jünger, frischer als die von Beyonce. Auch wenn sie an Kraft genauso gut war, auch wenn sie das Lied mit einer eigenen Art sang, die mit dem Original mithalten konnte. Das Lied ging ihr durch Mark und Knochen, denn es entsprach ihrer eigenen Erfahrung. Auch wenn sie es wohl vermochte, jedem Lied so viel Leben ein zu hauchen.
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BeitragThema: Ein wenig Interesse   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDi 26 März 2013 - 11:36

Na-chan hatte gestern weiter gespielt und kam ziemlich gut in der Geschichte voran, weil die Starcraft 2 Geschichte so verdammt episch ist.
Doch war in diesem Kampf Shin das Gute oder Mizu das Böse? Wer war schon gut und böse, wenn er einen Machtkampf austrug. Während die Ansichten desjenigen ist, der sich als gut einschätzte doch der Böse, weil der Gegner aus eigenen Prinzipien handelte. Während im ersten Teil von Starcraft 2 die Zerg als das absolute Böse dargestellt wurde, kämpfte man im zweiten Teil als ein Teil des Schwarms für das Gute. Letztendlich machte der Kampf aus uns allem das Böse, egal wie man handeln wollte, Krieg war niemals eine Lösung.
Shin würde stets als das Übel angesehen werden, denn er tat nie etwas, was nur gut geschätzt war.
Auch Mizu schien mit fremden Absichten zu kämpfen, denn auch sie würde nicht jeder als prinzipiell als das Gute bezeichnen. Egal welche Mittel sie nahmen, sie würden die üblen Imperatoren sein, die mehr als jemand anders gefürchtet waren.
Und der Imperator des Eises saß ruhig am Klavier und wartete.
Sie war in sich gekehrt, schien nachzudenken und auf seine Forderung eingehen. Er befürchtete, sie wollte es ignorieren und öffnete den Mund, als sie sich von ihrem Platz erhob, aufstand und sich bereit machte. Der junge Mann lauschte ihren ersten Worten, den Versen und ihrer klaren Melodie.
Sie war wahrlich gut und auch gut zu bestimmen. Die erste Strophe verging, doch der junge Mann
konnte die Töne zähmen und in Einklang bringen, sie packen und mit seinen Fingern langsam ihrem Tempo anpassen.

Es war eine Leichtigkeit für ihn, einfach so einzusteigen, obwohl er den Song nicht kannte und wenn er dem Text zuhörte, so merkte er, dass es etwas ernstes sein gewesen muss.
Also war Mizu jemand, der man das Herz gebrochen hatte. So hatte er also ihr Geheimnis entschlüsselt. Doch konnte Liebe so ein Miststück sein, dass sie den Charakter eines Mädchens ganz vergiftete?
Das bezweifelte er und bemerkte, dass dort eben mehr sein musste. Sein Blick blieb auf dem Ring von Viola liegen und er schloss die Augen, während seine Finger leicht über die Tasten tanzten. Es war ein emotionales Song und da er es wusste, brauchte er nicht genauer sie es zu fragen, weil er im stillen Pakt es bereits erfahren hatte. Hoffentlich kam sie nicht aus Tokio und hoffentlich würde sie niemals erkennen, dass er der junge Mann war, der damals bei dem tragischen Unfall und Terroranschlag seine Liebe verloren hatte.
Als die letzten Töne endeten nickte er Mizu anerkennend zu und zuckte mit den Augenbrauen.
“Wahrlich lobenswert“, zwei Worte, die dann doch nicht einfach so über seine Lippen kamen und doch einem großen Lob ähnlich. Es war eben Shin, der es sich nicht machte, lange reden und Lobeslieder zu führen umso wertvoller war dann die Aussage, denn da ihm meistens alles egal ist, gleicht es einem Ritterschlag.
“Na, hoffentlich schmort der Typ in der Hölle“, sprach Shin und blickte Mizu ernst ins Gesicht. Vermutlich hätte er sämtliche Folterarten aufgerufen, wenn er dann doch das Thema nicht mehr ansprechen wollte. So war es eben seinee Art ein wenig Interesse zu zeigen.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDi 26 März 2013 - 14:30

Ja er soll sich mal nicht so anstellen und ich will süße Zergbabys sehen xD!
Eine sehr gute Frage, letztlich waren sie beide wohl eher diejenigen mit Zerstörungskraft, beide waren wenn wohl eher böse. Aber letztlich war es nie gut, in den Krieg zu gehen, wirkliche Sieger gab es nie, lediglich Überlebende. Und diese hatten Traumas und konnten nie wieder richtig glücklich werden.
Die Zergs waren eben ein Schwarm, der seiner Herrin diente und waren ihre Absichten edel, würden sie dem guten dienen, waren die Absichten dunkler Herkunft, würden sie sich dem bösen verschreiben. Auch wenn Sarahs Absichten im Grunde lobenswert waren, sie kämpfte für die Liebe, opferte dabei aber eine Menge, was wiederum vielleicht in keinem Vergleich zur eigentlichen Sache stand.
Shin war nicht das Übel, er war eine Seele die zutiefst verletzt worden war und sich schützte, indem sie sich von allem fernhielt. Selbstschutz, der nach außen die Fassette der Kühlheit brachte und für Idioten wie das Böse selbst wirkte. Das war im Grunde bei Mizu das selbe in grün. Auf den ersten Blick hielt man sie für ein hübsches, nettes Mädchen, bis man ihre Mimik und ihre Gestiken sah, dann hielt man sie für eine raufende Schlampe, die egoistisch war und einfach nur falsch handelte. Dabei war sie selbst doch auch nur eine verletzte Seele.
Egal wie man es drehte oder wendete, beide würden keine Friedensstifter werden, sie waren das große Dunkle im Universum.
Die Frau der Gravitation, fand es gut, das er mit einstimmte und zu spielen begann. Jedoch war sie beim singen sehr vertieft und ging nicht näher darauf ein, sonst müsste sie es unterbrechen.
Tatsächlich konnte das Lied etwas über sie verraten, aber sie hätte auch jedes andere singen können. Doch es war ihr als erstes in den Sinn gekommen, obwohl es grundliegend nicht ihrem Musikgeschmack entsprach. Vielleicht weil es ihr tatsächlich aus der Seele sprach, das er sich daraus etwas zusammenreimen konnte, war doch eigentlich egal. Immerhin wusste sie auch Dinge über ihn und da war ja auch noch das Gefühl, das sie etwas im Hinterkopf hatte. Außerdem hatte er sie Viola genannt, trug einen Ring und hatte Antidepressiva genommen, dazu sein Charakter, es verbarg sich also auch eine schwere Bürde hinter ihm, welche mit dem Mädchen zu tun hatte.
Liebe alleine, konnte nicht vergiften, weiterer Betrug und andere Erfahrungen: ja.
Dieser unausgesprochene Pakt war zwar da und dennoch lernten sie einander kennen und konnten Beweggründe und Hintergründe erahnen, direkt würde aber noch keiner darüber reden, vielleicht bald. Zu seinem Leidwesen war sie ihr ganzes Leben an Tokio anliegend aufgewachsen und daher kannte sie auch Nachrichten von dort.
Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, ein freches, erhabenes, wohlfühlendes. Es hatte sie gefreut, das sie das zusammen gemacht hatten, er hatte gespielt und sie gesungen. Etwas das man ruhig mal wiederholen könnte, obwohl sie eigentlich nicht gerne vor anderen sang, aber vielleicht wäre er die einzige Ausnahme dieser speziellen Regel.
Seine knappen Worte, freuten sie sogar, denn sie waren mehr Lob als eine ganze Tirade von Sätzen und Bekundigungen zu ihrem Talent. Denn Mizu war eben klar, das es seine Art war, anerkennend zu sein. Und ja, darauf bildete sie sich etwas ein und ja sie schätzte es.
„Das kann ich nur zurück geben. Erstaunlich wie schnell du ein Lied analysieren und einsteigen kannst, beeindruckend“, gab sie ehrlich zurück, weil sie es eben beeindruckend fand. Wie viele konnten so was denn? Sie kannte niemanden, aber gut so viel Menschenkontakt hatte sie seit Jahren ja auch nicht gehabt. Der Ritterschlag wurde dankend angenommen.
Nach seinem nächsten Satz jedoch, war sie kurz überrascht und blickte ihn stumm zurpck an. Er machte ein ernstes Gesicht, also konnte er, genauso wie sie, Dinge erahnen und bei Namen nennen. Dann wurden die blauen Kristallaugen wieder gefasst und etwas ernster, ehe sie sich auf dem Klavier auflehnte. Im Raum lag doch sowieso eine gewisse Ehrlichkeit, wozu also lügen oder verneinen? Ihm würde es nichts bringen, etwas über sie zu wissen, würde er versuchen sie zu erpressen, würde sie ihm die Beine brechen. Und das ist jetzt nicht nur daher gesagt.
„In der Hölle, leider nein“, meinte sie knapp. Ehe sie für einen Moment auflachte und ein böses, freches und doch erfreutes Grinsen legte sich auf ihre Lippen: „Tja aber der Nasenbruch wird wohl dafür gesorgt haben, das er mich niemals vergessen wird und ihm für eine kurze Zeit die Hölle beschert haben“. Gnadenlos ehrlich und ja, sie freute sich darüber, ihm weh getan zu haben. Damals war es befriedigend gewesen und ja, auch heute noch bereute sie es nicht, im Gegenteil jetzt würde sie ihm wohl mit Vergnügen sämtliche Knochen brechen. Kurze Zeit danach hatte er sie ja verprügelt, obwohl sie sich gekonnt gegen die drei durchsetzen konnte, aber eben nicht all zu lange. Genauso frech war es doch, das er es knapp ein Jahr später noch mal bei ihr versucht hatte und wahrlich, das war Genugtuung, sie würde er niemals kriegen und würde er sie jemals besuchen oder wieder ansprechen, tja dann Nasenop Nr. 2 winkt vorrausschauend.
Sie war eben ein gefährliches Miststück.
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BeitragThema: Pakt   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDi 26 März 2013 - 18:52

Mit gefalteten Händen saß Shin Akkenai im Musikzimmer und sprach mit der jungen Frau, die er heute kennen gelernt hatte. Trotz dass sie fremd waren, schienen sie fast wie Freunde zu reden. Naja, okay. Freunde nicht, da wären sicherlich beide offener gewesen, obwohl sie doch die typischen Einzelgänger waren.
Das Gefühl der Liebe war für beide jedoch etwas unangenehmes, etwas, worauf sie sich nicht einlassen wollten, konnten. Shin würde niemanden mehr einfach so lieben können und wie sehr er oft Violas Ring zum Leben erwecken wollte, das Gold des Triforce schenkte ihm bloß Geborgenheit.
Doch manchmal, manchmal war Einsamkeit eine schwere Last, die auf seinem Herzen geruht hatte. Viola würde er nie wieder vergessen können. Geschweige denn ersetzen.
Langsam lehnte er sich an das Klavier und nickte.
“Ich spiele seit der Kindheit an“, sagt er bloß und wirkte ausnahmsweise nicht ganz unterkühlt. Der junge Mann war manchmal eben doch aus seine Eishöhle gekommen, konnte mit anderen reden, ohne dabei die Herzen zu Eis erstarren zu lassen. Aber nur selten, dann, wenn der kühle Eiswind zurückwich.
Mizu vertraute ihm also ihr Geheimnis an und er wand sich zu ihr um, stützte dabei den rechten Arm auf dem Verdecke ab, nachdem er es geschlossen hatte.
Es war tragisch, wenn man etwas erfahren hatte, etwas, was einen innerlich zerstört hatte.
Und jetzt waren wir bei einem sehr interessanten Part dieses Paktes, bei dem man das gegenseitige Vertrauen zu einem Bündnis schloss.
“Was hat er angestellt?“, fragte Shin, in der Tat interessiert.
Jeder andere Charakter aus Na-chans WG hätte plötzlich die Arme erhoben und gemeint, 'Ach ja, das geht mich ja nichts an', doch Shin war einfach direkt, weil es ihm egal war, ob es persönlich wurde oder nicht. Mizu hatte ihre Nase auch in seine Angelegenheiten gesteckt, hatte dieses Zimmer betreten und in seine Welt geplatzt. Da sie ihm einen offenen Spalt zeigte, tat er es ihr gleich.
Würde sie es ihm nicht erzählen wollen, würde sie sich sowieso zu Wort melden. Das wusste er.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDi 26 März 2013 - 19:20

Fremd und doch vertraut, das war fast wie der Beginn eines Filmes. Wobei die Darsteller im Film wenn dann offener, witziger und freundlicher wären oder nur eine den Part des Unnahbaren übernehmen würde, zwei waren dann ein komplizierter Charakter zu viel, das mochte das Publikum nicht. Kein Wunder, das voran kommen würde dauern und die romantischen Szenen wohl komplett entfallen. Wobei wen man wollte, war ihr ``Duett`` von eben wohl romantisch angehaucht. Auch wenn das keiner von beiden jemals als so etwas sehen würde, das war wenn dann für die glorreiche Fantasie der anderen eine Idee, ein Grundgerüst. Denn der Eisprinz und der Tornado, tja die waren nicht für Romantik oder die Liebe geschaffen. Auch wenn Shin wenigstens einmal im Leben richtig geliebt hatte, sie das ursprünglich auch gedacht hatte, bis sie gemerkt hatte, das es keine richtige Liebe gewesen war. Liebe fand ihren Ursprung nur darin, wenn beide Parteien ebenbürtig liebten und einander alles gaben, was sie konnten. Das andere war Verliebtheit oder Verknalltheit, sie war eben sehr verknallt gewesen und hatte auf ein Happy End gehofft. Darauf gehofft, das er sie lieben würde und sie ihn auch zu lieben lernen würde, doch es blieb bei der Verliebtheit, weil er ein Arschloch mit bitterem Nachgeschmack war. Letztlich war es auch nicht seine Intrige oder sein Verlust gewesen, wo sie so grundliegend im Mark zerschmettert hatte, sondern den Verrat ihrer sogenannten besten Freundin. Man sagte ja, Jungen kamen, Jungen gehen und Mädchenfreundschaften hielten für die Ewigkeit. Ein Scheiß! So etwas wie ehrliche, uneigennützige Freundschaft gab es in dieser verpesteten Welt nun mal nicht.
Ob sie jemals richtig lieben könnte, ohne wieder Angst vor Abweisung zu empfinden? Wahrscheinlich fühlte sie Angst, denn würde sie sich wieder jemanden anvertrauen und an jemanden binden und würde dieser jemand wieder gehen, wäre sie erneut alleine und verletzt. Da war es leichter, sich einem Leben ohne Liebe und Freundschaft zu verpflichten, Enttäuschung ausgeschlossen. Aber genauso auch die schönen Seiten des Lebens, naja, Opfer musste man ja so oder so immer bringen, also was solls witzigerweise hat Krusty was solls im gleichen Moment gesagt, als ich es schrieb.
Einsamkeit konnte furchtbar hart und traurig sein, weil man sich im Momenten der Einsamkeit bewusst wurde, wie alleine man doch war und wie sehr wir Menschen dann eben doch einen Menschen brauchen. In Momenten der Einsamkeit, wird uns schmerzlich bewusst, wie viel uns manche Menschen doch bedeuten/bedeutet haben. Jedoch, wollte man sich schützen, gab es eben nur die Option des alleine seins oder aber man nutze einen anderen hinterhältig für seine Zwecke aus, aber so war Mizu nun mal nicht.
Niemand könnte ihm Viola ersetzen, aber das musste ja auch niemand, wenn dann müsste er jemand anderen suchen, jemanden den er gar nicht mit ihr vergleichen oder messen könnte, eine grundsätzlich andere Person, die seine Vergangenheit akzeptieren können würde und ihm dennoch zur Seite stand. Und das, obwohl sie wissen würde, das sie im Grunde nur die zweite Wahl war. Vielleicht war es ihm ja vergönnt, wieder ein Mädchen zu finden oder von einem gefunden zu werden und geliebt zu werden und wieder lieben zu können. Es war ihm zu wünschen.
Anerkennend nickte die Blondine, das es beeindruckend war, hatte sie ja bereits erwähnt also musste sie es ja nicht noch mal sagen.
Immerhin taute er ein wenig auf, was für seine Verhältnisse wohl schon etwas wie die Bestform war. War doch auch gut so, im Augenblick mussten sie sich ja nicht bekriegen oder in Lauerposition verhaaren, da konnten beide etwas lockerer sein. So mal, wenn sie eben ihre geheimen Hobbys einander mitgeteilt und gezeigt hatten.
Vielleicht war dieser Waffenstillstand auch der Grund, warum es ihr gerade nichts ausmachte, alte Geschichten zu offenbaren. Außerdem war ja nichts dabei, ihm einen kleinen Einblick in ihre Welt zu erlauben, sie musste ihm ja nicht alles erzählen. Das verlangte sie ja auch nicht von ihm. Nach und nach würden sie wohl mehr von einander erfahren und erfragen, immer mit der Gewissheit, das der andere, wenn es ihm zu viel wurde, einfach wieder dicht machte und sie wieder auf dem gleichen Stand waren wie davor. Keiner würde sich verletzt fühlen, sie hatten lediglich Interesse an der Vergangenheit des Anderen, ohne Verpflichtungen.
Deswegen war es auch völlig egal ob sie erzählen oder schweigen würde, beides würde er akzeptieren und es dabei belassen. So wie sie es auch bei ihm tun würde.
Das Grinsen wurde etwas matter, blieb aber dennoch bestehen.
„Er dachte er könnte mich verarschen“, begann sie mit einer normalen Stimme. „Er war der Meinung, das ich es einfach hinnehmen würde, ohne etwas zu erwidern. Doch da hat er sich eben getäuscht. Ich habe mich revanchiert, auf die Weise die mir am passensten erschien. Der Schulausschluss für ein paar Tage, war fast wie eine Belohnung, davon abgesehen das ich lange davor gar nicht in der Schule war“, erzählte sie weiter. Immerhin war es noch nichts, was sie sehr angreifbar machte, sie erzählte es oberflächlich und emotionslos, an manchen Stellen jedoch legte sich ein bitteres, böses Grinsen auf ihre Lippen. Hon war ein Arsch gewesen, seit einer kleinen Ewigkeit war sie nun über ihn hinweg. Wenn er weiter Fragen hätte, konnte er sie stellen, wurde es ihr zu viel oder zu intim, tja dann würde sie eben nichts mehr dazu sagen.
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BeitragThema: Clubbed to death   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMi 27 März 2013 - 16:55

Alles, was jemals geschaffen wurde, war von guter oder schlechter Natur, doch meistens entschieden wir erst dann, wenn eine Sache für uns positiv oder negativ ausging, wenn wir mit dem Ergebnis zufrieden waren. Es war doch immer schön etwas wunderbares zu erleben, wie das vorzeitige, vielleicht traurige Ende eines Computerspiels, welches man die letzten Tage erfreut und mit Begeisterung gespielt hatte. Denn wie gefühlsvoll die Geschichte am Ende ausging, zwei Liebenden, dennoch nicht mehr nach dem langen Kampf vereint, trotzdem ihren Gefühlen bewusst waren und es niemals vergessen würden, war eben doch ein gutes Ende.
Na-chan muss Tränen unterdrücken. Jim + Sarah = Love ♥.
Shins Finger strichen sanft über die weißen Tasten, die trotz intensiver Nutzung weiter rein wirkten und welche ihm niemals Schmerz bereiten würden, außer er würde es jemals wollen.
Lange hatte er beschlossen, niemanden mehr zu vertrauen, seine Gefühle zu zeigen. Denn auch er empfand, dass eines Tages man diese ihm rauben würde. Nie wieder wollte er seine Gefühle verlieren, machtlos zusehen, wie ihm alles gestohlen wurde.
Leise begannen Shins Finger über die Tasten zu gleiten, spielte Gott, der zu ihrer Situation eine Hintergrundmusik einspielte, die Atmosphäre unterstrich. Eine Minute verstrich, während sie ihm keine Antwort gab. Auf die Uhrzeiten sollte geachtet werden, weil ich mal das Stilmittel ausprobieren will, bei der man genau eine musikalische Atmosphäre haben sollte.
'Clubbed to death' spielte Shin, von Rob Dougen, wobei das Stück eine Interpretation auf Klavier war, weil man das Original aus dem Film 'Matrix' kennen würde. Dreizehn Sekunden später begann das Klavier eine düstere Umgebung zu schaffen, während Mizu erklärte, dass derjenige, der sie verletzt und einsam ließ, seine gerechte Strafe erhielt. Der junge Mann, der nun spielte, ließ sich nicht stören. Beinahe gehaucht erklangen die Töne, nicht lauter, als ihre Worte waren.
Shin war es plötzlich egal, dass Mizu anwesend war, es war ihm egal, dass sie ihn sehen konnte, wie leichtfingerig er die Tasten spielte, sich langsam öffnete und sanfte Züge bekam.
Musik war nun Mal ein Ausdrucksmittel, man würde keine Gefühle verbergen können und Shin war es auch egal. Vielleicht war es seine einzige Türe zu der Welt der anderen Menschen, die einzige Brücke, die über sein kaltes Tal führte in sein Königreich, in welchem er als verbliebener alleine herrschte und mit der Macht des Eises zu kämpfen musste.
Schon lange war er in seinem einsamen Schloss, umgeben von Untertanen, die Lebensfreude und Liebe vergessen, musste er die letzten Eiskristalle beschützen. Und trotz der Ähnlichkeit seines Profilbildes mit Noctis, trotz dieser Assoziation mit ihm, war Shin doch viel mehr alles andere als Notcis Lucis Caelum.
Der junge Mann nickte anschließend anerkennend, denn nicht jedes Mädchen wusste mit Betrug und Lügen zu umgehen.
“Verständlich“, kommentierte er lediglich. Dann war das Thema wohl für ihn gegessen. Er war nicht der Mensch, der seine Nase in andere Angelegenheiten steckte. Vielmehr philosophierte er darüber, denn das waren die wenigen Momente, in welchen er mehr als nur zwei Worte sagte.
“Aber es steckt sicherlich mehr hinter diese Geschichte“, begann er, vielmehr mit einer Aussage, als einer Frage, denn in ihrem stillen Pakt, schienen sie eben mehr zu wissen und zu verstehen, zu erdenken, als jemals ausgesprochen wurde.
Seine Finger begannen intensiver zu spielen und als wäre es kaum seiner Konzentration nötig, setzte er nun offener vor, sowohl was das Stück betraf, als auch die direkten Worte.
2 Minuten, 27 Sekunden als er spielte. Melancholisch schienen seine Finger zu schweben, als er kurzzeitig aufblickte.
“Mehr, denn es muss etwas großes geschehen, um einen Menschen lieber einsam werden zu lassen, um ein Königreich alleine zu regieren“, er blickte ihr in die Augen, ehrlich und direkt. Kalt war seine Königsmaske, doch seine Augen schenkten einen Funk Wärme, etwas, was er wusste, beide sehr kannten. Sie hatten ihr Königreich beschützt, sie schafften es die Mauern zu verteidigen, doch die Feinde töteten sämtliche Bevölkerung. Doch statt das Königreich wieder aufzubauen, neue Menschen einzuladen, verschlossen sie die Tore, um nie wieder jemals eine Verwüstung und das Blut zu sehen.
Abrupt hörte Shin auf zu spielen.

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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeSo 31 März 2013 - 18:19

Manchmal entschieden wir uns selbst für eine Seite, manchmal wurden wir in eine hineingezwungen. Denn nicht immer, hatte man eine Wahl oder die Kraft, etwas zu ändern, manchmal beugte man sich seiner Bestimmung und gab alles andere auf, um den Weg zu gehen, der für einen vorbestimmt zu sein schien. Ob uns dieser dann letztlich glücklich machen würde, war ungewiss, weil die Zukunft ein schleierhaftes Tuch war, das undurchschaubar war und immer für eine Überraschung gut.
Ja-chan findet ja persönlich vor allem Sarah sehr episch...vor allem ihr Schlusswort ♥
Letztlich brachte Vertrauen, einem früher oder später nur dazu, vom Gift zerfressen zu werden. Es verbreitete sich, wenn man es an der richtigen Stelle platzierte, rasend schnell, unbemerkt und vor allem tödlich. Nicht nachweisbar und absolut mischbar mit Blut, war es die reinste Waffe. Unaufhaltsam, bis es sein Ziel erreichte und die absolute Zerstörung und Verfaulung die Folge war.
Wer brauchte schon Vertrauen?
Es riss einen gnadenlos in den Abgrund des Verderbens, man fiel ohne Fallschirm oder die Hoffnung auf Rettung, man stürzte in die Tiefe und wurde vom harten Boden nicht aufgefangen, sondern lediglich zermatscht.
Die selbstbewusste Blondine störte sich nicht daran, das er auf dem Klavier spielte. Es war fast als würde ihr Leben, ihr jetziges tun von typischer Filmmusik untermalt. Oft wusste man anhand der Musik, was als nächstes passieren würde. War sie grusselig, romantisch, traurig? Sie ließ uns Dinge vorahnen, erschaudern, weinen oder uns freuen. So etwas schaffte doch wirklich nur Musik.
Es war gut, das er sich offen vor ihr verhalten konnte, ungestört seinem Ventil Freienlauf ließ und es einfach tat. Mizu war keine Erpresserin, keine die sich übermäßig darüber lustig gemacht hätte, wollte sie Menschen verletzten und vor den Kopf stoßen, wie soll man sagen, hatte sie genug andere Mittel und Wege um sich durch zu setzen und das zu erreichen, was sie zu erreichen vor hatte.
Musik verbindet, Musik drückt aus. Musik war etwas der wenigen Sachen, die man wohl wirklich überall auf der Welt irgendwie verstehen konnte. Da gab es Beats die ansteckten, Stimmen die einen berührten, Instrumente die auf einen Faszination ausübten.
Shin hatte sein Schloss, geformt und gefestigt aus hartem Eis. Sie hatte ihre Festung, umgeben und geschützt von Lava. Aber auch die anderen Naturkatastrophen würden ihr den nötigen Schutz bieten, weil sie sehr individuell und stark war, auf eine beherrschte Art sehr unbeherrscht. Vor allem aber abgeschottet und unerreichbar in ihrem Dasein. Anders als er, konnte sie Emotionen gut zeigen, auch lachen. Alles geschah jedoch, aus ungewöhnlichen Beweggründen und war auch nicht immer echt. Sie konnte sich schnell aufregen und in Flammen stehen, sie konnte schnell zuschlagen und ein Tal der Verwüstung hinterlassen, aber sie konnte auch still sein und einen mit ihrer Kälte und Tiefe zerfressen. Shiro war wie ein Vulkan, in dessen Inneren die kochende Lava auf ihren Einsatz wartete, immer da, nur manchmal zum warten verdammt. Shiro war wie ein Erdbeben, gnadenlos riss es die Erde auf, spaltete diese und zog alles in seinen endlosen Schlund, würde es wenn dann nur noch, verdorben wieder ausspucken. Shiro war wie das Meer, es konnte ruhig sein, friedlich und einladend wirken, wollte es aber, so schlug es schlagartig um und verschluckte einen mit seinen tosenden Wellen, brachte Orientierungslosigkeit und Kälte. Shiro war wie ein Tornado, er fegte übers Land und alles was er übrig ließ war Zerstörung, kein Platz für Gnade und es war ungewiss, ob es denn die traf, die es verdienten oder genau jene, die am wenigsten dafür konnten. Sie konnte alles sein und doch wieder nichts, auch wenn sie immer eine gewisse Präsenz ausstrahlte und von einer eigenwilligen Aura umschlossen würde. Eine, die sie nicht mehr frei geben würde, als wäre sie von fremder Hand gesteuert, verflucht und verdammt und dafür bekam sie Stärke.
Liebe, empfand sie nur noch für ihre Mutter und ihren Stiefvater, für alles andere hatte sie nur Hass übrig oder Gleichgültigkeit. Dieses Gefühl, welches einen benommen machte, handeln ließ, wie man sonst nie handeln würde und uns rosa Wolken vor die Nase setzte, nein, dieses Gefühl brauchte sie nicht mehr. Nie wieder. Arme Maren, sie würde wohl nie das Glück haben, eine liebende Oma zu werden. Außer sie hätte irgendwo noch andere Kinder, was wohl ausgeschlossen war.
Natürlich wusste nicht jedes Mädchen mit Betrug um zu gehen, sie waren blau hinter den Ohren, naiv und trunken von der vermeintlichen Liebe. Wie viele Mädchen gaben sich für einen Jungen auf, ließen sich alles gefallen und verließen letztlich alles und jeden, nur um bei ihm zu sein. Wie viele zerbrachen an einer Trennung oder flüchteten sich in ein Lügengerüst um das Fehlverhalten ihres Partners zu rechtfertigen und zu retuschieren. Leider wohl die Meisten, aber Mizu war so oder so in jedem Fall, die Ausnahme von der Regel. Sie war stark, eigen, stolz, kämpferisch und einfach sie selbst.
Das Wasser hob lediglich den Kopf und spitzte ihre Ohren. Ob er sie zu durchschauen versuchte, Thesen aufstellte oder philosophierte, das war egal, solange er sich nicht zu tief vorwagte. Sie hatte gegenüber ihm den nötigen Abstand und Respekt, genauso wie er zu ihr. Das war doch quasi die Grundvoraussetzung, für diesen stillen Pakt. Jeder konnte so viel erzählen, wie er bereit war, von sich preis zu geben. Beide würden nicht alles erzählen oder auf die Dinge tief genug eingehen, um sich das perfekte Bild zu bilden. Sie zeigten etwas auf, aber nicht genug um damit angreifbar zu sein. Aber vor allem, würden sie die Grenzen des anderen akzeptieren und ihn nicht bedrängen oder nötigen, vielleicht war das ihr Grundgeheimnis, der Schlüssel zum Erfolg. Würde man sie hetzen oder gar zwingen, würden sie dicht machen und das für immer. Sie würden den anderen nicht ein wichtiges Wort mehr schenken, lediglich Abscheu. Aber soweit musste und sollte es ja nicht kommen.
Seinen Worten lauschte sie, antwortete aber erst einmal nichts. Beide konnten erahnen und sich in gewissen Teilen vorstellen, was der andere hatte ertragen und erleiden müssen. Schmerz konnte viele Formen annehmen, doch ihnen beiden konnte man das Leid ein kleines bisschen ansehen und vor allem, konnten sie einander verstehen. Wer von ihnen nun das Tragischere erlebt hatte, die schlimmere Geschichte, das sei dahingestellt. Es war jeweils auf ihre Weise schlimm und grauenhaft genug.
Er mit dem dramatischen Verlust seiner ersten Liebe, die er kaum kennen lernen konnte oder gar viele schöne gemeinsame Stunden verbringen durfte, um einzigartige Erinnerungen zu schaffen. Der baldige Kontakt zu Entführen, die ihn bedrohten und ihn quälten und letztlich mit einer handvoll Nichts zurückließen.
Sie mit dem frühen Verlust ihres Vaters, mit dem bitteren Nachgeschmack der Erkenntnis, das sie ihm völlig egal war. Dann der Autounfall der ihr Leben veränderte und sie nur knapp den Klauen des Todes entkommen war, nur um dann von dem wichtigsten Menschen ihres Lebens enttäuscht und verraten zu werden und der Verrat wurde ausgeübt, mit dem ersten Jungen in den sie sich verliebt hatte...
Der Schwarzhaarige spielte und sie blieb einfach ruhig und betrachtete ihn, wie die Finger über die Tasten strichen und diese Melancholie fast greifbar wurde. Es mochte nicht viel Zeit verstreichen, aber Zeit war sowieso etwas, das man nicht greifen oder festnageln konnte. Sie verstrich, unaufhaltsam.
Das der Eisprinz zwischen seinen Gedanken so viel Zeit verstreichen ließ, war auch nicht der Rede wert. Manchmal dachten wir Stunden nach und waren doch ziemlich geschockt wie wenig oder auch wie viel manchmal dabei raus kam.
Das Mädchen, mit den vielen kleinen Narben und den zwei großen Schandflecken, lehnte wieder über dem Klavier und ihre klaren Augen verweilten auf seinen.
„Das ist wahr und das weißt du genauso gut wie ich“, sagte sie direkt und unerschrocken. Sie hätte jetzt ja auch sagen können, er würde es wohl wahrscheinlich auch verstehen oder etwas anderes, doch sie sprach es direkt aus, direkt an. Wozu sollte sie von Vermutungen sprechen, wenn sie sich dieser Tatsache doch längst bewusst war.
Überhaupt, er könnte es nicht leugnen oder ihr etwas vor machen, er selbst war doch das Paradebeispiel dafür, die Einsamkeit vor zu ziehen und alleine zu sein. Immerhin war er derjenige von Beiden, der noch etwas tiefer gefangen zu sein schien und sich den Gefühlen vermeintlich gänzlich entzog.
Egal wie sehr sie versucht hatten, an ihrem Reich fest zu halten und es zu beschützen, letztlich gab es doch nichts mehr, was sich zu erobern lohnte, alles was geblieben war, war eine zerfallene, zerstörte Ruine.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMi 3 Apr 2013 - 10:59

Shins ganzes Leben bestand nur aus einer traurigen Melodie aus einem dramatischen Film. Als würde 'Requiem For A Dream' seine Sehnsucht nach innerer Ruhe ausdrücken, in welcher er so gefangen war und einen unerfüllten Traum lebte. Sein krankes Genie lebte nun von Musik und es war eben ein einfacher und stiller Begleiter. Seltsam. Dem Tod ähnlich.
Doch er hatte den Tod so knapp überstanden, so knapp hatte er ihm in die schwarze Kapuze geblickt, dass es ihm den Atem verschlagen hatte. Vielleicht hätte er den Stoff des Umhangs berührt, das Glänzen der Sense betrachtet, aber Shin war am Leben geblieben. Shin fürchtet sich daher nicht, wenn ihm gedroht wurde, wenn man ihn bedrängte. Alles war nur noch harmloser, als jemanden zu verlieren.
Schulter zuckend wand er sich von Mizu ab. Er hatte nichts mehr zu sagen, verlor sich in den Gedanken, lehnte an dem Klavier.
Die Tore seines Reiches waren offen, es kamen viele Besucher aus den fremden Ländern, doch die Leere und Kälte lassen sie alle zurückschrecken, aus seinem Land fliehen.
Wie schön auch die Mauern seines Schlosses waren, wie sehr auch sein Königreich vielversprechend aussehen konnte, die innere Leere sah schrecklich aus, schlug alle in die Flucht. Dabei wollte Shin nicht, dass das Volk wieder die leere Stadt besiedelte. Doch er hatte auf einer Reise ein neues Königreich entdeckt, es besucht und festgestellt, dass es genauso Ruinen gab, wie in seinem Land aus Eis.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMi 3 Apr 2013 - 20:42

First Post

Die eiskalten, blauen Augen musterten die beiden Jugendlichen, bis der Blick auf die umherliegenden Instrumente fiel.
„Hier soll ich schlafen?“, erklang seine wohlklingende, tiefe Stimme(der Resonanzkörper war ja groß genug) als er den Basketball in seiner Hand einmal am Boden auftippen ließ.

45 Minuten zuvor:
Zum ersten Mal hatte eine menschliche Bestie den gepflasterten Boden der Akademie berührt.
Zum ersten Mal hatte eine menschliche Bestie den heiligen Boden der Harmonie entweiht.
Zum ersten Mal trug diese Bestie Schuhe und Hose gleichzeitig.
Niemand hätte gedacht, dass diese Bestie die Aufnahmeprüfung schaffen würde – nicht einmal sein älterer Bruder hatte an ihn geglaubt. Doch, als selbst sein eigener Glaube dabei war, zu schwinden (nur ein kleines Bisschen, er war stets von sich überzeugt) wurde er angenehm überrascht. Seine Nachhilfelehrer hätten ihn beinahe aufgegeben, doch das Resultat war zufriedenstellend.
Die Note?
Fragt nicht. Er hatte es geschafft, das war doch die Hauptsache gewesen.
Der Koffer sah so aus, als wäre er ein armes Hundeplüschtier, das hinter einem laufenden Kind hergezogen wurde. Das Gewicht, das sich darin befand, sah man ihm kaum an.
Das große Schulgelände stellte den jungen Mann sehr zufrieden. Hier gab es doch auch bestimmt einen Sportplatz. Solch ein Gelände war gerade noch groß genug für ihn und sein Ego. Groß genug, um sich zu verlaufen, war es allemal.
Und er würde sich verlaufen. Nur rechnete er noch nicht damit.
Taiga war kein Lügner. Trotzdem sah man ihn seine Ratlosigkeit nicht an. Woran das lag? Daran, das er fest davon überzeugt war, den richtigen Weg zu gehen. Wie immer. Er irrte sich nie, er lag stets richtig.
Selbst, als er verständnislos bei den Pferdeställen landete, war er fest davon überzeugt, nur noch einen Katzensprung von seinem Wohnheim entfernt zu sein. Erst nach einer Weile fragte er nach dem Weg. Hilfsbereit waren die Schüler hier, das musste er ihnen lassen. Oder aber er hatte dem Jungen dermaßen Angst eingejagt, das er gar nicht anders konnte, als ihm die Wegbeschreibung zu geben. Immerhin war er mit seinem deutschen Blut weitaus größer, als der Rest der japanischen Bevölkerung. Kotarou führte ein Kopf an Kopfrennen mit seinem älteren Bruder.
Zufrieden und fest davon überzeugt, endlich sein Ziel erreicht zu haben, betrat er dann das Schulgebäude.
Auch, als der blaue Tiger erneut vor vielen Türen und Treppen stand, wusste er einfach, dass es der richtige Weg war. Außerdem war so die Suche nach seinem Zimmer bereits etwas eingeschränkt worden.
Nachdenklich tigerte der Große im Saal umher und öffnete die erste Tür, von der er dachte, sie würde zu seinem Zimmer passen.
Das war doch schon einmal ein ganz fabelhafter Einstieg in das Schuljahr gewesen.

So war er wohl in diesen Musiksaal gelandet. Für uns mag das unglaublich klingen, wie sich der Riese so sehr verlaufen konnte, doch, nicht für ihn. Denn er war immernoch der Meinung, am richtigen Ort zu sein.
Ohne einen Ton der Erschöpfung oder gar Anstrengung von sich zu geben, richtete der Blaue(so, wie er sich verhielt, könnte man tatsächlich glauben, dass er mehr als nur „blau“ war) sein Gepäck auf und stellte es ab.
Der Blick wanderte durch den Raum und man sah dem Einzelgänger an, dass sein Gehirn arbeitete. Bis dann endlich das Blau in seinen Augen vor Einsicht aufleuchteten und er leis grummelte:
„Ob ich mich verlaufen habe?“ , probiere mal, das Fragezeichen mit einem Rufzeichen zu wechseln. Jedenfalls machte er sich kaum die Mühe, die anderen eines dritten Blickes zu würdigen. Er hoffte, dass sie ihm auch so weiterhelfen könnten.
„Wisst ihr, wo wir sind? Kompliziert, dieses Gelände. “ , genauso kompliziert wie das Ergebnis von eins plus eins, richtig?

Mizu – Shin – Kotarou
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDo 4 Apr 2013 - 12:49

Das Schicksal hatte es mit ihnen einfach nicht gut gemeint. Es hätte alles ganz anders kommen können. Shin hätte sich mehr in Viola verlieben können, sie wären wohl zusammen gekommen und wenn weiter alles gut gegangen wäre, hätten sie heiraten und eine Familie gründen können. Womöglich hätten sich zwischen einem und zehn Kinder bekommen, je nachdem wie viel Lust sie auf Nachwuchs hätten. Bei Mizu hätte es wohl anders ausgesehen, früher oder später hätte sie sich so oder so von Hon getrennt, auch ohne den Autounfall. Aber vielleicht wären sie und Ai weiterhin Freunde geblieben und irgendwann wäre ein neuer, gescheiter Junge in ihr Leben getreten. Auf den Autounfall, hätte sie natürlich gerne verzichtet, es hätte Narben und einige Schmerzen erspart. Manchmal taten diese sogar noch weh und wenn sie schwimmen ging, war sie bemüht dabei alleine zu sein. Allgemein konnte man, wenn man genauer hinsah, die vielen kleineren sehen, nur die zwei Großen, verbarg sie geschickt und das trotz ihrer freizügigen Kleidung. Wohl wäre aber auch ihr Leben, harmonischer verlaufen und ihre fröhlichere Grundnatur geblieben.
Doch was wäre wenn, war alles ein unnötiger Gedanke, letztlich würde man es nie erfahren und es kam ja so oder so immer anders als man denkt. Und wenn wir schon dabei sind, das Schicksal liebt es doch uns ein Bein zu stellen und zu zusehen wie wir hinfallen.
´Requiem for a Dream´, war wohl ein passender Vergleich zu dem Schwarzhaarigen. Für die Blondine gab es wohl keinen solchen, sie würde sich wenn dann wohl manchmal die Fähigkeit aus Butterfly Effect wünschen, nur um wie der Protagonist fest zu stellen, das eine kleine Änderung alles verändern konnte und sich dann wohl auch für den drastischen Schritt entscheiden. Ja-chan fand die Szene mit dem Hund ja immer noch am grauenhaftesten ._.!
Die wohl wichtigste Tatsache, die diese beiden verband, war die, das sie dem Tod die Stirn hatten bieten können. Es hatte nicht viel gefehlt und sie wären nicht mehr auf dieser Welt, die einzige Frage die sich manchmal stellte, wäre es nicht besser gewesen?
Denn sie mussten mit dem leben, was übrig geblieben war und ja klar, sie hätten sich auch wieder einer optimistischen Lebensweise zuwenden können, aber wenn zu viel geschah, ging der Glauben eben irgendwann verloren.
Es hieß, der Tod macht das Leben erst lebenswert, doch wenn man ihm direkt in die Augen gesehen und ihn bezwungen hatte, welchen Reiz übte das aus? Man könnte wohl erwarten, das sie unglaublich glücklich und dankbar wären, doch wie, wenn einem dadurch etwas wichtiges genommen wurde?
Mizus Diamantaugen betrachteten ihn einfach, sie blieb wortlos. Großartig viel, gab es ja nicht zu sagen, sie wussten beide, das es eine schwere Bürde zu tragen gab, würden aber immer nur begrenzt nachfragen. Einfach weil sie diese Grenze vom anderen erwarteten und sie selbst auch einhalten wollen.
Was wichtig war, war das sie im anderen eine Art Verbündeten fanden und sie den stillen Pakt wohl kaum brechen würden, aber gerade als sie sich etwas aus ihrer Festung, in sein Schloss vorwagen wollte, wurden sie prompt erneut unterbrochen.
Die männlichen Schüler dieses Internates, schienen nicht viel im Kopf zu haben bzw. absolut kein Gefühl für Timing zu besitzen. Oder wie in diesem Falle, für Orientierung. Der halbe Riese, wirkte schon wie Zoro – aus One Piece – welcher nun wirklich überhaupt und null davon besaß, er verlief sich ja schon, sobald er sich umdrehte. Das normale Mienchen, wurde wieder etwas finsterer und sie blickte ihn einfach nur kurz an, ehe sie diesen wieder auf Shin richtete. Konnte man denn echt so dämlich sein? So orientierungslos? War so was möglich oder waren genau solche Menschen der Grund, warum Navis erfunden worden waren, wahrscheinlich, wobei es wohl eher eine Erfindung der Bequemlichkeit war, denn Karten lesen war ja nun wirklich anstrengender. Diesem jungen Mann hätte man wohl auch eine gezielte Wegbeschreibung mitgebe sollen, eine wo noch dick und in rot angekreuzt war wo er hin müsste und wo er sich selbst befand. Quasi vom Ausgangsort bis zum Zielort, wäre er jedoch wirklich wie Zoro, würde wohl selbst das nichts nützen.
Was sie jedoch wundern könnte, war die schlichte Tatsache, das er sich hier im Musikzimmer befand, umgeben von Instrumenten und dann doch noch fragte, ob er hier schlafen solle. Doch immerhin sah er selbst ein, dass das hier nicht sein Schlafgemach sein konnte – davon abgesehen das in den Fluren ja auch beschriftet war, welchen Raum man betrat.
Bei seiner Erkenntnis zog sie eine Augenbraue hoch, ihr fiel es schwer zu glauben, das er wirklich der Meinung gewesen war, das er hier richtig war. Naja, manche brauchten wohl ein bisschen länger, bis es Klick machte.
Mit der nächsten Frage, wirkte er dann jedoch wieder ganz schön dumm, okay sagen wir simpel gestrickt. War das denn sein ernst? So ein Vogel war ihr auch noch nicht begegnet. Er wirkte wie ein Riese, strahlte somit auch irgendwie eine gewisse Reife und Intelligents aus und dann stellte sich heraus das er wie Hulk war. Also wie der Hulk, der in manchen Verfilmungen/Serien so dermaßen hohl da gestellt wird, frei nach dem Motto, außer verkloppen kann er nichts. Gut, ganz so krass wirkte dieses Exemplar dann auch nicht.
Der Blick legte sich von Shin, dann schloss sie ihre Augen kurz und sah ihn an.
„Musiksaal“, sagte sie knapp, weil es doch offensichtlich war, wo sie sich hier befanden. Mehr wollte sie jetzt nicht dazu sagen, mehr wurde ja auch nicht erfragt. Innerlich atmete sie einfach tief durch, vielleicht würde ihm die Antwort ja reichen, denn sie beantwortete ja seine Frage und wenn nicht, sollte sich ruhig mal der schwarzhaarige Pianist seinen Mitmenschen annehmen. Darauf hatte sie im Moment keine Lust. Sein Glück war es wohl, das sie ihr Gespräch erst einmal beendet hatten, eher gesagt, das sie nicht mehr über vergangenes sprach, sonst hätte ihre Reaktion definitiv anders ausgesehen.

Shin ~ Kotarou ~ Mizu
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BeitragThema: Eisprinz, Lavakönigin und der Hulk   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeFr 5 Apr 2013 - 9:15

Was wäre wenn, was wäre wenn... Ja, wie oft hatte sich Shin diese Gedanken vorgestellt? Was wäre wenn, das Leben oft die kleinen, großen Unfälle ausnahmsweise nicht geschehen ließ. Sicher, Mizu Shiro Kasai wäre vermutlich weiterhin ein frohes, vielleicht ein ganz normales Mädchen, mit einer besten Freundin an der Seite und eine vielleicht typischen ersten, großen Liebe, die nach einer Zeit entweder gefruchtet oder geendet hätte. Aber es wären letztendlich Erfahrungen, die dann Mizu umso liebenswerter gemacht hätten.
Was wäre wenn, was wäre wenn... Wie oft hatte Shin sich die Frage gestellt, jemals so hart im Leben bestraft worden zu sein?
Es ist nichts auf dieser Welt für umsonst
ich weiß wir können nicht abbremsen
, schoss ihm ein Lied durch den Kopf. Nein. Er war mit seinem Leben zufrieden, ihm wurde alles von seinen Eltern gereicht, es ging ihm gut, im Gegenteil zu anderen, die womöglich nichts hatten. Doch Er hatte ein glückliches Leben, besonnen und wohl erzogen. Es war Luxus so vieles zu haben, Luxus nach Hause zu kommen, von der eigenen Mutter in den Arm genommen zu werden und wohl ernährt schlafen zu gehen. Er hatte es recht spät bemerkt, er hatte daran gearbeitet es zu ändern, wollte seinen Beitrag zurück leisten.
Doch wieso wurde er dennoch bestraft? Warum wurde das Leben gemein und nahm ihm das alles weg? Was wäre wenn, er und Viola ein Paar geworden wären? Wären sie wirklich zusammen gekommen und hätten später geheiratet?
Es ist nicht einfach zu sagen, was geschehen wäre, das wusste Shin, doch das, was er sicher sagen könnte, wäre, dass wenn alles gut gelaufen wäre, dann wären sie nicht hier und nicht jetzt und würden nicht zusammen sitzen, trotz, dass es gegen ihre eigentliche Natur wäre.
Shin hätte nicht den goldenen Ring von Viola, den er zwischen seinen Fingern strich, sie hätten sich weder begegnet noch hätten sie sich kennengelernt.
Doch nichts war schlimmer, als den Raum, in dem sie sich befanden zu missachten, den Sinn dieses Raumes nicht zu erkennen oder gar nicht zu verstehen, dass es ein Musikraum war. Ja, klar, jeder würde jetzt nur genervt seufzen. Auch Shin tat es, weil er vollem auch nicht verstehen konnte, dass es Menschen gab, die sich verlaufen konnten. Binnen Sekunden begann sein Gesicht zu erfrieren, das Schloss, in welches er Mizu eingeladen hatte, schien trotz der ausgestorbenen Bevölkerung lebendig zu werden, die Wände überzogen sich noch dickeren Schichten aus Eis und der König war zu seinem Thron gestritten, um sich in den Schatten seiner Macht nieder zu lassen.
Auch sein Blick war kurz zu dem Besucher geglitten, bis er einen genervten gar eisigen Blick an Mizu wieder richtete. Vermutlich dachten sie das selbe.
Wie konnte man nur so dämlich sein und sich verlaufen? Doch das, was Shin aufgefallen war, dass der Kerl, der sich verlaufen hatte, einfach nur RIESIG war.
Für Japaner war das verdammt selten.
Kotaru tut Na-chan leid, dass Shin jetzt böse Gedanken hat.
War er so groß, dass er da oben nur Luft zu sehen bekam, sodass er den Blick für den Boden und seine Umgebung verlor und daher in Musikräume irrte?
“Im Musiksaal wird nicht Ball gespielt“, antwortete Shin lediglich, als würde er mit einem kleinem Kind reden. Die Frage, wo sich der Kerl befand, hatte er ja schließlich beantwortet, auch wenn vielleicht nicht allzu freundlich. Und trotz dass der Typ knapp doppelt so groß war, wie Shin, war es dem jungen Mann egal. Dann war er körperlich überlegen. Shin hätte vielleicht den Vorteil, dass er klein und flink war und er ihn so verwirren würde, so dass er ihn beim jagen nicht finden würde, wenn er sich verirrt.Was erwartet ihr? Das ist Shin. War er zu Leuten am Anfang immer freundlich? Eher nicht.Und trotzdem riskierte er hier mächtig verprügelt zu werden. Vielleicht könnte er Kotaru bei einem Intelligenzduell schlagen, weil er im Gegenteil zu der Laterne hervorragend in Mathe war. Generell, in allen Fächern. Aber wenn es um Basketball geht, da wäre Shin wohl verloren.
“Das Wohnheim ist über die Brücke ein Gebäude weiter“, erklärte Shin, um den Kerl los zu werden. Anderseits überlegte er zu gehen. Das Gespräch mit Mizu war sowieso vorbei. Letztendlich hatte keiner mehr etwas zu sagen.



Kotaru - Mizu - Shin
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeFr 5 Apr 2013 - 23:34

Ruri riss die Türe zu ihrem Zimmer auf und war froh, das heute kein Unterricht war. So hatte sie Zeit, an zu kommen und in aller Ruhe die Koffer aus zu packen. Denn ja, es waren Koffer, Mehrzahl. Um einen kleinen Einblick in ihre Welt zu gewinnen: sie besaß einen großen Koffer, alleine für ihre Schuhe, schließlich müsste man für jede Gelegenheit vorbereitet sein; sie besaß einen sehr großen für Kleidung, was ja normal war; sie besaß ein kleines Köfferchen für Nagellacke, Pfeilen und Co., in dem sich auch Accessoires und Schmink- und Haarzeug waren. Gut, sie schminkte sich nie extrem oder verwendete Make-up, aber sie betonte dennoch gerne die Augen oder auch mal die Lippen. Allgemein machte es immer wieder Spaß, sich einen neuen Look aus zu denken, sowohl für Körper als auch für Gesicht. Es war doch langweilig, jeden Tag, absolut gleich herum zu laufen.
Im Nu begann sie ihre Koffer und das Handgepäck aus zu packen und sauber auf zu räumen, sie hatte eindeutig zu wenig Platz. Denn Frau hatte nicht zu viel Kleidung, sondern lediglich zu wenig Schrank. So mal dieser ja noch geteilt werden muss, deswegen hatte sie unter ihrem Bett Kisten, in denen sie u.a. einen Großteil ihrer Schuhe verstaute und auch sonst, nutzte sie jeden Stauraum oder versuchte sich extra Stauraum zu verschaffen. Lange brauchte sie zum verräumen nicht, alles hatte seinen festen Platz.
Ihre Zimmernachbarin, die sie oft einfach nur mit CCC ansprach, hatte auch so einen Schuhtick wie sie, hätten sie die gleiche Schuhgröße, wäre das wohl das Paradiese für die Beiden. Weil diese jedoch noch nicht da war, wusste sie noch nicht recht, was sie mit ihrer Zeit jetzt anfangen sollte. Immerhin mochte sie fremde Menschen nicht so und nach den Ferien, gab es öfters mal neue Schüler. Außerdem wollte sie einen Ort, an dem viele Menschen waren, meiden, heute waren ihre emphatischen Sinne mal wieder sehr ausgeprägt. Wirklich, warum wurde sie mit dieser Seltenheit geboren, sie ein Mensch, der auf fremde Menschen nicht so gut zu sprechen war und sie, deren Fähigkeit wenn dann nur Freunden oder engeren Bekannten nutzen würde. Man hätte ja auch einen kontaktfreudigen, sehr offenen Menschen damit segnen können, das wäre so viel sinnvoller und logischer gewesen, aber nein.
Eine kleine Weile hatte sie sich einfach auf ihr Bett gelegt und die Decke stumm betrachtet, selbst ihre Gedanken waren weitest gehend ruhig. Sie vermisste bereits ihren Bruder Haru, immerhin waren die Ferien zu Hause doch sehr schön gewesen. Sogar Kurai hatte sich an einem Tag, ein bisschen Zeit frei machen können. Es war schon seltsam, das sie mit ihren beiden Exfreunden noch im Kontakt stand und sich auch manchmal noch traf, aber man merkte eben leider auch, das die Freundschaften nicht mehr so eng waren, wie zuvor. Es stimmte wohl, aus Freundschaft konnte Liebe werden, aber aus Liebe keine Freundschaft mehr. Nunja, hauptsächlich war sie ja so oder so zu hause gewesen, um Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.
Es zog sie, ins Schwimmbad zu gehen, andererseits war sie noch nicht so lange wieder da und sollte vielleicht erst mal liegen gebliebenes erledigen. Vor den Ferien hatte sie sich – was auch immer sie geritten hatte – ein Buch ausgeliehen, welches sie nun schnappte und zurück bringen wollte. Auf dem Weg zur Bibliothek, versuchte sie so gut wie möglich, den Kontakt zu den anderen Mitmenschen zu vermeiden und zum Glück, waren einige auch beschäftigt. Einige aßen im Speisesaal, andere ruhten sich in ihren Zimmern aus. Der Weg zum Schulhaus war also ziemlich ruhig und vereinzelte Menschen, konnte man geschickt vermeiden.
Das Buch war schnell zurück gebracht und es juckte sie in der Nase, jetzt einfach schwimmen zu gehen, Wasser hatte eben eine verführerische Wirkung auf sie. Wohl würde sie von einem Jungen/einem Mädchen, das von Süßigkeiten und roten Obst bedeckt war und sich dabei im Wasser befand, nicht die Finger lassen können. Schließlich verband es einiges, ihrer Vorlieben. Wobei das jetzt nichts zur Sache tat oder hier etwas zu suchen hatte.

Während Ninniku die Treppen hinabstieg, verspürte sie ein stärkeres Gefühl, das Gefühl der Orientierungslosigkeit. Etwas musste man ihr lassen, sie war grundsätzlich menschenscheu, aber neugierig und so suchten ihre rostigen Augen nach der Quelle dieses Gefühls, welche schnell aufgespürt wurde und verkörpert wurde von einem eher dunklen Riesen. Ja wahrlich, er war ein Riese. Wahrscheinlich sogar noch ein Riese unter den Riesen, so wie sie ein Zwerg unter den Zwergen. Aber wenn schon, war sie ein kleiner Kampfzwerg, so viel Zeit muss sein.
Unauffällig folgte sie ihn, warum auch immer und befand sich auf einmal vor dem Musiksaal. Die Türe war offen und so blickte das rothaarige Mädchen hinein. Vielleicht ein guter Zeitpunkt, um auf ihr Erscheinungsbild ein zu gehen. Sie trug einen kürzeren, schwarzen Musterrock, dazu ein weinrotes Tshirt über das Eine, bis zur taljengeschnittenen Lederjacke getragen wurde. Eine dunkle Leggins und schöne umschlossen ihre Beine, schwarze Boots mit Nietenverzierung zierten ihre Füßchen. Riris Mähne, war offen und ihr Blick, eher normal. Ein, zwei ungläubige Wimpernschläge und sie stand in der Tür, halb auf dem Flur, halb im Musikzimmer. Schlagartig, bekam sie Kopfschmerzen und musste die Gefühle ordnen. Die Menschen hier drin, waren nicht freundlich. Von Zweien ging eine starke Kälte aus. Es lag Genervtheit, Kühlheit und noch der leichte Schleier der Orientierungslosigkeit in der Luft. Dieser Platz, war definitiv kein guter Platz für sie. Nicht nur, das sich hier drei fremde Menschen direkt vor ihren Augen befanden, die Gefühle, die diese verströmten, waren eine richtige Last. Fast schon musste sie mit diesen kämpfen und versuchen, zu verhindern das diese sie übermahnten.
Suki fühlte sich hier nicht wohl, sehr unwillkommen und irgendwie lag auch ein Schleier der Gefahr in der Luft. Sie war eine Wildkatze, umgeben von anderen Raubtieren. Doch sie war diejenige, die definitiv das schwächste Glied dieser Rangordnung bildete. Nicht nur wegen ihres Handycups, sondern auch nur vom körperlichen her gesehen und sie war niemand, der fürs kämpfen ausgelegt war.
Versucht, keine Miene zu verziehen, spannte sie sich lediglich etwas an und blickte die Parteien kurz nach einander an. Ohja, die Gefühle waren so greifbar in der Luft für sie, das diese in ihren Gedanken bereits knisterte und Blitze schoss. Dabei war noch nichts weiter passiert.
Warum sie nicht einfach ging? Gute Frage, sehr gute Frage! Doch würde sie jetzt gehen, würde es Ja-chan keinen Spaß machen, weil sie dann einfach unbedeutend keine Rolle spielen würde und so hoffte sie auf die Fantasie und den Ideenreichtum ihrer Mitposter.

Kotaru ~ Mizu ~ Shin ~ Ruri
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeSa 6 Apr 2013 - 1:03

Wäre Kotarou schlau genug gewesen, hätte er gemerkt, dass er im Musikzimmer gelandet war.
Wäre Kotarou auch nur etwas taktvoll gewesen, wäre ihm klar geworden, dass sich die Luft schlagartig verdickte, als er den Raum betreten hatte. Doch, vermutlich merkte er das nicht, weil in hohen Regionen die Luft generell dünner ist.
“Im Musiksaal wird nicht Ball gespielt“
Nun, es war ja nicht so, als hätte der junge Mann beschlossen, den Musiksaal aus Trotz zu vernichten, weil er sein Zimmer nicht finden konnte. Er ließ ihn bloß einmal auf den Boden auftippen. Was war daran denn so schlimm?
Mit angespanntem Gesicht und finsteren Blick – sein gewöhnlicher Blick – wand er sich zu dem Schwarzhaarigen um. Trotzig, als würde er ihm zeigen wollen, dass er sich keine Befehle von ihm erteilen lassen würde, ließ er den Ball abermals auftippen. Für gewöhnlich wäre er wohl wütend geworden, begegnete man ihm mit solch Unfreundlichkeit.
Doch, er merkte schnell, dass jemand, der wohl schon die Stärken und Schwächen des Opponenten abwog, als würde es in einem Kampf enden, keiner Wut wert war. Natürlich war er ein Raufbold.
Aber seine Gegner spielten meist in seiner Liga. Diese, so dachte der Blauhaarige, waren Leichtgewicht. Fliegen.
Und er tat Fliegen nichts.
Obwohl diese „Fliegen“ so freundlich gewesen waren, ihm den Weg zu verraten (wie so viele schon vor ihnen) musterte er sie zum Dank bloß unfreundlich. Der blaue Tiger bildete sich ein, mit dieser Wegbeschreibung ganz sicher an das Ziel zu kommen. Allerdings dachte er das auch schon bevor er im Musiksaal gelandet war. Vermutlich war er in Wirklichkeit hoch intelligent, hat sich aber in seinem eigenen Gehirn dermaßen verlaufen, dass er nicht mehr in den Raum namens „Intelligenz“ findet.
Als hätte er gefunden, wonach er suche, machte er auf dem Absatz kehrt. Doch da stand etwas.
Ratlos blieb er stehen und sah anfangs über den roten Kopf hinweg. Nachdem er aber eingesehen hatte, dass sie ihm im Weg stand, wanderte der Blick der eiskalten Augen zu ihren hinab.
Mit dieser bedrohlichen Bewegung hätte ein Raubtier wohl seine Beute fixiert.
Taiga wusste nicht, was es war. Vielleicht ein Floh? Ein Wichtel, das gekommen war, um ihn für seine Arroganz zu bestrafen? Oder aber ein ganz einfaches Mädchen, das sich genauso verirrt hatte, wie er selbst. Und selbst wenn, was kümmerte es denn den Basketballer? Er hatte selbst damit zu kämpfen, auf sein Zimmer zu finden, da konnte er nicht auch noch anderen helfen.
Wortlos und ohne die anderen eines weiteren Blickes zu würdigen schritt er durch die Tür. Obwohl.. vielleicht nicht ganz so wortlos.
„Wohnheim is‘ über die Brücke, ‘n Gebäude weiter“, wiederholte der junge Taiga die Worte, die man eben noch an ihn gerichtet hatte, diesmal waren sie an das rothaarige Mädchen gewandt. Als hätte er Angst, auf sie zu treten, nahm er mehr Abstand von ihr, als eigentlich nötig war. Oder aber er wollte sich einfach nicht mit ihrer Schwäche anstecken.
Zumindest bräuchte sich niemand für fiese Gedanken zu entschuldigen. Kotarou hatte selbst genügend davon und meist blieben sie nicht einmal Gedanken – meist wurden sie ausgesprochen.
Trotzdem war er bloß ein freundlicher, stummer Riese. Man musste sich bloß gründlicher mit ihm beschäftigen.
Zumindest könnte man ihn immer nach den Weg fragen, wenn man sich das traute, traut er einem schon Mut zu, seinen Blick auch nur erwidern zu können.
Also, ja, er begegnet anderen mit genügend Freundlichkeit, sodass man ihn sicher um eine Wegbeschreibung bitten könnte.
Aber, bloß, weil man es konnte bedeutet das nicht, dass man es auch tun sollte
Fuck that shit. Eins weiter nach rechts oder eins weiter nach links?
Moment. Hatte er nicht zwei solcher Brücken gesehen?
Jeweils eine links und die andere rechts.
Kaum hatte er den Raum verlassen, tauchte auch schon wieder sein Kopf zwischen Angel und Tür auf.
"Nach links oder rechts eins weiter?"


Mizu ~ Shin ~ Ruri ~ KotarOu
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeSo 7 Apr 2013 - 17:18

Letztlich ließ das Leben nur Platz für Spekulationen die das Thema, was wäre wenn, betrafen. Schließlich gab es genug Optionen und unbeeinflussbare Ereignisse, die es immer spannend machten und einem so viele Möglichkeiten boten. Aber manches hatte man eben einfach nicht in der Hand, als würde es von einer höheren Macht gesteuert, passieren. Wieso und weshalb manche Dinge einfach so passierten, wie sie es eben taten, den Sinn darin, würde man wohl niemals herausfinden. Vielleicht war es eine Glaubensfrage, so oder so, musste man selbst entscheiden, woran man glaubte und festhielt und was man als Schabernack und Zufall abstempelte.
Mizus Kindheit, war zu Anfang nicht sehr schön. Ein Vater, der dieser Rolle nicht gerecht wurde und stattdessen gewaltbereit und ein Trinker war, konnte es wohl auch nicht. Natürlich, sie hatte ihre starke, liebevolle Mutter, die ihr, wann immer es nötig war, ein sicheres Netz bot und ihr jeden Tag so schön wie möglich machte. Sie liebte ihre halbnorwegische Mutter, egal ob sie stritten oder ein wunderbares Zweiergespann waren. Deswegen hatte es ihr ja auch nichts ausgemacht, als sich ein neuer Mann an ihrer Seite eingefunden hatte. Er nahm ihr diese ja nicht weg, sondern ergänzte lediglich die Familie oder bildete das Puzzelstück für eine Familie. Minoru konnte die Vaterrolle gut einnehmen, sie akzeptierte ihn und baute eine Bindung zu ihm auf. Sie sah ihn als ihren Vater an und ihn zusammen, mit ihrer Mutter, eben auch als Eltern. Deswegen wurde, wenn sie überhaupt von Botan sprach, nur von ihrem Erzeuger geredet. Jemand der sich der Verantwortung nicht stellte, hatte kein Recht, den Titel Vater, Papa, Dad oder sonst was zu tragen. Im Großen und Ganzen, ist es ja nicht so, als hätte sie keine gute Kindheit gehabt, ihr hatte es auch an nichts gefehlt und doch, ein Teil ihrer Vergangenheit fehlte eben leider doch. Sie machte sich nichts aus Botan, hatte es längst aufgegeben, sich zu fragen, wieso er nicht für sie da gewesen war, wieso er sie nicht hatte aufwachsen sehen, aber der Wunsch zu wissen, wo man herkam, der blieb bestehen. Zu wissen, wie die eine Hälfte, seiner eigenen Wurzeln, eben war. Doch ihn aufsuchen oder ihn Dinge zu fragen, niemals, er hatte kein Anrecht mehr auf sie und vor allem, wollte sie nichts mehr von ihm wissen. Chancen, in denen er sich hätte beweisen können, hatte er genug gehabt und jetzt gab es keinen Platz mehr für ihn, in ihrem Leben.
Wenn man die anderen Schicksalsschläge außer Acht ließ, war dieser eine ja fast schon ausreichend für ihren Charakterchange, andererseits durfte man nicht vergessen, das dann eben doch dieser gar nichts damit zu tun hatte.
Im Leben wurden immer die Falschen bestraft, das war so ziemlich die erste Lektion die man zu lernen hatte.
Für die Bloninde, war es nicht all zu dramatisch, das er hier den Ball aufprellen ließ, sie war schließlich selbst keine, die sich an typische, normale Gesellschaftsregeln hielt. Auch wenn ihr dieser Raum, nicht so wichtig war, wie Shin. Ihre ``Leidenschaft`` konnte sie schließlich überall ausleben, nicht nur hier. Sein Gesicht, welches zuvor etwas – nennen wir es – offener gewirkt hatte, verfinsterte sich binnen Sekunden. Der Eisprinz wurde wieder ganz zu dem, weshalb man ihn so nennen konnte. Eis, das kalte Diamant, umschloss ihn förmlich wie einen Panzer, der bereit war alles zu zerstören und von dem man nicht ahnen konnte, wie viel tatsächlich an ihm zerschellen würde.
Beide Blicken trafen sich und für einen Moment wirkte es, als dachten sie dasselbe. Die überragende Größe des fremden Eindringlings, konnte man ja gar nicht übersehen oder außer Acht lassen, dazu war er einfach zu groß. Shiro selbst, schätzte ihn auf gute zwei Meter, vielleicht etwas größer oder kleiner, aber so als Maß passte es wohl gut. Was theoretisch schon mal hieß das dieser, gute 30 cm größer war als sie selbst, was wohl in etwa 1 ½ Köpfen entsprach falls Ja-chans grobe Gedankenrechnung hinkommt. Größe und allgemein sein Aussehen, ließen also darauf schließen, das er kein ganzer Japaner war, also sprich, das in seinen Wurzeln noch ausländisches Blut floss. So wie bei ihr eben, auch wenn sich die norwegischen Gene erstaunlich stark bei ihr durchgesetzt hatten, sowohl in der Größe, als auch Haar- und Augenfarben technisch. Wobei es ja auch hieß, das sich eben entweder verstärkt die mütterlichen oder die väterlichen Vererbcodes aufzeigten.
Besagte einviertel Norwegerin, hörte lediglich zu, was sich der große Dummi und der kalte Prinz so sagen würden. In der ersten Runde, ermahnte ihn dieser, das hier im Musiksaal nicht Ball gespielt würde, woraufhin der Angesprochene wohl erst recht, aus Trotz noch ein zweites mal den Ball aufprellen ließ. Interessante Gegenwehr, eigentlich eine gute Taktik und auf eine gewisse Weise sogar amüsant, weil es eine Art des Aufziehens war. Mit einem, ebenfalls eher düsteren Blick hachja, da haben sich ja Drei gefunden begegnete ihm weiterhin trotzig.
Wenn sich die Sache wohl weiter so entwickelte, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis einer der beiden auf den anderen los ging. Was ja an sich nichts unnormales wäre, Jungs waren eben so und wie man an Mizu sieht, eben auch manche Mädchen. ABER dieses dunkle Kerlchen hier, war ein bisschen größer und kräftiger gewachsen, als es Shin wohl gut täte. Andererseits war er durch seine kleine Größe, flinker und wendiger. Was ihn zu einem recht guten Mittelmann beim Handball machte, außer der Gegner der ihm trotze, war ein Riese. Und der Riese der hier stand, wäre wohl beim Basketball der perfekter Center. Wobei einem zu diesem Jüngling, auch eine altbekannte Nachsagung passte, Sportlern, insbesondere den kräftigeren und auch Basketballern, sagte man ja oft nach, das sie nicht viel im Hirn hatten. Als würde die Muskelmaße, die Hirnmaße komplett in den Hintergrund stellen und einfach völlig unterdrückte, wobei das ja schwachsinnig war. Außer man nahm Doppingmittel, wobei das ja wiederum eine ganz andere Geschichte war.
Ein Intelligentsduell wäre äußerst amüsant, weil Ja-chan sich das so vorstellt, das beide einen Buzzerknopf vor sich haben und irgendeine Frau ihnen Fragen von ihren Kärtchen ablas.
Doch so weit würde es wohl hoffentlich nicht kommen, also weder zum Duell der Köpfe noch zum Kampf und freundlich wie der Schwarzhaarige eben war, wies er ihm glatt freundlich den Weg.
Aber als sei heute der Tag, an dem man sie ärgern wollte, als sei das Schicksal/der Zufall ein Scherzkräcker, fand sich eine weitere Person ein, welche jedoch nicht im Musiksaal an sich auftauchte. Dieses rote Etwas, wirkte auf sie wie ein scheues Reh und es sagte ja auch kein Wort, stand einfach nur dumm da. Hmm...vl. waren diese beiden ja wie diese zwei Dicken aus Alice im Wunderland, beide ein bisschen dumm und beide irgendwie nervig. Falls sie sich denn kannten oder so, wobei es eher wirkte als sei der große Troll neu hier, weil er ja keine Orientierung hatte. Doch seis drum, Hauptsache beide würden gehen und nicht noch auf die Idee kommen, sie zu nerven.
Basketballerlein schien wohl zu gehen, dabei machte es ihm das Rehkids ein bisschen schwer, Kasai dann kurz seufzte und er dann doch noch seinen Kopf herein steckte um zu fragen, über welche Brücke er zu gehen hatte. Was etwas war, zudem sie sich nicht äußerte, sollte doch dieses komische Mädchen ihm weiter helfen.
Nicht das Shin doch noch an die Decke ging und den Krieg eröffnete.

Shin ~ Ruri ~ Kotarou ~ Mizu
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BeitragThema: Rückzug   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeSo 7 Apr 2013 - 18:17

So mussten sich wohl Tiere im Zoo fühlen, wenn sie in einem Raum eingesperrt waren und irgendwelche Leute ihre Gesichter an ihre Käfige drückten, sie beglotzten. Langsam wurde dieser Raum unangenehm voll und DAS begann ihn etwas aufzuregen. Waren sie auf dem Markt, oder spielten sie hier Fußball? Ach ja, es war Basketball, Ball hin oder her, war doch alles gleich. Fakt war, hier würden Dinge kaputt gehen und diese waren eben nicht ganz billig! Das war etwas, was ihn beunruhigte, schließlich müssten sie viel blechen. Instrumente, die auch so antik und gepflegt waren, waren teuer, er wusste das. Wäre schade von den neuen Schülern sofort Strafen zu verlangen, oder nicht?
Aber ganz ehrlich, er wollte seine Eishaut nur retten, falls so ein Fiasko passieren würde. Alles aus reiner Selbstsucht.
Aber nein, er würde nicht an die Decke gehen, nur weil ein knapp zwei Meter Riese meinte, ihn provozieren zu können. Beinahe hätte Shin ein kaltes Lächeln auf den Lippen gehabt, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass er fast NIE lächelte. Also war es von dem kalten Lächeln nur das 'kalt' übrig. Und wenn wir schon von kalter Atmosphäre sprechen, so breitete sich seine kühle Aura im Raum aus, seine Laune für Gespräche erstarrte und das einzige, was er noch schenken konnte, war ein kalter Blick. Schließlich tauchte ein weiteres Mädchen auf, als wäre hier ein Unfall passiert und Jedermann kam zum glotzen. Manchmal widerlich diese Vorstellung, dass es eine Unterhaltung war, an schrecklichen Ereignissen teilzunehmen. Aber so waren wir leider Menschen, manchmal fasziniert vom Geschehen und nicht in der Lage etwas zu tun, gefangen im Raum und Zeit. Seine Mutter wäre sicherlich nicht erfreut zu hören, dass ihr Sohn mit solch Unfreundlichkeit den anderen Menschen gegenüber trat, doch sie konnte nichts dagegen tun. Seine Eltern hatten zwar ihr lebendiges Kind, aber innerlich war Shin wie gestorben.
Da leider Shin wohl dieses Gespräch zu führen schien, erhob er sich. Seine Größe war zwar nicht annähernd der von Kotarou ähnlich hoch, aber der Podest, auf welchem das Klavier stand, ließ ihn zumindest nicht ganz winzig wirken. Die Eisaugen des Prinzen glitten zum Türrahmen, durch welchen der Riese gehen wollte, ein kleines Mädchen, im Vergleich zum Basketballer, eine Ameise, hatte den Weg zu ihnen gefunden. Auch Shin sah keinen Sinn mehr darin diesen Ort als Fluchtort zu bezeichnen. Würden die zwei Schüler da vorne gehen, würde er auch das Weite suchen. Er war nicht der Kumpeltyp oder Wegweiser, aber er war ein Kerl, der die Welt um sich ignorierte.
“Links“, presste er zwischen den Lippen hervor.
Der junge Mann hatte einen ausgezeichneten Orientierungssinn, war er einen Weg gegangen, würde er diesen sofort wieder erkennen, aber der junge Mann hier war noch zu den Dorms gar nicht gekommen.
Vielleicht wollte der schwarz-haarige, junge Mann vorerst keinen Ärger - diesen würde er sich früher oder später wegen dem Schulschwänzen - bekommen. Anderseits hätte er gegen eine Schlägerei nichts dagegen. Doch der Riese ignorierte die kleinen Fliegen und ging aus dem Raum.
Shin kalter Blick glitt zu Mizu, die überwiegend still war.
“Hat dir eine Laterne wohl die Sprache verschlagen, was?“, meinte er. Seltsam. Als er angeblich in ihrem Revier gewesen war, konnte sie nicht mal ein einziges Mal Luft holen und jetzt war das Kätzchen gezähmt?
Lächerlich. Natürlich war Shin verärgert, über alles und jeden, aber er ließ sich doch nicht von einem Typen einschüchtern, der nicht mal rechts von links unterschied?
Vielleicht hätte Shin von Mizu mehr Klappe erwartet, zu ihm war sie nicht still gegenüber gewesen. Aber was erwartete er?
Die meisten Menschen gaben sie immer für etwas aus, aber wenn sie einen hohen Verlust verspüren, dann ziehen sie den Schwanz doch ein.
Der junge Mann wand sich von dem Klavier um, ging Kotarou aus dem Raum hinterher.
Seine Haltung war aufrecht, straff und keineswegs eingeschüchtert. Wie ein Eisklotz ging er an dem riesigen Mann und dem Mädchen vorbei.
Für Gesellschaften hatte er die Schnauze voll.

===> Eingangsbereich

Ruri - Kotarou - Mizu
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeSo 7 Apr 2013 - 23:02

Um genau zu sein, war Kotarou keine 2 Meter… mehr. Die hatte er schon vor einem Monat geknackt. Nicht nur uns kommt seine Größe lächerlich vor. Auch er selbst fragte sich, wie Menschen bloß nur so klein sein konnten. Da spielten sie sich als Eiskönige und Königinnen auf und dann schafften sie es kaum, die Größe zu regieren. Nun, Kotarou, nicht jedem fliegen die Meter zu.
Mit einem kühlen Nicken und harten Gesichtsmuskeln bedankte er sich. Er selbst war sich zu unfreundlich, da konnte er fremde Unfreundlichkeit nicht auch noch gebrauchen.
Wie dem auch sei. Das war ja nicht das erste Mal gewesen, dass Kotarou von anderen völlig missverstanden wurde und selbst andere missverstand. Immerhin wusste er, dass es Menschen gab, die Hobbies hatten. Er selbst mochte Basketball, andere – auch, wenn er es nicht nachvollziehen konnte – mochten Klaviere oder ähnlich „braves“. Taiga respektierte und tolerierte andere einfach, ließ man ihm sein Hobby, ließ er anderen die ihre.
Allerdings machte er dem Dunkelhaarigen keine Vorwürfe – er konnte ja nicht wissen, dass Kotarou ein begabter Basketballer war, der den Ball unter Kontrolle hatte, als wäre er sein eigener Kopf… schlechter Vergleich. Jedenfalls waren er und der Ball eins.
Wollte er kein Instrument treffen, so würde er auch keines treffen, schlicht und einfach.
Das Tippsen der Rothaarigen wäre wohl allen anderen aufgefallen, nur Kotarou nicht. Vermutlich lag es an den von den Schlägereien abgetöteten Nerven oder aber einfach nur an seine Nachdenklichkeit. Immerhin war es nicht einfach, sich einen Weg einzuprägen.
Erst, das Winken hatte die Aufmerksamkeit des Tigers erregt. Nun, es war ja nicht so, als hätte er etwas zu verlieren. Verlaufen könnte er sich zwar auch alleine, aber das machte ja nichts. Dann würde er dem Mädchen eben auf den richtigen Weg zurückhelfen. (HAHAHAHA)
Als hätte man ihn bei seinen Namen gerufen, schritt er vorwärts und folgte dem Mädchen. Einem geschenkten Gaul schaut man(n) nicht ins Maul, daher würde er ihr einfach hinterhergehen, ohne zu fragen, weshalb sie das tat.
Jedenfalls erschien sie freundlicher, als die anderen beiden. Ohne es zu merken, hielt er exakt zwei Meter Abstand, was daran lag, dass er nicht wollte, dass andere Menschen dachten, er kenne dieses Mädchens. Es war dem Tiger zwar egal, was andere dachten, doch vielleicht gab es dem Mädchen ein Gefühl von Vertrautheit und sie würde immer und immer wieder auf ihn zu kommen – das wusste er zu verhindern.
Also hielt er Abstand.


===== >>> folgt Ruri auf den Campus



Mizu
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMo 8 Apr 2013 - 15:14



Was ging Shin denn jetzt sie an? Es gab einen simplen Grund, warum sie sich hier zurück hielt. Am Bach war sie ihn so angegangen, weil sie den als ihren neuen Platz auserkoren hatte und er somit zu ihrem Revier wurde. Dieser Ort hier jedoch, der Musiksaal war wenn dann sein Revier und das sollte er doch wohl ganz alleine verteidigen. Wozu sollte sie sich einmischen oder etwas verteidigen, was ihr egal war? Das war seine Aufgabe, sollte er doch den Feind, den Eindringling alleine vertreiben. Mizu hätte sich nur eingemischt und wäre nur laut geworden, wenn es sich um ihr Territorium handeln würde und außerdem wirkte der Riese nicht sonderlich intelligent, also von daher, was hätte sie denn groß erzählen sollen?
Natürlich sie und der Eisprinz, waren heimliche Verbündete, aber die Kämpfe um ihre Reiche, sollten sie doch weiterhin erst mal selbstständig beschreiten. Auch wenn sie ihn grundsätzlich unterstützt hätte, wenn es ausgeartet wäre, das wäre ja auch nur fair, denn der Basketballer war zu groß und zu kräftig um ihn alleine zu packen.
Alle verzogen sich und das war ihr wirklich nur all zu recht. Es nervte, dieser große Idiot mit seiner Orientierungslosigkeit, dieses kleine Gör mit ihrer Rehkidsart und dieser Eisprinz der so einen Weiberabgang hinlegte.
Gott oh Gott oh Gott, waren die Leute hier kompliziert und zum Teil dämlich.
Wenn überhaupt würde sie es auf Dauer wohl wirklich nur mit Shin oder ähnlichen Menschen aushalten, der war zwar auch recht schwierig, aber das basierte auf einer unkomplizierten Grundnatur. Und überhaupt, sollten sie doch jetzt erst mal alle am Ar*ch lec*en und sie in Ruhe lassen. Dafür das sie auf Menschen keine Lust hatte, waren ihr heute bereits viel zu viele begegnet. Wie würde das wohl erst morgen werden, wenn die Schule begann? Schrecklich. Zum Glück gab es da diese nette Option namens schwänzen, die man ihr zwar übel nehmen würde, aber mit den guten Noten würde sie es eben doch schaffen. Tja selbst ein Miststück und eine Schlägerin, konnte eben gute Noten schreiben, auf die Zukunft musste man ja trotz aller Tatsachen, etwas wert legen.
Dadurch, das alle gegangen waren, war es erst mal das Beste, hier zu bleiben. So legte sich Mizu auf den kalten, harten Boden des Podest, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die klaren blauen Augen. Eine kleine Weile wollte sie noch hier bleiben, ehe sie dann selbst den Rückweg zu ihrem Zimmer auf suchen würde. Doch vorerst war ihr die hier herrschende Ruhe sehr recht.
Endlich mal alleine!
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDo 25 Apr 2013 - 15:34

Mizu hatte sich also für eine kleine Weile hingelegt und war tatsächlich auch für eine kleine Weile eingeschlafen, harter Boden hin oder her, sie war eben auch hart im nehmen. Doch weil sie ihre Ruhe, auch in ihrem Zimmer finden könnte und dort dann auch Musik hören können würde, richtete sie sich wieder auf und sah noch mal zu dem Klavier. Sie war noch leicht auf Shin genervt, schließlich hatte er sie dumm angepöbelt, dabei war das hier sein Territorium und nicht ihres, also sollte er es alleine verteidigen. Und falls sie ihm dabei behilflich sein sollte, müssten sie ihren stillen Pakt wohl besser ausarbeiten. Außerdem musste er seinen Frust über den Riesen auch nicht an ihr auslassen, auch wenn das jetzt fast so klang als würde sie das verletzen, was es jedoch nicht tat. Wobei auch sie gerne mal etwas mehr über ihn erfahren würde, schließlich hatte sie bis jetzt nur ein wenig mehr erzählt, als er.
Sie müssten sich wieder auf das selbe Level begeben und außerdem, musste sie ihm ja auch noch seine Dose bringen. Die lag ja noch in ihrem Zimmer, was also passte, weil sie da ohnehin hin wollte. Die Frage war dann nur, wäre sie so nett, ihm diese zu bringen oder würde sie darauf warten, bis er vor ihrer Türe antrabte? Wer zu wem oder wieso, stand ja noch in den Sternen, jetzt hieß es erst mal zurück ins traute Heim. Jaja, traute Heim, witzig nicht?!

---> Eingangsbereich Schulhaus
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeDo 6 Feb 2014 - 13:42

<= Eingangsbereich

Achtungsvoll blieb Shin vor den Holzflügeltüren stehen. So würden sicher die Türen seines Thronsaales aussehen, noch viel gewaltiger, mächtiger und aus purem Eis. Das Eis würde faszinierend aber gefährlich schön sein, als würde man Angst haben, es zu berühren und sofort zu Eis werden.
“Ich bin zu Hause“, flüsterte er beinahe erleichtert und lehnte sich mit zitternden Händen gegen die Flügeltüren. Es ist so schön zu wissen, dass die Verwaltung der Schule so sehr vertrauen hatte, sodass keine Schulräume wirklich fest verschlossen wurden. Er dankte insgeheim den Studenten der Night Class, welche sich theoretisch noch im Schulhaus aufhalten könnten, doch das war ihm egal. Nur so hatte er Zugang zu diesen Räumlichkeiten, dessen heller Parkett sofort seine Schuhe laut erklingen ließen, als würde er den Frieden und die Harmonie dieses Raumes stören. Das Licht der Sonne erleuchtete den Raum, während er zu de großen Fenstern schritt, die grünen Vorhänge zäh und mit zitternden Fingern umfasste, den teuren und edlen Stoff fühlte, eher er diese zuzog. Dunkelheit erfüllte den Musiksaal, welchen er einsam für sich beanspruchte und nicht den kleinsten Wärmestrahl der Sonne gewähren lies. Seine Gestalt wand sich in der grauen Dunkelheit an die Bühne, wo der große, edle Flügel stand. Er war zugeklappt und vor Staub sicher, doch mit nur wenigen Schritten und gekonnten Handgriffen, bei denen er sich selbst beinahe die zitternden Finger eingeklemmt hatte, öffnete er das Verdeck und ließ sich vorsichtig und ehrfürchtig setzen.
Erst jetzt wurde er sich dem Zittern seiner Hände bewusst. Unkontrolliert versuchte er diese zu zwingen, einige Tonfolgen zu spielen, doch sie weigerten sich. Seine Gefühle drangen durch die Spalten unter den schweren Eistoren hindurch, ängstlich zitterte er, sich selbst verachtend ballte er die Fäuste zusammen. Wieso konnte er nicht mehr spielen? Wieso konnte er es gerade nicht.
Verzweifelt sank er zusammen, krallte seine Hände in sein Haar und drückte sein Gesicht an den Flügel, eher er fluchte.
“Reiß dich zusammen...“, fluchte er mit sich selbst, legte energisch seine Finger auf die Tasten und begann diese unruhig und zusammenhanglos zu klimpern, als wäre er ein Kind, welches nichts von Musik verstand, doch es war, als hätte er sein Talent verloren, als hätte er verloren, die Magie des Flügels nutzen zu können.
Er schrie kurz wütend auf, als hätte ein Wolf verärgert aufjault und stand auf, schritt wie ein Tiger auf und ab, umkreiste den Flügel. War es seine Krise? Hatte er das Spielen verlernt? Verzweifelt schloss er die Augen und schlug mit der Faust gegen die Wand. Doch diese gab nicht nach und ein stumpfer Schmerz lähmte seine Knochen.
“Verflucht“, schimpfte er mit sich selbst, wedelte mit der verletzten Hand, als könnte er so den Schmerz wegzaubern und seufzte. Wut stieg in ihm hoch und er ließ sich nieder, als plötzlich Ruhe einkehrte.
Der Eisprinz zügelte sich, zügelte das undichte Problem seines Schlosses, malte sich ein großes Ungeheuer aus, welches sich aus tiefen Verliesen an die Oberfläche begeben hatte, nur um zu schauen, ob der Prinz es wert war, den Königstitel zu erhalten. Er schloss die Augen und begann eine zügige Melodie, als würde er seine Ungeduld darstellen, seine Unruhe in Töne ausdrücken.
Etwas bedrohliches breitete sich im Raum aus, würde einen Kampf schildern, nur mit der Fähigkeit das Klavier zu seinem Kunstinstrument zu machen und dieser Raum in eine Leinwand verwandeln.
Vorsichtig ließ er die Augenlider zufallen und legte die Finger gezielt an die richtigen Tasten, um sie in der richtigen Abfolge in richtige Töne zu verwandeln.
Die Bühne um ihn wurde zu einem Schauplatz eines Kampfes, bei dem der Prinz das Ungeheuer aus seinem selbst ernannten Königsschlosses erschien.
Er flüchtete eilend in die Richtungen, auf der Flucht vor dem Ungeheuer, welches nach ihm schnappte. In Zeitlupe erschien jedoch ein Schwert, mit welchem er den Drachen, welches sich aus dem Ungeheuer aufbaute, Stand gebieten sollte.
Der Prinz flüchtete in das große Gewächshaus, wo nun nichts außer Eisrosen aus Schneeflocken wuchsen und bei jedem gewaltigen Schlag der Ranken des Eisdrachens zersplitterten, während der Prinz mit dem Schwert um sich schlagend Einhalt gebot, seinen Kopf rettete. Zornig schlug der Drache aus Eis um sich herum, zersplitterte den Boden in eine Tiefe Schlucht, welche den Prinzen ins ewige Eis stürzen konnte. Flink sprang er über den Spalt und rammte das Schwert in den Drachen. Er erwartete, dass das Schwert zu Eis zersplitterte, doch er konnte damit die Eisschuppen durchschlagen. Er hing nur noch am Drachen über der Schlucht und hievte sich nach oben auf den Körper, wo er unter dem zitternden Körper des Drachen den Kopf abtrennte. Der Körper des Eisdrachens fiel in kleine Sternflocken zusammen und ein Geist sprach mit dem Prinzen in einer unverständlichen Sprache. Ein Medaillon aus Eis verwandelte sich aus dem Schwert in seiner Hand, welches ihn zum König des Schlosses betätigte.
Plötzlich verstummte die Melodie und die Szenerie wich aus seinem Kopf.
Keuchend und sich in rage spielend verlor er an Zeit zum Atmen. Es war duster im Raum und außer ihm und seiner Vorstellungskraft erblickte er niemand.
Emotionslos erblickte er seine Hände, welche schon lange zu zittern aufgehört hatten, betrachtete den Ring im matten Licht, welches sich doch noch durch die Vorhänge erkämpft hatten.
Bereits am ersten Schultag hatte er hier gesessen, seine Finger auf den Tasten gleiten lassen und das bereits mehrfach gespielte, bereits auswendiggelernte Stück diesen Raum mit Leben erfüllt, welches er nun erneut begann.
Somnus, ein Traum, ein Schlaf, in dem er sich befand.
“The God sleeps
and the children light a flame:
he never dies,
he can never awake.

The dear and
lovable tragedy
divides everything.

In the endless night,
in desperation,
he may see the aurora:
it's just the time to revive.
, flüsterte er singend dazu.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeSo 9 Feb 2014 - 17:23

[First Post, nach den Änderungen]

Hach dieser liebliche Engel war einfach so ihren Weg gegangen. Einfach dorthin, wo sie bereits am ersten Schultag ebenfalls hingegangen war.
Mizu strotze mal wieder vor Selbstsicherheit und Sexappeal, man musste es einfach offen zugeben. Beschreiben wir doch erst einmal ihren Antlitz. Obwohl sie bereits ihre Schuluniform trug, einfach weil sie zu faul war, sich später wieder um zu ziehen, tat sie dies auf ihre ganz eigene Weise. Der Rock war etwas kürzer geschnitten als erlaubt. Die Bluse im Augenblick unter der Brust zusammen geknotet und die obersten Knöpfe artig offen gelassen. Den Blazer hatte sie darüber gezogen, aber offen gelassen. Lange dunkle, rockige Kniestrümpfe zierten ihre Beine. Die lange goldene Mähne offen getragen, die Augen leicht geschminkt betont. Um ihren Hals lagen ihre Kopfhörer.
Wüsste man es nicht besser, sah sie vielleicht sogar so aus, als gehöre sie auf den nächst besten Straßenstrich, aber die Meinung anderer war ihr ja schließlich auch egal, das machte es ihr leichter auch in solchen Looks rum zu rennen. Noch dazu könnte man eine Nacht mit ihr ohnehin nicht bezahlen. Außer mit seinem Leben...oder so.
Warum war sie eigentlich so, wie sie nun mal war?
Naja da gibt es wohl tausende Theorien, wohl ebenso viele wie es auch darüber gab, warum wir Menschen überhaupt auf dieser ach so schönen und überhaupt nicht tristen Welt lebten. Vielleicht war sie einfach nur ein in  sich gekehrtes Mädchen, das die Außenwelt von sich abschirmte, in dem es das Herz mit Eis ummantelte. Ganz tief in ihrem inneren sich danach sehend, endlich von einer waren Brise errettet und ganz fest umarmt zu werden. Vielleicht war sie aber auch einfach eine kleine asoziale Göre, die überhaupt keinen Bock auf die Gesellschaft und ihre Denkweisen hatte und genau aus diesem Grund ihre unzufriedene Art auch offen zeigte und auslebte. Oder...oder...oder.
Wahrscheinlich war es aber auch von allem möglichen Dingen etwas.
Wohl war auch ihre Vergangenheit schuld daran, wen würde das kalt lassen? Wohl war sie wohl aber auch ganz zufrieden mit sich in ihrer Rolle, die sie seit ihrem Unfall für sich selbst am geeignetsten gefunden hatte.
Letztlich war ja nur eines klar, der Mensch veränderte sich eben den Umständen entsprechend.
Doch kommen wir doch in die Gegenwart zurück.
Mizu hatte sich auf den Weg zum Musikzimmer gemacht und stand gerade vor der Türe, als sie kurz zufrieden aufseufzte. Zu dieser Uhrzeit vermutete sie eigentlich Niemanden hier. Zuvor war sie am Fluss gewesen, aber seltsamerweise hatten sich dorthin ein, zwei andere Schüler verirrt und somit ihre Laune auf ihren Zeitvertreib dort, getrübt. Selbstverständlich hätte ihre stürmische Aura sie mit Sicherheit verjagt, aber bis jetzt war sie noch nicht in Stimmung um irgendjemanden den Kopf ab zu reißen. Was sich zwar im Sekundentakt ändern könnte, aber im Moment war ihr Sturmmodus auf leichten Wind eingestellt.
Leise öffnete sie die Türe, einfach aus Respekt dem Schuleigentum gegenüber.
Sofort hörte sie das jemand Klavier spielte und sie nahm sogar ganz leise Gesang war.Ihre kühlen, kristallklaren blauen Augen erfassten daraufhin sofort Shin, der auf der Tribüne an besagten Musikinstrument saß.
Zufall nicht? Irgendwie schienen sie sich des öfteren zu begegnen. Als würden die Götter planen und die kleinen Marionetten blind links nach deren Willen handeln...
Obwohl sie mit Niemanden gerechnet hatte, überraschte sie die Anwesenheit des jungen Eisprinzen ganz und gar nicht. Sicherlich wusste Shiro noch nicht all zu viel über ihn, aber das er eine Vorliebe fürs Klavier klimpern hatte, das schon. So wie er ja von ihrem Gesangsvorlieben bescheid wusste.
Die stillen Verbündeten, Gleichgesinnten, heißen Einzelgänger, waren also mal wieder im selben Raum.
Zu Zweit einsam, wenn man so wollte.
Dumm war die großgewachsene Japanerin auch nicht, sie ahnte das hinter seiner Fassade auch eine Geschichte steckte. Gut, jeder hatte ja seine Geschichte, aber eben das auch er etwas erlebt hatte, was man eigentlich nicht durchmachen sollte. So wie bei ihr.
Mitleid konnte er von ihr jedoch nicht erwarten, aber das tat er ja auch nicht. In dieser Hinsicht ähnelten sie sich, sie hatten ihren eigenen Kopf und sehnten sich nicht nach Anerkennung oder Liebenswürdigkeiten von Mitschülern.
Das war ja auch nervig und Mitleid sowieso nur was für schwache Naivchen.
Einfach weil sie es konnte und weil es sie nicht im geringsten störte, das sie ihn womöglich störte, trat sie in den Raum ein und schloss die Türe hinter sich.
„Netter Gesang“, meinte sie weder herablassend noch lobend und unterbrach so sie die nicht vorhandene Stille und schritt Richtung Tribüne. Kasai ist nun mal ein sehr aufmerksamer Mensch, ob sie es will oder nicht. So hatte sie ein gutes Gehör, aufmerksame Augen und ausgeprägte Sinneswahrnehmungen. Wahrlich die Reinkarnation einer Sturmgöttin, zumindest sofern man sie als so jemand sehen wollte.
Bei der Bühne angekommen, verschränkte sie die Arme auf ihr und legte ihren Kopf darauf ab. Der Blick aufmerksam auf Shin gerichtet.
Normalerweise konnte man vielleicht erwarten das jetzt etwas wie: „Hey schön dich zu sehen“ oder „Na wie geht’s dir, alles super und oh...“. Konversation eben.
Man konnte wohl Konversation erwarten. Und was war?
Mizu stand da angelehnt, freizügig wie immer, mit starren Blick auf den Pianisten und – und nichts.
Fürs erste jedenfalls.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMi 12 Feb 2014 - 11:07

Natürlich fühlte sich Shin in diesen vier Wänden pudelwohl. Für fünfzehn Minuten fühlte er sich heimisch, wohl und geborgen, als wäre er ihr wieder nahe, sich selbst nahe und weit entfernt von seinen Mauern aus Eis. Ein zartes, leichtes Lächeln war auf seinen Lippen, welches nach und nach verschwand und er letztendlich wieder alleine war. Alleine in seinem Thronsaal aus Eis.
Er wusste nicht, wie lange er regungslos gesessen hatte, doch es mussten wenige Sekunden gewesen sein, als ein klare, weibliche Stimme seine chaotischen Gedanken unterbrach. Abwesend hob er den Kopf und blickte die junge Frau an.
Er brauchte einige Augenblicke, um zu verstehen, wer vor ihm anzügig auf der Bühne lehnte. Für jeden jungen Mann in seinem Alter wäre eine deutlich die Uniformregeln missachtende Blondine sehr recht gewesen... Deutlich zu kurzer Rock, lange Beine und Bauchfreies Top.
Shin allerdings beschäftigte sich mit dem Aussehen nicht. Er war viel zu intelligent, als hormongesteuert. Was ihm eher durch den Kopf ging, ob der liebe Gott ihn tatsächlich auf dem Kicker hatte und die nächste Plage schickte. Wobei er Mizu nicht wirklich als Plage sah, sondern eine Herausforderung, auf welche er nicht sonderlich Lust hatte. Er hatte keine Lust auf Streit, auf Armdrücken und sich zu behaupten. Er hatte es gerade nach der schrecklichen Autofahrt satt irgendetwas zu tun, um seinen dickkopf zu zeigen. Musste er jemanden ermorden, damit er seine Ruhe hatte???
Anfangs überlegte Shin, sich zu erheben und einfach zu gehen. Anderseits würde er ihr lediglich das Kampffeld ohne Widerstand überlassen - und der Gedanke gefiel ihm nicht. Es gefiel ihm nicht, dass sie hereinplatzte. Was machte sie hier? Die meisten waren beim Frühstück. Konnte sie dort auch nicht sein? Für einen Augenblick ihm nicht an die Eier gehen zu müssen? Anderseits, wer sagte, dass niemand hierher kommen durfte?
Shin ärgerte sich, dass er den Raum irgendwie nicht eingesperrt hatte. Egal, wie sehr er sich ärgerte, beide waren theoretisch hier falsch am Platz und da diese Örtlichkeit für jeden zugänglich war, hatte er kein Recht sich darüber aufzuregen.
Langsam zog er die Augen eng zusammen und blickte ihr finster ins Gesicht. Seine Überlegungen führten dahin, dass sie sich hier bewegen konnte wie er wollte, wie sehr es ihm auch missfiel.
Er war nicht sonderlich gut gelaunt und daran würde er auch nichts ändern, 'Verbündete' hin oder her. Wenn sie gute Laune und eine Willkommensparty erwartete, konnte sie sich alles abschminken.
“Ich habe nicht gesungen“, erwiderte er lediglich und blickte wieder von ihr weg, um sich zu erheben und ihr somit den Rücken zuzukehren, während er zu einem dieser staubigen Schränke ging und sich dort in den Büchern umschaute. Er verkniff sich eine unfreundliche Bemerkung über ihr Aussehen und ihr auftreten mit der Schuluniform, aber da war er sich zwei Schritte selbst voraus. Egal, welche Meinung er über ihr Aussehen haben würde - es würde sie nicht interessieren, genauso wie ihn, was sie von ihm dachte.
Shin sah auch, dass sie sich ähnlich sein mussten, aber er stritt ab, dass sie ein schlimmeres Leben haben musste. Wie viele Parallelen sie hatten, er weigerte sich zu glauben, sie würde jemals Verständnis für ihn zeigen.
Er wollte es nicht, er wollte keine Freundschaft, kein Bedauern, kein Mitleid und vor allem wollte er ihre Anwesenheit nicht.
Zu sehr litt er an den Nebenwirkungen der Autofahrt, an dem emotionalen Stress - nur weil er in der verdammten Kantine gegessen und diesen Streit gesehen hatte.
“Warum bist du hier?“, sprach er zu dem Mädchen und betrachtete die verschiedenen Notenhefte, welches er sich aussuchte, ohne dabei dem Mädel ins Gesicht zu blicken.
Wenn sie glaubte, mit ihm einen Draht durch die Musik zu finden, so irrte sie sich.
Er glaubte nicht an das Schicksal. Er wollte es nicht. Nicht nachdem das Schicksal gemeint hatte, Shin sie zu zeigen und ihm dann das Mädchen, welches er liebte, vor der Nase wegzunehmen, wie einen Schmetterling und dann vor seinen Augen zu zerquetschen. Zitternd zog der Schwarzhaarige irgendein Heft heraus, als das Blut des Schmetterlings vor seinen Augen seine Hände blutrot färbten.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMi 12 Feb 2014 - 23:08

Ein Ort zum wohlfühlen hatte Shin mit dem Musiksaal gefunden. So etwas gab es auch einmal für Mizu. Früher, bevor die Dinge geschahen, die wohl geschehen mussten um sie zu dem zu formen, was sie nun eben war. Sie hatte den Blumenladen ihres liebevollen Stiefvaters geliebt, dort viel Freizeit verbracht, Blumengestecke gemacht und sich mit den Pflanzen beschäftigt. Sie hatte es geliebt, den Kunden ihre Wünsche zu erfüllen und diese strahlend zu sehen. Sie hatte es so geliebt, gelobt zu werden, wenn sie neue Blumenkunde erlernt hatte. Umgeben von diesen wunderschönen Gewächsen, hatte sie sich stets geborgen und wohl gefühlt. Die Schönheit in den kleinen Dingen, hatte sie stets erkannt. Das eine rote Rose alleine einfach nur traurig aussah. Sie brauchte grüne Akzente um ihre wahre Schönheit entfalten zu können. Doch nach ihrem Unfall, hatte Shiro nie mehr im Blumenladen ausgeholfen. Den Kontakt mit den damaligen Kunden stets vermieden. Diesen Hass auf sich selbst und auf die Mitmenschen entwickelt, schließlich war sie damals zu schwach und zu dämlich, sich in ein gewitztes Arschloch zu verlieben...sie war dumm genug gewesen und blindlings vor ein Auto gelaufen. Wäre sie gestorben, hätte sie den Kummer ihrer Eltern nicht miterleben müssen. Hätte den Spott der Exbesten Freundin nicht mit bekommen. Hätte nicht ab und an an ihren beschissenen Erzeuger denken müssen, welcher so ein elender Dreckssack war und sich sofort verpisst hatte. Sich an Menschen zu binden, war etwas, was sich nicht lohnte. Menschen waren Egoisten! Sie würden immer kommen, einen ausnutzen und die verbrauchte Hülle zurück lassen. Kein Blick zurück, solange es nur einen Nutzen für sie selbst gebracht hätte. Was sollte das dann also? Freundschaften knüpfen nur um dann früher oder später abgefic*t zu werden. Nur um verlassen zu werden, verspottet.
Es stimmte eben, der Mensch ist sich selbst am nächsten.
Wer wusste schon, vielleicht gab es ja für Mizu einen Weg zurück. Einen Weg zurück zu ihrem leichten, unbeschwerten, fröhlichem Ich. Jedoch glaubte die Blondine selbst nicht an solchen Humbug. Diese Person war damals gestorben, sie wurde ausradiert, ausgelöscht. Was zurück kam, was überlebte war ein Mädchen, welches schmerzhaft gelernt hatte, die Erkenntnisse dieser Welt begriffen und umgesetzt hatte. Inzwischen war sie stark, körperlich wie seelisch. Keiner würde sie je wieder verspotten, sie wieder zu einem Opfer machen.
Inzwischen hatte sie sich ihre stürmische Art, wie einen Panzer angelegt und sich damit geschützt und damit arrangiert. Ein zurück gab es nicht, das wollte sie nicht, viel zu sehr fand sie sich in ihrer jetzigen Rolle zurecht. Als taffes Luder lebte es sich leichter, man musste nicht ständig darauf achten ob man jemandes Gefühle verletzte oder sein Leben nach anderen richten. Es war einfach. Es war unkompliziert. Es war in gewisser Weise das höchste Gut an Freiheit – zumindest für sie.
Anzügig, freizügig ja das war sie wohl. Aus einem einfachen Grund, sie konnte es. Wer sich nichts aus dem Gerede und den entsetzten Blicken dieser Gesellschaft machte, konnte sich eben frei ausleben. Warum sollte sie sich auch für die Anderen an Normen anpassen und tun, was man von ihr erwartete? Warum sollte sie es irgendeinem Recht machen?
Gut, natürlich würde sie ihre Bluse nachher normal tragen, einfach dem Respekt der Schule wegen...aber das hieß nicht das sie ihren Rock verlängern oder ihren Ausschnitt verdecken würde, irgendwo war dann wohl auch Schluss.
Außerdem bestand die Gefahr, das zu viele Leute ihre Narben betrachten konnten, an sich auch etwas das ihr shit egal war, jedoch machte sie die Erfahrung das Mitschüler zu neugierig darauf reagierten. Ebenfalls eine schlechte Eigenschaft der Menschheit, jeder muss und will immer alles wissen. Man könnte ja lebenswichtigen Tratsch verpassen – hahaha.
Es war gut für den Schwarzhaarigen das er mit dem Hirn und nicht mit dem Sch...Ding dachte. Hätte er sich ächtzend auf sie gestürzt, hätte es lediglich einen gezielten Tritt in die Weichteile gegeben. Das konnte Mizu ausgezeichnet, genauso wie Nippeltwister. Jahrelange Übung, das kam nicht von irgendwoher, nein nein.
Wäre die Assibraut eine Plage, dann aber die mit Abstand Schlimmste!
Was hatte sie eigentlich in den Ferien gemacht?
Das konnte man dann auch recht kurz zusammen fassen. Natürlich war sie brav nach Hause gefahren um ihrer Mutter und ihrem Stiefvater den Gefallen zu tun, schließlich fehlte sie ihnen wohl sehr. Selbstverständlich liebte sie ihre Eltern sehr, aber so zeigen wie früher, das ging nicht mehr, dafür war sie aber vielleicht auch schon zu alt. Die meiste Zeit hatte sie daheim abgesessen. Die andere Zeit nervige kleine Vollidioten in die Schranken gewissen, ein paar gekonnte Tritte und Schläge und die Probleme waren gelöst. [Gewalt ist keine Lösung.]
Ansonsten hatte sie viel geschlafen, gesungen und gelesen.
Von Tokio hier her zu fahren war schon irgendwie ein Akt, aber so etwas schaffte keine Sturmgöttin, dazu war sie einfach zu viel gewöhnt.
Würde Shin ihr das Feld einfach so überlassen, würde er in ihrer Achtung ganz schön absinken. Das wäre a langweilig b total schwach und c irgendwie enttäuschend. Warum? Weil sie so etwas von ihm nicht dachte, nicht erwartete. Sie schätzte ihn auch eher taff ein, als jemand der für das was er wollte einstand. Vielleicht irrte sie ja auch, aber das wäre ihr dann auch egal.
Jaaa, natürlich war sie hier her gekommen um mit Mr Partyking persönlich die Sau raus zu lassen – nicht. Auf so was hatte Shiro nun wirklich keinen Bock, Ruhe und kurze Gesprächsfetzen ja, aber nicht jubel trubel Heiterkeit.
Als er auf ihre Aussage hin etwas erwiderte oder so zu sagen diese abstritt, zog sie lediglich eine Augenbraue hoch und grinste. Innerlich dachte sie sich nur Na klar und ich bin der Kaiser von China du Horst. Ob man es glaubt oder nicht, ihre Gedanken konnte man wohl als nett bezeichnen und als ziemlich lahm. Zum Glück konnte sie, wenn sie den Mund aufmachte wesentlich bessere Sprüche zum Besten geben.
Während er ihr den Rücken zu kehrte, was im allgemeinen ein Fehler sein könnte, denn bei ihr musste man auf der Lauer sein, nutzte sie die Zeit und zog sich die Bühne gekonnt hoch. Wenige Sekunden später saß sie auf der Bank vor dem Klavier und betrachtete die weißen und schwarzen Tasten. Irgendwie verstand sie nicht, wie so ein Typ wie er, so gut spielen konnte, mit so viel Gefühl. Außerdem fand sie das Instrument kompliziert, wenn überhaupt wäre sie wohl nur für ein Schlagzeug zu gebrauchen, einfach weil das vielleicht auch gut klang, wenn man nur Behämmert drauf los jämmte. Andererseits konnte sie ja auch unglaublich gut – überhaupt nicht von sich voreingenommen – singen.
Kurz wich der Blick von den Tasten zu Shin, ehe zu seinem Rücken. Wäre sie fies, könnte sie ihn jetzt einfach mit einem gekonnten Griff zu Boden reißen. Wohl auch, weil er vielleicht damit nicht rechnen würde. Jedoch war und ist Mizu niemand, der jemanden von hinten angreift. So etwas war feige. Sie gab dem Gegner/Opfer immer die Gelegenheit auf sie reagieren zu können, sofern sie schnell genug waren. Außerdem war sie ja jetzt gerade milde und sanft gestimmt. Sofern man das auf sie beziehend sagen konnte.
„Warum bist du hier“, hätte sie ihn nachbeffen können, tat sie aber nicht. Aber wenn er schon antwortete, konnte sie es ja auch tun.
„Warum denn auch nicht?“, erwiderte sie kurz, ehe sie einen Moment ihre schönen Augen schloss um ihm dann doch nicht mit so einer unnötigen Antwort ab zu speisen.
“Weshalb auch immer, aber am Bach sind irgendwelche Schüler und hunger habe ich im Moment noch nicht. Dann bin ich einfach mal hier her, weil ich dachte hier hätte man vielleicht etwas Ruhe.“ Ehrlich, ausführlich, klarer Klang.
Fasziniert von dem Musikinstrument, tippte sie zwei Tasten an. Dann klimperte sie den Klassiker „Alle meine Entchen“ und schaffte es sogar sich dabei zwei, drei mal zu verspielen. Einfach weil es so dämlich klang, musste sie ein selbstironisches, chelmisches Grinsen auflegen.
Ob sie sich damit vor ihm blamierte? War doch egal, ihr war eben danach gewesen. Und das sie nicht spielen konnte, war ihm wohl – spätestens jetzt – genauso klar, wie ihr.
„Echt unglaublich, das du auf dem Teil spielen kannst“, meinte sie dann noch zu der Sache.
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BeitragThema: Re: Musikzimmer   Musikzimmer - Seite 2 Icon_minitimeMi 12 Feb 2014 - 23:33

<<< ===== Eingangsbereich


Als sie an die Türklinke gefasst und die Tür geöffnet hatte, hatte sie nichts weiter gehört, als die Noten, die bereits in ihrem Kopf zu tanzen begonnen hatten.
Gefallene Vögel erwarten den nächsten Wind, ehe sie es erneut versuchen
Auch in ihren Fingern brannte ein Drang, der nicht zu beschreiben war. Es war wohl die Lust am Spielen, die sie antrieb. Wer hätte gedacht, dass aus Hikari eine Hobbypianistin wird?
Sie öffnete die Tür, Wärme und gutmütiges Sonnenlicht erwartend, das, was ihr allerdings entgegen schlug, war Eiseskälte und erstickte Luft, die ihr erschöpft entgegenfiel. Seltsamer Weise konnte sie nicht anders, als leise nach Luft zu schnappen und nach der Ursache der Kälte zu suchen. Vermutlich lag es auch an ihrer Sensibilität, die sie in jenem Moment hatte, denn eigentlich war es bereits April.
Schon bald bemerkte sie Shin. Oh, wenn das so war: Jeder Sommer half bei dem nichts. Es war schon beinahe so, als sonderte er eine Kälte ab, die die Wärme erschauern ließ. Hikari musste ein Niesen unterdrücken, schaffte es doch nicht ganz, weshalb sie ein leises "Hahmbf" von sich gab, als sie die Hände ins Gesicht presste. Unbemerkt, wie ein Ninja musterte sie erst Shin, dann das Mädchen, das sie erst später bemerkt hatte.
Es war wahrlich engelsgleich. Genauso wunderschön, sanfte Gesichtszüge, langes, goldenes Haar und ebenso knapp bis gar nicht bekleidet, wie ein Engel eben. Hikari wäre neben ihr - nicht nur aufgrund ihrer kränklichen wirkenden Blässe - erblasst. Buchstäblich, sie wäre wohl verschwunden und hätte sich in Luft aufgelöst. Übrigens wäre sie gerne verschwunden. Sie mochte es nicht, urplötzlich in etwas hereinzuplatzen, ohne irgendetwas zu sagen zu haben.
"Ohayou gozaimasu", grüßte sie ihre Sempai höflich, wie man es von einer vorbildlichen Schülerin erwarten würde. Die Rotäugige bemühte sich darum, sich ihre Enttäuschung und Verwunderung nicht anmerken zu lassen. Sie hatte sich darüber gefreut, das Klavier anfassen zu können, zu sehen, dass der Musiksaal eigentlich besetzt war... nun, das war das problematische an öffentlichen Räumen. Sie waren eben... öffentlich.
"Verzeihen Sie die Störung, das wollte ich nicht. Ich gehe sofort", gerne hätte sie sich den Pianohocker einfach an den Leib gerissen, sich darauf gesetzt und zu spielen begonnen. Doch, das durfte sie ja nicht. Nicht, wenn es Zeugen gab. Also kramte sie in ihrer Rocktasche herum, holte Ohrstöpsel heraus und begann sogleich wieder zu verschwinden - wie der weiße Ninja, der sie nunmal war.
Hinter ihr fiel die Tür zu.
Solche Frauen mag Shin also. Kein Wunder, dass er mich so angesehen hat
Kurz darauf hörte man ein dumpfes Geräusch und ein leises Quietschen.
Hikaris Rock war zwischen Tür und Angel eingeklemmt, sie hatte ihr normales(schnelles) Tempo wieder aufgenommen und war somit natürlich, durch den widerstandsfähigen Rock, an die ebenso widerstandsfähige Tür gefallen.
TT-TT Ich hasse mich so sehr

Shin - Mizu
Kari
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