Sakura Misaki Hibino & ????

Die Mädchen der Day Class teilen sich, im Regelfall immer ihr Zimmer. Im Großen und Ganzen muss man jedoch sagen, dass sie eher spartanisch eingerichtet sind.
Blickt man von der Tür aus in eines der Zimmer, so sieht man, der Tür genau gegenüber ein Fenster, mit roten Vorhängen und rechts und links davon jeweils ein Bett. Zu jedem Bett gehört ein Nachtschrank mit Lampe und zwei Schüben, der jeweils zwischen Bett und Wand zu finden ist.
Auf den Betten befinden sich tagsüber rosafarbende Tagesdecken. Der Boden ist auch mit Dunkelrotem Teppich ausgelegt und die Wände in einem warmen Sandton gehalten. Zu jedem Bett gehört auch noch ein Schrank.
Lässt man den Blick rechts und links der Türwand schweifen, so erkennt man zwei hölzerne Türen, genau gegenüber jedes Bettes, die Wandschränke. An einer der beiden Türen befindet sich jeweils ein Spiegel.

Bewohner: ??? & Sakura

Nyoko lag in ihrem Bett, dass rechts neben dem Fenster stand. Sie schlief noch immer.
Wurde von Träumen jeglicher Art verschont. Wälzte sich jedoch unruhig hin und her.
Langsam wurde sie wach, drehte sich zum Nachtisch um auf den Radiowecker zu blicken. Durch das Fenster fiel nur wenig Licht, die Sonne schien sich hinter einem Schleier der Wolken zu verstecken. Mit einem male riss sie ihre braunen Augen auf. Sie hatte verschlafen!
Rasch sprang sie aus dem Bett und packte schnell ihre Schultasche zusammen.
Wie konnte ich nur so verschlafen?!
Sie stürzte sich förmlich auf den Kleiderschrank. Die Rothaarige konnte sich entsinnen auf dem schwarzen Brett gelesen zu haben das der Lehrer Jun Kaito darum gebeten hatte, in schwarzer Kleidung zu erscheinen. Wie wohl der Theaterunterricht bei ihm sein würde?
Fragend stand das Mädchen vor ihrem Schrank, schwarze Klamotten waren eigentlich nicht das Problem, sie besaß von fast allem etwas. Nur was sollte sie nehmen?
Es blieb keine Zeit sie darüber großartig Gedanken zu machen, deswegen zock Nyo einen schwarzen Rock heraus (der kurz vor den Knien endete), eine Leggins und ein einfaches schwarzes Top.
In beides schlüpfte sie schnell rein, nachdem sie sich die Unterwäsche angezogen hatte.
Beim Top hielt sie jedoch kurz inne. Sie betrachtete die kleine Narbe, nur wenige Zentimeter unter ihrer linken Brust. Wenn sie diese ansah, empfand sie schmerz, doch nicht, wegen der Narbe, sondern wegen der Umstände denen sie diese zu verdanken hatte.
Als Nyo sich aus dem Bann der Narbe löste, zog sie schwarze Stiefel an, die mit ein paar Schnüren verziert waren.
So, angezogen war sie nun also, fehlte nur noch das Haare kämmen.
Die Day Classlerin bürstete sich ihr langes Haar, dass sie anschließend zu zwei Zöpfen zusammenband.
Zum frühstücken würde sie wohl nicht mehr kommen, dass war okay. Auch wenn ihr Magen wohl anderer Meinung war, den dieser beschwerte sich lauthals.
Vor dem Spiegel checkte sie noch ein mal alles durch. Ihr Blick, der zu einem Lächeln geformt war das sagte `du siehst okay aus Nyoko´ fiel nun auf die Kette die ihren Hals zierte.
Nun formte sich ihr Gesichtsausdruck traurig, nachdenklich.
Mit ihrer Hand fuhr sie an die Kette, eher gesagt an den Herzförmigenanhänger und umschloss diesen.
Es ist drei Jahre her und doch kommt es mir so vor, als würde mir jeden Tag aufs neue mein Herz aus der Brust gerissen...Tenshi...
Ein kurzer Blick in den Spiegel und sie sah die Uhr. Keine Zeit um an der Vergangenheit festzuklammern. Sie sollte los gehen, sich beeilen um nicht zu spät zu kommen.
Nun schnappte sich Nyo die Jacke die über dem Stuhl hang und schlüpfte in diese hinein.
Danach hängte sie sich noch ihre Schultasche um.
Ein letzter Blick in den Spiegel und die Rothaarige meinte, so könne sie sich raus trauen.
Den Türgriff in der Hand haltend, schnaufte sie noch einmal richtig aus.
Jetzt formte sie ihren Mund wieder zu ihrem typischen Lächeln, in ihren Augen konnte man nichts lesen. Ob sie ein ehrliches Lächeln lächelte? Das wusste Nyoko selbst nicht. Hatte sie an der Cross schon aufrichtig gelächelt? Doch, wahrscheinlich schon. Oder konnte sie selbst schon nicht mehr Wahrheit von Lüge unterscheiden – es war egal, so lange ihr andere den schönen Schleier auf dem Gesicht abnahmen.
Nein, diese Einstellung war falsch, sie hatte schon oft ehrlich gelacht, tat es auch immer noch – nur jetzt gerade war ihr nicht zum Lachen aufgelegt.
Würde sie sich nicht beeilen würde sie womöglich zu spät kommen, dass war nicht gerade ein Grund für Freudensprünge.
Deswegen lies sie die Tür hinter sich ins Schloss fallen um den Theaterraum im Schulgebäude aufzusuchen.

→ Flur 1. Stock

Sie ließ die Türe hinter sich ins Schloss fallen und lehnte sich gegen diese. Ein kurzes Seufzen drang durch sie. Was sollte sie mit dem angefangenem Abend machen? Ohne Kilian war es langweilig. Doch klar, die beiden konnten nicht die ganze Zeit aneinander kleben.
Nun begab sie sich zum Schreibtisch, hängte dort ihre Tasche um den Stuhl und ihre jacke, hang sie über die Stuhllehne. Ein kurzes Blick durch den Raum und schon fiel der Rothaarigen ein Brief auf. Dieser lag auf ihrem Schreibtisch und hatte das Schulsiegel. Schnell öffnete sie ihn und überflog ihn rasch.
Ein breites Lächeln umhüllte ihre Lippen.
Yes baby! Der Antrag dafür, das Ren in mein Zimmer ziehen darf, wurde angenommen! Yes, yes, yes!!
Freute sie sich in Gedanken.
Ob sie jetzt noch bei Ren stören dürfte, so mal diese ja krank war.
Nyoko zog sich erst ein mal ihren schwarzen Rock aus und ihr T-Shirt. Zog sich dann eine bequeme Joggingshose und ein ebenfalls schwarzes Schlaftop an. Ein bisschen von ihrem Bauch war zu sehen, doch das störte sie nicht. Nun schnappte Nyo sich eine dunkelgrüne, fast schon ins bräunlich gehende Jacke und zog diese ebenfalls über.
Die Kapuze ließ sie hängen, wie sie war.
Den Brief faltete das Mächen zusammen und steckte ihn in die Jackentasche und schon war sie auch wieder aus dem Zimmer verschwunden, verschloss es jedoch noch.

→ Flur 1. Stock auf dem Weg zu Ren und Hikaris Zimmer

Nyoko ließ die Türe hinter sich ins Schloss fallen und lehnte sich wieder gegen diese. Keinesfalls war ihr entgangen das Hikari Tränen in die Augen geschossen waren, doch warum? Hatte sie etwas falsches gesagt, etwas das, dass ruhige Mädchen verletzt hatte? Sie wusste es nicht und doch fühlte sie einen leichten Hoffnungsschimmer, den das danke was Hika noch zu ihr sagte, ließ Nyo merken, dass es ihr ernst war. Warum die Weißhaarige so verschlossen war und kaum einen an sich ran ließ wusste sie nicht, doch würde sie versuchen für das Mädchen da zu sein und sie nicht zu enttäuschen.
Enttäuschung...
Enttäuschungen waren etwas so grausames und doch gab es dieses miese Gefühl viel zu oft auf der Welt. Was sollte man dagegen tun? Gegen Frust, Schmerz, Einsamkeit? Nichts konnte man tun, außer versuchen für andere da zu sein und ihnen zumindest einen Teil dieses ertrügendes Gefühls nehmen. Vielleicht konnte man anderen mit einem kleinem Lächeln schon eine große Freude bereiten. Vielleicht reichte eine Schulter zum anlehnen, eine Hand die einen greifen würde, wenn mal fiel, um einen Teil dieses Leides aus der Welt zu verbannen. Aber vielleicht wollten nicht alle Menschen Hilfe, doch das würde Nyoko nicht davon abbringen es nicht zu versuchen. Zu gut kannte sie das Gefühl des alleinesseins, zu gut das Gefühl an allem Schuld zu sein, auch wenn man für das Schicksal absolut nichts konnte.
Nicht sie hatte Tenshi damals angefahren, nicht sie war es gewesen die zu spät am rechten Ort war...doch trotzdem glaubte sie, es ware ihre Schuld, weil ihr geliebter Bruder an jenem Abend unterwegs war um ihr etwas zum Geburtstag zu besorgen.
Ein unglücklicher Tag, kein schöner Geburtstag, keine wirklich schönen Tage folgten auf diesen Tag solange sie zu Hause bei ihren reichen Eltern lebte, die sie im Grunde nie gewollt hatten. Doch die Cross Academy hatte ihr eine Art zweite Chance gegeben, eine Art neues Leben. Weg von den zwei Menschen die sie noch mehr hassten, als Nyo sich selbst.
Sie rutschte an der Türe hinunter und zog ihre Beine an den Körper. Ihre Hände legte sie schützend über einander, genau auf ihren Füßen. Den Kopf grub sie in diese hinein.
Tenshi...
Und schon kehrte Stille ein. In ihre Gedanken, in ihr Herz. Der Raum war sowieso klanglos, was schmerzhaft war. Wie gerne hätte sie jetzt ein Klavier da, um sich den ganzen Schmerz von der Seele zu spielen, doch das war nicht möglich. Den das Musikzimmer befand sich im Schulgebäude und dort durfte sie nicht mehr hin. Aber wenn sie kurz frische Luft schnappenn würde, vor dem Haus, dass dürfte doch eigentlich Niemanden stören.
Langsam richtete sie sich wieder auf, ließ den traurigen Blick verschwinden. Nicht hinter einem Lächeln sondern hinter einem Gesicht das Neutralität ausstrahlte.
Im nächsten Moment hatte sie die Türe auch schon wieder geöffnet und atmete tief durch.

Langsam, ganz langsam öffnete Sakura ihre Augen. Ihr schien es fast so, als wenn sie immer noch träumen würde. Alles war so verschwommen und unwirklich.
Mühsam richtete sie sich auf und blinzelte, dann viel ihr Blick auf den Wecker, welcher auf ihrem Nachttisch stand.
Im nächsten Moment war sie hellwach, die Uhrzeit, die der Wecker anzeigte, war erschreckend spät.
Schnell schlug sie die Decke weg und sprang aus dem Bett. Der Boden unter ihren nackten Füßen fühlte sich kalt an, auch ihr Nachthemd wärmte nicht wirklich, so schlang sie die Arme um sich und ging zügig zu ihrem Schrank.
Wahllos wühlte sie umher, im Schrankinneren herrschte schon lange keine Ordnung mehr, so nahm es einige Zeit in Anspruch bis sie ihre Sachen beisammen hatte.
Alles unter den Arm gestopft verließ sie das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich, nur für den Fall Nyoko würde noch schlafen, obwohl sie nicht einmal wusste, ob diese sich noch im Zimmer befand.

->Flur