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Die 'Cross Academy' ist eines der angesehensten Internate, sowohl für Menschen als auch die Kreaturen der Nacht. Tretet ein und lernt was es heißt, Seite an Seite zu existieren mit denen, die anders sind als ihr...
 
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 Ryou & Hikari

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BeitragThema: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeMo 20 Aug 2012 - 19:48


1. Kapitel
"Der Feind meines Feindes ist mein Freund"



Zuletzt von Hikari Kamikizu am Di 11 Sep 2012 - 23:38 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeMo 3 Sep 2012 - 22:19

(Es ist kein langer Post, verzeih ^^' Irgendwie komme ich noch nicht so recht rein..)

Keuchend vor Erschöpfung, weil er den ganzen Weg gerannt war, kam er endlich im Musikzimmer an und schlug die Tür hinter sich zu. Schon hatte er sich mit dem Rücken daran gelehnt und versuchte zu Atem zu kommen. Schweiß rann ihm das Gesicht hinab. Es war wieder soweit. Wieder einer dieser verfluchten, schwachen Momente. Wieder eine Erinnerung, die ihn mit aller Macht niedergerungen hatte.
Ryou senkte rasch den Blick. Hör auf, komm schon! Reiss dich zusammen!, mahnte er sich, doch die Tränen stiegen ohne Gnade auf, erfüllten seine grünen Augen, liessen den Boden des Zimmer hinter einem Schleier verschwimmen.
"Aaaargh!" Ein wütender Schrei gellte im Raum wider, eine Faust wurde auf den Boden geschlagen.
Der Rothaarige war zu Boden gesunken. Selbsthass über seine Schwäche hatte ihn im Griff. Er wollte nicht weinen, wollte auf keinen Fall schwach wirken, doch er war machtlos, diesen tiefen Gefühlen gegenüber. Tränen tropften auf das Parkett, einige unterdrückte Schluchzer bahnten sich ihren Weg aus der Kehle Ryou's.
Diese grauenvollen Laute. Er wollte sie nicht ausstossen.
Ich bin stark, ich brauche niemanden. Es ist alles okay! Doch die Worte konnten ihn nicht trösten. Nicht jetzt!
Zögerlich hob Ryou den Blick. Das einzige was ihm jetzt helfen konnte war Musik.
Unbeholfen richtete er sich auf, verharrte einen Moment auf der Stelle, bis er die nötige Sicherheit gefunden hatte und trat dann auf den Flügel zu.
Schon oft hatte er seinen Emotionen in einem Lied Luft gemacht. Das war der letzte Anker, um nicht vollends übermannt zu werden und im Kummer zu vergehen.
Rasch liess er sich auf der Bank nieder, legte die Finger auf die schwarz-weißen Tasten und tippte sanft ein paar an. Töne erklangen und langsam reihten sie sich in eine Folge ein, verschmolzen zu einer traurigen Melodie. Und je länger das Stück währte, umso stärker spielte Ryou, spielte sich in eine Art Trance, die ihn alles um sich herum vergessen liess.
Die Nacht, die Gefühle, Erinnerungen, die ihn überwältigt hatten, das Musikzimmer, die Schule.. Die ganze Welt verschwand und es gab nur noch ihn, den Flügel und diese Melodie.
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeMo 3 Sep 2012 - 22:51

Keuchend und seufzend stand das Mädchen auf und strich sich ihren Rock glatt. Es war wohl an der Zeit, mit ihren Freunden ins Internat zurück zu kehren. Oder zumindest hatten sie das vor gehabt.
„Hikari! Danke für den Kuchen, der war echt lecker, deine Mutter macht die Besten!“, die Weißhaarige hatte Yukio nur den Kopf getätschelt. Ihre Augen waren noch von der letzten schlaflosen Nacht rot und sie hielt einen lieblich geschmückten Karton in der Hand.
„Geht’s dir auch wirklich gut?“, wenige Minuten davor hatte sich das junge Mädchen bei ihren heißgeliebten Freunden ausgeweint. Ihr Fieber war schon seit einer gefühlten Woche vergangen und sie fühlte sich besser. Ja, sie fühlte sich gut. Die Lösungen für die heiklen Probleme mit Takuma waren schon beinahe in greifbarer Nähe und über den Verlust und die Trennung war sie auch schon einigermaßen hin weg. Alles nur dank ihrer besten Freunde. Nein, sie war nicht alleine. Im Gegenteil, sie hatte es von allen am besten. Sie hatte die besten Freunde der Welt und wollte ihnen eine umso bessere Freundin sein.
„Ja… danke… ich liebe euch, wisst ihr das? Mir ist das so peinlich, das zu sagen, dass ihr das nicht so oft hören werdet, also genießt es lieber“, kicherte sie leise und ließ sich die Wangen trocken wischen. Es war an der Zeit, vorwärts zu sehen.
Kamikizu meinte, noch etwas alleine sein zu wollen und hatte das dringende Verlangen, den Musiksaal aufzusuchen. Warum? Weil sie ein Lied spielen wollte. Ein Lied, das sie immer aufbaute. Sie wollte dazu singen, ihre Gefühle in die Welt hinausschreien, weil ihr Herz zu klein dazu war, um sie für sich selbst zu behalten.
Da nahm sie den viertel Kuchen noch mit. Sie ließ die anderen Schüler und ihre Probleme an sich vorbeischweifen, während sie durch die Flure schlich und die Hand vorsichtig auf den Türknauf legte.
Hikari wusste es nicht, aber sie hatte ein Talent für das Klavier. Sie fühlte sich mit ihm verbunden und es für eines der schönsten Instrumente. Schwarz weiß Malerei stand ihr zwar nicht, aber es gefiel ihr, wie sich das Klavier „gut“ und „böse“ teilte. Und, es war gleich, welche Taste man auch drücken möge, das Klavier würde immer singen.
Aber, halt. Da war doch etwas, nicht?
Eine Melodie?... wie traurig, schön und rein zugleich…, Hikari wusste, dass dort jemand saß. Sie wusste, dass sie wohl nur stören würde… aber es wäre doch eine Verschwendung, dieser Melodie nicht zuzuhören. Vermutlich war sie nicht für die Ohren anderer bestimmt, aber das wäre doch traurig, nicht? Schallwellen waren eben dazu bestimmt und verurteilt, gehört zu werden.
Als sie in den Saal trat, schien die Zeit stehen geblieben zu sein. Einzig und allein die Klänge der Melodie drangen an ihr Ohr und sie glaubte, in eine fremde Welt gezogen zu werden. Aber das störte sie nicht, es war eine schöne Welt, wenn auch etwas traurig. Eine traurige Welt würde sie alleine niemals überstehen. Doch sie war nicht alleine… dort saß jemand… am Klavier, seine sanften und traurigen Töne spielend, die immer energischer wurden.
Natürlich, sie kannte diesen Jungen. Dieser Junge, der sie immer traurig stimmte.
„Wie schön…“, sie nahm den Kuchen in beide Hände und hielt ihn, als wäre er etwas Besonderes. Natürlich, es war lediglich ein Karton mit Süßigkeit, doch war es etwas sehr Besonderes. Sie hatte ihn mit ihren Freunden geteilt, er wurde von ihrer Mutter gebacken und war dazu bestimmt, Freude zu schenken.
Vorsichtig ging sie auf ihn zu und sah ihm über die Schulter. Es war ein wundervoller Anblick, wie seine Finger – die in diesem Moment so unglaublich sanft und zerbrechlich wirkten – über die Tasten glitten und er sich im Takt der Melodie wiegte.
„Ich hätte niemals damit gerechnet, dass du solch wundervollen Töne spielen könntest“ .___.
Doch sie musste stets den Moment ruinieren. Ah, es schien ihr selbst aufgefallen zu sein. Betroffen fasste sie sich an den Mund und musterte ihn entsetzt. Es sollte wohl eine Art „Sorry, das war fies“, gewesen sein. Ob sie ihn wohl erschreckt hatte?
Für gewöhnlich war sie ja frech, manchmal aufbrausend und burschikos… aber in diesem Moment war sie selbst zerbrechlich, also wollte sie nicht denen zickig gegenüber sein, die ihr ähnlich waren.
Langsam legte sie die Hand wieder auf den Karton und lächelte ihn an. Sie fragte sich, was es wohl für ein Lächeln war. Sanft? Aufmunternd? Traurig? Oder vielleicht sogar etwas wie ein „Dankeschön, für diese Melodie“ ? Vermutlich eine Mischung aus allem.
“Tut mir leid… ich habe dich gestört, obwohl ich wusste, dass du hier spielst, das war egoistisch von mir. Aber ich dachte mir, es wäre schade, wenn niemand diese Melodie hören würde“, das Lächeln wich nicht von ihren Lippen. Obgleich sie innerlich verletzt und ein Wrack war, lächelte sie. Ganz einfach, weil es gut tat. Es tat gut, jemanden zu sehen, ihn anzulächeln und ihm etwas von sich zu zeigen. Das fiel ihr erst auf, nachdem sie gemerkt hatte, wie traurig es sein konnte, jemanden nicht anzulächeln.
Auch Kari dachte, sie würde niemanden brauchen. Doch das war eine Lüge… eine lange Zeit konnte sie sich selbst damit belügen… doch ihre Freunde nicht. Nein, sie erkannten ihre Fehler und führten ihr diese vor Augen.
„Ich freue mich für dich, dass du so reine Töne spielen kannst“ , meinte sie, kniff die Augen zusammen und lächelte ihn herzhaft an. Natürlich freute sie sich. Jemand, der so reine Töne spielen konnte, musste innerlich ebenfalls rein sein. Sie dachte immer, er sei…. Arrogant, gemein und abweisend. Aber die Noten sprachen anders. Sie sprachen die Wahrheit. Diese Melodie gab Hikari Hoffnung darauf, dass er ein sanfter Mensch sein konnte. Auch, wenn er nicht alles an sich heranließ. Sie glaubte daran, dass er seine Gründe dafür hatte. Sie hoffte nur, dass er es jemanden erzählte. Oh nein, es musste nicht sie sein. Aber sie hoffte inständig darauf, dass er jemanden finden würde, dem er alles anvertrauen konnte – genauso, wie sie jemanden gefunden hatte.
„Es ist vollkommen okay, wenn du überhaupt keine Ahnung hast, wovon ich spreche. Menschen denken nur über Dinge nach, die sie nicht verstehen und ich möchte, dass du darüber nachdenkst“ , meinte sie – schon etwas munter und ihre Augen flammten flüchtig auf. Hikari war wohl eine von den Menschen, die ihren Lebenssinn erst dann wieder finden, wenn sie jemanden trafen, um den sie sich kümmern konnten.
„Du kannst mich einfach ignorieren und mehr spielen. Und danach können wir deinen etwas verspäteten „Willkommens“Kuchen essen“ , sie hatte nicht mehr dieses fröhliche Lachen, sondern wieder dieses sanfte Lächeln. Sie glaubte, würde sie ihn anders ansehen, würde dieses sanfte Geschöpf vor ihr zerbrechen.
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeMo 3 Sep 2012 - 23:42

Verworrene Bilder schwanden dahin, Farben verliefen ineinander, Licht erfüllte für kurze Zeit das Herz Ryou's. Er war so sehr in sein Spiel vertieft, dass er die Person gar nicht bemerkte, die das Musikzimmer bereits betreten hatte.
Das Lied, sein Lied war nicht für andere Ohren bestimmt. Es waren seine Gefühle die er preisgab und die sollte kein lebendes Wesen je erfahren können. Es war so persönlich, so intim. Reine Gedanken, voller Emotion. Hass, Leidenschaft, Liebe..
Alles war so vergänglich und doch allgegenwärtig. Die Welt war erfüllt und doch so unvollständig.
Dann drangen ihre Worte an sein Ohr. Innerhalb dem Bruchteil einer Sekunde erstarb die Melodie, der Körper zuckte erschrocken zusammen, die Hände knallten auf die Tasten, erzeugten einen unschönen Laut, der die Atmosphäre der Phantasie zerstörte.
Ein scharfes, blitzendes Messer durchzog den Raum, zerschnitt den anhaltenden Traum und hinterliess ein beklemmendes Gefühl.
Sofort fuhr Ryou herum und blickte in die roten Augen jenes Albinomädchens, welches die Erinnerung an eine ferne, unliebsame Begegnung wachrief. Und schon wieder vernahm er dieses Anmaßende aus ihrer Stimme heraus. Ein Schatten legte sich über Ryous Gesicht. Jede Person auf dieser Welt wäre ihm lieber gewesen, als dieses Mädchen.
"Bist du hergekommen um mich wieder zu kritisieren?" Der Rothaarige wandte den Blick wieder der Tastatur zu. Die Lust zu spielen war ihm gründlich vergangen. Niemand hätte dieses Lied hören sollen, aber schon gar nicht dieses Mädchen. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, dass gerade sie hier war. Sie war ihm zuwider.
"Diese Melodie war für niemandes Ohren bestimmt!" Fast hätte er noch hinzugefügt, dass es eine Unverschämtheit war, dass sie einfach eingetreten war, aber dieser Raum war nicht für ihn allein bestimmt. Und wahrscheinlich hätte das wieder nur eine unnötige und lästige Diskussion herbeigeführt. Und Ryou verspürte alles andere als Lust mit Hikari zu diskutieren.
Obwohl er die Kontraste der Tasten fixierte, sah er sie doch nicht. Sein Blick glitt durch sie hindurch. Ein Zeichen, dass er sich auf die Worte des Mädchens konzentrierte. Jedoch tat er ihre nächsten Sätze mit einem einfachen "Hm". Er hatte ihre Worte zur Kenntnis genommen, sah sich jedoch nicht dazu veranlasst diese einer Antwort zu würdigen.
Doch das Albinomädchen, so sehr er sie auch verabscheute, schien sich zu bemühen.
Was hatte das zu bedeuten? Seit ihrer ersten Begegnung war Ryou, als könne sie ihn nicht leiden - und anders herum. Aber sie sprach so offen, als wolle sie sich gar entschuldigen?
Ryou wusste es nicht und er hatte auch kein Interesse daran. Sie war bei ihm unten durch, wie man so schön sagte.
"Solange du in diesem Raum bist werde ich nicht mehr spielen. Und an deinem Kuchen habe ich auch kein Interesse!"


Zuletzt von Ryou Okinawa am Di 4 Sep 2012 - 17:42 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeDi 4 Sep 2012 - 16:55

So, wie es schien, befand sich nicht nur der junge Mann in einer Art Trance. Auch Hikaris Augen waren sehr abwesend und schienen in die Ferne zu sehen. In die Ferne, die hoffentlich von diesen Noten erreicht werden würde. Es war schade, dass niemand sie hören durfte. Immerhin gab es Menschen, denen sie wirklich helfen konnten. War es nicht egoistisch von Ryou gewesen, sie für sich zu behalten? Aber, Hikari war die Letzte, die irgendjemanden als Egoisten bezeichnen konnte. War sie denn nicht selbst eine?
Doch dann wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Urplötzlich durchzog ein unangenehmer Laut ihre Ohren, ihr Kopf rumorte, ein Glück, dass sie den Karton mit dem Kuchen nicht fallen gelassen hatte. Hikari war erschrocken zusammengefahren und musterte ihn nur, mit einem Blick, der sagte: Das hatte ich erwartet. Natürlich war sie unerwünscht gewesen, doch sie konnte es ihm ja nicht übel nehmen. Natürlich nicht. Sie war der Störenfried.
Als er herumfuhr und sie anmusterte, schmunzelte sie vorsichtig und murmelte ein leises: „Hey“, oh toll, welch feine Begrüßung das doch gewesen war.
Als er sie fragte, ob sie hier gewesen war, um ihn zu kritisieren, musterte sie ihn erstaunt. „Woher weißt du das?“ , zog sie ihn sarkastisch auf. „Ich hab auch nichts besseres zutun, als Leute zu kritisieren“ , das sagte sie mit einem ziemlich ernsten Gesicht, dass man es ihr glatt abkaufen konnte. Jeder hätte es ihr abkaufen können, hätte sie nicht kurz darauf leise und traurig gekichert. „Unsinn. Ich hab nämlich tatsächlich besseres zutun, als dir hinterher zu laufen, dich niederzumachen und dich zu… „kritisieren““ , meinte sie selbstbewusst und stellte den Karton auf einem Hocker ab. Sie war nämlich hier wegen des Klaviers hier gewesen. “Nein, ehrlich gesagt hatte ich gehofft, das Klavier für eine kleine Weile lang für mich zu beanspruchen“ , sie war für niemanden gekommen. Nur für sich.
Hikari war schon ein seltsames Mädchen. Sie war es, die Hilfe mehr als jeder andere brauchte und dennoch hatte sie sie abgelehnt. Sie musste erkennen, dass das alles zu nichts geführt hatte. Sie war lediglich im Kreis gelaufen.
„Hm“ , meinte sie, als er meinte, sie wäre für niemandes Ohren bestimmt gewesen. „Schade, dass „Niemandes“ nicht hier ist, er weiß gar nicht, was ihm entgeht“ , meinte sie nachdenklich, während sie die Fenster öffnete und einen flüchtigen Blick hinaus warf. Oh, sie nahm ihn sehr wohl ernst. Es war nur so, dass er merken sollte, ihr nichts verbieten zu können. Wenn sie zuhören wollte, dann wollte sie zuhören. Es lag dann an ihm, ob er spielte, oder nicht.
Kamikizu wusste nicht, was sie von dem Rothaarigen halten sollte. Hass war nicht so ihr Ding, vielleicht war es eher… Ekel? Abscheu? Angst? Irgendetwas in die Richtung. Ahja, „Respekt“.
Irgendwie war dieser junge Mann so mysteriös und doch durchschaubar. Hikari kicherte leise und stellte einen Hocker neben ihn.
„…… werde ich nicht mehr spielen“ , sprach sie mit ihm das Ende des Satzes. „…. (kein) Interesse“ , sie ahnte, was er sagen wollte. Hikari war recht geschickt mit Worten, ob man es glauben mochte oder nicht. Sie konnte Worte lediglich nur schwer mit Gefühlen in Verbindung bringen. So wusste sie, was er sagen wollte. Zumindest riet sie einfach darauf los.
„Ich hab’s ja verstanden“, meinte sie beschwichtigend, wie eine Mutter zu ihrem aufgebrachten und hormongesteuerten Jungen.
„Ich bin zwar nicht hierher gekommen, um dich zu kritisieren aber… mach mal etwas Platz“ , forderte sie ihn vorsichtig auf, ehe sie anfing, eine zarte Melodie zu spielen. Vorsichtig, sanft und verständnisvoll. So konnte auch Hikari sein. Neben ihrer Frechheit und Lebenslust hatte sie auch das.

„… aber anscheinend hast du da etwas nicht verstanden. Es ist nicht mein Kuchen. Sondern deiner. Ryou Okinawas Willkommens-Kuchen“ , nachdem das vorsichtige Intro zuende Gespielt war, machte sie eine kleine Pause und grinste ihn an. Dennoch hatte das Grinsen etwas Vorsichtiges, Unsicheres und Trauriges. „Eine traurige Melodie zu spielen, während man traurig ist… das macht einen doch nur mehr traurig. Jetzt zeig ich dir, wie das die Profis machen“ , achja? Natürlich war das nicht ihr ernst. Es war nur so, dass sie nur so vor Lebensenergie strotzte, wenn sie dieses Stück auch nur anfing zu spielen.
Und schon beugte sie sich rüber, zu den tiefen Tasten und begann einen entschlossenen Rhythmus zu spielen. Und schon flogen ihre Finger über die Tasten, als gäbe es kein Morgen mehr. Hikari konnte keine Noten lesen, nein, aber dieses Lied hatte sie sich in ihren Kopf gehämmert, bis sie es spielen konnte. Es war ihr so, als überströme dieses Lied sie mit Gefühlen und Entschlossenheit. Manchmal war sie eben in einem Stadium der Trauer, in dem sie traurige Melodien einfach nicht ausstehen konnte. Es war ja nicht so, als hätte dieses Lied keine sanften Stellen. Sie empfand es für perfekt.
Das blasse Gesicht hellte sich auf, ihre Augen strahlten und ihr Mund war zu einem entschlossenen und doch sanften Lächeln verzogen. „Wenn deine empfindlichen Ohren diesen fröhlichen Klang nicht ertragen, halt sie dir einfach zu“ , meinte sie selbstsicher und musterte ihn sogar während des Spielens frech. Oh, es erschien so, als wollte sie ihn herausfordern. Nur, wozu?
Erst nach der Hälfte des Liedes traute sie sich, entschlossen mitzusingen. Sie war zwar keine Sängerin, doch ihre Stimme hatte etwas natürliches, vielleicht sogar beruhigendes.
„Es leuchtet!
Dieses scheinende Licht welches die wahren Wünsche erwecken kann,
Nur meine Railgun ist in der Lage, es abzuschießen
Ganz sicher werde ich treffen
Der Schuss geht einfach durch ohne Pause und
ohne sein Ziel zu verfehlen
Ich ziele!
Mit einem Glauben so wundervoll, dass
Der Schuss gelassen die Dunkelheit zerreißt
Ich werde einfach jeden einzelnen Zweifel fallen lassen
Mein Herz schreit laut los, dass
Mir heute keiner im Weg stehen wird“
, zu dem Text und zur Melodie passend bewegte sich ihr Körper und sie schüttelte zu den passenden Verneinungen im Text den Kopf, dass ihr weißes, sehr kurzes Haar ihr Gesicht umspielte. Sie genoss es einfach, sich selbst Mut zu machen und interessierte sich gar nicht dafür, ob dieses Lied auch Ryou gefiel. Sie war ja nicht für ihn gekommen und wollte ihm das auch zeigen. Sie wollte ihm zwar helfen und es würde sie freuen, gefiele ihm das Lied, doch sie wollte nicht aufdringlich erscheinen.
„Unzählige Wünsche in mir fallen
Ohnmächtig und zitternd zu Boden
Und vereinen sich in meinen
Beiden Händen
Die auseinander gerissene Dunkelheit
Enthüllt schwere tiefe
Schmerzliche Erinnerungen
Doch ich will nicht gegen meine
Eigene Verzweiflung verlieren
Welche diese Realität das Zittern gelehrt hat
Sodass sie ihre wahren Farben verlor.
Genau jetzt werde ich jedes bisschen Stolz,
das ich noch habe, bündeln
Und darauf stolz sein, dass ich so bin
Wie ich bin!!“
, es erschien so, als wurde das Mädchen nur durch seine Leidenschaft dazu veranlasst, zu spielen. Sie brach förmlich aus ihr heraus und ließ sie so entschlossen und unnahbar wirken, um nicht zu sagen… atemberaubend. Die Art und Weise, wie sich ihr Körper von der Melodie durchfluten und bewegen ließ, war schon beinahe einzigartig.
Als dann das Lied endete, ließ sie die Hände vorsichtig auf ihre Oberschenkel sinken und kicherte erschöpft. So leidenschaftlich hatte sie schon lange nicht mehr gespielt. Einfach, weil sie miserabel in Musik war.
„Das tat gut!“ , meinte sie und musterte ihre zarten Hände, sie hatte das Gefühl, sie würden verbrennen.
„Ich habe das Lied zwar nicht für dich gespielt, um ehrlich zu sein, aber es würde mich freuen, wenn es dir trotzdem gefallen hat. Ich finde es einfach noch viel, viel schöner, als deine Melodie – auch, wenn das schon beinahe nicht möglich ist. Nicht, weil du schlecht gespielt hast, nein, gar nicht! Sondern, weil diese Melodie, die mir ein sehr lieber Mensch beigebracht hatte, die Macht hat, anderen zu zeigen, dass man sanft und entschlossen gleichzeitig sein kann. Der Text zeigt uns, dass wir alle die Macht haben, etwas zu verändern und zu beschützen. Diese Melodie geht mir durch Mark und Bein und ich hoffe, du hast dich ebenfalls so gefühlt. Ich denke zwar, weil du ein ziemlicher Tsundere* zu sein scheinst, würdest du zwar nie zugeben, dass sie dir gefällt, aber was soll’s“ , Hikari erhob sich und strich ihren Rock glatt.
„Also ist es wohl auch für uns an der Zeit, diese Tatsache einzusehen. Auf der Stelle zu treten, ist echt dämlich, vorallem, wenn es unnötig ist. Ich weiß nicht, warum ich es dir erzähle, aber ich habe das Gefühl, ich verstehe es selbst besser, wenn ich es laut ausspreche. Und vielleicht nimmst du mich ja, eines Tages, eines wundervollen Tages, einmal ernst und akzeptierst einfach, dass es Leute gibt, die fasziniert von dir sind“


*bedeutet so etwas wie „harte Schale, weicher Kern“. Es sind die Charaktere, die meinen: „Ich hab nicht an dich gedacht!!“, rot anlaufen, verlegen wegsehen und meinen „Naja.. vllt ein bisschen, aber bilde dir bloß nichts darauf ein!!!“, so was in der artxD

Der deutsche Text gehört nicht mir
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeFr 12 Okt 2012 - 23:55

Am liebsten hätte Ryou sich die flache Hand gegen die Stirn geklatscht. Die Frage war aber auch zu dämlich gewesen. "Bist du hergekommen um mich wieder zu kritisieren?" Natürlich war sie das nicht. Wie hätte sie auch wissen können, dass er hier war? Sie wollte Klavier spielen, so wie er auch. Hatte auch sie Gründe? Oder spielte sie einfach aus Leidenschaft? Er wusste es nicht, doch eigentlich war es ihm auch relativ egal. Sie war hier und das war es, was ihm nicht passte. Und sein Unbehagen über ihr Erscheinen steigerte sich in Verärgerung als Hikari doch tatsächlich seine Sätze beendete. War er so durchschaubar?
"Ich kann alleine sprechen, danke!", fauchte Ryou gereizt. "Und bleib gefälligst aus meinem Kopf raus!" Dieser Satz klang verdammt blöd und zugleich auch wie ein Zugeständnis. Hatte das Albinomädchen ihn tatsächlich durchschaut? Waren sie sich vielleicht gar nicht so unähnlich, wie er immer meinte?
Blödsinn! ... Oder? Die leichte Verwirrung ob des Zweifelns liessen ihn nur kurz abgelenkt, denn schon hatte sich Hikari neben ihn auf einen Hocker gesetzt und seinen Platz eingefordert. Etwas perplex, ob ihrer forschen Art wich Ryou ein Stück zur Seite, damit sie spielen konnte.
Eine zarte Melodie erklang.
"Mein Kuchen?" Er hob ungläubig eine Augenbraue. "Ich weiß nicht zu welchem Zweck dieser Kuchen ursprünglich gebacken wurde, aber das ist ganz sicher nicht mein Willkommens-Kuchen."
Das Intro endete. Hikari grinste. Und Ryou schwieg. Er lauschte der Melodie, die sie nun zu spielen begann.
Es war berauschend ihr zuzusehen. Sie beherrschte das Instrument nahezu perfekt. Kein Misston schlich sich in ihr gefühlvolles Stück.
Es war ein munteres Lied, keines welches der Rothaarige gespielt hätte, aber es zog ihn in seinen Bann. Niemals wäre er Hikaris Aufforderung nachgekommen und hätte sich die Ohren zugehalten. Dafür liebte er die Musik viel zu sehr.
Und auch als sie zu singen begann, lauschte er ihr weiterhin aufmerksam. Ihre Stimme war keinesfalls die einer Sängern, sie war nichtmal besonders schön, aber sie war so natürlich und so frisch, dass sie zu diesem Stück hervorragend passte. Auch der Text des Liedes war überaus passend. Die Spannung, die seit ihrem Eintreten im Raum hing, schien sich zu verflüchtigen und auch Ryous Verägerung verrauchte. Und als sich auch ihr Körper zur Musik bewegte, sie ihre weißen Haare schüttelte, schlich sich ein amüsiertes Grinsen auf das Gesicht des jungen Mannes. Er konnte sich ihrem Bann nicht entziehen, auch wenn er gewollt hätte. Für diesen Moment hatte sie ihn für sich gewonnen.
Auch als sie das Spiel beendete, hielt die Euphorie ihn noch einen langen Moment umfangen.
"Mir hat das Lied sehr gut gefallen und du spielst wirklich wundervoll." Sie hielt ihn für einen Tsundere? Ja, vielleicht war er das sogar. Aber er war nicht unehrlich. Gerade was Musik betraf. Sie hatte gut gespielt und ein guter Musiker verdient Anerkennung.
"Es gibt Situationen, in denen man den erlösenden Schritt von einer Stelle aber nicht sofort machen kann. Wenn man nicht die Kraft dazu hat oder einfach zu sehr von etwas beherrscht wird." Für einen kurzen Augenblick schloss Ryou die Augen. Die Worte waren ihm einfach so über die Lippen gekommen. Eigentlich hatte er niemals vorgehabt sowas in Gegenwart von Hikari zu sagen. Aber unverhofft kommt oft, oder?
Bevor sie jedoch irgendetwas darauf erwidern konnte, wandte er sich wieder der Flügeltastatur zu und er stimmte eine Melodie an. Dann hob er den Blick und sah das Mädchen neben sich mit einem ebenso herausfordernden Blick an wie sie zuvor ihn, hoffend, dass sie verstehen würde.


(Das Lied hatte ich auch bei der ersten Antwort gepostet, aber irgendwie war das so kurz. Ich mag es aber einfach Smile)


(Ich hab das Lied gerade entdeckt als ich Piano Duette gesucht habe und ich finde es klingt sehr schön Smile Was meinst du? Welches wäre dir lieber?)
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeSa 13 Okt 2012 - 22:35

Der Rothaarige konnte also für sich selbst sprechen? Hikari grinste ihn unschuldig an, brachte ein leises „Ups“, heraus und kicherte. Er hatte zwar nichts lustiges gesagt, aber seine Reaktion war amüsant. „Ich bin nicht in deinem Kopf drinnen“, , schüttelte sie energisch den Kopf. „Du zeigst ihn nur viel zu viel her“ , neckte sie ihn und grinste weiterhin ihr dämliches, triumphierendes Grinsen. Wenn man andere neckte, ging es einem selbst viel besser. Weil man die Welt auch von einer guten Seite sah, dachte Kamikizu.
Hikari spielte. Und er lauschte. Sie zeigte es zwar nicht offen, doch es erfreute sie sehr. Diese Ohren, die nur ihr lauschten, für diesen einen Moment nur ihr gehörten. Diese Aufmerksamkeit, die man(n) nur ihr schenkte. Es machte sie unbeschreiblich glücklich, auch ihn so zu sehen. Hikari sah auf die Tasten und ihre Finger. Es kam ihr vor als wären es gar nicht ihre, die über das Schwarz Weiß des Pianos flogen. Sie fühlte kaum die Berührungen, so schnell fühlte es sich an.
Und sein Lächeln erst… Es war Zufall, dass sie es gesehen hatte. Ab und zu hatte sie ihm nämlich tatsächlich unsichere Blicke zugeworfen. Denn, sie hatte zwar gemeint, er könne sich die Ohren zuhalten, doch es hätte sie verletzt. Dieses Lächeln…
Hatte er sie belächelt, oder mit ihr gelächelt? War sie denn so lachhaft, so lächerlich, diesen Text zu singen? Hikari wusste es nicht, trotzdem lächelte sie schüchtern zurück, wand aber sofort den Kopf ab.
Als das Stück zuende war, meinte er, wie sehr es ihm gefallen hatte. Hikari faltete die Hände vor der Brust, ihre Augen strahlten und ihre Lippen zitterten, als wollte sie ihm um den Hals fallen. Es hatte ihm gefallen und sie spiele gut. Sie hatte diese Worte nur äußerst selten gehört, weil sie sonst nur alleine spielte. Weil sie sonst nichts spielen konnte.
„Wirklich?“ , fragte sie, wobei sie sich schnell abwand und sich räusperte. „Das ist aber eine von den wenigen, die ich spielen kann“ , Hikari wusste nicht, dass ihre leibliche Mutter ihr das Klavierspielen vererbt hatte. Sie hatte es auch nie wirklich gefördert und verfolgt.
Hikari lauschte ihm.
"Es gibt Situationen, in denen man den erlösenden Schritt von einer Stelle aber nicht sofort machen kann. Wenn man nicht die Kraft dazu hat oder einfach zu sehr von etwas beherrscht wird."
Anfangs wusste Kari nicht, was sie antworten sollte, denn sie war selbst von dieser Last geplagt. Man konnte anderen nur etwas beibringen, wenn man besser war, nicht?
Dann wand er sich um und spielte.
Dieser Blick. Eine Herausforderung? Seltsam. Doch Hikari kicherte leise darüber. Vielleicht waren sie sich doch nicht so unähnlich.
Ryou… er brauchte nur die ersten Töne zu spielen und in Karis Pokerface regte sich etwas. Sie musterte ihn erstaunt und schnappte nach Luft. Das flüchtige Solo, das ihr nur zu bekannt war.
„Senpai…“ , flüsterte sie leise und auch etwas erstaunt , immerhin hatte sie nicht geglaubt, dass er auch diese Art von Stück spielte. Denn es war eher hoffnungsvoll, als traurig. Nachdem man gefallen war, eine Auszeit und dann weiterkämpfen. Vermutlich ist dieses Stück die Auszeit.
Aber, dieses Intro… das war doch das Intro für das Duett und nicht das des tatsächlichen Stückes, oder? Ah… das verlangte er also von ihr.
„Das ist… ein Duett, nicht wahr…?“ , flüsterte sie leise, wobei sie keine Antwort erwartete. Eigentlich war es sogar eine Feststellung gewesen. Ein Glück, dass sie es kannte, sonst hätte sie nur tollpatschig herumgetippt. Genau wie damals, als sie es mit ihrer leiblichen Mutter gespielt hatte. Da hatte sie mit ihren fünf Jahren tollpatschig herumgespielt. Doch dieses Stück war so tief in ihrer Seele verankert, dass sie es niemals vergessen hatte. Weil es das einzige war, dass sie von ihrer wahren Mutter geerbt hatte. Während ihr Vaters erbe sie im Spiegel belächelte, war das ihrer Mutter stets versteckt gewesen.
Vorsichtig spielte sie für ihn weiter, als sie an der Reihe war, um seine Hand nicht zu berühren. Hikari meinte oft spaßhalber, sie hätte Berührungsängste. Doch tatsächlich war dem nicht so. Sie wollte ihn nur nicht anfassen, aus Angst, er würde durch ihre unkontrollierbare Kraft zerbersten.
Und dann spielten sie gemeinsam. Harmoniert, wobei Hikaris Griffe noch etwas tollpatschig waren.
„Nicht so schnell“ ,, flüsterte sie leise, wohl eher zu sich selbst, um sich anzuspornen, besser zu spielen. Doch sie hatte es so lange schon nicht mehr gespielt, da war es wohl etwas eingerostet. Allerdings wollte Hikari das Stück nicht mit ihrer Stimme stören, deshalb formte sie die Worte, ihre Stimme war lediglich ein Hauch gewesen.
Ihr Solo. Es war so schön und wundervoll, es wieder zu spielen, dass es ihr Tränen in die Augen trieb, wobei ihre Hände sicher und energisch erschienen . Zum Teil spielte sie für Ryou, hauptsächlich aber für sich. Sie spielte aber sehr wohl mit Ryou, wie sehr seine Art ihr auch missfiel. Aber, halt. Missfiel sie ihr denn wirklich?
Der Wechsel kam überraschend und sie musterte ihn mit großen Augen, als er plötzlich seinen Part zu spielen begann – ihre Hände waren im Weg also zog sie sie weg und spielte seine Begleitung.
Der Refrain zerbrach ihr beinahe das Herz. Der Rothaarige neben ihr spielte ihn so wundervoll, dass ihr die ersten Tränen über die Wangen liefen und sie erschüttert an ihre Lippen fasste. Normalerweise weinte sie selten. Doch, wenn sie berührt oder wütend war, sehr häufig. Er spielte es perfekt… nicht so, wie ihre Mutter. Denn der Stil ihrer Mutter veränderte sich je nach ihrer Laune. Mal spielte sie zu langsam und depressiv, mal zu schnell, als wollte sie die Zeit, die sie mit ihrer Tochter verbrachte, schnell hinter sich bringen.
Doch er nahm sich Zeit, wobei er mit ihr mithielt. Er war da. Kamikizu versteckte ihre Tränen, sie wollte ihn nicht abhalten. Er durfte nicht aufhören.
Das Duett war voller Hoffnung, Liebe und Sanftmütigkeit. Hikari war überwältigt von diesen Gefühlen, von dieser Gemeinsamkeit, die sie hatten. Es war zwar lediglich ein Moment, doch sie genoss ihn sichtlich. Trotz der Tränen, hatte sie ein stummes Lächeln auf den Lippen und sie wurde mutiger, ja, striff sogar zärtlich seine Hand. Ob mit Absicht oder Versehentlich, konnte man nicht erkennen. Sie formte mit ihren Lippen zwar ein leises “Sorry“, doch ihr Lächeln sah nicht so aus, als bereue sie es tatsächlich. Nein, es war versehentlich. Aber sie bereute es nicht. Vermutlich musste sich das Paar in einem Duett berühren, um zärtlich zu spielen, Kari wusste es nicht.
Hikari kannte und liebte dieses Stück. Doch sie hatte unglaubliche Angst vor ihm. Es erinnerte sie wohl zu sehr an die wunderschöne, schwarzhaarige Frau, die Hikari geboren hat. Durch diese Angst kam es dazu, dass sie sich vertippte oder unsicher spielte.
Dann kam er und spielte ihr Mut zu – ob gewollt, oder nicht, es war ihr egal gewesen. Kamikizu fand den Mut und spielte weiter.
Wie in Trance spielte sie das Stück zu ende. Ihre kraftlosen Hände sanken in ihren Schoß zurück und sie schloss die Augen, als wollte sie Bilder aus ihrem Kopf verscheuchen.
„Sorry…“, flüsterte sie leise und rieb sich die feuchten Augen.
„Es war nur so schön, dass…“, sie biss sich auf die Unterlippe, um mehr Tränen zu vermeiden und rang nach Luft. Diese ganzen Gefühle waren einfach zu viel für ihr Herz und sie blieb stumm. Was hätte er getan, hätte sie dieses Stück nicht gekannt?
Hikari sah ihren Tränen beim Fallen zu und ließ den Kopf hängen. Es war schon beinahe verwunderlich, zu sehen, dass auch jemand wie die Albino weinen konnte.
Sie krallte sich in den Saum ihres Rockes und versuchte sich zu beruhigen. Die schwarzhaarige Frau, die immer so schnell spielte, als wollte sie es schnell hinter sich bringen tat ihr weh. Dieser Anblick des kleinen Mädchens, das sich immer so gefreut hatte, mit seiner Mutter spielen zu dürfen, tat ihr weh.
Das Mädchen lächelte bitter. „Diese Frau…“, welche Frau? Sie konnte sie nicht einmal mehr „Mutter“ nennen. „… hat es mir beigebracht. Wir spielten es gemeinsam, als ich noch sehr klein war… es hat mir immer unheimliche Angst gemacht, ich war nie in der Lage, es zuende zu spielen. Deswegen… danke… ich danke dir von ganzem Herzen“ , endlich sah sie ihn an und lächelte aufrichtig, obgleich ihre Wimpern und Wangen feucht waren. Gemeinsam war es doch einfacher, Hürden zu überwinden. Sie hoffte für Ryou, dass er es auch verstanden, oder zumindest so, wie sie, empfunden hatte.
Die Blasse, deren Wangen bereits rot waren, klatschte sanft und lächelte ihm beglückwünschend zu.
„Offen gestanden war ich ganz überrascht, dass du kein depressives Lied gespielt hast. Aber sag, was hättest du getan, hätte ich es nicht gekannt? Und wie kommt es, dass du es kennst? Das ist wirklich ein ziemlich interessanter Zufall“ , kicherte sie leise und dachte darüber nach. Dass sie so eine wichtige Gemeinsamkeit hatten, damit hätte sie nie gerechnet. Okay, sie waren sich vielleicht etwas ähnlich, in den meisten, schlechten Dingen, doch sie waren sich auch in positiven Dingen ähnlich, wie es schien.
„Du hast es wirklich wundervoll gespielt… ich liebe es, wie du es spielst“
Der Rothaarige war zwar recht griesgrämig, doch spielte er reiner, als ihre leibliche Mutter es jemals könnte.
„Um… wegen dem, was du vorhin gesagt hast“ , dachte sie nach, strampelte etwas mit den Beinen, da sie zu kurz waren, um den Boden zu erreichen, legte den Kopf schief und musterte ihn. „Nimm dir einfach Zeit und warte, bis du mit der Last klarkommst. Es ist ja nicht so, als müsstest du schnell schnell alles fertig machen. Wenn du zum Beispiel als Eisläufer hinfällst, kannst du warten, bis du dich erholt hast und dann weitermachen. Und alleine deine Erholung abwarten musst du auch nicht“ , die Schülerin schmunzelte verlegen.
„Wir sind schon zwei Idioten. Kennen so ein schönes, hoffnungsvolles Lied und dann sehen wir die Welt nur in Schwarz und Weiß, was?“ , kicherte sie amüsiert und rieb sich verlegen den Hinterkopf.
Ihr Gesicht wurde röter, als sie das folgende sprach: „Ich hoffe… du hast dich genauso gut gefühlt wie ich und siehst deine Probleme etwas anders… denn ich tue es. Du schaust immer so finster, aber du spielst viel reiner und schöner, als diese Frau es je könnte, weißt du? Aber bilde dir nichts darauf ein“ , ach, sie konnte auch ein Tsundere sein, wenn sie zu verlegen war. Sie sah weg und schnappte nach Luft. „Das war nur ein Kompliment, weil ich denke, dass es dir ganz gut täte, mal etwas positives von mir zu hören, lass es dir nicht zu Kopf steigen“ , ihre Stimme hatte einen unsicheren Tonfall – die Fassade schien nicht gerade gut zu funktionieren.
„Naja… vielleicht ist es auch nicht so schlimm, wenn du dir mal etwas zu Kopf steigen und dich loben lassen würdest….“, meinte sie verlegen und musterte ihre Knie.
Hikari konnte doch ganz niedlich sein, wenn sie wollte. Ja, sogar nett.
„Tsundere…“
Oder auch nicht.
Sie drehte ihren Kopf weg und legte eine Hand an ihren Bauch. Dieses Gefühl… sie fühlte sich so wohl, dass ihr der Magen und das Herz schmerzte. Natürlich war es ein bekanntes Gefühl… ein Gefühl der Geborgenheit.
Oder doch nicht? Vielleicht sollte sie ins Krankenzimmer gehen und fragen, was sie hatte?
Nein, dann würden die Schmerzen wohl schlimmer werden.
„Also… um ehrlich zu sein wollte ich dir etwas von meinem Kuchen abgeben… das war alles. Ich dachte, wenn ich dir erzähle, er gehöre ohnehin dir, würdest du ihn essen, nach dem Motto: Was mir gehört, will ich auch haben. Aber anscheinend kannst du ziemlich stur sein, wenn du willst… Würdest du ihn… also… wirklich nicht essen wollen?“
Aber halt… da merkte sie etwas… Ihr Lächeln wurde zu einem neckenden Grinsen.
„Wie war das „Du spielst nicht mehr, wenn ich in dem Raum bleibe“?“, doch vermutlich war es etwas zu gemein, so etwas zu sagen, weshalb sie lediglich leise lachte. „Deine Widersprüche sind reizend, ich mag sie auch, genauso, wie deine Art, zu spielen“
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeDi 6 Nov 2012 - 0:48

Es war Ryou neu, dass er so durchschaubar geworden war. Gab er wirklich so viel von sich preis, dass Hikari in ihm so leicht lesen konnte, wie in einem offenen Buch? Oder war sie ihm einfach nur so verdammt ähnlich, dass sie aus eigener Erfahrung wusste, wie es in ihm aussah? Doch was es auch war, so ungewohnt und neu es auch war, so empfand Ryou es durchaus nicht unangenehm. Möglicherweise begrüsste er es sogar?! Er hätte lange darüber nachgedacht, doch als Hikari ihr Spiel begann, konzentrierte er sich nur noch darauf, so lange, bis sie geendet hatte.
„Ja, es hat mir wirklich sehr gut gefallen!“ Der Rothaarige nickte sanft, wandte jedoch den Blick ab, leicht beschämt, durch seine Ehrlichkeit, die ihn zugänglicher machte. Dann setzte er zum Spiel an und seine grünen Augen fixierten das Rot ihrer eigenen.
"Senpai…" Diese Ansprache liess ihn unmerklich zusammenfahren. So wurde er nur sehr selten betitelt. Doch statt gewohnt spitz zu antworten, wandte er sich kurz von dem Mädchen ab und lächelte verhalten, jedoch wurde es schnell freier, als sie ihn fragte, ob dieses Stück ein Duett sei.
„Natürlich ist das ein Duett“, antwortete der junge Mann und richtete seinen Blick wieder dem Albinomädchen zu. Ihm war klar, dass diese Frage mehr rhetorisch gemeint war, da sie wusste, dass es ein Duett sein würde und trotzdem gab er ihr diese Antwort, um es ihr sicher zu bestätigen.
Ihre Bestätigung gab sie ihm, als sie sein Spiel übernahm. Er machte ihr etwas mehr Platz, damit sie die Tasten besser greifen konnte und rückte wieder ein Stück näher als sie gemeinsam spielten.
Er bemerkte, dass ihre Griffe manchmal ein wenig unbeholfen waren, doch statt sie zu kritisieren, lächelte er nur. Es klang wundervoll. Dieses Stück. Als Duett. Mit ihr. Ryou‘s Spiel war perfekt. Wenn er auch im Leben so oft wankte und unausstehlich war, im Klavierspiel fand er seine Sicherheit und eine unerklärliche Geborgenheit. Nichts konnte in dieser eigenen Welt verunsichern. Er wusste was er konnte. Und das zeigte er auch jetzt.
„Dieses Stück ist wundervoll nicht?!“, kam es dann über die Lippen des Rothaarigen. Er brauchte keine Bestätigung, denn wie ihre Frage zuvor, war auch diese eine rhetorische Frage. Er wusste, dass dieses Lied wundervoll war und dennoch würde es ihn sicherlich freuen, wenn sie es auch so empfand.
"Nicht so schnell." Es war nur ein Flüstern, doch der junge Mann hatte es wahrgenommen und so drosselte er sein Tempo ein wenig, um Hikari zu helfen. Mit seinem Blick folgte er ihren Fingern, hob dann den Kopf und sah zu ihr herüber, sah wie ihre Lippen Worte formten, stumm, aber deutlich. Sie kannte den Text zu diesem Lied. Genau wie er. „Sing ruhig mit“, kamen die ermunternden Worte von ihm. Wenn sie zu singen begann, würde er sicher mit einsteigen. Dann folgte sein Part und sein Blick ging wieder hinunter zu seinen Händen. So bemerkte er die Tränen seiner Spielpartnerin nicht. Er folgte seinen Fingern mit den Augen, betrachtete jede einzelne Taste, die er antippte, immerzu begleitet von Hikari.
Es war ein berauschendes Gefühl. So viele Emotionen hatte Ryou schon lange nicht mehr gespürt. So viele positive Gefühle und mochten sie auch nur für dieses Stück verweilen. Er war.. glücklich? Diese Frage konnte er mit einem klaren ‚Ja‘ beantworten. Er war glücklich. Und er war froh darüber, dass Hikari neben ihm spielte. Auch wenn er das Mädchen eigentlich nicht mochte, so war es jetzt gleichgültig.
Sie spielten als eine Einheit, als wäre das Stück allein für sie geschrieben worden.
Zarte, sanfte Berührungen von ihr, so fragil und kurzweilig wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, die ein angenehmes Prickeln hinterliessen.
Ob Zufall oder Absicht, Ryou störte es nicht. Dieser Moment erlaubte es, dieses Lied sowieso. Es gehörte zu den Gefühlen. Zu der Hoffnung, der Liebe, der Sanftheit.
Schon wurden die letzten zarten Töne gespielt und das Stück endete, viel zu schnell für Ryou’s Geschmack. Hatte es gerade eben noch ewig angedauert, schien ihm die Zeit jetzt viel zu kurz.
Der Nebel, der ihn die ganze Zeit über umfangen hatte, lichtete sich allmählich. Er blickte Hikari an und bemerkte erst jetzt ihre feuchten Wangen. Innerlich erschrak er. Hatte sie das Lied so aufgewühlt? Er konnte es ihr nicht verdenken.
„Ist alles okay?“, fragte er sie leicht verunsichert und hob die Hand an, versucht ihr über die Wange zu streichen, die Tränen aufzufangen, liess sie jedoch rasch wieder sinken, als sie zu sprechen anfing. Diese Frau? Meinte sie ihre Mutter damit? Ryou war sich nicht sicher. Dieses Stück hatte in ihr Erinnerungen wachgerufen, die vielleicht lange Zeit tief in ihr geruht hatten.
„Nicht doch.. Ich habe zu danken“, entgegnete der junge Mann schliesslich, war aber froh, als sie das Thema beendete. Er hatte nicht gewusst, was er hätte tun oder sagen können.
Dann lächelte er. „Hm, wenn du es nicht gekannt hättest? Die Annahme ist mir gar nicht in den Sinn gekommen. Mir war so, als würdest du es kennen. Intuition halt.“ Er zuckte die Schultern.
„Ich habe es damals zum ersten Mal gehört. Als ich es mit..“ Ryou stockte. Er wollte es dem Albinomädchen erklären, doch die Worte wollten nicht über seine Lippen kommen. Er hatte das Lied mit seinem Vater gespielt. Von ihm hatte er es gelernt. „Verzeih, aber darüber ... kann ich nicht reden!“ Sein Blick fiel für einen Augenblick lang auf die Tastatur, war vertieft in Gedanken. Doch das Gefühl der Euphorie von diesem Stück liess nicht zu, dass die Trauer und die Wut zurückkamen. Er riss sich zusammen und blickte sie erneut an.
„Danke, das hört man gerne.“ Das Lächeln, welches seine Lippen zierte, wirkte ein wenig beschämt. Er freute sich über das Lob, fand jedoch ihr Klatschen ein wenig zuviel des Guten.
Dann kam Hikari auf das Thema zurück, welches sie vor dem Duett bereits angeschnitten hatten. Trotz ihrer aufmunternd gemeinten Worte, ihrer Ratschläge, brachte Ryou kein Wort über die Lippen, sondern nickte nur und wandte den Blick ab.
„Das sind wir, ja.“ Einen Lidschlag lang verharrte er, unbewegt. „Ob ich die Dinge anders sehe, weiß ich nicht. Das wird sich zeigen. Aber danke. Und nein, ich bilde mir schon nichts darauf ein. Aber danke für den Dämpfer.“ Wieder nickte er, wandte sich dann wieder ihr zu und ein schiefes Grinsen zeigte sich in seiner Miene. „Schon klar.“ Nun beugte er seinerseits den Kopf und das Grinsen schwand. „Wer weiß..“ Der feste Blick seiner grünen Augen galt ganz allein ihr, die sie ihre Knie musterte - verlegen.
"Tsundere..." Er schmunzelte. „Oder auch nicht!“ Dann lachte er. Zum ersten Mal, seit langer Zeit wieder.
„Ein Klavierspiel macht hungrig. Also, ich hätte schon Lust auf ein Stück Kuchen“, antwortete Ryou und nickte.
„Man tut was man kann!“ Schon lächelte er wieder und erhob sich. „Den Kuchen sollten wir aber nicht hier essen. Es wäre zu schade um das gute Stück.“ Liebevoll strich er über den schwarzen Lack des Flügels. „Also, was schlägst du vor? Wohin sollen wir gehen?“

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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeDi 6 Nov 2012 - 22:58

Die Albino freute sich über seine Ehrlichkeit. Als er wegsah, starrte sie ihn weiterhin an und lächelte.
„Danke, aber es ist nichts Besonderes“, erwiderte sie darauf und kicherte bescheiden. Hikari war froh darüber gewesen, dass er etwas aus seiner Schale kam. Sie war sich aber tatsächlich nicht sicher, ob er verlegen war, oder nicht. Das Mädchen konnte nur sagen, dass es ihm wohl nicht so leicht fiel, das zuzugeben.
„Natürlich ist das ein Duett“, die roten Augen musterten ihn erstaunt und unbeholfen, als er das so selbstverständlich sagte. Eigentlich hatte sie diese Frage nur gestellt, weil sie sich nicht sicher war, ob er auch tatsächlich mit ihr spielen wollte. Vielleicht war sie sogar etwas … überrumpelt von seinem Verhalten. Nach einer Weile merkte sie, wie schön es war, ihn so zu sehen.
Bei Kari war es umgekehrt. Wie sicher und stark sie im Leben auch wirkte, sie war in allem schwach. Sie musste erst stark werden, um ihre Flügel ausbreiten zu können. Hikari versuchte ihre Schwächen zu verstecken, weil sie wusste, dass die Welt die Schwächsten verspeisen würde. Einfach so.
„Ja….“, ihre Stimme zitterte. „Es ist wundervoll…“, sie antwortete, wie in Trance, während ihre blassen Finger über das Schwarz Weiß flogen. Es war schön, zu sehen, dass er genauso empfand. Sie hatten viel mehr gemeinsam, als Kamikizu dachte.
Die Blasse sah ihn errötet an, als er meinte, sie könne doch mitsingen. Ein leises und verlegenes Murren kam über ihre Lippen. Sie kannte den Text. Und es spiegelte ihr gebrochenes Selbst wieder. Was hätte anders getan werden können? Was, wenn sie ihn einfach nur halten könnte?
„I would give my whole heart only to you
So that I can feel you always
If you can hold into it just a bit longer
Then try to put your heart into it”
, und so sang sie mit ihm. Hikari war ehrlich. Sie kannte nur die Menschheit und Liebe nicht. Sie war nicht dazu in der Lage, zu geben, dabei war sie wie ein Eimer. Die Liebe der anderen strömte in sie hinein, doch sie war zu dumm ,um sie zu erwidern. Demnach würde der Eimer einmal überlaufen. Das war wohl einer der Momente. Diese Liebe, die durch das Lied an Form gewann, die Liebe ihrer Familie und Freunde. Alles war zu viel für ihr kleines Herz gewesen.
Die Schülerin sang in einem gut gesprochenen Englisch und aus tiefstem Herzen. Bisher hatte sie die ganzen Gefühle, die in diesem Lied steckten, nicht bemerkt oder empfunden. Bis sie das richtige Duett spielte. Bis sie es spielte, wie man es spielen sollte.
„Holding you, holding you,
it’s in you, river flows in you”
, das Ende nahte, obwohl sie es hinauszögern wollte. Sie würde es nie mehr so spielen können. Ryou würde sie abschieben, sagen, er hätte sie nur benutzt, um dieses Stück zu spielen und sie alleine lassen. Nein, so durfte sie nicht denken. War sie es nicht gewesen, die ihn ausnutzte um dieses Stück zu spielen?
„longing, waiting more,
would we be there?“
, langsam trockneten die feuchten Spuren auf ihren Wangen. Er hatte sich ihr etwas geöffnet. Wenn auch nur etwas, ein klein wenig war schon in Ordnung. Also würde sie sich auch etwas öffnen.
Sie fasste an ihre Brust und fühlte den Schlag ihres Herzens. Er war stark. Es fühlte sich tatsächlich so an, als würde ein Fluss der Gefühle in ihr fließen. Manchmal sanft und zärtlich, manchmal aufgewühlt und eiskalt.
Die Rotäugige schmunzelte ihm zu und klopfte sich sanft gegen die Stirn. „Zwei Deppen, ein Gedanke, nennt man das so? Die männliche Intuition weiß echt viel“ , meinte sie nur und kicherte etwas frech. Langsam, sehr langsam würde sie sich öffnen können und jemanden in ihren Armen halten dürfen.
Die Kleine musterte ihn neugierig, als er meinte, er würde es aus der Vergangenheit kennen. Woher genau konnte er nicht sagen. „Schon okay“ , meinte sie nur. „Wenn du heute etwas nicht tun kannst, nimm dir Zeit, dann schaffst du es übermorgen“ , es war ein Spruch, mit dem sie sich am Leben gehalten hatte. Außerdem musste er es ihr nicht erzählen. Er war ihr nichts schuldig und es ging sie ja eigentlich auch nichts an. Würde er es aber erzählen wollen, war sie da, zum zu hören. Wie immer.
Kari lief nur selten so rot an. Sie war sogar zu verlegen gewesen, um ihn anzusehen. Hätte sie es aber getan und in seine grünen, tiefgründigen Augen gesehen, wäre sie bestimmt neunrot geworden.
Es war schön, ihn so lächeln zu sehen. Aber Hikari war es nicht gewohnt, dass andere, außer ihren Freunden, sie so anlächelten.
„Oder auch nicht!“, verwirrt sah sie ihn an, wollte ihn fragen, was er damit meinte, doch da wurde sie auch schon von seinem Lachen unterbrochen.
Erschrocken fuhr sie hoch, wollte einige Schritte zurückweichen, stolperte aber über den Hocker und fiel zu Boden. Nicht, dass sie das nicht schongewohnt wäre. Als wäre nichts passiert, setzte sie sich auf und deutete entrüstet auf ihn.
„Du kannst auch solche Laute von dir geben?!“
Die Gefallene runzelte die Stirn. „Hmm… ich könnte dir den Pferdestall oder Bach zeigen, ktschi!“ , nieste sie in ihren Schal, redete aber unbeirrt weiter. „Aber dafür ist es wohl schon zu kalt. Also fiele mir da nur der Gemeinschaftsraum oder die Caféteria ein“ , warte. Hatte er tatsächlich „wir“ gesagt?
„Die Nightler werden wohl bald kommen, drum denke ich, wird uns im Schulgebäude nicht mehr so viel Raum bleiben. Also müssen wir uns mit dem Day Dorm zufrieden geben“, langsam stand Hikari auf und klopfte sich den Staub vom Mantel. „Wir könnten auch zum Strand in Hawaii gehen! Ich hab gehört, da soll es viele Einsiedler geben, da müssten wir uns doch wohlfühlen“ , Hikari sprach die Einsiedlerkrebse an und machte sich über sich selbst lustig. Ein leises Lachen kam über ihre Lippen. „Tut mir leid, der war wirklich mies“ , sie nahm das rosa Päckchen an sich und war dabei, die Tür zu öffnen.
„Es ist schade, dass du dein Lachen versteckst. Das ist ziemlich egoistisch! Immerhin könnte es andere sehr glücklich machen!“ , es war weniger vorwurfsvoll als tadelnd. Ryous Lachen klang so schön, dass es so schade war, dass er es so selten jemanden hören ließ. Also wollte Hikari herausfinden, wie Menschen zärtlich und sanft sein konnten, um es ihm zu zeigen.
„Aber bevor wir den Raum verlassen, habe ich noch ein Rätsel für dich!“ , etwas wusste sie ja schon über Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit. Vermutlich kam sie deswegen mit einem Rätsel.
„Ich bin weiß und rund und nicht da zu jeder Stund,
bin manchmal halb, bin manchmal voll und als Scheibchen fühl ich mich ganz toll,
bin manchmal hell, manchmal dunkel und manchmal beides,
Jeder will mich einmal besuchen aber nur eine Hand voll hatten mal das Glück!“

Man durfte nicht damit sparen.


[Ich verwende keine bestimmte D:. oder was meinst du genau? Ich verwende die, die im forum eingestellt ist]
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeFr 22 Feb 2013 - 0:00

Sie sang. Hikari sang. Und wie Ryou es zuvor gesagt hatte, stimmte er mit ein. Leise nur, denn das Mädchen neben ihm schien in der Melodie, in ihrem Gesang vollkommen aufzugehen. Und darin wollte er sie nicht stören.
Es war nicht perfekt, aber es berührte das Herz. Stumm lächelte der junge Mann, während seine Finger die Tasten antippten. Ja, es war wirklich ein wunderschönes Stück und er freute sich, dass auch Hikari es ihm bestätigt hatte.
Klar und kräftig tönte die Stimme der Albino im Zimmer, warf einen leisen Hall nach sich. Ryou genoss den Moment sehr und er hoffte, dass er ewig andauern würde, doch er wusste, dass dies nur eine wilde Hoffnung war, nichts worauf man sich verlassen konnte. Und so wurde seine Stimme immer leiser, bis sie schliesslich erstarb. Die nahende Realität legte kurzweilig einen Schatten auf sein Herz. Was würde geschehen, wenn dieses Stück endete? Käme der Hass zurück? Die Abneigung gegen Hikari und Menschen im Allgemeinen? Die Trauer?
Wider Erwarten geschah nichts dergleichen. Das Gefühl der Geborgenheit hielt auch nach dem Lied an.
“Nicht nur die weibliche Intuition liegt richtig“, gab Ryou dem Mädchen zurück und grinste leicht dabei. Jedoch wurde sein Blick wieder ernster, als er ihre darauffolgenden Worte vernahm.
“Das..“ Er stockte. “...wird wohl nicht so schnell passieren.“ Der Schatten der kurzweilig auf seinem Herzen gelegen hatte, kehrte zurück, legte sich in seine Miene und Ryou war drauf und dran wieder in sein ‘normales‘ Verhaltensmuster zu verfallen. Nein! Die Vergangenheit liess sich nicht so einfach aufarbeiten und verarbeiten. Es brauchte viel mehr Zeit. Vielleicht ein ganzes Leben.
So schnell wie der Schatten wieder da war, so schnell verschwand er auch wieder und machte dem Licht Platz. Das Lächeln kehrte zurück und Ryou sah Hikari an.
“Oder auch nicht!“ Die Worte wiederholend, die sie zuvor benutzt hatte, dann sein Lachen.
Die Albino erschrak, als sie es vernahm. Der Rotschopf beobachtete wie sie aufsprang, dabei aber ins Wanken geriet und fiel. Nun erschrak Ryou seinerseits. Er erhob sich, wollte ihr gerade die Hand darreichen, doch das Mädchen war selbst in Windeseile aufgestanden. “Ist alles okay?“ Über ihre Steh-auf-Mentalität war er doch ein klein wenig überrascht.
“Nun, ja, das kann ich, wie du eben gehört hast. Aber gewöhn dich nicht dran.“ Um den Worten ein wenig die Schärfe zu nehmen, die er gar nicht beabsichtigt hatte, zwinkerte der junge Mann seinem Gegenüber zu.
“Der Pferdestall? Oder den Bach?“ Man sah Ryou deutlich an, dass er nachdachte, doch er wurde jäh aus den Überlegungen gerissen, als Hikari nieste. “Gesundheit“, schossen das Wort reflexartig aus seinem Mund. Doch das Mädchen sprach schon längt weiter, korrigierte ihre Vorschläge und machte neue. Über den frechen Witz, den sie riss, schmunzelte Ryou nur. Irgendwie hatte sie ja schon Recht damit. “Der war nicht mies. Vielleicht einfach nur zu wahr.“ Auch er war bereits an der Zimmertür. “Ich würde vorschlagen, wir gehen auf mein Zimmer.“ Unbedacht kamen die Worte aus dem Munde des Rothaarigen. Doch nicht mit den Hintergedanken die man vermuten könnte, sprach er den Vorschlag aus. Einzig seine Sorge auf andere Menschen zu treffen, liessen ihn widersprechen. Es reichte bereits, dass Hikari da war.
“Und ich glaube kaum, dass mein Lachen irgendjemanden glücklich machen kann. Und selbst wenn, leichtfertig verschenke ich es nicht.“ Für einen kurzen Lidschlag erhärteten sich seine Züge. “Ich bin ein Egoist, ja, aber ich habe meine Gründe dafür.“ Dann sah Ryou Hikari erneut an. “Doch diese Gründe werde ich für mich behalten. Ich kann und will mit niemandem darüber reden. Es würde ja doch nichts ändern. Aber beiseite jetzt mit diesem Thema! Ich will mich an deinem Rätsel versuchen.“ Schon lächelte er wieder. “Ein sehr schön gestelltes Rätsel und weise gewählte Worte, doch ich glaube, dass ich die Lösung kenne.“ Ein kurzes Schweigen. “Es ist der Mond, den du meinst! Habe ich Recht?“ Nun grinste Ryou breit. “Du dachtest wohl, dass du mich damit hättest, was? Falsch gedacht! Ich bin nicht blöd.“ Dann legte er die Hand auf die Klinke, drückte sie herunter und ging halb aus dem Raum heraus, den Blick weiterhin auf Hikari gerichtet. “Kommst du nun oder willst du Wurzeln schlagen?“
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BeitragThema: Re: Ryou & Hikari   Ryou & Hikari Icon_minitimeFr 22 Feb 2013 - 21:26

Mit einem Grinsen hätte sie niemals gerechnet. Auch, wenn es nur angedeutet war, war es ein wundervolles Gefühl, ihn lächeln zu sehen. Es war immer wieder schön, zu sehen, dass sich eine Schnecke aus ihrem Haus traut.
„Niemand sagt, dass es schnell passieren muss“, meinte sie überzeugt und schüttelte den Kopf. Jeder braucht Zeit, um mit seiner Vergangenheit fertig zu werden. Wir wissen es nicht, doch wir schenken der Vergangenheit mehr Beachtung, als sie eigentlich verdient.
Natürlich war die Kamikizu ein seltsames Mädchen. Viel zu seltsam, als das man es verstehen konnte.
Sie nickte nur, als er sie fragte, ob alles okay sei. „Sowas halt ich schon aus“, meinte sie, überzeugt von sich selbst und sie hatte tatsächlich etwas von einem Steh-auf-Männchen.
Die Weißhaarige legte den Kopf schief, als er meinte, sie solle sich nicht daran gewöhnen. Niemals. Sie würde sich niemals daran gewöhnen. „Wenn man sich an etwas gewöhnt, bedeutet das, dass man es später nicht mehr wert schätzt. Ich will es aber jedes Mal wert schätzen, dass du lachst, also, wenn du nichts dagegen hast, verwende es als Lob für mich, wenn ich etwas gut gemacht habe, zum Beispiel“, Hikari wollte sich nicht an etwas wichtiges, wie ein Lachen gewöhnen. Sie wollte die Wichtigkeit eines Lachens nicht vergessen. Auch nicht seines Lachens. Doch, war das nicht etwas egoistisch von ihr, ihn um so etwas zu bitten?
Kamikizu hatte gar nicht auf den Ton geachtet, wenn sie ehrlich war, konnte sie ihn verstehen. Er war eben ein Tsundere, der nicht zugeben wollte, dass er gerne lacht. Das war doch völlig in Ordnung. Als er zwinkerte, lächelte sie nur verlegen.
Auf sein Zimmer? Hikari dachte nach. Wollte er sich denn das andere Gelände nicht ansehen? Aber, wenn er sich in seinem Zimmer wohler fühlte, dann konnten sie natürlich dorthin gehen, warum denn nicht?
„Du solltest aber nicht jedem das Angebot machen, wer weiß, was die dann mit dir anstellen würden!“, meinte sie, mit großen Augen und sichtlich ernst gemeint. Achja? Wer versicherte ihm denn, dass du nicht eine von diesen Perversen bist? Vielleicht hattest du ja vor, ihn zu vernaschen, still und heimlich? Daran hatte Hikari aber eigentlich gar nicht gedacht… Sie dachte eigentlich nicht, dass Ryou der Typ zu sowas war. Wenn sie wirklich darüber nachdachte, konnte sie sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass Ryou zärtlich mit einer Frau umgeht. Er war schon äußerst lieb und nahm Hikari herzensgut auf. Aber etwas wie Berührungen konnte sie sich bei ihm nicht vorstellen. Das war vermutlich eine etwas rosarota-Sicht des ganzen und auch etwas gemein, aber dafür konnte sie sich vorstellen, dass er dazu fähig wäre, zärtlich zu sein.
Worüber zum Teufel dachte sie da nach? Sie war nicht direkt auf den Gedanken gekommen, er könne sie verführen, aber indirekt, wie es schien. Gut gemacht Hikari, du bist echt eine Definition für „Idiot“.
„Gut, dann gehen wir!“, meinte sie energisch und voller Tatendrang.
„Hm, mich macht dein Lachen glücklich! Aber verschenken solltest du es wirklich nicht leichtfertig! Schenke es denen, die es verdient haben!!“, Hikari war fest davon überzeugt, dass er jemanden finden würde, dem er es gerne schenken würde.
Die Kleine lauschte ihm aufmerksam. Natürlich fand sie es traurig, aber es war auch verständlich.
„Ich bin auch egoistisch“, murmelte sie verlegen und sah zu Boden. Er schleuderte ihr das Gefühl, nicht darüber reden zu wollen, beinahe ins Gesicht. Das war wohl auch gut so, sonst hätte sie weiter gefragt – Taktgefühl besaß sie so gar nicht.
Sie akzeptierte es widerwillig. Auch, wenn sie fest davon überzeugt war, dass er nicht wissen konnte, dass es nicht besser wird, wenn er es doch nicht versucht hatte. Doch sie biss sich einfach auf die Zunge und beschloss, für Ryou zu weinen, wenn er es nicht tun würde. Das war ein Versprechen, das sie sich gab. Man konnte mit ihm Lachen, man konnte mit ihm streiten… doch Hikari war egoistisch. Sie wollte mehr. Sie wollte auch mit ihm Weinen können…
Die roten Augen musterten ihn, als sie beschloss, wieder zu lächeln – diesmal für ihn. „Ja, versuch´s nur“, sie war fest davon überzeugt, dass er es nicht-… oh. Er hatte es gelöst.
Die Albino schmollte ihn an. Der Rothaarige war bereit, zu gehen. Er war bereit, den Saal zu verlassen, in dem sie sich wenige Millimeter genähert hatten. In dem sie gelacht und miteinander gespielt hatten. Würden sie denn jemals gemeinsam hierher zurückkommen können. Würde er sie denn lassen? Dürfe sie es denn? Für ihn weinen und sich für ihn einsetzen? Diese Fragen schossen ihr in den Kopf, als sie aus dem Fenster sah.
Nur seine liebe Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Ihre roten Augen funkelten, sie strahlte schon beinahe, aus Freude darüber, dass er sie einlud. Oder Hikari interpretierte nur zu viel. Doch sie fühlte sich willkommen. Hieß er sie denn auf seine eigene Art und Weise willkommen?
Das energische Mädchen nickte nur und lief auf ihn zu. Er hatte Recht. Auf der Stelle stehen zu bleiben, würde keine Antworten bringen.
„Das Rätsel war ja auch einfach, ich dachte mir, ich nehme Rücksicht auf dich, aber warte nur, jetzt wird’s ernst!“, sie pieckste ihn freundschaftlich in die Seite.
„Aaaalso,
Schreit ohne Stimme
fliegt ohne Schwinge…
…“

Die Schülerin hoffte, seine stumme Begleiterin sein zu dürfen. Wie eine Wolke. Sie wollte nicht zu aufdringlich sein, ihn aber dennoch unterstützen. Niemand von beiden konnte wissen, was auf sie zukommen würde, doch zu zweit konnte man es eben besser überwältigen.
Und, was in Ryous Zimmer passiert ist, kann man nur erahnen.
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