Ran Fujimiya & Shin Ito

Firstpost

Ran drehte sich seufzend von einer Seite auf die Andere. Leicht öffnete er seine Augen, doch als er das schwache Sonnenlicht, welches durch das Fenster schien, erblickte, vergrub er sich wieder in den vielen Decken und Kissen. Er fragte sich, warum er bereits erwacht war, schließlich verschlief er eigentlich den gesamten Tag. Wieder wagte er einen Blick durch das Fenster. Warum hatte er nicht die Vorhänge zugezogen? Sonst tat er dies doch auch immer. Abermals seufzend schlug er die Decken auf, kroch aus seinem großen Himmelbett und lief wankend durch den Raum, um ein wenig die Sonne zu betrachten, welche er doch selten sah.
"Nie werde ich dein rein strahlendes Antlitz genießen können...", murmelte er leicht niedergeschlagen.
Ihm wurde wie schon so oft schmerzlich bewusst, dass es Grenzen gab, die er nie überschreiten konnte. Ran senkte seinen Blick, zog die Vorhänge zu und ging zurück in sein Bett.
Er versuchte nun noch etwas zu schlafen, da er im Moment nichts mit sich anzufangen wusste. Bald beginnt der Unterricht... dann treffe ich endlich mal wieder die Anderen. Ein Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus. Hoffentlich warten die Day Class Schülerinnen wieder auf uns. Es ist doch immer sehr amüsant, wenn sie wie hysterische Fans auf uns lauern.
Mit diesem Gedanken schloss er seine Augen und es dauerte nicht mehr lange, bis er einschlief.

Firstpost

Shin hatte an und für sich einen sehr ruhigen Schlaf, aus dem man ihn auch nur selten wecken konnte, es sei denn es wäre etwas dringendes gewesen. Doch an diesem Tag war die leichte Unruhe von Ran irgendwie ansteckend. Als dieser aufstand, öffnete der dunkelhaarige Shin leicht die Augen um zu sehen was los war. Doch so wie es aussah, war es seinem Zimmergenossen schlichtweg zu hell im Zimmer.
Das nächste mal sollten wir vor dem zu Bett gehen, die Vorhänge zuziehen. dachte sich Shin verschlafen, während er sich wieder umdrehte. Den Sport begeisterten jungen Mann störte das Licht nicht besonders, da er aus irgendwelchen Gründen, immer ausgeruhter wieder aufwachte, als wenn alles verrammelt gewesen wäre. Aber um des lieben Friedens Willen, passte er sich, was die Raumhelligkeit während der Schlafenszeit betraf, an Ran an.

Nachdem Ran sich wieder hingelegt hatte, schloss auch Shin erneut die Augen und versuchte einzuschlafen. Dies gelang ihm zum Glück auch nach einigen Augenblicken.

Ran schreckte aus seinem leichten Schlaf auf. Statt der erhofften hübschen Mädchen hatte er von seiner Schwester geträumt, was ihm nicht sehr gefiel. Seufzend sah er zu Shin, welcher wohl noch immer tief und fest schlief. Er wollte seinen Zimmergenossen nicht wecken, deswegen schlich er sich lautlos zu seinem Schreibtisch, nahm sich ein Blatt Papier und einen Bleistift, bevor er zurück in sein Bett kroch.
Wenn ihm langweilig war und er nicht schlafen konnte zeichnete er meistens. Er war ein hervorragender Zeichner, das wusste er auch, aber von seinem Talent wussten nicht viele. Aya lehnte sich zurück, drehte nachdenklich den Stift in der Hand und beschloss dann, den schlafenden Shin zu zeichnen. Ein leichtes Grinsen lag in seinem Gesicht, während er nach und nach das Bild zu Blatt brachte. Immer wieder sah er zu dem Vampir hinüber.

Shin bekam von den Geschehnissen im Zimmer nur unterbewusst etwas mit, da er in Wirklichkeit noch nicht wieder in den Tiefschlaf übergegangen war. Dennoch breitete sich ein leichtes Unwohlsein in ihm aus, so das er nach einigen Minuten, unbemerkt von Ran, aufwachte. Die nächsten Augenblicke nutzte der junge Vampir um erst einmal richtig wach zu werden und herauszufinden, was sein Zimmergenosse gerade tat. Das verräterische rascheln von Papier, über welches eine Bleistiftmiene fuhr, verriet Shin schließlich was Ran gerade tat.

"Hast du schlecht geschlafen, oder wieso bist du schon so früh wach und zeichnest?" fragte Shin seinen Zimmergenossen freundlich, aber noch leicht verschlafen. Gleichzeitig öffnete er langsam seine grün, leuchtenden Augen und sah zu Ran rüber. Irgend etwas sagte ihm das etwas nicht stimmte, doch er wusste nicht was es hätte sein können, so das er Ran fragend ansah.

Ran war ziemlich vertieft in seiner Zeichnung, darum bemerkte er nicht, dass Shin aufwachte. Erst als er dessen Frage hörte, sah er auf.
"Oh, ich habe dich hoffentlich nicht geweckt?", er blickte seinen Zimmergenossen entschuldigend an und lehnte sich zurück.
Was sollte er antworten? Er brauchte eine plausible Erklärung, ohne ihm die Wahrheit zu erzählen. Aya mochte es schließlich nicht, wenn er zu viele persönliche Dinge von sich preis gab.
"Ich habe seltsam geträumt... ist aber nicht der Rede wert", er lächelte und faltete das Papier geschickt.
"Hier, für dich."
Er schoss den Papierflieger zu Shin. Insgeheim hoffte der Vampir, dass ihm die Zeichnung gefallen würde. Immerhin hatte er sich sehr viel Mühe gegeben, den schlafenden Shin perfekt und detailliert zu zeichnen.

Der schwarzhaarige Vampir richtete sich langsam auf und blickte weiter zu seinem Zimmergenossen, dabei wich der fragende Blick einem leichten Lächeln.
"Nein, du hast mich nicht geweckt. Und selbst wenn, wäre es nicht weiter schlimm gewesen." antworte Shin ruhig und mit einer freundlichen Stimme. Doch als er die Erklärung des Rotschopfes hörte, schüttelte er innerlich leicht den Kopf.
Wann wirst du bloß mal einsehen, dass es sich manchmal lohnt, wenn man offen über das redet, was einen um den Schlaf gebracht hat? fragte sich der junge Vampir. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, schoss Ran bereits einen kleinen Papierflieger in Shin's Richtung, welchen er geschickt auffing und auseinander faltete. Als er sich das Bild ansah, breitete sich ein fröhliches Lächeln auf seinem Gesicht aus. Es erstaunte ihn immer wieder, wie detailliert Ran zeichnen konnte.
"Vielen Dank, das Bild ist wirklich schön geworden. Wie schaffst du es bloß so detailliert zu zeichnen? meinte Shin, während er sich das Bild noch einen Moment lang ansah. Anschließend legte er das Bild auf seinen Nachttisch wobei er noch immer lächelte, obwohl sich langsam aber sicher ein leichter Durst einstellte, den er immer hatte nach dem Aufstehen.
"Möchtest du auch etwas trinken?" fragte er seinen Zimmergenossen freundlich, während er bereits aufstand.

Ran lächelte erleichtert.
"Ich bin wirklich froh, dich nicht geweckt zu haben..."
Er klappte wieder die vielen Decken auf, streckte sich und gähnte. Der Vampir hätte noch etwas Schlaf vertragen, allerdings hatte er Angst, wieder den gleichen Traum zu haben und blieb deswegen wach. Er beobachtete aufmerksam Shin, als dieser das Papier auseinander faltete und ziemlich erstaunt wirkte.
"Ganz einfach",Ran grinste und zeigte auf seinen Kopf,"ich habe einfach ein gutes Auffassungsvermögen. Und da ich dich jeden Tag sehe, kenne ich dich langsam in und auswendig."
Sein Grinsen verwandelte sich in ein warmes Lächeln. Der Rothaarige kroch nun aus seinem Bett - alles was er trug waren schwarze Shorts - und tappte zurück zu seinem Schreibtisch, um den Bleistift aufzuräumen. Auch wenn es nur ein einzelner Stift war, so hasste er jede kleinste Unordnung.
"Möchtest du auch etwas trinken?", fragte nun sein Zimmergenosse.
Ran legte seine Hand auf seinen Bauch und nickte.
"Diese Frage kannst du dir sparen. Klar hab ich Durst."
Er lachte.

"Selbst wenn du mich geweckt hättest, wäre es nicht so schlimm gewesen.
Shin lächelte fröhlich, während er nur mit einer hellblauen Pyjamahose bekleidet, zwei Gläser mit Wasser holte, in welchen er jeweils eine Bluttablette auflöste. Es war zwar nicht die Geschmackserfüllung, welche man sich nach dem aufstehen wünschte, aber besser als Tierblut oder gar nichts.
"Dennoch ist es für mich erstaunlich, wie du das gesehene auch umzusetzen weißt." meinte der schwarzhaarige Vampir weiterhin lächelnd als er Ran das Glas, mit der mittlerweile roten Flüssigkeit reichte.
"Bitte sehr... Lass es dir schmecken."
Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, trank Shin einen Schluck von dem Getränk, welches für ihn noch immer keinen Geschmack hatte. Doch hielt es einen irgendwie am Leben, wobei der Blutdurst dennoch nie komplett verschwand und von einem eine strenge mentale Disziplin erforderte, um nicht gleich auf alles los zugehen, was menschlich war, um den Durst gestillt zu bekommen. Seit der junge Vampir an der Cross war, war es ein täglicher Kampf gegen die Instinkte, den er bisher jedoch gut bewältigen konnte.

Ran beobachtete aufmerksam Shin, als dieser zwei Gläser mit Wasser holte und die Bluttabletten darin auflöste. Nur bei dem Gedanke an den Geschmack der Tabletten verzog er bereits das Gesicht. Der Rothaarige war wirklich kein Fan von diesem künstlichen Blut, aber musste er sich dennoch davon ernähren, schließlich war es an der Cross verboten, jemanden zu beißen - leider.
Aya zuckte mit den Schultern. "So schwer ist das Zeichnen überhaupt nicht." Er nahm das Glas entgegen und seufzte leise.
"Dankeschön. Aber ob ich es mir wirklich schmecken lasse, ist eine andere Sache...", er lachte und nahm einen Schluck.
Es fehlte das gewisse Etwas, dass wurde Ran erneut klar. Wenn er den Geschmack hätte beschreiben müssen, dann würde er dies bestimmt nicht können. Nach was schmeckte Wasser schließlich? Nach nichts.
"Manchmal vermisse ich sehr die Zeiten, in denen man jeden beißen durfte, ohne sofort Ärger zu bekommen."
Er drehte sein Glas in der Hand. Wenn er ehrlich war, so war er doch an die Cross gekommen, um genau solche Einschränkungen zu haben. Aya wollte ein diszipliniertes Leben, damit er auf dieser Welt nicht durchdrehte und irgendein Massaker veranstaltete.

"Die hätten wenigstens versuchen können, etwas Geschmack mit einzuarbeiten."
Shin verzog leicht das Gesicht als er einen zweiten, kleineren Schluck trank.
[Widerlich....] dachte der junge Vampir dabei und schüttelte sich einen kurzen Moment, als sich die Flüssigkeit ihren Weg in Richtung Magen bahnte.
"Ja die Zeiten waren wirklich schön.... Durch die Welt reisen, etwas neues lernen und dabei Blut trinken, wann immer man wollte. Doch hier ist es auch nicht schlecht, abgesehen von diesem geschmacklosen Zeug."
Grinsend stand Shin an das Gestell seines Bettes gelehnt da und erinnerte sich an seine Studienreise, wo er völlig frei trinken konnte, wann immer er wollte. Doch für ihn war nun die Cross Akademie eine neue Herausforderung. Nicht nur wenn es um das trinken ging, sondern auch prinzipiell, da er immerhin nur aus einfachem hause war und sich nun unter den adeligen und reichen, der jungen Vampire behaupten musste.
"Das beste hier ist wie ich finde, dass man viel Kontakt zu anderen Vampiren hat und sich auch mal austauschen kann, während man etwas lernt. Das hat mir auf meinen Reisen immer etwas gefehlt.

"Stimmt, hätten sie. Haben sie aber leider nicht."
Ran's Griff um das Glas wurde nun fester. Er wusste nicht, weshalb, aber er war plötzlich ziemlich wütend. Lag es daran, dass er sich so sehr nach dem wundervollen Gefühl sehnte, welches man hatte, wenn man das warme, süße Blut eines hübschen Mädchens trank?
"Ja, da hast du recht. Schlecht ist es hier nicht."
Da er verhindern wollte, dass er das Glas zerbrach, stellte er dieses auf einen Beistelltisch neben dem Sofa. Shin schien einen Moment lang über etwas nachzudenken, bevor er weitersprach.
"Die Mädchen aus der Day Class sind aber auch klasse!", grinsend fuhr er sich mit einer Hand durch sein rotes Haar,"denen würde es bestimmt gefallen, wenn wir sie beißen würden."
Er lachte, als er daran dachte, wie sehr sich die Mädchen doch immer freuten, wenn sie die Vampire sahen. Ein leichtes, rötliches Glühen funkelte in Ran's Augen. Als er dies jedoch bemerkte, blinzelte er ein paar Mal und schüttelte mit dem Kopf.
"Das ganze Gerede über menschliches Blut trägt nicht gerade dazu bei, davon los zu kommen."
Sein Lächeln wirkte ein wenig gequält. Er seufzte resigniert und nahm wieder das Glas, um von der roten Flüssigkeit zu trinken.
"Aya müsste mich jetzt sehen... sie würde lachen", murmelte er abwesend.
Als er jedoch bemerkte, was er gerade gesagt hatte, weiteten sich kurz seine Augen. Er hatte über sie gesprochen. Seine geliebte Aya. Wie konnte er nur an seine Schwester denken, besonders von ihr sprechen! Ran biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite. Hoffentlich hatte Shin sein Murmeln nicht gehört oder verstanden.

Shin bemerkte natürlich die auflodernde Wut in seinem Zimmergenossen und war erleichtert, als sich dieser doch wieder fangen konnte. Er selbst war auch nicht gerade begeistert von dieser -Notlösung- doch es war wesentlich besser als den Ärger zu riskieren.
"Ob es denen gefallen würde, werden wir wohl nie erfahren. Mir würde es allerdings gefallen mal eine kleine Kostprobe zu bekommen, auch wenn das wohl nie passieren wird."
Mit einem leichten Seufzer in der Stimme, unterdrückte auch Shin das aufleuchtende Rot in seinen Augen, welches er bekam, wenn er nur dran dachte, wie es wäre von den Schülerinnen kosten zu dürfen. Doch sein Mitbewohner hatte Recht, es brachte nichts, wenn man darüber redete, außer das man noch mehr Durst bekam.
"Du hast recht.... lassen wir das Thema."
Doch bevor der schwarzhaarige Vampir ein anderen Thema ansprechen konnte, murmelte Ran etwas, was man wirklich nur hören bzw. verstehen konnte, wenn man das Gehör eines Vampirs hatte. Verwundert blickte Shin zu seinem Zimmergenossen, denn den Namen Aya, hatte er bisher noch nicht erwähnt, seit die beiden zusammen wohnten. Auch die Reaktion, welche anschließend von dem Rotschopf kam, war sehr ungewöhnlich, was Shin etwas neugierig machte.
"Wer ist Aya?"
Sanft und gleichzeitig fragend, klang die Stimme von Shin, während der Frage. Dabei behielt er seinen Zimmergenossen im Blick, wobei seine Augen eine gewisse Neugier wieder spiegelten. Doch dies zeigte ihm auch, wie wenig er eigentlich von seinem Zimmergenossen wusste, was er schade fand, da sie sich doch sehr gut verstanden.

Shin zeigte sich einverstanden, das Thema zu wechseln. Die plötzliche Neugier, welche von seinem Zimmergenossen kam, war mehr als deutlich. Wie konnte Ran ihn auch unterschätzen, oder hoffen, dass er sein Murmeln nicht gehört hatte. Immerhin war er ein Vampir, ein ausgezeichnetes Gehör war eine der vielen besonderen Fähigkeiten dieser Rasse.
"Wer ist Aya?", fragte dieser nun.
Ob er seine Stimme betont sanft klingen ließ, wusste er nicht.
Ran's Augen verengten sich langsam, während er fest seine Zähne zusammen biss.
"Es bringt jetzt wohl nichts zu lügen, nicht wahr?"
Dazu war Shin einfach zu schlau. Auch wenn er nicht viel über den Rothaarigen wusste, da dieser bewusst wenig von sich preis gab, so konnte man Ran einfach zu leicht ansehen, wenn er log. Dazu musste man ihn einfach nur eingehend beobachten.
"Aya ist meine...", er brach ab und fasste sich an den Kopf.
Verdammt. Es tat einfach zu sehr weh, über sie zu sprechen und er wollte jetzt vorallem nicht vor dem Schwarzhaarigen weinen. Schließlich hasste er es, seine Schwächen zu zeigen.
"Meine verstorbene Schwester... Sie hat mir alles bedeutet und-", er knirschte mit den Zähnen.
Bleib stark, Ran. Du hast nicht umsonst ihren Namen angenommen, um sie in deinem Herzen zu bewahren.
"Ich konnte mich nicht einmal von ihr verabschieden."

Der junge Vampir schüttelte, bei der ironisch klingenden Frage von seinem Zimmergenossen den Kopf. Dabei wurde er noch etwas neugieriger, so das er sich gespannt die, einige Augenblicke später kommende Erklärung anhörte. Doch was er dann hörte verschlug Shin die Sprache und seine leuchtend grünen Augen weiteten sich deutlich sichtbar. Mit vielem hatte er gerechnet, aber nicht damit, dass sein Zimmergenosse einen solchen Schmerz so lange für sich behielt. Dieser Schmerz war sehr deutlich sichtbar, weswegen sich Shins Blick von neugierig
"Ich.... ich weiß nicht was ich dazu sagen soll, ganz ehrlich."
Nun sah er Ran in einem etwas anderen Licht, was nicht gerade negativ war. So hatte er mal etwas privates von seinem Zimmergenossen erfahren, auch wenn es etwas trauriges war. Doch es zeigte den Rothaarigen mal in einem ganz anderen Licht.
"Warum hast du mir nie von ihr erzählt?"
Shin stellte die Frage vorsichtig und mit einer sanften Stimme, während er Ran weiter ansah. Vielleicht war er etwas neugierig, aber der junge Vampir war der Meinung, das es manchmal ganz hilfreich war, über so etwas zu sprechen, damit es einen nicht innerlich auffrisst.

Ran ließ sich auf eines der Sofas fallen, legte seinen Kopf in den Nacken und schloss seine Augen. Er hatte plötzlich unglaubliche Kopfschmerzen, welche jedoch immer kamen, wenn er an sie dachte.
"Warum ich nichts von ihr erzählt habe?"
Der Vampir sah ihn an und lächelte gequält.
"Ich versuche nicht allzu oft an sie zu denken, weißt du? Auch wenn ich sie nicht ganz vergessen will..."
Er fuhr sich einmal mit der Hand durch sein Haar.
"Deswegen heiße ich auch Aya Ran Fujimiya. Als Andenken. Also wenn du mich Aya nennen willst, kannst du das gerne." Er lachte leise, legte seine Finger auf seine Schläfen und massierte diese.
Einen Moment lang hielt er inne, bevor er sich erhob und wieder lächelte. Der alte, warme Glanz kehrte zurück in seine Augen.
"So... das war also das Männergespräch des Tages. Lass uns wieder zurück zum normalen Alltag kehren."
Er wandte seinem Zimmergenossen den Rücken zu, nahm sein Glas und schaute noch einmal für einen flüchtigen Augenblick niedergeschlagen, bevor er seine Fassung zurück erlangte und wieder normal wurde. Dass er so offen über seine Gefühle gesprochen hatte, darüber wunderte er sich sehr.

Shin hörte den Ausführungen seines Zimmergenossen zu und war erneut fasziniert davon, wie schnell es Aya doch schaffte das Thema wieder zu wechseln. Dennoch brachten die für ihn neuen Informationen weitere Fragen mit sich. Die er jedoch erst einmal herunter zu schluckte und die Informationen zu verarbeiten begann. Trotzdem konnte er sich ein leichtes, freundliches schmunzeln nicht verwehren, als Aya ihm anbot ihn beim Namen seiner Schwester nennen zu dürfen. Dies führte allerdings auch zu einigen Sorgen, welche sich in Shin ausbreiteten.
Wenn ich ihn bei dem Namen seiner Schwester anspreche, wird ihn das nur immer weiter an sie erinnern und irgendwann ist es dann vorbei mit dem Versuch nicht so oft an sie zu denken.
So beschloss der schwarzhaarige Vampir, seinen Zimmergenossen erst einmal weiter mit Ran anzusprechen, alleine schon aus Rücksichtnahme, auf dessen Gefühle. Denn nur wenige Minuten zuvor, hatte Shin gesehen, welche Gefühle noch immer ausgelöst wurden, wenn Aya an seine Schwester erinnert wurde.
"Alltag... Ja, klingt gut. Hast du dir schon überlegt, wie du die Zeit bis zum Unterricht nutzen willst?"
Noch während der Sportbegeisterte Vampir auf eine Antwort wartete, ging er zum Fenster und schob den Vorhang etwas an die Seite um zu prüfen, wie das Wetter gerade war. Doch als er die Bewölkung und den Nebel sah, platzte seine Hoffnung, sich draußen etwas sportlich betätigen zu können. Auch wenn es noch trocken war. Resigniert seufzend zog er den Vorhang wieder zu und trank einen letzten Schluck der roten Flüssigkeit in seinem Glas. Dabei schloss er sich kurz schüttelnd die Augen, bevor er wieder zu dem rothaarigen Vampir blickte.

Shin schien in Gedanken versunken zu sein, worauf Ran beschloss, selbst ein wenig nachzudenken. Er leerte das Glas mit einem Zug, schauderte für einen Augenblick und schloss dann seine Augen.
Ich sollte irgendwann einmal in meinem Leben das Grab von Aya besuchen... Das bin ich ihr schließlich schuldig.
"Ehrlich gesagt... Nein. Ich lasse alles spontan auf mich zukommen", beantwortete er die Frage seines Zimmergenossens. Er beobachtete, wie Shin sehnsüchtig nach draußen schaute, dann aber resiginiert seufzte und wieder den Vorhang zu zog.
"Du wolltest bestimmt etwas Sport treiben, so wie ich dich kenne." Er lächelte.
Auch wenn es wahrscheinlich ein wenig unfair war, dass Ran so viel über den Schwarzhaarigen wusste, aber dieser wiederrum nichts von ihm, so war das doch in Ordnung. Immerhin verstanden sie sich auch so hervorragend, auch wenn der Rothaarige seine Vergangenheit wie ein Geheimnis hütete.
"Aber so ein paar Wolken sind doch nicht störend. Ich leiste dir auch gerne Gesellschaft - wenn du willst." Auf seinen Lippen lag ein warmes Lächeln.

Ein lächeln stahl sich auf das Gesicht des jungen Vampirs als Aya seine größte Leidenschaft, den Sport erwähnte. Dahingehend war Shin nun wirklich nicht wirklich schwer zu durchschauen, wenn man ihn kannte.
"Du kennst mich zu gut." meinte er lächelnd, während er das Glas abstellte und sich kurz streckte.
"Gesellschaft klingt immer gut. Wie wäre es, wenn wir eben Bescheid sagen und dann eine Runde im Stadtpark laufen gehen? Vielleicht haben wir ja Glück und es beginnt nicht doch noch zu regnen."
Etwas Bewegung tat immer gut und der nahe gelegene Stadtpark, bot dafür die idealen Voraussetzungen. Fröhlich lächelnd ging Shin dabei bereits zum Schrank um die für das Wetter passende Kleidung heraus zu suchen.

Ran streckte sich, während er Shin zuhörte.
"Eine hervorragende Idee."
Er grinste und ging zu seinem Kleiderschrank, um ebenfalls etwas Passendes zu suchen. Immerhin wollte er mehr tragen, als Shorts. Nach einer Weile entschied er sich für ein schwarzes Hemd und eine Hose, welche die gleiche Farbe hatte.
Noch einmal mit einem Kamm durch sein rotes Haar und ein letzter prüfender Blick, dann war er auch schon fertig und bereit, aufzubrechen.
"Bist du fertig, Shin?"
Er sah seinen Zimmergenossen freundlich an.

Eine Dunkelblaue Hose und eine gleichfarbige Trainingsjacke, war die Wahl der Kleidung für den geplanten Lauf. Schnell war Shin umgezogen und die Haare waren geordnet, so das die beiden nun nur noch Bescheid sagen brauchten, dass sie zum Stadtpark wollten.
"Ja, ich bin fertig. Jetzt bleibt zu hoffen, dass Kaname-sama bereits aufgestanden ist, damit wir ihm Bescheid sagen können, dass wir in den Stadtpark gehen."
Nach einer letzten Kontrolle, ob die Kleidung auch richtig saß, machte sich Shin auf den Weg das gemeinsame Zimmer zu verlassen. Dabei konnte er nicht anders als weiter fröhlich zu lächeln, denn es ging endlich wieder nach draußen.

--> Eingangsbereich

Ran lächelte.
"Ja, hoffentlich. Es wäre wirklich schade, wenn wir wegen solch einer Kleinigkeit nicht unseren Auflug machen können..."
Er schob seine Hände in die Taschen seiner Hose und folgte Shin schweigend.

tbc: Eingangsbereich

>>> Eingangsbereich

Shin ging die Treppen sehr schnell hoch, wobei er versuchte nicht so laut zu sein um nicht alle anderen aufmerksam zu machen. Sie waren eh schon ziemlich spät dran was eigentlich nicht so typisch war für den jungen Vampir. So schnell wie sie liefen erreichte Shin dann auch das Zimmer welches er sich mit Aya teilte. Kurz atmete erleichtert durch und marschierte zum Schrank um sich neue Kleidung heraus zu holen.

Nach kurzer Zeit hatte er alles benötigte zusammen und legte es auf das Bett um kurz ins Bad zu gehen. Dort machte er sich schnell etwas frisch und sorgte dafür das seine Haare wieder ordentlich aussahen. Als er zufrieden war, ging er zurück in den Hauptraum des Zimmers und begann sich umzuziehen.

tbc: Eingangsbereich

Ran folgte mit schnellen Schritten Shin und seufzte dabei leise.
Was für eine Hektik. Wann wir wohl einmal Zeit nur für uns haben werden?!
Nachdem sie nach all der Eile endlich in ihrem Zimmer ankamen, ging er direkt zum Kleiderschrank, um die Schuluniform heraus zu holen. Es dauerte nicht lange, bis er alle Sachen zusammengesucht hatte.

Da Shin als erstes ins Bad ging, beschloss er sich erst umzuziehen, bevor er sich frisch machte. Die Kleider gewechselt, kam auch sein Zimmergenosse zurück ins Zimmer, sodass Aya nun das Badezimmer benutzen konnte. Nachdem er sein Gesicht gewaschen und noch einmal mit einem Kamm durch sein Haar gefahren war, lächelte er sein Spiegelbild an.
Perfekt...
Er wandte sich von dem Spiegel ab und ging zurück in sein Zimmer.
"Also ich bin fertig. Wir können meinetwegen los gehen." Er lächelte.

Während Aya im Bad verschwand zog auch Shin sich um und achtete dabei fast peinlich genau auf den korrekten Sitz seiner Kleidung. Dass sie an diesem Tag mal in schwarzer Kleidung erscheinen sollten war ihm ganz Recht da er diesen Farbton eh bevorzugte. Als er fertig war mit umziehen betrat auch sein rothaariger Zimmergenosse erneut den Hauptraum.
"Ich bin auch fertig. Hoffentlich sind wir nicht die letzten."
Leicht schmunzelnd machte er sich dann auf den Weg zurück zum Eingangsbereich.
Ich bin ja mal sehr gespannt, wie der Literaturunterricht heute wird und ob wir da schon unseren neuen Lehrer kennenlernen. dachte der schwarzhaarige Vampir, auf dem Weg herunter.