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Die 'Cross Academy' ist eines der angesehensten Internate, sowohl für Menschen als auch die Kreaturen der Nacht. Tretet ein und lernt was es heißt, Seite an Seite zu existieren mit denen, die anders sind als ihr...
 
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 Ikiteru & Zevran

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BeitragThema: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeSo 8 Dez 2013 - 22:07

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„Trautes Heim, Glück allein“, dieses Sprichwort wird den Zimmern der Night Class kaum gerecht. Für Sterbliche mag es so wirken, als würde man in einem Sternehotel übernachten, während für Vampire diese Einrichtung Standard zu sein scheint.
Betritt man das Zimmer befindet sich gleich links von einem die Tür zum Bad, das nicht nur Wachbecken, sondern auch Badewanne enthält. Die Wände und der Boden sind dabei natürlich mit edlen Fliesen geschmückt. Wendet man sich allerdings nach rechts, nachdem man das Zimmer betreten hat, so blickt man in ein edles aber angenehm eingerichtetes, kleines Wohnzimmerchen, das von zwei Fenstern beleuchtet wird. Sowohl Couchtisch, als auch Sofa und gepolsterte, breite Stühle dienen als Sitzgelegenheit.
Des Weiteren findet man insgesamt drei Regale vor, die genug Platz für diverse, private Sammlungen, Bücher oder anderes bieten.
Auch werden den Bewohnern jeweils ein Schreibtisch angeboten, der ebenfalls Platz für Hausaufgaben und andere Dinge bietet. Um das wohlig heimliche Gefühl zu untermalen, hat man auch die Möglichkeit, die Heizung anzuschalten.
Vom besagten Wohnzimmerchen gelangt man durch eine Tür in das Schlafzimmer. Man blickt sofort auf zwei Betten, zwischen denen sich ein Fenster befindet, und auf eine von zwei Kommoden, gegenüber der Tür. Die zweite befindet sich links von der Tür – beide bieten genug Platz für die Ordnung der Kleidung. Auch in diesem Raum befinden sich eine Heizung und eine weitere Tür, die ebenfalls in das Badezimmer führt.
Im Großen und Ganzen entspricht das Zimmer dem Lebensstandard der Vampire. Es ist angenehm, wohlig und bietet sowohl Entspannung als auch ein Gefühl von Heimlichkeit.


Zuletzt von Hikari Kamikizu am Mo 4 Aug 2014 - 21:07 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeFr 14 Feb 2014 - 22:17

First Post.

Jedes Mal, wenn er die Schule verließ, zog Ikiteru in einen Kampf. Die dunklen Gassen und die toten Winkel der Stadt waren sein Schlachtfeld. Die mit Menschen gefüllten und von Sonnenlicht durchfluteten Straßen waren sein Lager. Und wenn er sich dazu entschied anzugreifen, wurde die Welt zu seinem Spielplatz.
Blut floss dickflüssig über den Boden, weil es sich mit Staub und Dreck vermischte. Knochen brachen wie Glas oder ausgetrocknete Äste. Gegner fielen zur Erde nieder, wie leblose Puppen aus Fleisch. Und er rettete den Namen und die Ehre der Familie. Er rettete seine Familie. Nur wegen ihr verlor er, zog er sich zurück und gab auf. Nur wegen ihr stand er auf, hob die Fäuste und biss zu.
Diese Taten blieben allerdings im Verborgenen. Dafür sorgte er, weil nur so wirklich alle sicher sein konnten. So konnten die Erinnerungen an den Erfolg vom Regen weggewaschen werden, der auch seine brennenden Wunden abkühlte.
Wenn er dann die Schule wieder betrat, war das erste, was er machte, zu schlafen. Er schlief aus und holte all die Stunden nach, die er mit jagen und kämpfen verbracht hatte, statt sich zu erlauben sich ein wenig auszuruhen.
Jetzt tat er genau das. Er entspannte sich und träumte still. Vorhin war er nach einigen Stunden doch noch kurz aufgewacht, um zu duschen und ein wenig Wasser mit darin gelösten Bluttabletten zu trinken. Nachdem Ikiteru den Wecker gestellt hatte, hatte er sich nicht mehr die Mühe gemacht noch ein passendes Shirt zu seiner grauen Stoffhose anzuziehen. So hatte er sich dann auf sein Bett fallen gelassen. Die Decke hatte er gerade mal bis zu seinen Schultern hochgezogen. Hier und dort sah mal noch Kratzer auf seiner Haut. Manchmal wurde der gesunde Teint durch hässliche grüne oder blaue Flecken unterbrochen. Zum Glück waren die Kratzer in seinem Gesicht verheilt, das er zum Zimmer hin gedreht hatte.
Die schweren Vorhänge waren zugezogen und tauchten das Schlafzimmer in einen warmen Schatten.
Hier fühlte er sich wohl. Hier konnte er noch bleiben.
Die Frage war, für wie lange dieser Friede herrschen würde.

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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeSa 15 Feb 2014 - 3:19

First Post

Die Antwort war, bis genau dem Moment, an dem ein kleiner Roboter Ikiteru wecken und dessen Besitzerin wie eine Chaotin in sein Zimmer einbrechen würde.
Doch bringen wir das Chaos etwas später hinein.

Es war eine langweilige und oberst nervenaufreibende Fahrt zur Schule gewesen. Die junge Dame in ihrer Seekapitän-Pracht wirkte gereizt und unbeschäftigt, während sie im geräumigen, sehr teuren Wagen ihrer Verwandten kutschiert wurde. Tosatu ruhte in seiner Forum neben ihr auf der Rückbank, während der Vampir durch die getönten Scheiben voller Skepsis, Reizbarkeit und übler Laune die Menschen hinter dem Panzerglas beobachtet, den Tag wundervoll gelaunt anzutreten.
Noriko zog verächtlich ihre linke Augenbraue hoch, als würde man ihr einen verbrannten Kuchen vor die Nase halten und erwarten, ihn zu loben.
Der Toaster neben ihr hopste unerwartet auf dem Leder hin und her, als wäre der teure Wagen jeweils mehrmals seitlich geneigt worden. Doch das tiefschwarz lackierte Gefährt fuhr unerschrocken leise und gerade durch die Stadt, passierte Nakano und folgte dem Weg durch den Wald zur Akademie.
Abwesend zog Nori einen Zettel aus ihrer Tasche, auf welchem einige Dinge notiert waren.
“Trotz, dass ich schon Mal auf der Schule war, find' ich wirklich immer noch GAR nichts“, seufzte die junge Vampiresse und ließ den Zettel neben sich auf den Sitz fallen. Der Toaster regte sich neben sie sofort. Der Kasten 'verwandelte' sich, als hätte man ein Schweizer Taschenmesser in all seine Funktionen ausgebaut. Ein kleine Kreatur, welche vor wenigen Sekunden ein Toaster gewesen war. Die leuchtenden 'Augen' von Tosatu funkelten LED-rot, während er blinzelte und verschiedene Töne von sich gab. Das Wesen zog das Blatt Papier zurecht, während es mit seinen mechanischen Bewegungen sich an die Rückbank lehnte, um nicht von der Bank geschleudert zu werden. Verärgert blickte es plötzlich nach oben und schien aufgeregt und böse zu piepsen.
“Hm? Achso. Ja. Ich hab dir vor der Fahrt ein Modul eingebaut, damit solltest du etwas hochfliegen können. Das können wir testen, wenn wir da sind. Der Unterricht ist es in der Nacht, weißt du noch?“, ein aufgeregtes Piepsen schien ihr eine positive Rückmeldung zu geben, also wand sich Noriko wieder dem Fenster zu.
Wenigen Minuten später erreichte sie auch die Schule, wo der Wagen durch das Haupttor einfuhr und die junge Frau dann ausstieg, sich von dem Fahrer verabschiedete.
“Tosatu! Ich erkläre es dir nicht noch Mal, dass du nicht gesehen werden darfst!“, zischte sie tadelnd und stupste ihren Freund an, welche sich widerwillig in den Toaster umwandelte und auf ihrem Arm landete. Noriko schnallte ihn sich an die Umhängetasche, wie einen über-riesigen Schlüsselanhänger und zog ihre riesigen, selbst gebauten Koffer mit sich.
Leichtfüßig, erhobene Hauptes folgte Noriko dem Campus und blieb zwischen den Wegen zu den Toren stehen. Erst das ihr bekannte Symbol der Night Class erinnerte sie daran, den rechten Weg einzuschlagen. Offiziell ging sie nun auf dieses Internat, um brav sich der Gesellschaft einzuordnen. In Wirklichkeit wollte sie nur Forschen, schließlich war auch ihre Klasse den Studien zugewandt. Folgte sie der Allee, erblickte sich das große Wohnheim und lächelte zufrieden.
“Wenn wir unser Zimmer finden, sind wir endlich da, Tosa-chan“, grinste sie zufrieden, als Tosatu sich aus ihrer Halterung löste und auf den Boden hopste. Aufgeregt piepste der kleine Roboter und schien auf die höheren Fenster zu deuten.
“Hey, hab ich dir das erlaubt?“, schimpfte die Vampiresse, doch der Toaster hatte sich seine Ideen fest in die Schaltungen eingebrannt. Seine Beinchen funktionierten sich mit den Heizstäben um und der kleine Roboter begann zu schweben.
“Tosatu! Komm sofort herunter! Wenn ich dich in die Finger kriege, wirst du von mir mehrere Tage lahm gelegt! Nichts mit Freiheit und eigenen Willen! Hörst du?“, schimpfte sie und war nur froh, dass gerade wirklich niemand hier zu sein schien. Sie zog ihren Gut ab, dessen Gefieder in der Bewegung schwankte. Ein spöttisches, gleichmäßiges Piepsen - welches der Roboter nur einem Modul verdanken konnte - deutete nur darauf, dass Tosatu lachte. Weitere, verschiedene Töne schienen ihr zu erklären, was geschah.
“Woher weißt du, dass es unser Zimmer ist? Man, das Modul funktioniert ja!“, fauchte sie und sah, wie ihr Tosatu das zweite Stock ansteuerte. Seine Flugbahn war noch unkontrolliert und zittrig, aber er flog. Flog auf ein bestimmtes, offenes Fenster, wo er dann letztendlich verschwand.
“NA WARTE!“, rief sie wütend, packte ihre Koffer und eilte wie ein Stier ins Gebäude.
Der kleine Roboter, dessen umfunktionierte Heizstäbe ein leises Surren beim fliegen machten, landete auf der Fensterbank, dessen Fenstertür leicht geöffnet stand. Schwere Vorhänge hingen davor, während sie ihm die Sicht versperrten. Kaum sicher gelandet, ertönte ein leicht metallischer Ton und das Flugmodul war zusammengeklappt. Wie ein tollpatschiges Kind eilte der Roboter, mit dem Klacken seiner Metallbeine auf dem Holz hinüber. Die Höhe der Fensterbank bereitete ihm keine Sorgen, schließlich waren Vorhänge dazu da, sich an diesen fest zu halten und dann hinab zu rutschen. Auf dem Boden angekommen blickte Tosatu sich um, schien jedoch nichts außergewöhnliches fest zu stellen und fuhr seine kleinen Reifen aus, um geschwind zur Türe zu eilen. Das Flugmpdul würde er also wieder brauchen, also flog er unvorsichtig hoch und drückte die Klinke, doch es war abgeschlossen. Er drehte mehrmals den Schlüssel und ließ die Türe aufgehen, um im mitten des Raumes zu schweben.
Mehrere Etagen später stand Noriko vor der Türe.
Es klickte und klackte mehrmals und das Edelholz öffnete sich wie durch eine Geisterhand.
Noriko ließ die Koffer stehen, ungeachtet auf das Namensschild zu schauen und trat ein. Es war ein typisches Wohnzimmer, welches sie schon vor den Ferien gehabt hatte. Tosatu drehte sich stolz in der Luft, taumelte dabei und entging noch Mals Noriko, welche nach ihm stolperte.
“HAB ICH DIR NICHT GESAGT DU SOLLST MEINEN BEFEHLEN FOLGEN???“, kreischte sie wütend aber nicht so laut, als hätte sie jemanden wecken können, der ahnungslos mit offener Türe schlief. Tosatu flüchtete schwebend durch das nächst beste, offene Türchen - Ikiterus Türe - während Noriko stapfend in ihren Kniestiefeln ihm hinterher rannte. Im Türrahmen hielt sie ihn fest, während er protestierend piepste und sich wehrte. Als Noriko gerade ihm die Energie entziehen wollte, flutschte er aus ihrer Hand und flog unkontrolliert schnurstracks auf das Bett vor ihm, in welchen ein schlafender Junge liegen musste. Tosatu streifte den jungen Mann knapp an der Wange, als er über dessen Knopf an der Wand aufschlug und krächzend vor Ikiterus Gesicht landete. Kopfüber lag der kleine Roboter und piepte beschwerlich. Er lag nur wenige Zentimeter von Ikiterus Gesicht auf der Matratze, als hätte er zu einem Purzelbaum angesetzt. Die Metallfüße hingen hinab, sein Kopf eingerollt, wie eine Katze. Er blinzelte eine wütende Noriko, die gerade Schwung holte und sich aufs Bett warf - genau auf den Körper des jungen Mannes. Im Flug realisierte sie etwas unnatürliches.
Nackte Haut, welche ihr verführerisch entgegen glänzte. Doch wie perfekt der Teint wirkte, blaue und grüne Flecke - nicht annähernd beunruhigend wie Natas schwarzer Fleck am Bein - verunstalteten die Schönheit. Als sie unsanft auf dem Körper landete, spürte sie seit Monaten wieder ihre Knochen.
“Uuuurgh....“, entkam es von ihr schmerzhaft und sie rollte vom Bett, wo sie auf dem Rücken auf dem Boden landete, wie eine Kartoffel.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeSa 15 Feb 2014 - 15:36

Der letzte Traum war lange her, doch er erinnerte sich noch gut an ihn. Wie in den meisten Geschichten in seinem Kopf, hatte auch dieser von einer Jagd gehandelt. Meistens rannte Ikiteru. Das, was immer anders war, war die Tatsache, ob er sich auf etwas zu, oder von etwas weg bewegte. Auch die Orte veränderten sich stets. Nur das Bewegen war immer da. Im Traum hielt er niemals still, außer er lauerte auf. In Bewegung zu bleiben fühlte sich wie leben an, vor allem, wenn das Ziel zu überleben war. In der Realität war Ruhe aber möglich und etwas schönes und entspannendes.
Er war dankbar für diese Schule, die ihm ermöglichte eine Pause zu machen, obwohl sie ihm sonst nichts bedeutete. Sie war für ihn nicht mehr als ein altes, großes Gebäude, das einen Schauplatz für ein Spiel zwischen Wahrheit und Maskerade abgab. Doch hier schienen die Probleme kleiner zu sein. Hier brauchte man nichts zu überstürzen. Hier brauchte man sich vor nichts zu fürchten.
Man musste sich nur merken, die Türen und Fenster immer abzuschließen. Auf die Weise wäre der lebende Beweis dafür, dass der Ort, an dem man dachte sicher zu sein, gar nicht so sicher war, vielleicht nicht einfach in das Schlafzimmer eines Fremden eingebrochen. Und der Toaster den man zu einem Miniaturexemplar aus dem Film Transformers hatte mutieren lassen, würde nicht durch die Luft fliegen.
Etwas kitzelte seine Wange und brachte den Kopf dazu sich zu drehen. Nun war sein Gesicht nicht länger zum verdunkelten Raum gerichtet, sondern zur Wand gewandt -bzw. zu einer eigenartigen Kreatur, die ihm direkt vor die Nase fiel und sich zu einer Kugel einzog, wie ein eingeschüchtertes Tier. Den Krach, den das kleine Elektrogerät zuvor gemacht hatte, als es an der Wand abgeprallt war, hatte er schlicht und einfach überhört. Um derartiges oder wütende Schreie von irgendwelchen Mädchen zu bemerken, war er noch viel zu weit im Tiefschlaf gebettet. Wenn Reaktionen kamen, wie das Gesicht weg zu drehen, dann kam es automatisch von seinem Körper. Wenn sich ein Mensch im Schlaf hin und her wälzte, machte er es schließlich auch nicht bewusst, nicht wahr?
Dass es mehr bedarf als einfach ein wenig zu zischen und zu piepsen, um den Vampir zu wecken, war offensichtlich geworden. Dass kurz darauf auch mehr gekommen war, war selbstverständlich vom Schicksal perfekt in die Wege geleitet worden.
Das plötzliche Gewicht, das auf ihn nieder schlug, riss ihn endlich aus dem Schlaf. Seine Augenlider öffneten sich im nächsten Moment und er registrierten sofort rote Lichter und glänzende Metallelemente vor sich. Parallel drückten ihn seine Arme ruckartig hoch, wobei die Decke, die bis zu seinen Schultern hochgezogen gewesen war, nun fast bis zu seiner Hüfte hinunter rutschte und seinen freien Oberkörper unaufgefordert präsentierte. Etwas rollte dabei von ihm und prallte auf den Boden.
Die Tür zu dem Schlafzimmer stand weit offen und erlaubte dem Tageslicht, das es nicht durch die Vorhänge direkt geschafft hatte, auf einem Umweg den Raum ein wenig zu erhellen.
Er merkte, wie ihm die halbfeuchten Haare noch immer etwas im Nacken und an der Stirn klebten. Ein sanfter Luftzug, der aus der schnellen Bewegung hervorgegangen war, streichelte seine warme Haut, die in dem bisschen Licht matt glänzte.
Müde und verwirrt betrachtete er zuerst den Metallhaufen auf seinem großen Kissen, bevor er sich auf seine Beine setzte und einen Blick über die Bettkante wagte, weil er aus der Richtung einen Klagelaut gehört hatte. Er stützte sich dabei mit den Händen gegen die Matratze ab.
Auf dem dunklen Teppich lag eine junge Frau. Eine Vampirin, um genau zu sein. Ihr Haar wirkte fast weiß. Und was trug sie denn da für eine anschauliche Kluft? Nicht, dass es ihn interessierte, aber er konnte ihr gerade keinen Namen zuordnen.
Wie zum Teufel, war die denn überhaupt hier gelandet? Ikiteru runzelte die Stirn.
„Kann man dir helfen?“, fragte er. Seine schlaftrunkene Stimme klang noch dunkel und rau. Er schmeckte ein wenig Durst. Später brauchte er wieder ein Glas Wasser.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeDo 20 Feb 2014 - 17:36

Schwindel gewann über Norikos Haupt. Die junge Dame lag vorerst Kraftlos auf dem Boden, da sie sich den Kopf gestoßen hatte. Ärger über ihren Ausreißer, war sie sich der Lage zunächst nicht bewusst. Woher hätte sie auch ahnen können, dass das Zimmer, welches sie so überfallen hatte - halt TOSATU WAR'S - nicht ihr gehörte, sondern einem Jungen, aus dem Jungentrakt, wenn sie doch das Namensschild gelesen hätte. Denn dann, wäre ihr aufgefallen, dass es logisch war, dass ein verschlafener männlicher Vampir über die Bettkante blickte und dazu halbnackt in nur einem Pyjama gekleidet.
Jedes Mädchen würde jetzt entweder rot anlaufen oder sehr anziehend reagieren. Doch dieses Exemplar realisierte erst mal nicht auf ihn. Wieso auch? Es interessierte sie auch eigentlich nicht, das erste was sich durch den Nebel der Verwirrung kämpfte, war der Gedanke, dass der Toaster nicht das tat, was sie wollte.
“Wenn... ich dich in die Finger kriegen“, krächzte Noriko ätzend und blinzelte, wobei sie ein hübsches Gesicht registrierte. Grünbraune, verschlafene Augen blickten ihr entgegen, schenkten ihr einen Blick voller Wärme und Treue - so hätte der Eindruck sein müssen. Noriko blickte dem jungen Mann ins Gesicht, welcher ihr seine Hilfe anbot.
Langsam richtete sich Nori auf, rieb sich den Kopf und strich ihr schönes Haar ordentlich dorthin, wohin es gehörte.
Langsam versuchte Tosatu sich davon zu schleichen, wobei es für seine Art nun Mal nicht möglich war LEISE zu sein. Denn kaum begann er sich zu bewegen, begannen seine Bewegungen leise Töne zu machen, was eben für ein mechanisches Wesen üblich war.
“Hey hey hey! Wo willst DU jetzt hin?“, rief Noriko und der kleine Roboter entwich ihrer Hand, um sich hinter Taki zu verstecken. Da er nun Mal im 'Weg' war, musste sie sich mit ihm wohl befassen.
Noriko blinzelte mit ihren klaren Augen dem Schwarzhaarigen entgegen und lächelte.
“Nun ja, ich denke es wäre sehr hilfreich, wenn du uns entschuldigen könntest. Der Toaster hinter dir glaubte tatsächlich, dass es unser Zimmer sei“, begann sie und erhob sich vom Boden, stand auf und strich ihre Uniform glatt. Seufzend verschränkte sie die Arme und sah Tosatu hinter Taki aufschauen. Mit einem Satz warf sie sich in dessen Richtung. Halb auf dem nackten Taki landend, erfasste sie Tosatu und spürte ihre Fingern kribbeln, als sie den Toaster in seine ursprüngliche Form transformierte.
“Hab ich dich, Tosu! Das gibt Ärger! Ich baue dein Flugmodul als Strafe wieder -“, jubelte sie, auf dem halbnackten Taki liegend und dessen Gesicht wenige Zentimeter von ihrem war. Sie blickte in das naturbraune Grün.
“Du hast schöne Augen“, stellte sie ehrlich und direkt fest, eher sie ein freundliches Lächeln zeigte. Als wäre sie eine Irre und würde ihn mehrere Jahre kennen. Sie kannte nicht mal Ikiterus Namen. Aber dafür, dass sie sich für Jungs nicht interessierte, wirkte er attraktiv auf sie.
Man könnte annehmen, dass es Noriko sich wohl an diesen jungen Mann heranmachte. Doch sie lief weder rot an, grinste frech oder schien sich noch mehr an dem halbnackten Jungen her zu machen. Blinzelnd legte sie den Kopf schief. So viel Nähe einer Fremden sollten ihm sicher unangenehm sein und eher er sich Gedanken machen konnte, trotz Uniform ihre knackigen, kleinen Brüste an seiner Haut spüren zu können, drückte sie sich hoch.
“Verzeihung, blablabla. Wenn Daddy rausfindet, dass ich jetzt schon Ärger mache, bevor das Studienjahr angefangen hatte, gibt es Ärger. Also. Verzeihung noch Mal“, entschuldigte sie sich unbeholfen und hielt statt dem mechanischen Wesen plötzlich einen Toaster. Es war für Ikiteru sicherlich etwas ungewöhnliches, dass das Vieh verschwunden und nun ein normaler Toaster ruhte. Er sah aber ein wenig anders aus, weil Noriko natürlich einige Dinge eingebaut hatte und dementsprechend einige Kratzer aufwies. Vor allem aber, weil Tosatu sich bewegen konnte.
“Ich bin Kaizoku Noriko und das ist Tosatu. Wir sind neu hier und finden das Zimmer nicht“, hielt sie ihm den Toaster entgegen und grinste.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeDo 20 Feb 2014 - 22:54

Irgendwie überraschte es ihn nicht, dass man ihn im Schlaf überfallen hatte. All die Male, in denen seine Schwester in sein Zimmer gestürmt war, die vielen Morgen, an denen er von Higeki fast schon aus dem Bett geworfen wurde, und all die Abende, an denen er dumpfe Schritte durch den Flur hallen gehört hatte, führte dazu, dass sich dieses Bild nicht fremd anfühlte. Einzuschlafen war zu einem eigensinnigen Zauberspruch geworden, der gelegentlich sogar funktionierte und die die Personen hervorbeschwor, die ihn anschließend aus dem Traumland rissen. Deswegen saß Ikiteru auch einfach nur dar und beobachtete die Bewegungen des Mädchens still und geduldig, statt sie zu verjagen, oder zu verurteilen.
Natürlich fragte er sich für einen Moment, ob sie vielleicht auf einer Mission war, ihn umzubringen, ihn zu kontrollieren, oder um ihm im Auftrag eines anderen selbst etwas zu befehligen. Wenn dem so wäre, hätte sie es längst getan. Wenn es diese grausame Macht, die er kennengelernt hatte, gewollt hätte, wäre er erst gar nicht zum Aufwachen gekommen.
Doch er lebte. Dieses Szenario war demnach weit, weit weg. Und dort würden es und die Geschichten, die damit verbunden waren, fürs erste auch bleiben.
Ein metallisches Geräusch lenkte seine Aufmerksamkeit von der Dame ab. Der junge Vampir lehnte sich zurück, um seinen Körper nicht länger auf seinen Armen zu stützen, und versuchte dieses kleine Ding, das sich hinter ihn geschlichen hatte, etwas genauer zu mustern. Er dachte, er hätte sich dieses Spielzeug eingebildet, aber da war es, munter und lebendig. Und auf der Flucht.
Die weibliche Stimme veranlasste seinen Kopf dazu sich zu drehen und während sie ihn anlächelte und ihm mehr oder minder die Situation schilderte, sah er sie nur müde an und fragte sich, inwieweit das da ein Toaster war und wie ein Küchengerät denken konnte, welcher Raum zu wem gehörte. Nachdem sie sich erhoben hatte, konnte er sie für einen Augenblick etwas genauer betrachten. Abermals stellte er fest, dass er sich wahrscheinlich um nichts Sorgen machen musste, sondern dieses für Dritte sicherlich ziemlich amüsante Schauspiel einfach durchstehen sollte.
Wie aufs Stichwort, klirrte es von neuem an seiner Seite. Das kleine Monster aus Schaltkreisen und Zahnrädern vollbrachte es, dass er wieder zu ihm sah, statt dem plötzlichen Angriff der Vampiresse auszuweichen. Seine Instinkte waren noch nicht ganz wach. Doch wach genug, um seine Hände zurück rutschten zu lassen, wodurch er wenigstens verhindern konnte, dass er mit dem Rücken gegen die Matratze prallte.
Und voila, es war wirklich ein Toaster, wie er feststellen musste. Wie komisch das war. Wie hatte das funktioniert?
Er wandte sein Gesicht zu ihrem. Ruhig und sorglich verharrte er, doch seine Augenbraue zuckte überrascht hoch und sein Kopf bewegte in einem kleinen Winkel von ihr fort.
Eigenartiges Mädchen, dachte er, aber was interessierte es ihn, wie komisch sie war? Er verhielt sich gerade sowieso, als kümmerte es ihn nicht, dass sie mit ihrem wunderlichen Spielzeug bei ihm eingebrochen war. Es schien ihn nicht einmal zu jucken, dass er ihren Atem sanft gegen seine Haut prallen spüren konnte.
Wäre er in der Laune für ein Abenteuer und nicht ansatzweise so träge und müde wie jetzt, hätte es ihn durchaus amüsiert. Er hätte wahrscheinlich gegrinst und sich einen Spaß erlaubt. Vielleicht hätte er mit den Wimpern geklimpert, oder einen dummen Witz gerissen. Wäre es wie damals in Spanien gewesen, wo er über die Dächer gerannt war, auf der Jagd nach Frischfleisch seinem Charme einen Auftritt verschafft hatte, wäre dies etwas Unglaubliches geworden.
Es war schade, dass dem nicht so war und er still blieb, ihr atemberaubendes Lächeln nicht erwiderte und ihren schönen Busen tatsächlich nicht bemerkte. Er spürte nur die Wärme, die sich durch ihre Nähe bemerkbar machte und ihm fiel auf, dass es lange her war, dass er Nähe nicht zähnefletschend und knurrend abzuwehren versuchte.
In letzter Zeit hatte es tödlich geendet, wenn man die Distanz zu ihm zu viel reduziert hatte. Dass er sie nicht anfiel, hatte er wahrscheinlich der Müdigkeit zu verdanken und der Sicherheit, wegen der Akimoto an diese Schule zurückgekehrt war. Nun ja. Dass es sich mit Sicherheit eigentlich schon erledigt hatte, hatten wir schon vorhin festgestellt, als ein Toaster durchs Fenster geflogen kam.
Das Mädchen drückte sich von ihm weg und stand erneut fest auf ihren Beinen. Er zog sich etwas nach vorne, um aufrecht im Bett zu sitzen.
Blablabla? Blabla bla blablabla bla bla. Bla.
Ja, diese Sprache gefiel ihm, auch wenn sie leider nur kurz andauerte. Er hörte ihr zu. Überhörte aber die Art und Weise wie sie sprach. Für edle Worte und eine gepflegte Ausdrucksweise hatte er nicht den Kopf für.
„Schon okay.“, entgegnete er. Noch immer wollte seine Stimme nicht erholt klingen, sondern behielt ihren kratzigen, dunklen Ton bei. Er sollte wirklich etwas trinken.
Man stellte sich ihm vor. Seine Augen fixierten einen Moment skeptisch das Objekt in den Händen der Vampiresse. Es wunderte ihn noch immer, wie dies funktioniert hatte. Ob eine Fähigkeit damit zu tun hatte? Wenn er sich ein wenig konzentrierte, war ihr durchaus eine stärkere Aura anzumerken.
„Was du nicht sagst.“, gab er ruhig von sich und ein sanftes Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
„Ich bin Ikiteru Tameruhoshi. Die Mädchenzimmer sind den Flur runter in der anderen Richtung.“ Wie das wohl wirkte, wenn ein Junge vom Bett aus zu einem Mädchen hochsah? Nicht zu vergessen, dass sein Oberkörper nicht versteckt war, im zarten Licht der Sonne, das sich in das Zimmer verirrte, matt glänzte und dunkle Flecken einer Schlacht über die Haut verteilt waren.
„Finden du und dein … Toaster den Weg, oder soll ich mitkommen?“, fragte er. Das würde er im Halbschlaf schon irgendwie hinbekommen.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeSa 22 Feb 2014 - 13:26

Noriko - das Chaos, welches immer Ruhe zerstören wollte. Sie wusste nicht, dass sie angezogen wurde, wie die Motte ans Licht. Doch ehrlich gesagt, war es ihr auch egal, ob sie nun störte oder nicht. Sie war jemand, der eben nicht wirklich sehr wert darauf legte, irgendwo zu stören oder eben nicht. So wurde ihr auch nicht bewusst, dass dieser junge Mann wohl sehr viel Last auf den Schultern trug und diesen Ort als den einzigen Ort ansah, Kraft zu tanken und sich gegen das Verbrechen der Welt zu stärken. Viel mehr sah sie einen starken Burschen vor sich, einen Superman, der gar nicht so auf sie wirkte, als hätte er sich jemals von seinen Gefühlen leiten lassen.
Anders könnte man sich fragen, ob Ikiteru dies nun nicht tun sollte. Endlich auch Mal an sich zu denken.
Noriko schien jemand zu sein, der einfach nicht an andere dachte. Es war egoistisch und nicht feinfühlig, doch es hieße nicht, dass es sie interessierte... Naja. Okay. Es interessierte sie wirklich nicht. Die junge Frau war so vertieft in nicht feinfühlige Dinge, dass sie die Gegenseite vergaß.
Blinzelnd betrachtete sie daher Ikiteru, als wäre er ein wissenschaftliches Objekt und runzelte die Stirn. Ihr fielen die Schrammen und Verletzungen auf und natürlich wurde ihre Neugier geweckt, doch anderseits war sie dann doch nicht interessiert. Es war schlicht nicht das, was sie angehen sollte. Unbewusst strich sie sich mit einem Finger über die Narbe an ihrem Gesicht. Sie war vermutlich nicht die hübscheste, schließlich klafften so viele Wunden auf ihr. Doch jedes Mal bewiesen ihr diese lebenslangen Schrammen, dass sie stark war und sich mit jedem messen konnte.
Verletzungen machten ihr nun Mal klar, dass sie zwar ein Vampir war, aber nicht unverletzbar. Das musste Ikiteru ebenfalls ergangen sein.
“Ah, danke“, murmelte sie und drückte den harmlos aussehenden Toaster an sich.
“Jaja, bestimmt“, doch glaubte er tatsächlich, dass sie gehen wollte? Pffffffff.
Das Schicksal will dich weiterhin testen.
Plötzlich hielt Noriko den Toaster in die Luft, dem jungen Mann entgegen, als wollte sie im Zeichen des Friedens ein Geschenk überreichen.
Doch das war nicht so gedacht.
“Du solltest dich entschuldigen“, sprach sie lächelnd und blickte Ikiteru lächelnd ins Gesicht, als wollte sie diese Aussage, in einem Befehlston, an ihn richten. Doch es lief etwas seltsame, etwas was nicht all zu täglich zu sein schien.
Der Toaster begann sich zu verfallen, so wirkte es und doch begannen die einzelnen Teile, sich umzuformen, sich zu wandeln, in ein neues, ganzes zu transformieren.
Dann saß er auf ihrer Hand: Tosatu. Der kleine Roboter, der vorhin auf Ikiteru geflogen war.
Das kleine 'Lebewesen' hockte auf ihrer Hand und blickte Ikiteru entgegen. Die leuchtenden Lampen, welche nun Augen waren, blinzelten und flackerten. Man hörte aufgeregte, schnelle Piepstöne.
“Ikiteru-kun, Tosa-chan entschuldigte sich gerade bei dir, auch wenn du es nicht hörst... Was, nein Tosatu! Wir können ihn nicht behalten!“, erklärte Nori und der Roboter sprang plötzlich Ikiteru entgegen auf den Schoß, um seinen rechten Arm zu umarmen, an ihn zu schmiegen und zufrieden zu surren. Ein Ton erklang, wie bei einem Toaster, dessen gebackenes Brot fertig wurde. Die junge Frau blickte verwirrt die beiden an und seufzte.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeDo 27 Feb 2014 - 16:39

Die Trägheit und Müdigkeit hatten noch immer großen Einfluss auf ihn. Sie veranlassten die Ruhe und Gelassenheit dazu, nicht von ihm weichen zu wollen. Langsam wurde sein Blick aber wacher und nach und nach füllte sich sein Kopf mit mehr Gedanken.
Still verfolgte er die Hand, die sich hob und mit schlanken Fingern eine vernarbte Wange berührte. Schade um die verletzte Haut, aber die Schönheit wurde dadurch kaum infrage gestellt. Er wunderte sich darüber, wie es zu ihr gekommen war, fragte sich, welche Geschichte die Vampirin wohl zu erzählen hatte und erinnerte sich selbst daran, wie er gerade aussah. Dass er halbnackt vor einer Fremden auf dem Bett saß, machte ihm nichts aus. In diesem Haus hatte sicher kaum einer nicht schon alles gesehen und erlebt. Sie erweckte auch nicht den Eindruck, als würde sie das irgendwie peinlich berühren. Von ihrer eigenartigen Reaktion von vorhin mal abgesehen.
Sorgen um die unbeabsichtigte Zurschaustellung seiner Blessuren machte sich Ikiteru ebenfalls nicht. Was sollte die Dame schon machen? Es brauchte sie nicht interessieren. Vielleicht interessierte es sie wirklich nicht.  Und wenn doch? Dann hatte er halt einige blaue Flecke und Kratzer, als wäre er von fünf Leuten verprügelt und liegen gelassen worden. Sie musste ja nicht wissen, dass es tatsächlich so gewesen war. Sie musste nicht wissen, dass er in der Dunkelheit angekettet gewesen war. Lügen war ein Teil seiner Natur geworden, auf den der Junge zwar nicht sonderlich stolz war, den er inzwischen aber so beherrschte, wie die Jagd und Ikiteru war ein großartiger Jäger.
Die Ablehnung seiner Hilfe, um sie auf ihr Zimmer zu begleiten, kam ihm recht. Das hieß für ihn, dass er noch ein wenig schlafen könnte. Dies hier wäre dann nicht mehr, als eine überraschende Unterbrechung.
„Okay.“, kam es deswegen von ihm. War doch perfekt, wenn sie von selbst verschwand.
Das Problem war aber, dass sie es nicht sofort in die Tat umsetzte, sondern ihren Toaster auf einmal hoch hielt. Verwundert betrachtete er den Gegenstand und verstand nicht sofort, was sie denn nun vorhatte. Als sich das Gerät dann aber zu verwandeln begann, wurden seine Augen etwas größer und man sah ihnen ein bisschen seiner erwachten Neugier an.
Die Frage, wer sich bei wem denn entschuldigen würde, ließ es unausgesprochen, weil es spannender war dieses kleine Wesen zu mustern. Nach seinen Albträumen schien dies wie ein Ausschnitt aus irgendeinem  amüsanten Film zu sein. Er musste schon zugeben, dass es eine coole Fähigkeit war.
Er lächelte leicht, nachdem der Roboter „gesprochen“ und Nori übersetzt hatte.
Das war ja richtig süß.
Plötzlich sprang ihm das Etwas auf den Schoß und umklammerte seinen Arm wie ein Äffchen.
Er runzelte die Stirn, hob den Arm ein wenig an, wovon sich der Roboter nicht abbringen ließ an ihm kleben zu bleiben. Sein Blick war wieder auf die Dame gerichtet. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er ziemlich skeptisch zu ihr hoch.
„Wehe, er vögelt gleich meinen Arm.“, meinte er halb ernst, halb scherzend, als plötzlich ein Knistern durch das Gebäude hallte und eine Nachricht die Szene unterbrach.
Die NightClass sollte sich im Wohnheim versammeln. Da war er. Seine Pflicht war getan und die Stimme aus dem Nichts war sogleich vergessen.
„Wenn er auf deiner Schulter sitzt und schnattert, wärst du ein cooler Pirat.“, meinte er, während er das Wesen begutachtete.
Ah, das war es also, woran ihn das Outfit der Schülerin erinnerte.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeFr 28 Feb 2014 - 10:00

Noriko, Frau mit der Liebe zur Technik, kannte die Liebe zu Mensch und Vampir nicht. Zu sehr hatte sie sich von anderen Lebewesen der Mutter Natur entfremdet und doch war sie in der Lage, mit diesen umzugehen. Ihre blauen Augen ruhten auf dem Körper des jungen Mannes, der zum Liebling ihres Toaster wurde. Früher hätte es sie bestimmt eifersüchtig gemacht, schließlich war er ihr Haustier und ihr Lieblingsküchengerät und doch ersetzbar. Inzwischen lernte sie es jedoch, Besitzansprüche fair zu gestalten, wie sehr es auch sie stören musste, dass Tosatu an einem Fremden klebte, wie ein notgeiler Hund. Die Komplexität ihrer Fähigkeit hatte sie nicht vollständig analysiert, aber was sprach dagegen, dass technische Geräte, welchen sie Leben schenkte, keine Gefühle entwickeln können?
Würde sich ein Toaster, der durch lange Nutzung seine Arbeitsfähigkeit verlor, nicht auch bald gekränkt fühlen, wenn man aus Frust ihn anbrüllte, weil er so schwach heizte?
Noriko fühlte sich plötzlich verantwortlich und schwor sich im selben Moment, nie wieder unfair zu all den Geräten zu sein, die sie besaß.
Im Fall einer Apokalypse und eines Krieges, brauchte sie ja Verbündete.
Die junge selbst-ernannte Piratin sah nicht, wie Ikiteru sie beobachtete, wie sie ihre Narbe strich, welche man auch mit keiner ausgefallenen Frisur hätte verbergen können.
Nori war sicherlich wieder kurzzeitig in Gedanken versunken, was sie an Tosatu basteln könnte, damit er ihr nicht zu weit entwischte. Vielleicht ein Modul, welches ihm nicht erlaubte, zu weit weg von ihr zu laufen. Ein Magnet, der inaktiv ist, wenn Tosa in der Nähe ist, aber dafür aktiviert wird, wenn er zu weit weg läuft.
Ah, das würde zu viel Strom ziehen“, schoss es ihr durch den Kopf und sie begann, wie der Kapitän eines Schiffes vor Ikiterus Bett auf und ab zu laufen, als müsste sie einen Plan schmieden, einen Schatz zu finden.
Grinsend blieb sie stehen und blickte Ikiteru ins Gesicht, als Tosatu auf Ikis Reaktion piepte:
Er bietet dir dafür ein Nutellatoast an“, übersetzte sie und zuckte plötzlich empört zusammen, um die Arme in die Hüftne zu stämmen.
Tosatu! Du willst, dass er sich für ein Nutellatoast verkauft?!“, tadelte sie ihren Toaster, der immer noch an Ikiteru hing. Ein gleichmäßigen Piepen deutete ein Lachen an und Noriko blinzelte.
Dein Gefühle-simulierendes Modul funktioniert anscheinend“, murmelte sie und grinste dann zufrieden, hob ihre Hand hoch und zog den Daumen aus ihrer Faust nach oben heraus.
Auch wenn Noriko nicht all zu offen für menschliche Beziehungen war, fand sie Ikiteru für ein non-technisches Wesen doch interessant und cool. Als hätte man Tosatu auf Ikiteru geprägt, fühlte sie wohl auch sich dazu gezwungen, ihren Toaster gewähren zu lassen.
Die Durchsage, welche ertönt war, ließ sie lediglich mit den Schultern zucken. Schräg legte sie ihren Kopf zur Seite und riss ihre Augen auf.
Als hätte Ikiteru einen Knopf an ihrem Körper gedrückt, ergriff sie ihren Hut vom Boden, welchen sie sich aufsetzte, im Breiten Schritt sich vor Ikiteru aufbaute. Tosatu ließ Ikiteru plötzlich los, hüpfte auf ihre Schulter und nahm eine böswillige Pose an. Sein metallisches Ärmchen strich Norikos Feder am Hut glatt und sie grinste, zeigte ihre spitzen Zähne und beugte sich mit blutrot anlaufenden Augen zu Ikiteru. Tosatu begann ein einen Papagai zu immitieren. Als wäre Iki der einzige, der auf diese Idee gekommen war. Bedrohlich stand sie vor ihm, anmutig, wie eine Piratin, als würde sie ihn gleich mit einer Machete aufschlitzen, als ihre Augen sich klärten. Tosatu sprang, die Rolle nicht mehr spielend wieder auf Ikiterus Arm. Noriko hüpfte plötzlich neben Ikiteru auf das Bett. Ihre Hut flog von ihrem Kopf und landete sanft am Bettrand, während sie den jungen Mann umarmte, wie einen lang vergessenen Freund, sodass Tosatu verärgert gezwungen war, nicht von ihr eingequetscht zu werden und auf den Schultern der beiden Personen zu hocken, so konnte er Chibi-chan - von welchem Spitznamen Noriko sicher amüsiert und entzückt gewesen wäre - umarmen, sich aber auch an Norikos Wange schmiegen.
Gut, wir behalten ihn ♥“, strahlte das Mädchen Tosatu entgegen, der aufgeregt quietschte und piepte, als hätte man ihm einen Hund geschenkt.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeSa 1 März 2014 - 0:25

Ikiteru war wahnsinnig. Sein Wahnsinn war nicht mit der Zeit gekommen, die mit vielen Geschichten verstrichen war. Sie hatte sich nicht mit den Erfahrungen in ihm manifestiert. Auch die Entscheidungen, die er getroffen hatte, hatten das Kommen nie bestimmt. Höchstens das Gehen.
Sein Wahnsinn kam mit seiner Geburt. Schon als Kind, hatte er Dinge gesehen, die nicht existierten. Seine Einbildung log ihn an und die Wahrheit, die ihm seine Sinne verrieten, erreichte ihn nicht. Halluzinationen kamen und gingen. Sie waren einer seiner Makel. Sie waren sein Wahnsinn.
Doch diese Dame, schien ebenfalls einen an der Waffel zu haben.
Stirnrunzelnd verfolgte er ihre Schritte, die sie hin und her führten. Statt zu sehen, dass sie einfach nur nachdachte, empfand er diese Handlung eher als ungeduldig, als würde sie sich überlegen, wie sie über den kleinen Roboter richten sollte, oder vielleicht störte sie ja etwas. Sah so Ärgernis bei ihr aus? Um ein Urteil zu fällen, kannte er sie nicht genug. Aber eines glaubte er zu wissen, sie war jemand, der nicht nur mit Worten kommunizierte, sondern eine Dame der exzentrischen Natur.
Ihr Grinsen musste damit in keinem Zusammenhang stehen, aber es untermauerte ein wenig diese Einschätzung. Und die Übersetzung wirkte dadurch ein wenig furchteinflößender.
Für was?, fragte er sich. Für was, würde er einen Toast mit Nutella bekommen? Dafür, dass er zuließ dass ihn ein Spielzeugroboter, der ein ehemaliges Küchengerät war, seinen Arm wie ein Chihuahua heiß und innig liebte? Wie bitte was.
„Wenn der Toast aus seinem Hintern fliegt, lehne ich dankend ab.“, teilte er mit, bevor er wie ein Tourist, der die Sprache nicht kannte, zwischen Roboter und Roboterbesitzerin hin und her blickte.
Plötzlich stemmte sie ihre Hände gegen ihre Hüfte und wirkte wie eine Mutter, die ihr Kind erzog. Seine Augenbrauen hoben sich hinter seinem Pony und er musterte sie ein wenig überrascht.
Kaum endete der erste Akt, wechselte das Theaterspiel zum nächsten Programm.
Eine Augenbraue sank skeptisch. Ihre rot aufleuchtenden Augen sahen durchaus respekteinflößenden aus, doch Ikiteru hatte solche Augen schon viel zu oft ihn anstarren sehen, um zu wissen, dass es wie mit dem Bellen von Hunden war. Am Ende wurde nicht gebissen.
Er meinte zu erkennen, was sie damit bezwecken wollte.
„Okay. Korrigiere. Du bist ein Pirat.“, sein Mundwinkel zuckte zu einem leichten Lächeln, während der Roboter zu ihm zurücksprang. Wieder betrachtete er das Wesen, wie sich die Schaltkreise wanden, die Beine und Arme bewegten, wie bei einer Marionette ohne Kordel.
Er musste zugeben, es war faszinierend. Ohne Vorwarnung fing die Matratze allerdings einen Augenblick später ein weiteres Gewicht auf. Mit großen Augen, musterte er das Mädchen neben sich, musste den Kopf dann aber etwas wegdrehen und ein Auge zukneifen, weil ihn der Roboter so eigenartig umarmte und sie sich parallel nun auch an ihn dranhing.
Was passierte denn da? Würde er träumen, wüsste er es.
Er selbst war ein wirklich offener Geselle, aber diese zwei Geschöpfe wirkten selbst auf ihn ein bisschen wunderlich.
Und langsam, passte ihm diese Nähe nicht.
„Ich werde nicht >Aj, Captain.< rufen.“, teilte er ihnen mit und schielte zu der jungen Frau.
„Und ich werde wohl kaum zum Haustier eines Roboters und einer Piratenbraut.“, seine Stimme war ruhig, als hätte er zu kleinen Kindern gesprochen, denen er versuchte sachte beizubringen, dass er nun nicht mehr mit ihnen spielen konnte. Seine Hände fassten die Vampiren an den Unterarmen, nahe den Armbeugen, an, um sie behutsam von sich weg zu drücken.
„Ihr solltet zuerst auspacken, bevor ihr fremde Vampire zu Hunden erklärt.“, schlug er vor. Seine dunklen Augen musterten das reizende Gesicht vor ihm und ein friedliches Lächeln stahl sich auf seine Lippen.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeDi 4 März 2014 - 9:55

Hätte Noriko erfahren, dass man sie als wahnsinnig bezeichnete, dann hätte sie gelacht.
Sie hätte den Kopf in den Nacken gelegt und hätte laut, herzlich und äußerst amüsiert gelacht. Schon sehr oft hatten es Leute geschafft, ihre Person als „wahnsinnig“ oder „besessen“ zu bezeichnen. Doch was bedeutete es schon? Auch wenn man vermutlich sich kaum von anderen Menschen unterschied, wurde man doch durch diesen Begriff abgegrenzt, weil man doch ein wenig mehr hatte, als ein normaler Mensch an Dingen besaß, die ihn auszeichneten.
Oft sagten einige Menschen, dass Wahnsinn nur wenige Grade von Genialität entfernt war.
„No great mind has ever exister without a touch of madness“, Norikos Lebensmotto. Doch sie lebte nicht danach, sie verkörperte es. Schade, dass sie keine Gedanken lesen konnte, letztendlich war sie ja genial und doch ein wenig wahnsinnig, mit einem kranken Gehirn, welches durch die Infektion großartiges Leisten konnte.
Zum Beispiel einem wandlungsfähigen Toaster ein Flugmodul einbauen. Wer konnte so etwas noch? Ihre Fähigkeit war im Gegenteil zu den Uralten ja legendär, oder nicht? Und sie konnte sie sich viele Freunde machen, wie sie wollte!
Wer brauchte schon fleischliche Freunde?
Es waren widerspenstige und heuchlerische Kreaturen, welche sich mit einem trojanischen Pferd in deine Seele schlichen und dort anschließend alles zerstörten. Sie würden dich hintergehen, dir ein Messer in den Rücken rammen, doch dabei würden sie es nicht wagen, dir ins Gesicht zu schauen. Weil niemand die Eier dazu hätte, in dieser Situation dir in die Augen zu schauen. Nichts größer wäre der Vorwurf in deinen Augen, dass man dir hinterrücks ein Messer gebohrt hatte.
Noriko tat die Rasse der Menschen und Vampire leid. Sie wurde ein Opfer der Zeit, in welcher Mensch und Vampir keinen Frieden fand. Das einzige, was ihr übrig blieb und sie daran erinnerte, waren die Narben, die ihre wunderschöne Haut zierten. Die große Narbe in ihrem Gesicht, ließ viele davon abschrecken, ihre Miene zu lesen oder ihre wunderschönen Augen zu bemerken. Doch nicht nur ihr schönes Gesicht wurde verunstaltet - ihre Beine ähnelten einer Platte nach einem Hagelsturm, ihr Bauch und ihr Rücken mit der ein oder anderen.
Die Erinnerungen, was damals passiert war, kehren immer wieder zurück, wie sehr sie diese auch verdrängte. Das, was ihr stets vor Augen bleibt, ist der geschockte Anblick ihres Vaters, welches das Mädchen, voller Blut überströmt am Rande der Teefelder, taumelnd und schwankend stehen sah. Eine Bestie hatte um ihren Lebenswillen gekämpft und alles in Stücke gerissen. Diesen verängstigten und geschickten Blick ihres Vaters würde sie nie vergessen, als sie zurück gekehrt war, Tage der Folterung und dem Wahnsinn anderer ausgesetzt.
Daddy, bist du nicht stolz auf mich? Ich habe all diese Männer getötet...Ich habe sie so leiden lassen, wie Ken-chan gelitten hatte“
Trauer hatte ihr Herz nach dem Mord ihres Bruders erfasst und doch hatte niemand sie trösten können. Erst das erfüllte Gefühl der Rache ließ ihr inneres Monster schweigend.
Sie wurde selbst wahnsinnig.
Das protestierende Piepsen ihres Toaster ließen Noriko aus ihren Erinnerungen zurückholen und die junge Frau wurde kurzerhand zurückgeschoben, was auch in Ordnung war. Das war auch für ihre Verhältnisse zu nah und konnte sich jedoch gefasst erheben.
Schon besser, aber du bist kein Haustier. Und Tosatu macht den besten Toast. Außer du verärgerst ihn. Dann brennt er es an“, murmelte sie abwesend und zog ihr Handy heraus, welches ein wenig sonderlich schien. Man erkannte zwar ein Nokia-Handy, aber ein Modell, welches wohl gar nicht auf dem Markt war. Sie klappte es auf und blickte auf die Uhr, zog die Augenbrauen zusammen und wand sich um.
Gibt es hier irgendwo ein Labor oder technische Werkstatt? Mit Lötkolben und alles drum und dran?“, fragte sie, während sie ihren Hut aufsammelte. Es war Zeit zu gehen. Nicht, weil Ikiteru ungeduldig wurde, sondern weil es Zeit war, auch wieder eine Bluttablette zu nehmen. Die junge Frau vertrug die Dinger nicht von Anfang an, damit ihr Körper sich aber auf die Umstellung gewöhnen konnte, brauchte sie einen festgelegten Zeitplan.
[color:e752=#003F87 ]Bevor Nono laut meckert, muss ich seinen Signalverstärker so schnell wie möglich reparieren“, murmelte sie.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeSa 8 März 2014 - 23:41

Er wurde nicht schlau aus ihr. Musste er das denn? Sie war nicht mehr als eine Fremde mit einem Roboter. Einem coolen Roboter, um genau zu sein. Aber da hörte es fast auf. Sie war eine Einbrecherin, die sich in der Tür geirrt hatte. Ein Vampirin, der man ansah, dass sie viel zu erzählen hätte, würde man sie fragen.
Was kümmerte es ihn?
Geschichten hatte jeder. Eine war unglaublicher als die andere. Einer ließ sich öfter in ihren Bann ziehen, als ein anderer. Jeder kümmerte sich auf seine Art und Weise um seine Erinnerungen, die tausende von Büchern und vielleicht sogar Bibliotheken füllen konnten.
Sie stand auf. Ihre murmelnde Stimmlage wirkte auf ihn, als hätte sie das Interesse an der Szene verloren. Vielleicht lenkte sie etwas ab, oder er hatte nicht so reagiert, wie sie es sich gewünscht hatte. Das konnte er durchaus nachvollziehen. Er reagierte ja selbst nicht so, wie er wollte, wenn er gerade halbnackt im Bett lag, den Schlaf von einem Jahrhundert nachholte, und man ihn plötzlich wild umarmte.
Dass er noch ruhig blieb, war durchaus positiv zu sehen, schließlich konnte auch jemand wie er laut und gemein sein. Und viel zu viele Vampire und Menschen hatten diese Seite an ihm schon mitbekommen. Welchen Unterschied hätte da eine Person mehr gemacht? Einen großen, denn es war genug. Ein Kapitel war vor kurzem beendet worden und es hatte nicht das Recht noch mehr Namen in sich zu tragen, als nötig.
Er musterte das Handy in ihrer Hand und sah dann still zu ihr hoch, während sie ihn etwas fragte. Als Antwort nickte er.
„Hier im Erdgeschoss gibt es ein Forschungslabor.“ War doch eine wundervolle Nachricht, nicht? Schön, dass er heute dieser Dame so hilfreich gegenüber war, indem er ihr zum zweiten Mal die Richtung wies. Womit hatte die Welt nur so einen höflichen, jungen Mann verdient?
Ikiteru strich den Roboter von sich und stand auf. Mit gemütlichen Schritten ging er barfuß zu seinem Kleiderschrank.
„Sag bloß, du kannst dein Handy auch in einen kleinen Roboter verwandeln?“, fragte er. Eine Antwort erwartete er eigentlich nicht. Auch, dass sich dadurch das Gespräch noch weiter in die Länge ziehen würde.
Stattdessen fragte er sich, ob Sora oder Higeki schon eingetroffen waren. Er wunderte sich darüber, wie es seiner alten, besten Freundin ging. Die Sache zwischen ihnen war ungemütlich und nicht ausdiskutiert. Die letzten Male hatten sie mehr miteinander gestritten, dass sich aufrichtig unterhalten. Dabei hatte genau das doch ihre Freundschaft ausgemacht, nicht wahr? Die Ehrlichkeit, die Freundlichkeit und die Geborgenheit.
Er öffnete seinen Schrank und zog sich ein helles Shirt aus diesem.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeMo 10 März 2014 - 9:59

Wer war bitte schon erwünscht, wenn man als ein Fremder in ein Zimmer 'einbrach'?
Das Gefühl, dass der nette Junge mehr Nerven als Geduld hatte, zeigte ihr deutlich, dass sie toleriert wurde, aber nicht willkommen hieß. Das fühlte sie oft. Sie fühlte sich sehr oft toleriert, aber nicht willkommen, abgestoßen und nicht akzeptiert.
So fühlten sich bestimmt die Leute, die dann Piraten wurden! Umso tröstlicher war also der Gedanke, dass es eine gute Entscheidung war, Pirat zu werden. Oder zumindest sich so zu fühlen.
Was tut man, wenn man dieses Gefühl bekommt? Richtig! Man unterdrückt es, setzt sein Interesse auf etwas, was man mag und wendet sich von der Situation ab. Es war also Zeit, diesen jungen Mann zu verlassen und die Noriko-Power später voll ins Gesicht zu werfen. Dabei hatte man ihm Tosatu schon oft genug ins Gesicht geschleudert, auch wenn er wo anders hing.
Lächelnd nickte sie und betrachtete das klappender Handy in der Hand, als wären Kügelchen in diesem. Es wäre sicherlich noch witziger, wenn Nono auch lebendig wäre, aber das wäre eine Zumutung, welcher Ikiteru noch nicht gewachsen war. Wie viele Leute er auch schon gekillt hatte.
Yep, Nono wird auch zu einem Roboter. Ich hab aber den Fehler gemacht, ihm eine Gatlinggun anzubauen, die vooooooool putziiiiiig winzig ist und sich rasselnd dreht“, erklärte sie und begann ihren Kram zusammen zu sammeln, falls welcher hier noch herumlag. Ihre Stimme war entzückt, wie die einer Verrückten. Wieso auch nicht? EINE GATLINGGUN AN EINEM HANDY WAR VERRÜCKT.
[color:04d8=##003F87]Leider war die Munition schwer, aber auf diese wollte es nicht verzichten, daher Plastikkugeln“, zuckte sie teilnahmslos mit den Schultern und klapperte mit dem Ding, eher sie es in ihre Manteltasche legte und sich im Zimmer umsah. Eigentlich ein ganz normales Zimmer, ohne viele Persönlichkeiten. Anderseits war heute erst Anreise und der junge Mann war neu an der Schule.
Ach, war ihr eigentlich gerade egal. Nur Tosatu war nicht egal, dass er abgestreift wurde und so sah er, mit blinkenden Leuchten dem Vampir hinterher, der zum Schrank schritt. Als der Toaster hinterher springen und seine Neugier stillen wollte, bekam er einen sehr warnenden und bösen Blick von der vernarbten Schönheit und setzte sich an den Bettrand, faltete die mechanischen Hände zusammen, wie ein artiges Kind, welches Angst hatte, sich zu bewegen. Norikos Blicke konnten wahrlich töten. Zumindest mechanische Lebewesen, wie Tosatu. Eine Berührung würde aber ausreichen, den Toaster zu verdammen.
Die junge Frau betrachtete seinen Rücken, voller Verletzungen und allem anderen. Mit einem eleganten Griff nach dem Hut, Tosatu, welcher auf ihrer Schulter landete, schritt Nori kurz auf Ikiteru zu, eher sie stehen blieb und den Kopf schief legte. Tosatu piepte plötzlich mehrfach und die junge Frau seufzte nickend.
Tosatu würde dich gern fragen ob du... irgendwann mit uns... bzw. ihm abchillen wollen würdest“, worauf Tosatu heftig lauter piepte und beinahe auf ihrer Schulter ein Pferd ritt. Die Formulierung klang aus ihrem Mund eigenartig, weil sie das Wort 'abchillen' unwissend wiederholte, weil sie es nicht kannte und somit falsch betonte. Wahrscheinlich waren es tatsächlich Tosatus Worte. Und eher Ikiteru ablehnen konnte, piepte Tosatu langsamer, kleinerer Frequenz. Wie er es auch schaffte, er wirkte wirklich wie ein Hund, der auf Schulterhöhe des Mädchens auf gleicher Höhe sein konnte, wie Ikiteru, weil die junge Frau recht groß war.
Flehend schien Tosatu die mechanischen Arme aneinander zu legen, während Nori weiter über das Wort nachdachte, ihr Gesicht ernst faltige Züge auflegte und sie sich letztendlich umwand.
Ahoi, verabschiedete sich plötzlich und öffnete die Türe, um aus dem Zimmer unter protestierenden Piepser des Toasters zu gehen.
Sie kam, sie sah, sie verwirrte.

=> Flur
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeSa 19 Apr 2014 - 23:07

Er betrachtete die offene Tür, die zu dem Wohnzimmer führte und durch die sein Besuch gerade verschwunden war. Die hellen Wände wirkten durch den Sonnenschein noch leuchtender und das edle Mobiliar warf seine Schatten auf den dunklen Teppich und den hölzernen Boden. Es war warm und einladend. Er konnte den Wind spüren, der durch das offene Fenster hereinwehte, und den frischen Duft wahrnehmen, den er mit sich trug. Seltsamerweise musste er bei diesem Bild an seine alten Freundin denken. Er fragte sich, wie es ihr ging, ob sie schon hier war. Vielleicht sollte er nach ihr suchen, sie fragen, ob sie einen Moment hatte und dann endlich ein paar Dinge mit ihr durchsprechen, die schon so lange hätten Thema ihrer Diskussionen sein sollen. Es tat ihm leid, dass ihre gemeinsame Geschichte durch ihn einen anderen Lauf genommen hatte und sich getrennt hatte. Hoffentlich könnten sie sich dazu entschließen, dass ihre Routen gelegentlich wieder trafen. Die langjährige Freundschaft sollte doch nicht wirklich einfach so vorbei sein, weil ein Mädchen in einen dummen Jungenstreit geraten war und aus einem einfachen Wolkenbruch Intrigen enthüllt wurden, die alles ins Chaos gestürzt hatten. Das war nicht fair Sora gegenüber. Sie hatte es verdient wieder etwas Ehrlichkeit zu spüren und erst recht zu merken, dass sie noch immer einen guten Freund besitzen konnte, wenn sie wollte.
Seine Augen wanderten nach rechts. Die Sonne stand inzwischen mit einem anderen Winkel zur Erde und die Reflektionen des Lichts reichten nicht mehr ganz aus, um das Schlafzimmer zu erhellen. Dank den dicken Vorhängen vor dem Fenster, lag alles im Dunkeln, genauso wie er. Das war er. Im Inneren war Ikiteru Dunkelheit, aber das war ganz und gar nichts Schlechtes für ihn. Dunkelheit bedeutete für ihn Ruhe. Es war ein Teil von ihm, sein Element und sein Freund. Es hieß, dass Licht noch immer existierte, zu dem er sich wann immer er wollte zurückdrehen konnte. Finsternis war dabei etwas anderes. Finsternis war stärker, schwärzer, gefährlicher. Nebst Finsternis gab es kein Licht. Und nur die Finsternis brachte die Monster aus ihren Verstecken, die Geister und das Unglück. Die Finsternis hatte ihm so oft in die Adern gebissen und ihn so oft zubeißen lassen.
Der Vampir atmete durch, trieb Erinnerungen aus seinem Kopf und Geist, wie man es ihn trainiert hatte, und zog sich sein T-Shirt an. Seine nackten Füße brachten ihn in das Wohnzimmer, ließen ihn an den Möbeln vorbei schreiten und am Fenster zum Stehen kommen.
„Tosatu der Toaster.“, murmelte er und musste plötzlich amüsiert das Gesicht verziehen. Und die Piratenbraut höchstpersönlich, fügte er stumm hinzu und kicherte leicht. Rückblickend war das ein äußerst witziges Theater gewesen. Man wachte nicht alle Tage auf, indem man von einer Frau und ihrem lebendig gewordenem Haushaltsgerät überfallen wurde. Eine fantastische Geschichte. Die edle Dame und ihr edlen Kreationen würden sicher noch für ein wenig mehr gute Laune sorgen.
Selbstverständlich hatte er auf die Frage, ob er denn gerne abchillen wollte, schulterzuckend mit „Klar, spricht nichts dagegen.“ geantwortet. Dass man ihn so uneingeladen aus dem Schlaf gerissen hatte, war längst verziehen. Und solche abenteuerliche Gesellschaft ließ sich doch niemand entgehen! Er freute sich. Ikiteru freute sich auf die Zeit hier, obgleich die Freude jeden Tag wieder verschwinden konnte, weil Geheimnisse die Mauern der Cross hinaufkrochen, die ein schreckliches Spiel starten konnten. Es bedarf nur einem Befehl. Einem Wort. Einer Zurschaustellung von Macht.
Das Fenster wurde von dem jungen Mann geschlossen. Die Vorhänge durften an ihrem Platz bleiben, weswegen die Sonne weiterhin in das Zimmer hineinscheinen konnte. Sonne auf der Haut zu spüren tat so unglaublich gut. Sie belebte ihn.
Entspannt kehrte Ikiteru in das schwarze Schlafgemach zurück, das nicht lange in diesem Zustand blieb, weil er die schweren Vorhänge beiseite schob, worauf er seinem Durst nachkam und schließlich sein Bett machte.
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeMo 21 Apr 2014 - 1:17

Es hatte etwas gedauert, bis er sich dazu entschlossen hatte das Buch beiseite zu legen und vor die Tür gehen zu wollen. Er wusste noch nicht so recht wie er das Gespräch anfangen oder führen sollte, aber wenigstens war ihm klar, worauf es hinauslaufen sollte. Und das war zumindest ein Anfang. Irgendwie.
Er hatte noch ein bisschen mehr von dem Wasser getrunken, das er mit der Hilfe von den Tabletten blutrot gefärbt hatte. Nachdem er sich die Zähne geputzt hatte, stand er wieder vor dem Kleiderschrank, denn so gerne er auch so in Shirt und Haushose das Zimmer verlassen hätte, machte es sicher keinen guten Eindruck, wenn man wie ein Couch-Potato vor der Türschwelle einer alten Freundin auftauchte mit der man wichtige Dinge zu bereden hatte.
Für die weiße Hose der Uniform war es zu früh, also tauschte er die bequeme Baumwollhose gegen eine schöne, dunkelblaue Jeans. Nach den Socken kamen die guten Schuhe an seine Füße und statt dem einfachen hellen Shirt, zog er sich ein Hemd an mit kurzen Ärmeln und einem großflächigen Muster aus weißen, grauen Quadraten und Linien. Manchmal waren dunkelblaue Striche zu entdecken, durch die das Outfit einfach stimmte.
Er würde sich nicht für jede so schick machen. Also hop! Die Haare waren inzwischen trocken, wodurch er sie nur noch kämmen musste.
Und dann war er auch schon aus dem Raum verschwunden.
Den Fehler, etwas offen zu lassen, begann er dieses Mal nicht.

>>>> Flur Trakt Jungen
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BeitragThema: Re: Ikiteru & Zevran   Ikiteru & Zevran Icon_minitimeSa 20 Jun 2015 - 0:28

<<< Flur Jungentrakt

Er betrat das Zimmer, das noch immer so ordentlich war wie er es an diesem Morgen verlassen hatte, und begab sich sofort zu seinem Kleiderschrank. Ikiteru hatte erst am Anfang des Tages geduscht und bis jetzt war das anstrengendste, was er gemacht hatte, das Heben und Lesen von Büchern gewesen. Die Unform trug er ebenfalls schon, doch um etwas anständiger auszusehen, wechselte er das schwarze Hemd gegen ein anderes, machte sich im Badezimmer noch etwas frisch, damit er nicht gänzlich verschlafen aussah, und sorgte dafür, dass die Weste ordentlich zugeknüpft war, während die rote Krawatte richtig geknotet war. Er schnappte sich sein Unterrichtsmaterial und entschied sich sein Hemd später waschen zu lassen, obgleich er von denen genug hatte.
Schließlich verschwand er ohne Eile wieder aus dem Zimmer und wunderte sich darüber, ob seine Freunde inzwischen ebenfalls im Eingangsbereich angekommen waren.

>>> Flur Trakt Jungen
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