Rektorat

Es war in der Tat ein ereignisvoller Herbst gewesen: Sowohl Positives aber auch Negatives.
Kaien befand sich nach der Ansprache im Theatersaal wieder in seinem Büro. Eine nachdenkende Miene ruhte auf seinem Gesicht und er starrte die gegenüberliegende Türe an, während seine Arme verschränkt auf dem Tisch ruhten. Er schloss für einen Moment seine Augen und erinnerte sich an die letzten Wochen. Zahlreiche Krankenhausbesuche, die Renovierung des Gebäudes, Papierkram und eine unangenehme Nachricht. Seine Nichte Mayoi hatte unerlaubt die Schule verlassen, doch einer der Wächter hatte sie verwirrt und sehr geistig abwesend noch aufgegabelt. Sie wurde sofort zu ihm zurück geführt und er hatte das Mädchen besorgt betrachtet. Er hatte eine Veränderung an ihr festgestellt und etwas, was ihn schockiert hatte: Sie hatte eine leichte, vampirische Aura um sich. Doch das schlimmste an der Sache war, dass sie in einen Wahnsinn verfallen war, sodass er gezwungen war seine Nichte in eine für sie spezielle Obhut zu geben. An dem Tag, als ein alter, schwarzer Wagen vorgefahren war, stieg das sichtlich in sich gekehrte Mädchen hinein und schien sich nicht an der anderen Welt geschweige denn um ihren lieben Onkel zu kümmern.
Seufzend setzte der Rektor ein trauriges Lächeln auf. Er wusste, dass bald noch andere Dinge geschehen werden, die ihm wahrscheinlich auch Yuki entreißen würden. Die Alpträume seiner Adoptivtochter wurden immer häufiger und schrecklicher, umso beruhigender fand er es, dass sie sich an ihn gewandt hatte. Als er sie so aufwachsen gesehen hatte, befürchtete er, dass sie ihm nie wieder vertrauen würde. Allerdings konnte er gegen diesen Prozess nichts tun, außer zu hoffen, dass die damit entstehenden Probleme rasch zu überwältigen sein würden.
Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen das Spiel…, schoss es ihm wieder durch den Kopf und er erhob sich wieder, um an das Fenster zu treten und wie immer wachend wie ein Engel auf die Schüler hinab zu blicken.

<-- Auf den Fluren
Rena klopfte sanft an die Tür. „Herr Rektor sind sie da? Hier ist Frau Sho." Sagte sie mit einer höflichen Stimme. Die Frau wartete auf eine Antwort.

Ein leises Klopfen hatte Kaien aus seinen Gedanken gerissen. Er richtete sich benommen auf und lies ein lautes „Herein“ lauten.
Mit einem Lächeln auf den Lippen bereitete er sich nun auf Renas Empfang und erhob sich zur Begrüßung.
“Was gibt es, Rena?“, trällerte er gut gelaunt. Er war immer noch so gekleidet, wer er die Schüler begrüßt hatte. Er fühlte sich ebenso feierlich, wie er aussah und heute würde er keine negative Nachricht zulassen.

Rena vernahm das „Herein“ und öffnete darauf die Tür. „Entschuldige, wenn ich sie gerade störe.“ Sie tritt ein und schließ hinter sich die Tür. Mit einem Lächeln lief sie in Richtung des Rektors und blieb vor dem Schreibtisch stehen. Die Kleidung steht ihm gut. Das habe ich schon vorhin bei der Begrüßung gemerkt dachte die Lehrerin. „Die Feier war sehr schön. Ich freue mich schon darauf wie das dieses Jahr laufen wird.“ Sie lächelte sanft und sah sich in dem Raum um. Es sah noch immer so aus, wie sie es in Erinnerung hatte. Die Frau sah sich das Gemälde an, welches ein fröhliches Mädchen darstellt. Rena fragte wer das wohl ist. Seine Tochter? Seine Nichte? Oder jemand ganz Unbekanntes. Die Wände hatten ein helles Grasgrün, welches Rena nicht so gut gefällt, aber jedem das seine. Sie sah denn Rektor wieder an. „Nun zu dem eigentlichen Grund meines Besuches. Ich wollte fragen, wie das mit den Lehrplänen von statten geht, wann der Unterricht anfängt? gibt es neue Schüler?“ Sie sagte es so schnell, dass sie selber nicht bemerkt hat, dass sie keine Luft geholt hat. Voller erschrecken über ihre Neuigkeit hielt sie die Hände vor dem Mund. Einen Augenblick später nahm sie die Hände wieder runter, damit sie deutlich sprechen konnte. „Entschuldigen sie, dass ich so neugierig bin und sie nicht reden lasse.“ Sie verbeugte sich zur Entschuldigung und lief vor Peinlichkeit leicht rot an.

Mit einem Lächeln auf den Lippen deutete er Rena auf die Sitzgelegenheiten vor dem Schreibtisch an und ließ sich selbst in seinen Sessel nieder. Es war wieder schön Rena zu sehen und erfreute sich nun nach ihrer Gesellschaft, denn das hielt ihn davon ab in düstere Gedanken abzuschweifen. In letzter Zeit tat er es öfters, ließ es sich aber natürlich nicht anmerken.
“In der Tat… Ich hoffe dieses Jahr wird ruhiger verlaufen!“, erwiderte er mit hochgezogenen Augenbrauen und legte den Papierstapel, der vor ihm auf dem Tisch geruht hatte zur Seite, um sich abstützten zu können. Für einen Augenblick schaute sich Rena in dem Rektorat um und der fleißige Rektor musste ein leichtes Grinsen unterdrücken.
Sie müsste den Grill in der Schuhblade sehen…, dachte er amüsiert und erinnerte sich an Toga. Wo dieser wohl gerade steckte? Er müsste mal wieder eine kleine Grillparty veranstalten. Da er in letzter Zeit sehr beschäftigt war, hatte er seinen Kumpanen ja ganz vergessen.
Wahrscheinlich erledigt er irgendwelche Vampire, diese Banause…, schoss es Kaien durch den Kopf und wurde wieder zurück in die Realität gezogen, als die hübsche Lehrerin eine Frage stellte.
Für einen Moment musste Kaien sich sammeln und lächelte dann, während er seine Hände in einander verschränkte.
“Die Lehrerpläne sind noch in Arbeit, weil noch im letzten Moment unsere neue Psychologielehrkraft eine Stelle angenommen hatte. Ich denke bis heute Abend habe ich die Pläne fertig erstellt und lasse es dir zukommen. Was allerdings die Schüler betrifft…“, pausierte Kaien und begann in einem seiner berühmten Schuhbladen zu kramen und zog eine Liste heraus.
“… haben wir in der Tat einige Neuzugänge. Aber die Menge ist überschaubar!“, er lächelte und gab Rena die neue Schülerliste.
Auf ihre Aussage hin schüttelte er den Kopf.
“Ist doch in Ordnung! Arrangement schätze ich, Rena“

Der Rektor bot ihr einen Platz an. Rena bedankte sich mit einer kleinen Verbeugung und sie setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand. Kaien nahm seine gewöhnte Position ein. Die Hände ineinander verschränkt, so kennt man ihn dachte Rena als sie dies sah. Die Röte war wieder verschwunden. Die Frau hörte dem Rektor gespannt zu als er die Fragen beantwortete. Die Lehrpläne werden also fertig sein. Als sie vernahm, dass es eine neue Lehrkraft gab freute sie sich. In ihrem Kopf bildete sich schon eine Person. Sie würde sich natürlich freuen, wenn es ein Mann wäre, aber eine Frau machte ihr auch nichts. Vielleicht jemand mit dem sie reden kann. Kaien Cross beantwortete die zweite Frage. Er gab ihr eine Liste. Rena nahm die Liste und lies sie sich durch. Die Liste war wirklich überschaubar. Sie gab dem Rektor die Liste zurück. „Ich freue mich schon auf die Neuzugänge.“ Sie lächelte und war sichtlich erfreut. „Vielen Dank, dass sie sich die Zeit genommen haben. Ich werde mich mal etwas umschauen.“ Sie lächelte und stand auf. Nach einer kurzen Verbeugung verließ sie denn Raum. Hinter sich schloss sie die Tür. Die Worte des Rektors klangen ihr noch in den Ohren.
---> Auf denn Fluren

<---Zimmer: Aiven & Daichi, Haus Sonne

Nachdem Aiven nun auf dem Schulhof in aller Ruhe eine geraucht, und die Kippe in einem tragbaren Aschenbecher verstaut hatte, hatte er sich auf den Weg zum Direktor gemacht. Er hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben, hatte für den kurzen Weg keine Jacke angezogen, und das hatte sich als Fehler herausgestellt. Denn das viel zu große Shirt drohte schon wieder an einer Schulter herunter zu rutschen.
Er hatte wirklich verdammt abgenommen... Früher hatte ihm das Shirt wie angegossen gepasst.
Was auch immer.
Kurz später stand er vor dem Rektorat und klopfte an die Tür. Fast im selben Augenblick wurde ihm Einlass gewährt und trat in das Büro des Rektors. Verbeugte sich leicht. "Guten Tag. Ich hoffe sie hatten eine erholsame Ferienzeit Kurosu-san."

(<<< aus dem Gemeinschaftsraum des Day-Dorm)

Der Gedanke an Maria Kurenai trieb den jungen Mann schließlich zum Rektor der Schule. Der gerechte Weg wäre wohl besser, als wenn er sich direkt ins Night-Dorm begeben würde. Und momentan durfte der Silberhaarige kaum negativ auffallen, konnte er es auch noch nicht riskieren von der Schule verwiesen zu werden nur wegen eines kleinen Faux-pas. Und er war sich sicher, dass Rektor Cross seine Beweggründe sehr gut verstehen konnte, schließlich kannte Ichiru sich ja mit einigen Dingen wohl besser aus, als die meisten Dax-Class-Schüler.
Nickend und seufzend zugleich trat er vor die Tür des Rektors und hob bereits die Hand, um anzuklopfen. Doch dann hörte er eine Stimme, die ihm bisweilen noch nicht bewusst untergekommen war. Jetzt soll ich also warten, was? Abermals entwich ihm ein Seufzer und seine Ametystfarbenen starrten die hölzerne Tür an - noch immer die Hand bereit zum Klopfen. Ach, was soll's? Es geht ja schnell. Und so hämmerte er leicht gegen die Tür, ungeachtet dessen, dass sich darin Andere unterhielten.

Eigentlich hat Kaien Cross einen größeren Ansturm erwartet und so hatte es ihn nicht gewundert, als Rena als erstes beim ihm angeklopft hatte. Und er wusste es würden mehr kommen. Da war er sich ganz sicher und darauf hätte er wahrscheinlich seinen Kopf verwettet. Lächelnd hatte er sich von Rena verabschiedet und sah ihr auch nach, als sie das Zimmer verlassen hatte. Abwesend hatte er sich die Schülerliste noch mal selbst angeschaut und nickte, als würde er einem unsichtbaren Redner zustimmen. Er freut sich ebenfalls auf die vielen neuen Schüler, doch seine Sorgen um die Alten blieben.
Die jungen Leute sind so unberechenbar und können nicht vollständig im Zaun gehalten werden, dennoch werde ich mein Bestes geben euch, meine Lieben, zu schützen. Ich werde euch mit meinem Leben verteidigen…, dachte er traurig und lächelte dementsprechend. Ja, bald würde bestimmt eine lange Zeit der Unruhe kommen und das wusste er ganz genau.
Bevor er aber wieder in die unruhigen Gedanken abdriften konnte, zwang er sich zusammen zu reißen und begann nun die vielen Papierstapel noch mal zu überprüfen. Es handelte sich um die Notenübersicht seiner Schüler und in den Ferien war er natürlich nicht fertig geworden. Kaien Cross wachte über seine Schützlinge und alarmierte sie, wenn die Noten drastisch sanken. Wer auf diese Schule gehen wollte, durfte sich nicht hängen lassen, denn wer sich hängen lies, würde noch mehr Schwierigkeiten in der Zukunft haben.
Eine halbe Stunde später, nachdem Rena gegangen war, nahm der liebevolle Rektor ein weiteres Klopfen war und lies ein abwesendes „Herein“ verlauten.
Er erkannte einen erschöpften Aiven Parker und erhob sich zum Gruß.
“Guten Tag Aiven, ja, die Ferien waren in Ordnung. Und deine?“, lächelte er und deutete Aiven sich zu setzen, lies sich ebenfalls in den Sessel nieder. Ihm war aufgefallen, wie Aiven sich verändert hatte, er schien dünner geworden zu sein, auch sein Gesicht wirkte blasser als sonst.
“Was führt dich zu mir“?, fragte er und lächelte wissend. Aiven würde nur dann kommen, wenn er auch einen Bewegrund hat. Es klopfte wieder abermals und Kaien rief:
“Sie müssen warten“.

Aiven - Ichiru - Kaien

Das nächste Mal nicht vergessen, Ichiru.

"Nun, meine Ferien waren nicht erholsam, die 'lieben' Verwandten, man kennt das ja" Der hochgewachsene Brite ließ sich auf dem Stuhl vor des Rektors Schreibtisch nieder, und blickte ihn aus seinen klaren blauen Augen an.
"In der Tat komme ich mit einem Anliegen zu ihnen. Und zwar möchte ich um ein EInzelzimmer bitten. SIe wissen wie es um meine psychische und physische Verfassung steht, und ich kann keinen Zimmerkameraden gebrauchen. Ich bin ein Einzelgänger, und ich kenne mich, es wäre nur eine Frage der Zeit bis ich ständig genervt, und gestresst wäre, und zu viel Stress ist ja für mich ein absolutes Tabu. Ich nehm die ja nicht umsonst" er raschelte mit der Pillendose.
"Ich brauche einen Ort an den ich mich zurück ziehen kann, und würde es wahrhaftig sehr begrüßen, wenn ich, wie vor den Ferien ein Einzelzimmer bekommen würde, ich bin auch gerne bereit mich dafür entsprechend erkenntlich zu zeigen.
Es war eine wahrlich böse Überraschung, als ich mein Zimmer aufgeschlossen habe, und da schon jemand drin war, ich habe keine Lust jemandem erklären zu müssen, warum ich Schweiß gebadet aus dem Schlaf hoch fahre, ich hoffe, dass sie das verstehen können. Zugleich glaube ich kaum, dass ich diesem jetzigen Zimmernachbarn, ich habe mir nicht die Mühe gemacht mir seinen Namen zu merken, lange sympathisch sein würde, denn sie wissen ja wie es mit meiner sozialen Kompetenz steht. Es ist besser für alle." Er sprach mit sehr ruhiger Stimme, und jemand der sich schon einmal länger als fünf Minuten mit ihm unterhalten hatte, wusste, dass dies seine gewöhnliche Art zu sprechen war, und er gar nicht anders konnte. Das war mit unter einer der Gründe warum er sich nicht mit vielen Menschen umgab, denn manche verstanden diese... Krankheit... man konnte es gar nicht anders bezeichnen.,.. nicht wirklich...

Ichiru - Kaien - Aiven

Jaja, sprach er sehr leise vor der Tür und drehte sich mit dem Rücken zu dieser, als Ichiru die Stimme des Rektors hörte. Tief atmend sah er sich um und lehnte sich schließlich genau neben der Eingangspforte des Rektorats an die Wand, während er die Arme verschränkte, die Augen schloss und den Kopf leicht hängen ließ. Dabei fielen einige sibrige Strähnen seines mittellangen Haars ins Gesicht. Dann warte ich eben. Es ist ja nicht so, als hätte ich keine Zeit. Wennauch er sich daran erinnerte, dass er schon einmal von soetwas ausgegangen war. Damals teilte er seinen Weg noch mit Shizuka-sama.
Sie Stimme, welche vom Inneren des Raumes kamen interessierten den jungen Mann nicht. Stattdessen überlegte er schon, was zu tun sei, wenn der Rektor ihm ein "Nein" an den Kopf werfen würde, sobald er seine Bitte geäußert hätte. War er nicht vorhin noch davon ausgegangen, dass Rektor Cross sehr wohl gestatten würde und gar verstehen? Seufzend öffnete er die Ametystfarbenen wieder und starrte an die gegenüberliegende Wand. Ob die beiden auch fertig werden? Und dabei wartete Ichiru gerade einmal wenige Sekunden. Nunja, seine Ungeduld würde sich noch zügeln, wusste er.
Aber als er schließlich den Kopf seitlich neigte, um den Gang entlang zu sehen, hoffte er wohl, dass bald ein "Herein" erschallen würde...

Kaien - Aiven - Ichiru

Heute oder Morgen hätte sich jemand bestimmt bei dem Rektor über die neue Zimmerverteilung beschwert. Er hatte in den Ferien beschlossen die Jungenzimmer doppelt zu belegen, allerdings nicht aus Platzmangel, sondern eher wegen den sozialen Kontakten. Viele Eltern hatten sich beschwert und so erfüllte er ihren Wunsch. Anderseits hatte er geahnt, dass Aiven zu den Ersten dazugehören würde, seine Stimme zu heben. Er hätte es sich auch anders überlegen können, eigentlich war es schon von Anfang an klar, aber Kaien durfte ja hoffen.
Kaien hatte schweigend Aivens Argumentation nachvollzogen, erhob sich nur, schritt zu seinem Schrank und zog eine Liste heraus, überprüfte diese und nickte abermals.
“In Ordnung, Aiven“, antwortete er lediglich und teilte ihm das neue Zimmer mit, welches sich einige Türen weiter befinden würde.

Aiven - Ichiru - Rexi

Das war ja leicht...
Er hätte geglaubt, dass es schwerer sein würde für sich ein eigenes Zimmer heraus zu schlagen.
Aber wenn das so einfach war... er hätte gelächelt, wenn er gekonnt hätte.
"Vielen Dank Rektor Cross..." er machte eine Pause, wog ab ob es die richtige Zeit war um das zweite Anliegen hervor zu bringen, während er den Schlüssel zu dem neuen Zimmer in der Tasche versenkte. "Rektor Cross, ich habe noch ein zweites Anliegen, weshalb ich zu ihnen komme. Ich hatte viel Zeit zum Nachdenken, und dann ist mir aufgefallen, dass unsere Schule überhaupt keine musikalischen AG's unterhält, wo wir doch so viele Musiker beherbergen, auch aus der Nachtklasse.
Und da habe ich mir überlegt, ob man nicht so ein Projekt ins Leben rufen könnte. Ich spiele Geige seit ich sechs bin, und es gibt garantiert auch noch andere, die dazu Lust hätten. Ich würde gerne eine Schulband gründen. Ich denke, dass das mehr nach den Geschmeckern der Schüler ist, als zum Beispiel ein Orchester oder ein Streicherquartett. außerdem kann sich dann jedes Instrument einbringen, man ist nicht gebunden... verstehen sie?"

Ichiru - Rexi - Aiven

Aber er blieb im Irrtum, dachte sich der Silberhaarige, der sich noch keinen Deut bewegt hatte. Noch immer waren die Arme verschränkt und der Rücken an die Wand gelegt. Seufzend stierte er aber nun gegen die Tür, die er doch nur passieren wollte. Von der anderen Seite her hörte man noch immer die Stimmen, welche miteinander tuschelten.
Geduld ist eine Tugend, sagte Ichiru aus Versehen laut und schaute umher, ob jemand seinen kleinen Monolog mitbekommen hatte. Eigentlich ja sprach er nicht mit sich selbst, nur dieses eine Mal war es geschehen. Nunja, andererseits musste er irgendwann an der Reihe sein, und er konnte ja schon froh sein, dass keiner in der Warteschlange vor ihm saß. Schmunzelnd über seine eigenen Gedanken atmete er abermals ein und aus, um die Zeit zu überbrücken.


Rexi - Aiven - Ichiru

Der Rektor hatte wieder einen Platz eingenommen und lächelte Aiven an, als ob er dessen Gedanken lesen konnte. Sichtlich war der Brite überrascht gewesen, dass Kaien ohne Umschweife seinen Wunsch erfüllt hatte. Das Amüsement lag eindeutig kurz in Cross’ Hand. Vielleicht hatte er nicht die Zeit oder Lust über dies und jenes zu diskutieren, außerdem war Parkers Anliegen selbstverständlich.
Allerdings musste der Rektor auf Aivens Vorschlag hin für einen längeren Moment nachdenken und die Idee vollständig in sich aufzunehmen.
“Nun… Ich glaube, dass deine Idee sich einrichten lässt…“, begann er nach kurzem Schweigen und lächelte.
“… Allerdings würde es einige Tage dauern, aber ich denke darüber nach. Heute ist der erste Schultag und ich habe noch einiges zu erledigen. Lass mich eine Nacht darüber schlafen, aber es ist machbar“, vollendete er seinen Gedankengang. Er müsste einen Zeitraum für die „Ag“ schaffen und eine Aufsicht finden. Eigentlich an einem Tag schnell zu erledigen. Um die Mitgliederzahl müsste er sich keine Sorgen machen, allerdings würden noch mehr Rufe nach einer AG laut werden. Ja, er könnte sich ein Paar andere einfallen lassen.
“Ich kann dir jetzt nichts sagen, aber vielleicht die nächsten Tage“, erhob sich der Rektor in der Hoffnung Aivens Frage beantwortet zu haben.

Aiven - Ichiru - Rexi

"Aber sicher, lassen sie es mich wissen, wenn ich mich an die Vorbereitung für die AG machen kann, vielleicht sollten sie mit Jun Kaito sprechen, betreffend der Aufsicht, wobei ich nicht glaube, dass eine Aufsicht wirklich nötig ist, dennoch wenn sie sie als nötig betrachten werde ich mich fügen. Ich danke ihnen" Aiven erhob sich und verbeugte sich leicht. "Ich gehe dann mein neues Zimmer beziehen." sagte er und war wenig später aus dem Zimmer des Rektors verschwunden.
Es hatte alles wie am Schnürchen geklappt.

----> (Aiven) und Daichi

Ah, endlich, dachte der Silberhaarige und sah dem jungen Kerl nach, der das Zimmer des Rektors verlassen hatte. Dieser sah sehr zufrieden aus, was Ichiru aber eigentlich überhaupt nicht interessierte. Aber was viel wichtiger war, war die Tatsache, dass nun er an der Reihe schien. Und so hielt er die Hand an die Tür des Zimmers, um diese nur leicht zu öffnen. Er wollte ja auch nicht zu aufdringlich wirken. Rektor Cross, rief er dann gleich und stellte seine Frage. Haben Sie einen Moment? Worum es aber ging, verriet der junge Mann noch nicht. Stattdessen blickten die Ametystfarbenen zum Rektor, die ihn musterten und vielleicht auch schon verrieten, dass es kein Anliegen war, das ihm zu schwer auf der Seele lag, denn sie schienen ruhig.

Rektor Cross ~ Ichiru

Kaien Cross nickte Aiven zu und würde sich die Idee mit den Ags wirklich durch den Kopf gehen lassen. Er hatte sich nachdenkend aufgehoben und schaute Aiven nach, rief ein:
“Der Nächste“ und erblickte ihm das all zu bekannte Gesicht: Ichiru Kiryu. Der junge Mann war viel umgänglicher als sein mürrischer Zwillingsbruder, deshalb freute er sich ihn zu sehen.
“Natürlich, komm herein und setzt dich!“, deutete der Rektor auf den Stuhl vor dem Schreibtisch und lies sich in seinen Platz nieder.
“Was gibt es?“, fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen und musste seine Sorgen unterdrücken. Wenn sich seine Schüler bei ihm meldeten, dann waren es meistens nicht ganz erfreuliche Nachrichten.
“Was führt dich zu mir?“, erkundigte sich der Rektor.

Der Silberhaarige zögerte nicht lange und folgte dem Angebot des Rektors, der ihn doch freundlich empfangen hatte. Danke, erwiderte er gleich darauf und die Ametystfarbenen schauten den Anderen an. Rektor, Sie wissen sicherlich, dass mir die Night-Class nicht unbekannt ist. Der Blick wurde nicht abgenommen, nur die Hände ineinander gefaltet, während Ichiru sein Anliegen deutlich vortrug. Und es ist mir wichtig, das Night-Dorm zu betreten. Ich möchte..., nur zögerlich sprach mit einem Mal weiter, jemanden dort besuchen. Deswegen möchte ich um Zugang dorthin bitten.
Was für eine jämmerliche Ansprache, dachte sich der junge Mann. Es ist ja wohl klar, dass es auch andere Wege gibt... Aber dennoch wollte er eben fragen, wie es bereits ausgemalt war.

Und er wusste auch, dass sein Zwillingsbruder sehr wohl permanenten Zugang hat zu den Zimmern der Night-Class, aufgrund seines Postens. Aber diesen strebte Ichiru keineswegs an. Vielleicht ein anderes Mal, dachte er. Aber momentan ist das sicherlich nur hinderlich. Währned er aber mit seinen Gedanken kämpfte, waren seine Augen ruhig und blickten weiterhin zum Rektor, um dessen Antwort abzuwarten.

Kaien Cross hatte still schweigend gelächelt und Ichirus Anliegen erwartet. Vielleicht verriet ihm wie immer das Gefühl, dass es ihm jetzt schon die Frage nicht gefallen würde, vielleicht konnte er das an Ichirus gefasster Haltung sehen. Aber das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, hatte meistens Recht. Vielleicht lag es auch an der Atmosphäre des Raumes, er wusste es nicht.
“Nun ja, du weißt, wie ich dazu stehe. Ich kann keine Ausnahme machen, denn dann würden mir deine Mitschülerinnen das Büro erstürmen…“, erwiderte er und lehnte sich zurück, während er den Kragen seines Pullis am Hals zog und sich somit imaginär Luft verschaffte, als würden ihn die Mädchen erwürgen.
“Allerdings kann ich schauen, was ich tun kann, wenn du mir deine Beweggründe genauer schilderst“, erwiderte der Rektor und seufzte.

Wenig Begeisterung lag in den Augen des Gastes, als dieser den Rektor abermals musterte. Dann lehnte sich Ichiru aber zurück, und verschränkte die Arme vor seinem Körper, während der Kopf sich zur Seite drehte und die Augen geschlossen blieben. Rektor, begann er daraufhin, Das Geheimnis der Night-Class ist mir durchaus bekannt. Und ich kenne die Gefahr, welche von dort ausgeht genau. Und ich glaube, Sie tun dies auch, nicht wahr? Sie Ametystfarbenen waren nunmehr geöffnet und schauten von der Seite in des Rektors Gesicht.

Aber wie dem auch sei, ich möchte wie ich bereits sagte, jemanden besuchen. Maria geht es nicht sonderlich gut, das wissen wir auch. Der junge Schüler verstand auch, dass diese Bitte sicherlich nicht die Beste wäre, zumal es viele weitere gibt, die einfach nur hinter den Night-Class-Schülern herjagten, um diese wenigstens einmal berühren zu dürfen. Diese Mädchen konnten so fürchterlich sein.
Sehen Sie eine bessere Möglichkeit Maria zu besuchen? In ihrem Zustand sollte sie so wenig wie möglich hinausgehen, denke ich. Zwar war Maria Kurenai nicht krank, aber kränklich. Und das wusste doch beinahe jeder, oder? Und war es wirklich verwerflich, dass er das Mädchen einmal besuchen wollte? Wobei ein Mal nicht reichen würde... es müssten mehrere Male geben.
Und so richtete er sich wieder dem Anderen zu. Seine Augen, die diesen musterten, verrieten, dass seine Bitte absolut ist, und er auch ohne der Erlaubnis des Rektors ins Night-Dorm gehen würde. Warum er dann aber gefragt hatte, lag in seiner Natur begründet...

Manchmal glaubte Kaien Cross, dass er unterschätzt wurde, nein, dies war er sich sicher und manchmal nervte es ihn. Was er allerdings gar nicht mochte, war die Überlegenheit, die ihm öfters seine Schüler zeigen wollten. Er lebte schon länger, als jeder andere Mensch, er kannte ihre Fassetten, ihre Emotionen und ihre wahren Gesichter. Er konnte es immer sehen.
Kaien erhob sich und trat aufgerichtet zu seinem Fenster und warf, wie immer, einen Blick auf den Innenhof.
“Ichiru, diese Schule existiert schon mehr als fünf Jahre… Ich weiß ganz genau, was hinter diesen Mauern geschieht und es ist mir wohl aus vieles bekannt, wie der Zustand meiner Schüler ist“, antwortete er ohne jegliche Emotionen.
Nachdenkend dachte er zurück, an die damals sorglosen Tage und es gruselte ihn vor der Zukunft.
“Nun ja, wenn du Kurenai-san besuchen möchtest, dann musst du dich an die Besuchsregeln halten…“, antwortete der Rektor und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, während er sich wieder Ichiru zuwandte.

Als der junge Mann den Kopf etwas überrascht zur Seite legte, klingte nur leise das Glöckchen in seinem Haar. Es erinnerte ihn daran, weswegen er überhaupt gekommen war... Schwer atmend schaute er den Rektor weiter an. Grundsätzlich hatte sein Gegenüber ja nicht einmal wirklich Unrecht, denn dieser war der Rektor und Ichiru nur ein Schüler... Noch zudem nicht schon fünf Jahre. So entwich ihm ein Seufzen, das er nicht hätte aufhalten können. Und die ametystfarbenen Augen schauten zum Rektor zurück. Sie haben Recht, verzeihen Sir mir bitte. Ich wollte nicht unhöflich erscheinen.
Doch etwas verwirrt sah er nun doch drein, als das Thema auf die Besuchsregeln fiel. Regeln?, erwiderte der Silberhaarige damit etwas fragend und gar zögerlich.

Der Rektor klatschte wie ausgewechselt in die Hände und grinste.
“Natürlich Regeln. Mit einer von mir ausdrücklich ausgestellten Genehmigung meldest du dich bei den Wächtern und darfst das Night Dorm bis zum Sonnenuntergang besuchen. Allerdings musst du jedes Mal mich besuchen kommen, wenn du zu Maria Kurenai willst. Allerdings bekommst du Yuki-chan oder deinen Bruder mit zur Begleitung…“, erzählte er und setzte sich erneut an seinen Schreibtisch. Er wirkte überzeugt und zufrieden.
“… wie würde es denn aussehen, wenn du leicht das Gelände wechseln würdest. Die Guardians müssen ihren Job auch jedenfalls erfüllen“, seufzte er und lehnte sich abwarten zurück. Er wusste womöglich, dass Ichiru diese Idee nicht gefallen würde. Allerdings sähe das bestimmt merkwürdig aus, wenn Ichiru dir nichts mir nichts von einem Tor ins andere gehen dürfte. Da würden die anderen Day Class Schüler nur so vor seinem Büro hocken, um eine „Genehmigung“ zu bekommen. Gott sei Dank wusste niemand von diesen Genehmigungen, die es eigentlich nicht offiziell gab. Es war letztendlich eine Bestätigung des Rektors, dass der bestimmte oder die bestimmte SchülerIn der Day Class durch das Tor spazieren durfte. Diese wurden dann am Tor abgegeben und verschwanden, als hätten sie nie existiert.